Deutsche Bibelgesellschaft

Schuppen

(erstellt: September 2007)

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1. Reinheitsbestimmungen

Nach den Bestimmungen für reine und unreine Tiere in Lev 11,9-12 und Dtn 14,9-10 dürfen nur solche Wassertiere von den Israeliten verzehrt werden, die Flossen und Schuppen besitzen. Im Hintergrund dieser Vorschrift steht die Auffassung, dass alle Tiere die ihrem Lebensraum gemäße Ausstattung aufweisen müssen, um als rein zu gelten. Im Falle von Wassertieren sind dies die Flossen zur Fortbewegung und die Schuppen als weiteres ausgeprägtes Merkmal. Das bedeutet, dass → Fische (z.B. aus dem See Genezareth) essbar sind, andere Wassertiere wie Tintenfische oder Meeressäuger aber nicht.

2. Ez 29,4

In Ez 29,4 ist von den Schuppen des → Krokodils die Rede. Das hier vorliegende Bildwort, das sich auf den ägyptischen König bezieht, setzt die Krokodiljagd voraus. Doch überschreitet das Bild die lebensweltliche Erfahrung der Menschen. Wenn nämlich davon die Rede ist, dass Gott die Fische an die Schuppen des Krokodils haftet, wird nicht eine bestimmte Jagdmethode in den Blick genommen. Die Fische stehen vielmehr für die ägyptische Armee bzw. die Bewohner Ägyptens, die zusammen mit dem König dem Untergang geweiht sind (vgl. Zimmerli, 709; Greenberg, 280f).

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

  • Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003

2. Weitere Literatur

  • Janowski, B. / Neumann-Gorsolke U., Reine und unreine Tiere, in dies. / U. Gleßmer (Hgg.), Gefährten und Feinde des Menschen. Das Tier in der Lebenswelt des alten Israel. Neukirchen-Vluyn 1993, 214-218
  • Greenberg, M., Ezechiel 21–37 (HThK.AT), Freiburg 2005
  • Zimmerli, W., Ezechiel. 2. Teilband: Ezechiel 25–48 (BK XIII/2), Neukirchen-Vluyn 2. Aufl. 1979

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