Schwefel
(erstellt: Juli 2011)
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1. Etymologie
Das hebräische Wort für Schwefel גָפְרִית gåfrît kann nicht sicher abgeleitet werden. Vielleicht handelt es sich um ein Lehnwort aus dem Akkadischen, wo Schwefel kibrītu heißt (AHw I, 471). Die Septuaginta übersetzt mit θεῖον „Göttliches“, dem Ausdruck, der auch in Werken der griechischen Antike für Schwefel verwendet wird (u.a. Homer, Ilias 14, 415; Odyssee 22, 481f). Augenscheinlich wurde Schwefel als ein Stoff angesehen, der von Gottheiten ausgeht.
2. Allgemeines
Schwefel ist ein chemisches Element mit dem Symbol S und der Ordnungszahl 16 im Periodensystem. Der gelbe, nichtmetallische Feststoff kommt in der Natur gediegen und in Verbindungen vor, v.a. als Sulfid oder Sulfat.
Schwefel wurde bereits im Altertum als Heil- und Desinfektionsmittel oder auch zur Haltbarmachung von Wein verwendet. Der in Theben gefundene, in hieratischer Schrift geschriebene Papyrus Ebers (16. Jh. v. Chr.) erwähnt Schwefel bei der Behandlung von bakteriellen Infektionen am Auge. Odysseus lässt ein Haus mit Schwefel desinfizieren, in dem mehrere Menschen ermordet wurden (Homer, Odyssee 22, 481f; Odyssee 23, 50). Diese Traditionen stellen die für Menschen nützliche Eigenschaft der zerstörenden Wirkung von Schwefel heraus, etwa bei der Vernichtung von Krankheitserregern.
In Palästina ist Schwefel in Schichten- oder Knollenform in den Lisān-Mergeln im → Jordangraben
3. Biblische Überlieferung
Die biblische Überlieferung kennt ausschließlich die vernichtende, zerstörende Wirkung von Schwefel bei der Beschreibung von teils apokalyptischen Strafgerichten. Schwefel kann entweder, meist zusammen mit Feuer, vom Himmel ausgeschüttet werden oder auf der Erde auftreten und fruchtbaren Boden dauerhaft unbrauchbar machen. Die bekannteste Überlieferung ist die von der Vernichtung → Sodoms und Gomorras
Die apokalyptische Dimension wird im Neuen Testament aufgenommen, wenn in der Johannes-Apokalypse mehrfach davon die Rede ist, dass Menschen und Tiere oder der Teufel durch Feuer und Schwefel bzw. durch brennenden Schwefel gequält und getötet werden (Apk 9,17f
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
- Biblisches Reallexikon, 2. Aufl., Tübingen 1977
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- Der Neue Pauly, Stuttgart / Weimar 1996-2003
- Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003
2. Weitere Literatur
- Abel, F.M., 1933, Géographie de la Palestine. Tome I: Géographie physique et historique, Paris, 198-199
- Blanckenhorn, M., 1896, Entstehung und Geschichte des Todten Meeres, ZDPV 19, 44-48
- Fraas, O., 1879, Der Schwefel im Jordanthal, ZDPV 2, 113-119
- Karmon, Y., 1995, Israel. Eine geographische Landeskunde, 2. Aufl., Darmstadt, 242-244
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