Siamun
(erstellt: Februar 2009)
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1. Name
Der (Eigen-)Name Siamun (S3-Jmn) bedeutet „Sohn des Amun“ und wird in unterschiedlicher Weise geschrieben. In kursivschriftlichen („hieratischen“) Texten und in hieroglyphischen Inschriften, die erkennbar eine hieratische Vorlage hatten, wird die übliche Orthographie von s3 und Jmn gewählt und der Name hat keinen Zusatz, in rein hieroglyphischen Inschriften wird das Zeichen für → Amun
2. Familie
Sowohl sein Vorgänger Osorkon („der Ältere“, ein Onkel → Scheschonqs I.
3. Chronologische Stellung
Im 10. Regierungsjahr des Siamun wird der Hohepriester Pajnedjem II., der auch unter dem König Amenemope bezeugt ist, in → Theben
In den aus → Manetho
4. Bautätigkeiten und sonstige Bezeugungen
Am besten bezeugt ist Siamun in → Tanis
5. Ein Feldzug nach Palästina?
In 1Kön 9,16
6. Bestattung
Möglicherweise ist Siamun (sekundär) im Vestibül des Grabes Psusennes’ I. in Tanis bestattet worden. Dort fanden sich neben dem Sarg des Königs Scheschonq Hekacheperre (aus der frühen 22. Dynastie) zwei Mumien in zerfallenen Holzsärgen (mit Uräus), bei denen es sich um Siamun und Psusennes II. handeln könnte, denn in demselben Raum des Grabes sind Uschebtis dieser beiden Könige gefunden worden, außerdem ein Skarabäus des Siamun (Jansen-Winkeln 2007, 113 [9-10]).
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
- Lexikon der Pharaonen, München 1996
2. Weitere Literatur
- Jansen-Winkeln, K., 2007, Inschriften der Spätzeit, Teil I: Die 21. Dynastie, Wiesbaden
- Kitchen, K.A., 1996, The Third Intermediate Period in Egypt (1100-650), 3. Auflage, Warminster
- Kitchen, K.A., 2001, Rezension zu Schipper 1999, Bibliotheca Orientalis 58, 376-385
- Montet, P., 1947, Les constructions et le tombeau d’Osorkon II à Tanis, Paris
- Schipper, B.-U., 1999, Israel und Ägypten in der Königszeit (OBO 170), Freiburg (Schweiz) / Göttingen
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