Ruhm / rühmen (AT)
(erstellt: Januar 2009)
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1. Allgemeines zum Sprachgebrauch
Wie die deutschen Wörter „Ruhm“ und „rühmen“ sind auch die hebräischen Wörter, die so übersetzt werden können, vielschichtig. Weitaus am häufigsten ist das Verb הלל hll (Pi. „rühmen / preisen“; Pu. „gerühmt werden“; Hitp. „sich rühmen“), das über den Imperativ Halleluja, „rühmt / lobt Jah(we)“, Eingang in die christliche Liturgie und damit in viele moderne Sprachen gefunden hat. Daneben gibt es im Biblischen Hebräisch eine Anzahl weiterer Wörter, die im Sinne von „rühmen“ zu verstehen sind, am häufigsten שׁבח šbch Pi. „loben / preisen“, Hitp. „sich rühmen“ und פאר p’r Pi. „preisen / verherrlichen“, Hitp. „sich verherrlichen / sich rühmen“.
In der Mehrzahl der Fälle ist es im Alten Testament Gott, der gerühmt wird, und dementsprechend ist dieses Rühmen durch und durch positiv konnotiert. Vor allem im profanen Sprachgebrauch kann daneben auch im negativen Sinn vom Rühmen die Rede sein. Dann geht es nicht um das (berechtigte) „rühmen / loben“, sondern um das (unberechtigte) „(sich) rühmen / prahlen“.
Die dem Verb entsprechenden Nomina – allen voran תהלה təhilāh – haben meist die Bedeutung von „Rühmen / Lobpreis“ (Ps 34,2
2. Gott wird gerühmt / verhilft zu Ruhm
Von Ruhm und Rühmen ist im Alten Testament hauptsächlich mit Blick auf Gott die Rede, stark gehäuft vor allem im → Psalter
2.1. Lobpreis Gottes im Psalter
Mit den Lobliedern (→ Psalmen
So sehr es in den Lobpsalmen die israelitische Kultgemeinde ist, die Gott rühmt, ist der Lobpreis Gottes nach alttestamentlichem Verständnis nicht nur Angelegenheit Israels, sondern auch fremder Könige und Nationen (Ps 96,7-10
In Formulierungen wie der wiederholt begegnenden Formel „preist JHWH, denn er ist gut, ewig währt seine Gnade“ (Ps 106,1
2.2. Lobpreis Gottes im Chronistischen Geschichtswerk
In den Büchern → Esra und Nehemia
2.3. Ruhm (und Ehre) in den Prophetenbüchern
Vor allem in den Prophetenbüchern verdienen einige Stellen Beachtung, in denen das Wort „Ruhm“ (תהלה təhilāh) als Parallelbegriff zu „→ Ehre
3. Menschen werden gerühmt / rühmen sich
Neben diesem auf Gott bezogenen Sprachgebrauch wird im Alten Testament auch profan von Ruhm und Rühmen gesprochen. Gerühmt werden herausragende Gestalten (wie der König, 2Chr 23,12
Dass man bei solch menschlichem Rühmen genau hinsehen muss, wer sich wessen rühmt, wird im → Proverbienbuch
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973ff.
- Theologisches Handwörterbuch zum Alten Testament, 3. Aufl., München / Zürich 1978-1979
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003
- Handbuch theologischer Grundbegriffe zum Alten und Neuen Testament, Darmstadt 2006
- New Interpreter’s Dictionary of the Bible, Nashville 2006ff.
2. Weitere Literatur
- Hutchinson, J. H., 2005, The Psalms and Praise, in: D. Firth / P. S. Johnston (Hgg.), Interpreting the Psalms Issues and Approaches, Downers Grove, Illinois, 85-100
- Miller, P. D., 1985, „Enthroned on the Praises of Israel“. The Praise of God in Old Testament Theology, Interpretation 39, 5-45
- Schreiner, J., 1974, Jeremia 9:22,23 als Hintergrund des paulinischen „Sich-Rühmens“, in: J. Gnilka (Hg.), Neues Testament und Kirche (FS Rudolf Schnackenburg), Freiburg, 530-542
- Seybold, K., 2004, Der Lobruf: Halleluja, in: ders., Der Segen und andere liturgische Worte aus der Hebräischen Bibel, Zürich, 89-95
- Wagner, A., 1997, Der Lobaufruf im israelitischen Hymnus als indirekter Sprechakt, in: ders. (Hg.), Studien zur hebräischen Grammatik (OBO 156), Freiburg (Schweiz) / Göttingen, 143-154
- Westermann, C., 1954, Das Loben Gottes in den Psalmen, Göttingen
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