Pi-Ramesse
Andere Schreibweise: Piramesse; Per-Ramses; Piramesses (engl.); Pi-Ramesses
(erstellt: November 2016)
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Die Stadt Pi-Ramesse (Koordinaten: N 30° 48' 27'', E 31° 50' 82''
1. Altägyptischer Name
Der vollständige Name der Stadt in der 19. Dynastie lautete: Pr-R‘-msj-sw-mrj-Jmn-p3-k3-‘3-n-p3 R‘-Ḥr-3ḫtj („Das Haus Ramsesʼ II.“). Unter → Ramses III.
Neben der Ramsesstadt im Ostdelta existierten weitere mit dem Namen Ramses’ II. gebildete Toponyme (Gardiner 1918, 129-135). Diese unterscheiden sich jedoch in der Regel in ihrer Schreibung oder sie sind geographisch soweit von Qantīr / Pi-Ramesse entfernt, dass eine Verwechslung kaum möglich ist (Bietak 1984, 142).
2. Geographie
3. Textliche Erwähnungen
Über die Stadt sind wir aus verschiedenen ägyptischen Textquellen unterrichtet. Insbesondere die Hymnen oder Loblieder (laus urbis) auf die Ramsesstadt in Papyrus Anastasi II und IV, sowie die Beschreibungen in Papyrus Anastasi III sind von besonderer Bedeutung, da sie ein idealtypisches, aber dennoch aussagekräftiges Bild zeichnen, das die Stadt deutlich von den traditionellen Zentren Memphis und Theben absetzt. So sprechen die Texte von vier wichtigen Göttern – Amun, Seth, Astarte und Wadjet –, die möglicherweise Tempel in der Stadt besessen haben. Darüber hinaus heben sie sehr stark auf die militärisch-strategische Lage der Stadt ab und beschreiben sie in der Zeit → Merenptahs
Einen aus den Texten bislang weitgehend unbekannten Aspekt der Stadt, beleuchtet ein kürzlich publiziertes Ostrakon (O Ashmolean HO 1187 1942.64), das den Handel als konstitutives Element von Pi-Ramesse bezeichnet (Fischer-Elfert 2016). In diese Stadt kommen die Anführer oder die „Großen“ (wr.w) aller Fremdländer mit ihren Produkten. Diese Textstelle wird durch die aus Qantīr stammenden Türgewände eines Anführers (wr) von Sidon komplementiert, der durch diese Architekturteile als Hausbesitzer in der Ramsesstadt ausgewiesen ist (Pusch 2014). Weitere Texte berichten über Stiftungen für Tempel der Ramsesstadt, so etwa Passagen von Papyrus Harris I (Grandet 2005, 231.307), die die Bedeutung der Stadt auch noch in der Zeit Ramsesʼ III. unterstreichen.
4. Forschungsgeschichte und Identifikation
Im Fall von Pi-Ramesse sind die Forschungsgeschichte und die Frage der Identifikation eines konkreten Platzes eng miteinander verwoben. Die frühen archäologischen Untersuchungen vor Ort erfolgten ohne das Wissen, mit welchem antiken Ort man es zu tun hatte. Gleichzeitig wurde nach der biblischen Ramsesstadt gesucht. Frühe Ägyptologen brachten Plätze wie etwa Pelusium oder Tell el-Masḫūṭa letztlich fälschlicherweise mit Pi-Ramesse in Verbindung. Nach einer umfangreichen Debatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts, für die insbesondere Alan Gardiner eine große Bedeutung besitzt, galt nach den Entdeckungen des französischen Archäologen Pierre Montet → Tanis
5. Geschichtlicher Abriss
Während in dem Areal rund um die spätere Ramsesstadt siedlungsanzeigende Artefakte des Alten Reichs fast vollständig fehlen, wurde im Süden des späteren Siedlungsgebietes nahe der modernen Siedlung Tell eḍ-Ḍab‘a zu Beginn des Mittleren Reiches eine Plansiedlung angelegt (Czerny 1999), die sich später zu Auaris, der Residenz der Hyksoskönige in der Zweiten Zwischenzeit entwickelte. Diese Siedlung verlor offenbar in der 18. Dynastie an Bedeutung (überblickend Bietak 1996; neuere Ergebnisse in zahlreichen Vorberichten in der Zeitschrift „Ägypten und Levante“). Aus der Nachamarnazeit gibt es erste Anzeichen für eine Wiederaufnahme königlicher, monumentaler Bauaktivitäten. Davon zeugt ein Relieffragment aus dem Areal des Sethtempels, das den Namen des Haremhab trägt (Bietak 1990). Auch in einigen der vom Hildesheimer Team ausgegrabenen Areale sind in den untersten Schichten, die bislang erreicht wurden, offenbar Befunde der späteren 18. Dynastie festgestellt worden. Deren Umfang und Funktion entziehen sich jedoch bislang aufgrund der nur geringen Flächen, in denen diese Tiefe erreicht werden konnte, jeglicher Kenntnis. Ob der aus Talatat aufgeführte Brunnen Ramsesʼ II. in Sama’na auf Bauten der Amarnazeit in der Region schließen lässt, muss offen bleiben. Eine größere Bautätigkeit setzt offenbar mit der Regierung Sethosʼ I. ein. Dieser lässt ein vermutlich palatiales Gebäude errichten, wovon Fayencekacheln mit der Titulatur dieses Königs zeugen, die wohl einem Türdurchgang entstammen (Delange 2015). Da diese nicht regulären Grabungen entstammen, sondern unter unklaren Umständen zu Beginn des 20. Jahrhunderts geborgen wurden, muss der Umfang dieser Baumaßnahmen als bislang ungeklärt gelten.
Die Umbenennung unter → Ramses III.
Spätere Siedlungsspuren sind sehr viel geringeren Umfanges. Unklar ist insbesondere die Zeit zwischen der Dritten Zwischenzeit und der späteren → Saitenzeit
6. Archäologie
Das Gebiet um den modernen Ort Qantīr ist seit dem Ende des 19. Jh.s archäologisch erforscht worden. Die frühesten Berichte sprechen noch von sichtbaren Siedlungsresten (Griffith 1888). Auf die Entdeckung eines großen Konvolutes von Fayencekacheln mit der Titulatur Sethos’ I. im Jahr 1914 (Delange 2015) folgten die ersten systematischen Grabungen Mahmoud Hamzas (Hamza 1930) unweit des modernen Friedhofes. Darauf folgten verschiedene Grabungen von Labib Habachi, deren Ergebnisse 1954 teilweise vorgelegt wurden (Habachi 1954 und ausführlicher Habachi 2001). Im Bereich des Tell eḍ-Ḍab‘a begannen 1966 die Arbeiten des Österreichischen Archäologischen Institutes unter Manfred Bietak. Seit 1980 gräbt das Projekt Qantir-Pi-Ramesse des Roemer- und Pelizaeus-Museums (Hildesheim) zunächst unter Leitung von Edgar B. Pusch und seit 2015 von Henning Franzmeier in Kooperation mit verschiedenen Partnern permanent vor Ort.
6.1. Zustand der archäologischen Zeugnisse
Im Süden des Stadtgebietes hat sich mit dem Tell eḍ-Ḍab‘a noch ein kleiner Ruinenhügel erhalten, so dass sich dort auch Baubefunde erhalten haben, die Siedlungsaktivitäten bis in ptolemäische Zeit belegen. An allen Grabungsplätzen des Projektes Qantir-Pi-Ramesse zeigte sich hingegen, dass fast keine Befunde aus einer Zeit nach der frühen Dritten Zwischenzeit mehr erhalten waren und die archäologischen Schichten unmittelbar unter dem Ackerboden begannen.
Während ein zentraler Teil heute durch die moderne Siedlung überbaut ist, konnten großflächige magnetische Messungen in den Jahren 1996-2012 den Nachweis erbringen, dass sich das bebaute Gelände auf einer Fläche von mehreren Quadratkilometern erstreckt, wobei die vollständige Ausdehnung bislang unbekannt ist. Dies betrifft insbesondere die Frage der Ausdehnung der Stadt nach Norden, Osten und Westen jenseits der Verzweigung des Pelusischen Nilarmes (Pusch / Becker 2017).
Verschleppte Denkmäler aus der Ramsesstadt befinden sich heute in Tanis, aber auch in Bubastis oder Tell el-Moqdam (Uphill 1984). Sichere Aussagen zur Herkunft solcher Monumente sind jedoch schwierig, wenn die Ramsesstadt und ihre Kulte (Gott NN-n-Ramses) nicht genannt werden. Insbesondere zu heliopolitanischen Denkmälern ist die Abgrenzung immer wieder unklar (Raue 1999, 17).
6.2. Militärische Einrichtungen
Am Grabungsplatz Q IV gelang die Ausgrabung umfangreicher Stallanlagen, die mit den Pferden der königlichen Streitwagentruppen in Verbindung gestanden haben. Hier konnten auf etwa 14.000 m2 mindestens 460 Pferde untergebracht werden (Herold 2006, 46). Der archäologische Befund korrespondiert an dieser Stelle ganz hervorragend mit der Nennung der Ramsesstadt als Hauptquartier der königlichen Streitwagentruppen in Papyrus Anastasi III, 7, 5.
6.3. Werkstätten
Im Zuge der Ausgrabungen sind mehrfach Werkstätten bzw. Hinweise auf die umfangreiche Produktion verschiedener Güter zutage getreten. Insbesondere sind hier verschiedene Bereiche der Hochtemperaturtechnologie zu nennen, darunter Bronzeherstellung und Bronzeverarbeitung sowie Produktion von Glas und Fayence.
Ebenso wie die Metallproduktion waren schon seit den 1920er Jahren Hinweise auf die Herstellung von Glas in der Ramsesstadt vorhanden, darunter ein Barren rubinroten Glases (Museum Kairo JE 64296). An den Grabungsplätzen Q I, Q IV und Q V konnten große Mengen von Funden freigelegt werden, die es ermöglichten, den wiederum industriellen Produktionsprozess ägyptischen Glases von den Rohstoffen bis hin zum Barren, insbesondere bei der rubinroten Varietät, nachzuvollziehen. Werkstätten zur Glasherstellung fehlen hingegen bislang (Pusch / Rehren 2007). Es ist anzunehmen, dass zwischen den Technologien, die hohe Temperaturen und äußerst spezialisierte Arbeit benötigen, enge Verbindungen bestanden haben. Insbesondere bei der Färbung von Glas wird dies deutlich, spielen dort doch Metalloxide, insbesondere von Kupfer, eine große Rolle. Weiterhin liegt auf der Hand, dass auch die Produktion von Ägyptisch Blau und Fayence in diesem Kontext anzusiedeln sind. Von der Fayenceproduktion in der Ramsesstadt legen Tausende von Fayencemodeln beredtes Zeugnis ab (Herrmann 1985 und 2007).
6.4. Tempel
Bislang wurde kein Tempel der Ramsesstadt umfassend ausgegraben, es sind jedoch drei Bauten archäologisch nachgewiesen. Sicher identifizierbar ist in Übereinstimmung mit den Angaben aus Papyrus Anastasi II, 1, 4 = Papyrus Anastasi IV, 6, 4 der Seth-Tempel im Süden der Stadt. Dabei handelt es sich um eine Anlage, die sich auf dem Tell eḍ-Ḍab‘a im Areal des alten Auaris befindet. Hier ist mindestens seit der Zeit des Haremhab eine erneute Bautätigkeit nachweisbar (Bietak 1990).
Zwei weitere Tempel konnten im Rahmen der magnetischen Messungen nachgewiesen werden. Hier ist zunächst eine Anlage im Norden des Untersuchungsgebietes zu erwähnen, deren Existenz verschiedene Wissenschaftler bereits lange Zeit vermutet hatten, da sich hier die bereits erwähnten Füße der Kolossalstatue Ramses’ II. befinden. Die magnetischen Untersuchungen bestätigten diese Annahme, zeigten jedoch auch, dass sich die Statue nicht mehr in situ befindet. Der Tempel selbst besaß eine Größe von 60 x 110 m und war von einer 8 m dicken Umfassungsmauer umgeben, in dem sich ein Tempelhaus von 28 x 15 m befand. Weitere bauliche Details sind aufgrund der fehlenden Ausgrabung unbekannt, ebenso wie die Gottheit, der die Anlage zuzuweisen ist (Pusch / Becker 2017, Kap. 9.3.4). Eine Zuweisung an Wadjet aufgrund der Texte des Papyrus Anastasi II, 1, 5 = Papyrus Anastasi IV, 6, 5 ist bislang nicht belegbar.
Vor den magnetischen Messungen nicht bekannt war ein monumentales Gebäude im Südosten des Ortes Qantīr, das eine Fläche von mindestens 41.000 m2 bedeckt hat (Pusch 2004, 240; Pusch / Becker 2017, Kap. 9.3.3). Teile der Struktur weisen eine Ähnlichkeit mit Tempelkomplexen wie etwa dem Ramesseum auf. Weiterhin kann auch an einen Palastkomplex gedacht werden. Die Ausgrabungen in diesem Bereich, die im September 2016 begonnen haben, werden zeigen, welche Funktion dieser außergewöhnlichen Struktur tatsächlich zukam.
6.5. Wohnbebauung
6.6. Grabanlagen
Für Bestattungen aus ramessidischer Zeit liegen aus dem Bereich von Pi-Ramesse bislang nur wenige Beispiele vor. Die einzige bekannte Nekropole befindet sich im Bereich von Ezbet-Helmi im Süden des Stadtgebietes und besteht aus 127 sehr einfachen Gräbern (Hulková 2013). Darüber hinaus sind nur einzelne Gräber aus Grabungen bekannt, bei denen es sich ebenfalls zumeist um anepigraphe Grablegen mit geringer Ausstattung handelt. Ferner liegt eine geringe Anzahl von Kleinkindbestattungen aus dem Siedlungsbereich vor, der sich unter den Stallungen der 19. Dynastie befunden hat (Herold 1999b). Die alten Grabungen, insbesondere von Labib Habachi, erbrachten weiterhin Hinweise auf einige besser ausgestattete Gräber südlich der Stadt nahe des modernen Dorfes Ezbet Gayel (Habachi 2001, 37-38). Am Ostrand der zu erschließenden Insel finden sich in der magnetischen Prospektion Bauten, die als Grabgebäude angesprochen werden können. Hier, wie in deren Umfeld, wurden von Anwohnern Bestattungen und Teile von Grabausrüstungen beobachtet (Pusch / Becker 2017). Weitere funeräre Objekte, wie etwa eine Anzahl von → Uschebtis
Neben dieser insgesamt für eine solche Stadt bislang äußerst geringen Anzahl an funerären Funden und Befunden fällt auf, dass aus Grabzusammenhängen nahezu keine Namen oder gar Titel bekannt sind. Eine Elitennekropole fehlt bislang völlig und bei Türstürzen, die früher als Teile von Gräbern betrachtet wurden, handelt es sich um die Eingänge von Häusern hochrangiger Beamter. Dieser Umstand kann einerseits auf die starke Zerstörung der Tellgebiete um Qantīr oder die bei weitem noch nicht umfassende Ausgrabungstätigkeit am Ort zurückzuführen sein. Andererseits gibt es aufgrund der vorliegenden Gräber von Angehörigen der Elite, die in Pi-Ramesse anwesend waren, sich jedoch anderenorts bestatten ließen, Hinweise darauf, dass dort keine große Nekropole mit monumentalen Gräbern entstanden sein mag. Insbesondere die fehlende Tradition und die Tatsache, dass die hohen Beamten aus dem ganzen Land in die neue Residenz umsiedeln mussten, können hier von Bedeutung sein. Ob dieser Befund wirklich eine Realität widerspiegelt, muss weitere Forschung vor Ort zeigen.
6.7. Internationale Beziehungen
Pi-Ramesse war als Residenzstadt des ägyptischen Königs eines der wichtigsten Zentren im Geflecht der internationalen Beziehungen der Spätbronzezeit im Ostmittelmeerraum. Diese Position spiegelt sich auch im Fundmaterial aus Qantīr wider, das sowohl diplomatische Kontakte, Handel, technologischen und kulturellen Austausch sowie die physische Präsenz von Ausländern in Pi-Ramesse belegt.
6.7.1. Levante
6.7.2. Mykene
Kontakte in den mykenischen Bereich sind vorwiegend durch ein breites Spektrum von mehr als 300 Keramikfragmenten belegbar. Dabei handelt es sich überwiegend um geschlossene Gefäße, so dass hier eine Einfuhr von Gütern vorliegt. Dabei ist der Begriff „mykenisch“ geographisch nicht auf das griechische Festland zu begrenzen, da Neutronenaktivierungsanalysen zeigen konnten, dass ein Teil der mykenischen Keramik auch aus Zypern stammt, was darüber hinaus das recht geringe Aufkommen zyprischer Gefäße erklären kann. Als herausragendes Fundstück ist ferner eine Eberzahnhelmschuppe zu nennen, die auf die physische Präsenz mykenischer Krieger deutet, so wie sie in Ägypten auf einem Papyrus aus Amarna (British Museum EA 74100) dargestellt sind (Pusch 1993). Außerdem ist die Lieferung von Metallen oder Objekten aus Silber und Blei nachgewiesen, die aus den Minen von Laurion stammen.
6.7.3. Zypern
Objekte aus Zypern sind bislang nur in geringem Maße sicher im Fundmaterial identifizierbar. Hierzu gehört ein Korpus von nur etwa 30 Keramikfragmenten. Allerdings erbrachten Neutronenaktivierungsanalysen Hinweise darauf, dass ein Teil der zunächst als mykenisch angesprochenen Stücke in Zypern gefertigt wurden (Mountjoy / Mommsen 2001). Dieses trifft neuen petrographischen Untersuchungen zufolge auch für einen Teil der sogenannten kanaanäischen Amphoren zu (Ownby / Franzmeier / Laemmel / Pusch 2014). Darüber hinaus belegten Untersuchungen an Metallrückständen in Tiegeln erstmals sicher, dass tatsächlich zyprisches Kupfer in den Werkstätten der Ramsesstadt verarbeitet wurde, so wie es zuvor schon lange vermutet worden war (Rademakers / Rehren / Pusch in Vorbereitung). Das Fragment eines Ochsenhautbarrens entstammt Analysen zufolge den Minen von Apliki.
6.7.4. Hethitisches Reich
6.7.5. Sonstige Gebiete
Beziehungen in weitere Nachbargebiete Ägyptens sind anhand des archäologischen Befundes weniger deutlich nachvollziehbar. Aufschlussreich im Hinblick auf den nubischen Raum sind jedoch Funde von Knochen afrikanischer Tierarten, darunter Pferdeantilope und Giraffe. Diese gelangten entweder als Bestandteile von Trophäen in die Ramsesstadt oder wurden dort in einer Art Menagerie gehalten (Boessneck / von den Driesch 1982; Kitagawa in Vorbereitung).
7. Die Ramsesstadt und das biblische Ramses
Die Ramsesstadt des Ostdeltas wird in der Regel als der Platz angesehen, der mit dem mehrfach im Alten Testament erwähnten Toponym „Ramses“ gemeint ist (Gen 47,11
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Ramsesstadt als zentraler Platz der Spätbronzezeit ein beeindruckendes Bild geboten haben muss – sowohl architektonisch als auch im Hinblick auf seine politische und kulturelle Bedeutung. So fand die Stadt als prototypische Hauptstadt Ägyptens Eingang in das kulturelle Gedächtnis der monotheistischen Buchreligionen.
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Weblinks
Abbildungsverzeichnis
- Karte zur Lage von Qantῑr / Pi-Ramesse im östlichen Nildelta. © Projekt Ramses-Stadt; Foto: Edgar B. Pusch / Joachim Klang (Zeichnung), Kim-Denise Uhe (Bearbeitung)
- Türsturzfragment der Tausret (FZN 97/0582) und Splitter mit dem Namen Sethos’ II. © Projekt Ramses-Stadt; Foto: Claudio Fragasso
- Basis einer sitzenden Kolossalstatue Ramsesʼ II auf dem Tell Abu el-Shafei während der Dokumentation im Jahre 2001. © Projekt Ramses-Stadt; Foto: Axel Krause
- Blick über das Gelände der Ramsesstadt. © Projekt Ramses-Stadt; Foto: Axel Krause
- Grabungsplatz Q I-Planquadrat ax/3. Hufabdrücke im Bereich des Exerzierhofes. © Projekt Ramses-Stadt
- Hochstativfoto des „Kreuzofens“ in Q I, PQ ax.a/3. © Projekt Ramses-Stadt
- Magnetogramm mit darübergelegter Interpretation der sog. Weststadt. Erkennbar ist eine dichte und zumeist kleinteilige Bebauung. Gelb markiert sind die ergrabenen Areale Q I (oben) und Q V (unten). Die Kante am unteren Bildrand markiert das Ufer des Flusses in ramessidischer Zeit. © Projekt Ramses-Stadt; Foto: Helmut Becker, Bayerisches Landesamt für Archäologie; Interpretation Edgar B. Pusch
- Türpfosten des Ipuaa-Baal (FZN 03/1310). © Projekt Ramses-Stadt; Foto: Axel Krause
- Das Model eines hethitischen Achterschildes FZN 84/0001. © Projekt Ramses-Stadt; Zeichnung: J. Klang
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