Schealtiël
Andere Schreibweise: Salathiel; Shealtiel
(erstellt: März 2011)
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Schealtiël ist ein Abkömmling des judäischen Königshauses, der nach dem Untergang des Königtums in der Exilszeit lebte und nur als Vater Serubbabels erwähnt wird.
1. Name
Der Name Schealtiël (שְׁאַלְתִּיאֵל šə’altî’el) stellt grammatikalisch gesehen einen Satz dar, in dem das erste Element šə’altî als 1. Pers. Sg. Perf. von der Wurzel š’l „fragen / bitten“ und das zweite Element ’el „Gott“ als Objekt aufzufassen ist, so dass sich die Bedeutung „ich habe Gott gebeten“ ergibt. Die Situation, in der ein solcher Name gegeben wurde, wird in 1Sam 1,27
Angesichts der in Hag 1,12
Die Handschriften der Septuaginta geben den Namen als Σαλαθιηλ Salathiēl wieder, bei Josephus heißt er Σαλαθίηλος Salathiēlos (Antiquitates 11,73).
2. Schealtiël aus dem Haus Davids
2.1. Im Alten Testament
2.1.1. Belege
Schealtiël begegnet in der Hebräischen Bibel in 1Chr 3,17
2.1.2. Der Vater Serubbabels (?)
Die Rolle Schealtiëls erschöpft sich nach den Belegen der Bücher → Esra- und Nehemia
In 1Chr 3,19
Die Septuaginta ist offenbar bestrebt, diesen Gegensatz zu Esra, Nehemia und Haggai zu korrigieren, und so hat sie, zweifellos als lectio facilior, auch hier statt Pedaja Σαλαθιηλ Salathiēl. Einen klassischen exegetischen Ausweg aus dieser Crux verfolgt Willi über Keil bis zu → Ibn Esra
Ohne eine derartige spekulative Harmonisierung ist dagegen entweder damit zu rechnen, dass unterschiedliche Traditionen vorliegen oder dass die eine Version eine Korrektur der anderen darstellt. Berücksichtigt man, dass womöglich weder 1Chr 3
Die zweite Möglichkeit, eine Korrektur, wäre denkbar zum einen als Aufwertung Serubbabels in den Belegen aus Esra, Nehemia und Haggai gegenüber 1Chr 3
Ob Vater oder Onkel – unbestritten ist jedenfalls das Generationenverhältnis der beiden zueinander.
2.1.3. Ein Sohn Jojachins (?)
Wer der Vater Schealtiels war, ist ebenfalls unsicher. Als Quelle steht im Alten Testament ausschließlich 1Chr 3,17f
1. „Und die Söhne Jechonjas [= Jojachins]: Assir; und dessen Sohn Schealtiël, Malkiram, Pedaja, Schenazzar, Jekamja, Hoschama, Nedabja.“
2. „Und die Söhne Jechonjas, des Gefangenen: Schealtiël, sein Sohn, Malkiram, Pedaja, Schenazzar, Jekamja, Hoschama, Nedabja.“
3. „Und die Söhne Jechonjas: Assir, und Schealtiël, sein Sohn, Malkiram, Pedaja, Schenazzar, Jekamja, Hoschama, Nedabja.“
Im ersten Fall hätte Jojachin nur einen Sohn, nämlich Assir, und Schealtiël wäre dessen Erstgeborener mit seinen Brüdern (vgl. Japhet, 2002, 125 f. mit Verweis auf 1Chr 3,10
Gegen die Variante 1. spricht, dass in babylonischen Listen von nicht weniger als fünf Söhnen Jojachins die Rede ist (vgl. Weidner, 1939; TGI 78 f.; HTAT 425-430). Dies rechtfertigt gewiss nicht den Schluss, „[that a]mong them was certainly Shealtiel“ (Albright, 1942, 52), aber es spricht doch eher dagegen, Assir als Einzelkind zu sehen. Gegen Variante 2. wird eingewandt, ein derartiges Attribut sei für den chronistischen Listenstil unüblich (vgl. Japhet, 2002, 125), der Name „Assir“ jedoch geläufig (vgl. Ex 6,24
2.2. In den Apokryphen, Pseudepigraphen und im Neuen Testament
In den Apokryphen und Pseudepigraphen sind vor allem die Erwähnung Schealtiëls in Jdt 8,1
In Jdt 8,1
In 4Esr 3,1, am Beginn der Esra-Apokalypse (→ Esra-Schriften, außerbiblische
Diese Eigenschaft Schealtiëls, seine davidische Abstammung, ist auch der Grund, warum er schließlich in beiden Stammbäumen Jesu im Neuen Testament begegnet (Mt 1,12
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
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