Sieb
(erstellt: Juli 2005)
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1) Getreidesiebe. Nachdem Getreide gedroschen und geworfelt war, mussten die Körner zweimal gesiebt werden, um sie von Fremdkörpern zu reinigen. Zuerst kamen sie in ein Grobsieb (כְּבָרָה; Am 9,9
In Palästina hat man noch bis ins 20. Jh. Getreidesiebe verwendet, die aus einem hölzernen Ring von ca. 50 cm Durchmesser bestanden, durch den Streifen aus Tierhaut oder Palmblättern so geflochten waren, dass zwischen den Streifen Löcher in der gewünschten Größe blieben. Dass man derartige Siebe schon in der Antike kannte, zeigt ein vollständig erhaltenes Exemplar von Tell el-‘Amārna [Tell el-Amarna]. In Palästina sind auch Keramiksiebe archäologisch belegt. Es handelt sich um Schalen mit vielen Löchern im Boden.
Bildlich ist in Am 9,9
2) Kannen mit Sieb. Siebe finden sich zuweilen am Ausguss karaffenartiger Keramikgefäße. Sie sollten Ablagerungen in Getränken, besonders in Bier, beim Einschenken in einen Becher zurückhalten.
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Biblisches Reallexikon, Tübingen 2. Aufl. 1977
2. Weitere Literatur
- Borowski, O., 1987, Agriculture in Iron Age Israel, Winona Lake, 66f
- Dalman, G., 1933, Arbeit und Sitte in Palästina, Bd. II3, Gütersloh, 139-148.255-260 (Nachdruck Hildesheim u.a. 1987)
- Wetzstein, J. G., 1891, Über die Siebe in Syrien, ZDPV 14, 1-7
Abbildungsverzeichnis
- Sieben © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
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