Deutsche Bibelgesellschaft

(erstellt: Oktober 2015)

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Pech (hebr. כֹּפֶר kofær: Gen 6,14; Ex 2,3 bzw. זֶפֶת zæfæt: Ex 2,3; Jes 34,9) gewinnt man bei der Herstellung von Holzkohle, wobei dafür insbesondere das harzhaltige Holz von Kiefern, Fichten, Zypressen und Terebinthen verwendet wurde. Wegen der Holzarmut Palästinas war Pech dort wesentlich weniger verbreitet als → Asphalt / Erdpech, ein Stoff, der als (halb-)festes Mineral im Toten Meer und im oberen Jordantal vorkam.

Man verwendete Pech insbesondere als Dichtungsmittel, z.B. im Schiffsbau. So erzählt Ex 2,3, dass das Binsenkörbchen, in dem Mose am Nil ausgesetzt wurde, mit Pech (und Asphalt) abgedichtet war. Auch die → Arche war innen und außen mit einer wasserabweisenden schützenden Pechschicht versehen (Gen 6,14). Das Gerichtswort Jes 34,9 dagegen kündigt → Edom als Unheil an, dass seine Bäche in diesen brennbaren Stoff verwandelt würden. In Sir 13,1 erscheint Pech (griech. πίσσα píssa) in sprichwörtlichem Zusammenhang: „Wer Pech anrührt, dem klebt es an der Hand“. Genauso ergeht es einem Menschen, der mit einem Spötter in Kontakt kommt: Der Umgang mit diesem bleibt nicht ohne Folgen.

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

  • Paulys Real-Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft, Stuttgart 1894-1972
  • Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
  • Der Kleine Pauly, Stuttgart 1964-1975 (Taschenbuchausgabe, München 1979)
  • Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
  • Biblisches Reallexikon, 2. Aufl., Tübingen 1977
  • Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
  • Calwer Bibellexikon, 2. Aufl., Stuttgart 2006

2. Weitere Literatur

  • Forbes, R.J., Studies in Ancient Technology I, Leiden 2. Aufl. 1964, 51f
  • Sauer, G., Jesus Sirach. Ben Sira (ATD.E 1), Göttingen 2000, 119

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