Sakkut
Andere Schreibweise: Sikkût
(erstellt: Mai 2009)
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„Sakkut“ meint in Am 5,26
1. Der Masoretische Text
Die hebräische Konsonantenfolge סכות skwt in Am 5,26
2. Die griechischen Übersetzungen
Die antiken Übersetzer scheinen die hebräische Konsonantenfolge nicht verstanden zu haben und versuchten die Wortbedeutung zu erraten.
1. Der → Septuaginta
2. Theodotion (zu ihm → Septuaginta
3. Moderne Deutungen
Die Interpretation der Konsonantenfolge סכות skwt in Am 5,26
3.1. Die Lesung „Sakkut“ als mesopotamischer Göttername
Ausgehend von der masoretischen Vokalisation als sikkût denkt man bei skwt und kjwn an Namen fremder Gottheiten, die den Abfall Israels bzw. Samarias zur Vielgötterei versinnbildlichen (vgl. Am 8,14a
E. Schrader (1872) hat für skwt die Lesart „Sakkut“ vorgeschlagen. Aufgrund eines keilschriftlichen Beschwörungstextes (Šurpu II 180) nahm Schrader an, dass Am 5,26a
R. Borger (1988) folgt der These Schraders insofern, als er für die Bezeichnung skwt wie für Kajwan, den man mit dem Planeten Saturn gleichsetzt, eine Herkunft aus der mesopotamischen Sprach- und Vorstellungswelt annimmt, da keine anderen Götter bekannt sind, auf die skwt verweisen könnte (77). Er macht allerdings darauf aufmerksam, dass Šurpu II 180 keine Verbindung zwischen Saturn und Ninurta erlaubt.
3.2. Die Lesung sikkūt als ugaritisches Wort für „Stele“
J. de Moor (1995) verbindet das seltene, von Kottsieper (1986) identifizierte, ugaritische Verb skn „schneiden / formen“ und das Nomen skt „Konstruktion“ mit skwt in Am 5,26
3.3. Die Lesung „Sukkot“ nach 2Kön 17,30
In der gegenwärtigen Forschungsdiskussion geht man davon aus, dass Am 5,26
Barstad stellt sich vor, dass die von → Tiglat-Pileser III.
Rudolph meint, dass es sich bei den Phrasen a) „euer König“ und b) „Stern eurer Götter“ bzw. „euer Sterngott“ um spätere Zusätze handele, die „das Wesen der Gottheit für die Nachwelt erläutern“ wollen (209). Hinter der Aussage sikkût malkəkhæm „Sikkut, euer König“ vermutet er den Gottesnamen Sakkutmelek, dessen Bildungsweise den Götternamen Adrammelech und Anammelech in 2Kön 17,31
Obwohl nicht deutlich ist, welche Gottheit genau mit dem Namen Sukkot-Benot gemeint ist, liegt die Vermutung nahe, es handele sich um dieselbe, auf die in Am 5,26a mit der Doppelbezeichnung Sa/ikkut-Kewan verwiesen wird.
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Dictionary of Deities and Demons in the Bible, 2. Aufl., Leiden 1999
- Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003
2. Monographien und Aufsätze
- Barstad, H.M., 1984, The Religious Polemics of Amos (VTS 34), Leiden, 118-126
- Berger, P.-R., 1993, Imaginäre Astrologie in spätbabylonischer Propaganda, in: H.D. Galter (Hg.), Die Rolle der Astronomie in den Kulturen Mesopotamiens, Graz, 275-289
- Borger, R., 1988, Amos 5,26, Apostelgeschichte 7,43 und Šurpu II, 180, ZAW 100, 70-81
- Jeremias, J., 1995, Der Prophet Amos übersetzt und erklärt (ATD 24/2), Göttingen, 81
- Kottsieper, I., 1986, Die Bedeutung der Wz. ’ṣb und skn in Koh 10,9, UF 18, 219-221
- Loretz, O., 1989, Die babylonischen Gottesnamen Sukkut und Kajjamānu in Amos 5,26, ZAW 101, 286-289
- Maag, V., 1951, Text, Wortschatz und Begriffswelt des Buches Amos, Leiden, 157
- De Moor, J.C., 1995, Standing Stones and Ancestor Worship, UF 27, 1-20
- Rudolph, W., 1971, Joel – Amos – Obadja – Jona (KAT XIII,2), Gütersloh, 206ff
- Schmidt, W.-H., 1965, Die deuteronomistische Redaktion des Amosbuches, ZAW 77, 168-193
- Schrader, E., 1872, Die Keilinschriften und das Alte Testament, nebst chronologischen Beilagen, einem Glossar, Registern und 2 Karten, Giessen
- Wolff, H.-W., 1969, Dodekapropheton 2: Joel und Amos (BKAT XIV/2), Neukirchen, 304.310f
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