Deutsche Bibelgesellschaft

Sebach und Zalmunna

Andere Schreibweise: Zebah; Sebah bzw. Zalmuna

(erstellt: März 2009)

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Sebach (זֶבַח zæbach „Schlachtopfer“) und Zalmunna (צַלְמֻנָּע ṣalmunnā‘ „Schatten ist versagt“) sind zwei Könige → Midians, die → Gideon nach Ri 8,4-21, wo sie elf Mal genannt werden, im Rahmen eines von Gott geschenkten Siegs über die Midianiter getötet hat. Ps 83,12 nennt sie zusammen mit → Oreb und Seeb, um auf den Sieg über die Midianiter als Beispiel für Gottes Eingreifen gegen Feinde zu verweisen, wie es aktuell erbeten wird.

1. Literarischer Kontext

Ri 8,4-21 erzählt, wie Gideon die in Ri 7,8-22 besiegten Midianiter durch das Jabbok-Tal und weiter in die Wüste verfolgt. Die Erzählung knüpft ursprünglich – bei Ri 7,23-8,3 und der Einführung der Midianiterfürsten Oreb und Seeb handelt es sich um einen Zusatz – an den Schlachtbericht an, doch werden die beiden Anführer der Midianiter erst hier als Sebach und Zalmunna namentlich genannt. Ps 83,12 rezipiert die Namen zusammen mit dem jüngeren Paar „Oreb und Seeb“ aus Ri 7,23-8,3.

„Könige von Midian“ kennen auch Num 31,8 und Ri 8,26. Die Bezeichnung von Anführern größerer arabischer Stämme und Stammeskonföderationen als Könige steht im Einklang mit dem assyrischen bis persischen Sprachgebrauch (ab → Tiglatpileser III.). Auch Qainu, der Sohn des in Neh 2,19, Neh 6,1.2.6 belegten Arabers Geschem, nennt sich auf Weihgaben „König von Kedar“ (→ Kedar).

2. Herkunft und Verbreitung der Namen

Die hebräischen Namensformen sind, schon weil despektierlich, sicher sekundär. „Sebach“ dürfte auf einen selten, altsüdarabisch häufiger als altnordarabisch belegten Namen *Ḏâbiẖ oder Ḏabbâẖ „Opferer“ oder „Schlächter“ zurückgehen. In „Zalmunna“ ist Ẓalm, der Gott von → Tema in babylonischer und persischer Zeit, zu identifizieren und das Verb MN‘ „abwehren / schützen“, also *Ẓalm-mana‘Ẓalm hat (seine / meine Feinde) abgewehrt“. Der Gott von Tema ist als theophores Element eines Midianiter-Namens insofern bemerkenswert, als die jüngsten Ausgrabungen dort die Möglichkeit kontinuierlicher Besiedlung der Oase von den Midianitern der ausgehenden Bronze- und frühen Eisenzeit bis in neubabylonisch-persische Zeit eröffnen (exakt nachgewiesen ist sie noch nicht). Beide Namen könnten auf einen realen Kontakt von Israeliten mit Midianitern (im Jordantal?) zwischen dem 11. und 9. Jh. v. Chr. zurückgehen.

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

  • Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
  • The Anchor Bible Dictionary, New York 1992

2. Weitere Literatur

  • Auld, A.G., 1989, Gideon: Hacking at the Heart of the Old Testament, VT 39, 257-267
  • Knauf, E.A., 1988, Midian. Untersuchungen zur Geschichte Palästinas und Nordarabiens am Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. (ADPV), Wiesbaden, 90-91
  • Scherer, A., 2005, Überlieferungen von Religion und Krieg. Exegetische und religionsgeschichtliche Untersuchungen zu Richter 3-8 und verwandten Texten (WMANT 105), Neukirchen-Vluyn

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