Silpa
Andere Schreibweise: Zilpah (engl.)
(erstellt: Januar 2009)
Permanenter Link zum Artikel: https://bibelwissenschaft.de/stichwort/28742/
1. Name
Der Name Silpa (hebräisch זִלְפָּה) kann mit arabisch zalfun, zalfatun „Rangstufe / Ehrenrang“ zusammenhängen (Noth, 10) oder – wahrscheinlicher – mit arabisch dalifa „klein sein“, speziell „eine kleine Nase haben“ (Stamm, 120, im Gefolge von Bauer, 78). Im zweiten Fall gehört er zu den Namen, die körperliche Eigenschaften und Eigenarten zum Ausdruck bringen. Er ist dann im Sinne von „eine mit kleiner Nase“ zu verstehen (vgl. den aus Ägypten bekannten Personennamen „der / die mit der großen Nase“).
2. Silpa im Alten Testament
Silpa erscheint ausschließlich im Buch → Genesis
Erwähnt, aber nicht namentlich genannt werden die beiden Mägde Silpa und → Bilha
In der Aufzählung Gen 35,22
3. Rezeption
Unscheinbar wie Silpa selbst ist auch ihre nachbiblische Geschichte. Sie spielt in den Auslegungen und Verarbeitungen der Erzelterngeschichten lediglich als Leihmutter eine Rolle, die ihre Herrin Lea einsetzt. Aus dem Midrasch Bereschit Rabba (→ Midrasch
Auch Thomas Mann bietet in seinem Josephroman noch einige Zusatzinformationen im Kontext der Szene, in welcher Lea sich anschickt, ihre Magd ihrem Ehemann zuzuführen. Jakob „erklärte sich nur einfach bereit und einverstanden, durch Zuziehung Silpa’s den Kindersegen aufzufrischen. Er fand Befreiung dafür bei Rahel, die solche nicht weigern konnte, zumal die hochbusige Silpa, die eine gewisse Ähnlichkeit mit ihrer Herrin besaß und es denn auch nie zu wirklicher Gunst bei Jakob brachte, sich fußfällig bei ihr, der Liebsten, entschuldigte. Da empfing Lea’s Magd den Herrn mit Demut und sklavischer Emsigkeit, ward schwanger und gebar auf den Knien der Herrin, die ihr seufzen half“ (Die Geschichten Jakobs, 320).
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Encyclopaedia Judaica, Jerusalem 1971-1996
- Lexikon der biblischen Eigennamen, Düsseldorf / Zürich 1981
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- The Anchor Bible Dictionary, New York 1992
- Jerusalemer Bibel-Lexikon, 4. Aufl., Neuhausen-Stuttgart, 1998
- Eerdmans Dictionary of the Bible, Grand Rapids 2000
- Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (im Internet
)
2. Weitere Literatur
- Bauer, H., 1930, Die hebräischen Eigennamen als sprachliche Erkenntnisquelle, ZAW 48, 78
- Blum, E., 1984, Die Komposition der Vätergeschichte (WMANT 57), Neukirchen-Vluyn
- Mann, Th., 1994, Joseph und seine Brüder. Erster Roman: Die Geschichten Jakobs, Frankfurt am Main
- Mathys, H.P., 2001, Genesis 29,15-30; in: J.D. Macchi / Th. Römer (Hgg.), Jacob. Commentaire à plusieurs voix de / Ein mehrstimmiger Kommentar zu / A Plural Commentary of Gen. 25-36 (FS A. de Pury; Le Monde de la Bible 44), Genève, 95-108
- Noth, M., 1980, Die israelitischen Personennamen im Rahmen der gemeinsemitischen Namengebung, 2. reprographischer Nachdruck der Ausgabe Stuttgart 1928, Hildesheim / New York
- Stamm, J.J., 1980, Hebräische Frauennamen; in: ders., Beiträge zur hebräischen und altorientalischen Namenkunde (OBO 30), Freiburg (Schweiz) / Göttingen, 97-135
PDF-Archiv
Alle Fassungen dieses Artikels ab Oktober 2017 als PDF-Archiv zum Download:
Abbildungen
Unser besonderer Dank gilt allen Personen und Institutionen, die für WiBiLex Abbildungen zur Verfügung gestellt bzw. deren Verwendung in WiBiLex gestattet haben, insbesondere der Stiftung BIBEL+ORIENT (Freiburg/Schweiz)