Pitom
Andere Schreibweise: Pithom
(erstellt: März 2007)
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In Ex 1,11
1883 hat E. Naville (1903) die Ruinen von Tell el-Masḫūṭa [Tell el-Maschuta] im östlichen Wādī ṭ-Ṭumēlāt (ca. 16 km westlich von Ismailija) untersucht und ist zum Ergebnis gekommen, dies sei Pitom. Unter den Funden waren mehrere Denkmäler aus der Zeit → Ramses’ II.
1905 hat W.M.F. Petrie bei Tell er-Reṭāba (beim heutigen el-Qassāsīn), etwa 15 km westlich von Tell el-Masḫūṭa, eine Festungsstadt aus dem Neuen Reich ausgegraben (Petrie 1906). → Ramses II.
Die Siedlung Tell el-Masḫūṭa ist seit 1977 durch Surveys und Ausgrabungen systematisch untersucht worden (Holladay, 1982; 1999a; 2001; Redmound 1989), und dabei hat sich herausgestellt, dass es dort in der Mittelbronzezeit („Zweite Zwischenzeit“) eine Siedlung der Hyksos gab. Während des gesamten Neuen Reiches und der Dritten Zwischenzeit (ca. 1500 bis kurz vor 600) war diese Stätte hingegen nicht besiedelt, wie die Analyse der dort gefundenen Keramik ergeben hat. Im Neuen Reich war die Festungsstadt von Tell er-Reṭāba der einzige größere Ort im Wādī ṭ-Ṭumēlāt, der aber seinerseits nach 600 v. Chr. für etwa 200 Jahre nicht mehr besiedelt war (Goedicke 1986, 353; Holladay, 1999b, 880). Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass Tell el-Masḫūṭa die Nachfolgesiedlung von Tell er-Reṭāba war und dass sie ein Stück weiter östlich neu gegründet wurde, als → Necho II.
Sowohl Tell er-Reṭāba als auch die Nachfolgesiedlung Tell el-Masḫūṭa sind daher mit dem Namen Ṯkw (im engeren Sinne) und wohl auch Pitom (pr-Jtm) bezeichnet worden (Letzteres nur für Tell el-Masḫūṭa explizit belegt). Die „storehouses“, die Naville dort entdeckt und auf Ex 1,11
Ob er in hellenistischer Zeit tatsächlich als Heroonpolis bezeichnet wurde, ist nicht ganz sicher: Strabo (XVII 1, 21 und 26) zufolge lag Heroonpolis „im (äußersten) Winkel des arabischen Meerbusens“ (ähnlich Plinius und Ptolemäus [Lloyd 1988, 154]). Falls das kein Irrtum ist (so Yoyotte 1997, 116 Anm. 244), kann Heroonpolis nicht die Siedlung von Tell el-Masḫūṭa sein (so Bleiberg 1983, 27).
Literaturverzeichnis
- Bleiberg, E.L., 1983, „The Location of Pithom and Succoth“, in: J.K. Hoffmeier / E.S. Meltzer (Hgg.), Egyptological Miscellanies (The Ancient World VI), 1-4.21-27
- Gardiner, A.H., 1918, The Delta Residence of the Ramessides, IV, Journal of Egyptian Archaeology 5, 242-271
- Goedicke, H., 1986, Art. Tell er-Retabe, in: Lexikon der Ägyptologie, Bd. 6, Wiesbaden, 353-354
- Holladay, J.S., 1982, Tell el-Maskhuta. Preliminary Report on the Wadi Tumilat Project 1978-1979, Malibu
- Holladay, J.S., 1999a, Art. Tell el-Maskhuta, in: K.A. Bard (Hg.), Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt, London / New York 1999, 786-789
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- Holladay, J.S., 2001, Art. Pithom, in: D.B. Redford (Hg.), The Oxford Encyclopedia of Ancient Egypt, Bd.3, Oxford, 50-53
- Kitchen, K.A., 2003, On the Reliability of the Old Testament, Cambridge
- Lloyd, A.B., 1988, Herodotus, Book II, Commentary 99-182, Leiden, 154-155
- Morris, E.F., 2005, The Architecture of Imperialism (Probleme der Ägyptologie 22), Leiden
- Naville, E., 1903, The Store-City of Pithom, 4. Aufl., London
- Petrie, W.M.F., 1906, Hyksos and Israelite Cities, London
- Redford, D.B., 1982, Art. Pithom, in: Lexikon der Ägyptologie, Bd.4, Wiesbaden, 1054-1058
- Redmount, C.A., 1989, On an Egyptian / Asiatic Frontier: An Archaeological History of the Wadi Tumilat, Diss. Chicago
- Yoyotte. J., 1997, in: J. Yoyotte / P. Charvet / St. Gompertz, Strabon. Le Voyage en Égypte, Paris
Abbildungsverzeichnis
- Karte: Das Wādī eṭ-Ṭumēlāt. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
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