Sintflut / Sintfluterzählung
(erstellt: Dezember 2005)
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1. Name und Titel
Die Bezeichnung „Sintflut“ geht auf das althochdeutsche „sinvluot“ (mit Gleitlaut: „sintvluot“) zurück. „Sin-“ bedeutete „immer, überall“. Gemeint war meist eine Flut, welche die gesamte Erde betraf. Das entspricht biblischen Darstellungen (Gen 7,18-23
Herausgehört wird bisweilen das Wort Sünde: „Sündflut“. Diese Tendenz setzte im 15. Jh. n. Chr. ein (z.B. „sunden vlute“) und stellte eine sog. volksetymologische Umdeutung dar. So wurde bei der biblischen Flut zuerst an das Anschwellen der Sünde oder an eine Strafe für Sünden gedacht. Im Zuge sprachwissenschaftlicher Erkenntnisse des 19. Jh. setzte sich wieder die Form „Sintflut“ durch.
Der Begriff „Sünde“ taucht in der zentralen biblischen Erzählung zur Flut (Gen 6-9) nicht auf, fängt aber deren Beschreibung des Menschen als „boshaft“ ein (Gen 6,5; Gen 8,21; vgl. Gen 6,11-13) und greift zudem den Kontext der Erzählung auf (vor allem Gen 2-4). Die Bibelwissenschaft ist jedoch zurückhaltend, von einer Sünden-Strafe-Erzählung auszugehen. Das breite Ende der Sintfluterzählung akzentuiert, dass Gott davon Abstand nimmt, derart auf Mensch und Tier strafend zu reagieren, wie er es mit der Flut tat.
2. Abgrenzung und Aufbau
Die Diskussion um die Abgrenzung der Sintfluterzählung betrifft drei Punkte:
1. Anfang in Gen 6,1. Einige Auslegungen – und in diesem Sinne ist die Kapiteleinteilung zu verstehen – sahen die Sintfluterzählung in Gen 6,1
2. Anfang in Gen 6,9. In der Toledotformel (→ Genealogie
3. Anfang in Gen 6,5. Die Erzählung beginnt in Gen 6,5
4. Ende in Gen 9,18f. Die Zuordnung von Gen 9,18-19
Der Umfang der Sintfluterzählung erstreckt sich also auf Gen 6,5-9,17
Auch zur Gliederung divergieren in der Forschung mehrere Thesen, die zu verschiedenen Akzentuierungen in der Auslegung führen. Drei stehen zur Debatte:
1. Paralleler Aufbau. Neuerdings wird die These von zwei parallelen „Hauptabschnitten“ vertreten: Gen 6,5-8,19
2. Chiastischer Aufbau. Mehrere Autoren (u.a. Raddy, 1981, 99f; Niccacci, 1994, 32f) gehen von einem chiastischen Aufbau der Erzählung aus, wobei die Zahl der Glieder schwankt (z.B. bei Wenham, 1978.1994, 438f: A bis O; P; O´ bis A´). Derartige Thesen machen fast immer darauf aufmerksam, dass das Zentrum der Erzählung in Gen 8,1
3. Doppelter Rahmen. Ein Teil der Forschung setzt beim doppelten Anfang und Schluss der Erzählung an, d.h. bei der zweifachen inneren Rahmung (Jacob, 1934, 247; Baumgart, 1999, 94-380; Kratz, 2000, 261). Dieses Schema achtet auf konzeptionelle und theologische Schwerpunkte der Erzählung und ist zu favorisieren:
Gen 6,5-8 → Gen 8,20-22. Die Abschnitte Gen 6,5-8
Gen 6,9-22 → Gen 9,1-7 und Gen 9,8-17. Hinzu kommt ein zweiter Bogen. Der durch die Toledotformel (s.o.) abgehobene zweite große Abschnitt Gen 6,9-22
Alle weit reichenden Veränderungen für den Fortgang der Schöpfung in der Zeit nach der Flut werden durch die Abschnitte innerhalb von Gen 8,22-9,17
In der übrigen Erzählung variieren die Abschnitte allerdings an Umfang und Komplexität und tauchen auch in der Abschnittsfolge kaum analoge Rhythmen auf (in etwa: Gen 7,1-5
3. Konzeptionelle und theologische Aspekte
3.1. Das Verhältnis zwischen Schöpfer und Mensch (Gen 6,5-8 ... 8,20-22)
1. Gen 6,5-8. Zu Beginn der ersten konzeptionellen Säule Gen 6,5-8
Thematik und Aufbau von 6,5-8 evozieren Kontexte: Die Erzählungen vom ersten Menschenpaar (Gen 2f) und Bruderpaar (Gen 4) bereiten das strukturelle Schema vor, das 6,5-8 kennzeichnet: Der Schöpfer straft substantielle Vergehen, durchbricht dieses Strafen aber durch Formen seiner Zuneigung (u.a. Gen 3,21
2. Gen 8,20-22. Das Herz des Menschen bleibt auch nach der Flut auf Boshaftes ausgerichtet (Gen 8,21
Die Auswirkungen dieser Veränderung werden verschieden beurteilt. Eindeutig wird ein erneuter Tod bringender Schlag gegen „alles Leben“ durch eine Flut in 8,21b ausgeschlossen. Strittig ist der Aussagehorizont des Fluch-Verzichts in Gen 8,21a
In Gen 8,20-22
Zur Anthropologie erlaubt die Erzählung zwei verschiedene Auffassungen: (1) Wenn Gen 6,5
3.2. Gewaltverderben und Gottes Bund mit der Schöpfung (Gen 6,9-22 ... 9,1-7.8-17)
1. Gewalt und Schöpfung. In der weiteren konzeptionellen Säule Gen 6,9-22
Erneut stehen Kontexte der → Urgeschichte
Zugleich wird die Schilderung der anfänglichen Schöpfung evoziert: Der Schöpfergott urteilt nicht mehr: „und siehe, es wahr sehr gut“ (Gen 1,31
Doch Gott nimmt die Schöpfung nicht gänzlich zurück (Bosshard-Nepustil, 2005, 120), er lässt das Chaos nur partiell und kontrolliert aufkommen. Primär lässt Gott sogar die Dynamik, die eine belebbare Welt entstehen ließ (Gen 1), bei seinen Vorhaben mit Noah wiederkehren. Denn die Schöpfung in Gen 1 gibt ein konzeptionelles Raster für Gen 6,13-21
2. Der Bund. Die Errichtung des Bundes in Gen 9,8-17
Der universelle Bund von Gen 9 wird nach Ansicht eines Teils der Forschung bereits in Gen 6,18
Der universelle Bund Gen 9,8-17
Trotzdem tragen die Neugestaltungen in Gen 9,2-6
Gen 9,1ff
Es ist jedoch verkehrt, das Leben nach der Flut nur als qualitative Einbuße gegenüber der „sehr guten“ Welt zu begreifen, wie beispielsweise Mosis (1994, 227f) dies tut. Vielmehr ist die Dialektik zwischen drei Stadien zu beachten, wie es z.B. Ebach (1986, 42.46f) deutlich machte: Gen 1 > Gen 6,11-13
3.3. Weitere Aspekte
3.3.1. Schöpfung und Flut
Gen 6,5-9,17
Zwischen biblischer Schöpfung und Flutbegebenheit gibt es wie in der älteren außerbiblischen Religionsgeschichte (→ Sintfluterzählungen im Alten Orient
3.3.2. Orientierung am Wort Gottes
In der Erzählung spricht nur Gott: zweimal „bei sich“ (Gen 6,7
Noah befolgt Gottes Worte (Gen 6,22
3.3.3. Kultisches
Die Erzählung lässt kultische Dimensionen einfließen (vgl. Blum, Art. Urgeschichte, in: Theologische Realenzyklopädie 34, 2002, 436-445, 442). Auszugehen ist von Parallelen zwischen den Darstellungen zur Arche und zum Zeltheiligtum (Ex 19-40; Bosshard-Nepustil, 2005, 290), wobei sich diese beiden Größen gegenseitig erhellen. Die Arche wird wie ein Heiligtum aufgefasst (Baumgart, 1997), und Noah wie jemand, der Bedingungen für den Zugang zum Heiligtum erfüllt (Gen 6,9
In die Arche werden „reine Tiere“ verfrachtet, von „unreinen“ ist nicht die Rede (in Gen 7,2
3.3.4. Chronologie
Die Flut ereignet sich im Jahr 1656 nach Erschaffung von Mann und Frau, da sich Gen 7,6
Die Beispiele und viele Berechnungen in der Literatur enthalten hypothetische Momente. Eine befriedigende Aufschlüsselung der Chronologie scheint derzeit nicht möglich (Rösel, 1998). Auch textkritische Eingriffe und Ergebnisse der literarhistorischen Rekonstruktion der Erzählung können nicht alle Zeitangaben erklären. Historisch können im Hintergrund mehrere Auffassungen zum Kalender, zu symbolischen Zeitspannen und zu Festdaten stehen.
3.3.5. Raum
Die schöpfungstheologische Einbindung der Flut (s.o.) führt dazu, dass ihre globale Dimension betont wird. Sie erreicht die ganze Welt (Gen 6,13
Der detailliert in seiner Räumlichkeit beschriebene Archekasten (Gen 6,14-16
Das Gebirge → Ararat
4. Schichten und Entstehung
Die Erforschung der Literaturgeschichte der Fluterzählung samt der übrigen Urgeschichte der Genesis lieferte Anstöße für weitere Untersuchungen und Theorien zur Entstehung der gesamten Bibel (Blum, Art. Urgeschichte, in: Theologische Realenzyklopädie 34, 2002, 436-445, 437). Spannungen im Text von Gen 6-9 scheinen so markant, dass die Erzählung oft als Fallbeispiel herangezogen wird, um in die diachron orientierten → Methoden
4.1. Eine Basisthese der Forschungsgeschichte
Ein wichtiges Stadium in der Forschungsgeschichte wurde erreicht, als man in einem gewissen Konsens Textebenen voneinander abheben konnte (Hupfeld, 1853; Schrader, 1863; Nöldeke, 1863; Budde, 1883; Gunkel 1910). So konnte Gunkel (1910, 137) zur Sintfluterzählung resümierend festhalten: „Die Quellenscheidung … ist ein Meisterstück der modernen Kritik.“ Selbst neuere Untersuchungen knüpfen an diese Ergebnisse oder zumindest an Teilergebnisse an, auch wenn sie unterschiedliche Modelle zu Gen 6,5-9,17
Schrader, 1869, 274f:
Textebene A: 6,5-8; 7,1-5.10.13.16b.17.23; 8,2b-3a.6-12.13b.20-22
Textebene B: 6,9-22; 7,6.7-9*.11.13-16.18-21.22*; 8,1.2a.3b-5.13a.14-19; 9,1-17
Schrader versteht A als prophetischen und B als annalistischen Erzähler; später wurde oft A als Jahwist (J) und B als Priesterschrift (P) bezeichnet sowie umfassenden Erzählfäden in → Urgeschichte
Bosshard-Nepustil, 2005, 52.106, in etwa:
Textebene A: 6,5-8; 7,1-5.10.12.16b-17a.22-23; 8,2b-3a.6-12.13b.20-22
Textebene B: 6,9-22; 7,6.11.13-16a.17b-21.24-8,1a; 8,1.2a.3b-5.13a.14.15-19; 9,1-17
Zudem: 7,7-9; 8,1b (= Nachträge)
Bosshard-Nepustil versteht B als Priesterschrift und A als nicht- und nachpriesterschriftlich.
Anhand der beiden obigen Textebenen A und B lassen sich die unten in 4.2 und 4.3 skizzierten Wege der Forschung verfolgen. Es ist zu beachten, dass übergeordnete Modelle zur Entstehung des → Pentateuch
4.2. Weitere Thesen in der Forschungsgeschichte
Die folgenden Beispiele aus der Forschung stehen für Tendenzen bei den Thesenbildungen und bei ihren Modifizierungen:
1. Die nicht-priesterschriftliche Textebene A gilt oft als die ältere. Sie ist nur unvollständig überliefert, z.B. fehlen Instruktionen zum Bau der Arche (vgl. Gen 8,5-12
2. Ein Zweig der Forschung unterscheidet innerhalb der nicht-priesterschriftlichen Textebene A mehrere Textebenen (Weimar, 1977, 145; Ruppert, 1992, 300).
3. Bei der Priesterschrift (Textebene B) unterscheiden Forscher zwischen einer Grundschicht und sekundären Erweiterungen (vgl. Zenger, 1987, 105f).
4. Teile der Forschung schreiben der Redaktion, welche die zwei Textebenen verknüpfte, einen größeren Textanteil zu (Ruppert, 1992). Zudem wurde sie in letzter Zeit zunehmend später angesetzt (ausgehendes 4. Jh., Witte, 1998).
5. Einige Exegeten betrachten die Priesterschrift (Textebene B) nicht als ursprünglich selbständige Quellenschrift, sondern als eine redaktionelle Bearbeitungsschicht, die Überlieferungen aufgriff und in den älteren nicht-priesterschriftlichen Text (Textebene A) eintrug (Rendtorff, 1989).
6. Ein Teil der Forschung versteht hingegen die nicht-priesterschriftliche Textebene A als eine Art Redaktion, welche die Priesterschrift (Textebene B) erweiterte (Bosshard-Nepustil, 2005). Unterschiedlich fallen dabei die Annahmen aus, ob diese nicht-priesterschriftliche Redaktion breit ältere Traditionen aufgriff und eintrug (so tendenziell Ska, 1994; Arneth, Art. Sintflut II, in: Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Aufl.; ders., Art. Urgeschichte. II, in: Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Aufl.) oder nur reduziert Traditionen nutzte und meist nur mit Blick auf die Priesterschrift Alternativen und Ergänzungen formulierte (so meist bei Bosshard-Nepustil, 2005). Diese nicht-priesterliche Redaktion wird ebenfalls zunehmend später angesetzt.
7. Ein Teil der Forschung äußerte sich skeptisch, überhaupt Textschichtungen in der Erzählung nachweisen zu können, oder bestritt, dass diese Schichtung für die Auslegung von Relevanz ist (Jacob, 1934; Cassuto, 1964; Miller, 1978; Whybray, 1987).
4.3. Hermeneutische und methodische Fragen
Niemand vermag alle Argumente zu überblicken, die bei der Entwicklung der Modelle zur Entstehung der Erzählung eine Rolle spielten. Immerhin lässt sich für die Lage in der gegenwärtigen Forschung folgendes festhalten: Ein Stadium der Exegese, in dem man die Textebenen separat nebeneinander analysierte (Gunkel, 1910; Procksch, 1924), findet heute zu Recht wenig Nachklang. Gegenwärtig wird eher die Analyse der vorliegenden Erzählung zum Ausgangspunkt der Exegese genommen und ihre Entstehung als Erweiterung der Texterklärung herangezogen (Seebass, 1996; Bosshard-Nepustil, 2005). Die Analyse des Endtextes fördert Linien und Zusammenhänge zutage, die mit den diachron angenommenen Textebenen korrelieren; die Endtextanalyse beschreibt aber darüber hinaus auch das heute vorliegende Zusammenspiel zwischen den Textebenen.
Neuere Arbeiten, die beim Schwerpunkt der Textentstehung bleiben, achten stärker auf die Bezüge zwischen den/der Schicht/en und/bzw. der Redaktion. Witte (1998, 328) beschrieb so eine Endredaktion, die nicht nur ihre beiden vorgefunden Quellen (Textebenen A und B) bewahrte, sondern diese auch durch eine „eigenständige Theologie“ „im Geist der späten Weisheit“ neu prägte. Bosshard-Nepustil stellte die Redaktion (für ihn Textebene A) als Interpretation der älteren Textebene mit Blick auf die spätnachexilische Geschichte und Geschichtsdarstellung dar (Bosshard-Nepustil, 2005, 266f).
5. Ein Vergleich mit altorientalischen Fluterzählungen
5.1. Der Befund
Die alttestamentliche Sintfluterzählung steht in Verbindung mit altorientalischen Überlieferungen insbesondere aus Mesopotamien. Zu nennen sind vor allem eine sumerischen Fluterzählung mit dem Helden Ziusudra, die Fluterzählung auf Tafel XI des → Gilgamesch-Epos
Im Aufbau entspricht die biblische Fluterzählung den mesopotamischen. Die göttliche Seite beschließt eine weitreichende Vernichtung, daneben fällt ein göttlicher Entschluss, die Rettung Einzelner zu ermöglichen; so wird ein wassertüchtiges Gefährt gebaut, befrachtet und bestiegen; daraufhin bricht die Flut ein, waltet verheerend; die Passagiere im Wasserfahrzeug überleben, und der Flutheld bringt der göttlichen Seite ein Opfer dar; schließlich reagiert die göttliche Seite folgenreich für die Zukunft: Die erzählte Katastrophe kehrt so nicht wieder.
Bei den handlungskennzeichnenden Inhalten hat man noch Zweierlei zu beachten:
(1) Einige Züge und Motive, die sonst im Alten Orient teilweise prägend sind, kehren im biblischen Text nicht wieder. Beispielsweise muss in mesopotamischen Texten ein Teil der göttlichen Welt – genötigt durch einen aufgedrängten Schwur – heimlich dem zur Rettung bestimmten einzelnen Menschen das Eintreten der Flut und die Wege zu seiner Rettung mitteilen. Deshalb spricht eine göttliche Stimme (Enki / Ea) trickreich zu einer Schilfwand, bei der sich ihr zu rettender Schützling aufhält und alles Gesagte „zufällig“ mithört. Derartiges findet sich in der Bibel nicht.
(2) Einige Details hallen in der Bibel in Form von Variationen wider. Ein markantes Beispiel stellt die Passage von der Landung des Wassergefährts auf einem Berg bis zur Darbringung des Opfers dar, wie die folgende Gegenüberstellung aus dem Gilgamesch-Epos und aus der Genesiserzählung deutlich macht:
Neben der erwähnten Tafel XI des Gilgamesch-Epos mit ihrem Ich-Bericht des Utnapischtim, der vermutlich ab dem letzten Drittel des 2. Jahrtausends v. Chr. standardisiert wurde (George, 2003, 411-415.508-521.702-717.878-893; Maul, 2005, 140-147), sind noch zwei ältere Texte von Bedeutung: Das altbabylonische Atra-Chasis-Epos berichtet auf seiner dritten Tafel von der vernichtenden Flut (Lambert, Millard, 1969; Soden, 1993, 612-645). Ein sumerischer Sintflutbericht (innerhalb der sog. Eridu Genesis) ist nur unvollständig erhalten geblieben (Jacobsen, 1981; Römer, 1993, 448-458). Zu den Epen gibt es zahlreiche Textfunde, mittels deren sich Überlieferungs- und Textgeschichte direkt oder indirekt rekonstruieren lassen. Diese Funde und weitere altorientalische Erwähnungen der Flut (z.B. in den Königslisten und im Erra-Epos) belegen die weite Verbreitung des Sintflutstoffes in Raum (z.B. im Westen → Ugarit
Der altorientalische Stoff klingt in griechisch-römischen Varianten nach, so im Sagenkreis um Deukalion und Pyrrha (vgl. sog. Apollodoros, I 7,2ff), in den Traditionen zu Ogyges (vgl. Clemens von Alexandrien, Stromateis XXI, 102,5; Bibliothek der Kirchenväter
5.2. Erklärungen des Befundes
Die Teilnahme der Genesiserzählung am altorientalischen Flutthema lässt sich unterschiedlich erklären. Man könnte vermuten, dass das Flutthema Allgemeingut in Teilen der altorientalischen Welt war. Doch ist damit noch nicht einsichtig gemacht, warum der biblische Text punktuell sogar die akkadische Sprache der Keilschrifttexte nachklingen lässt. So wird beispielweise als Abdichtmasse für die → Arche
Für die gesamte biblische Sintfluterzählung jedoch lassen sich die Überlieferungsströme nicht eindeutig eruieren.
5.3. Religionsgeschichtliche Aspekte
Aus dem religionsgeschichtlichen Vergleich sind drei Aspekte aufschlussreich:
5.3.1. Schöpfung und Flut
Da dieser Kontext in Gen 1-9 wiederkehrt, liegt anscheinend ein geprägter Zusammenhang vor. Die biblische Sintfluterzählung erwähnt deshalb gleich am Anfang Gottes Erschaffen von Mensch und Tier (Gen 6,7-8
Man kann von einer konzeptionellen Korrelation zwischen Schöpfung und Flut ausgehen. Dem mythischen und theologischen Erzählen reichte es nicht aus, Mensch (und Tier) auf das göttliche Erschaffen zurückzuführen. Ihm ging es auch darum, dass die Geschöpfe durch keine globale Gefahr wie der Flut in ihrem Dasein gefährdet sind.
5.3.2. Arche und Heiligtum
Das Gilgamesch-Epos stellt das rettende Fahrzeug während der Flut als Schiff dar, aber zugleich scheint das Fahrzeug transparent zu sein für eine → Zikkurat
Die Bibel beschreibt einen länglichen „Kasten“ (תבה, lateinisch: arca → Arche
Das Flutüberleben ist so schillernd mit Heiligtümern und ihrem Kult verknüpft; damit wird deren funktionale Bedeutung ausgeleuchtet. Die biblische → Priesterschrift
5.3.3. Gottheiten und ein Gott
Die mesopotamische Fluttradition berichtet von einem Konflikt auf göttlicher Seite. Von den erwähnten Gottheiten profilieren sich drei in besonderer Weise: (1) Obwohl am Entschluss zur Flut verschiedene Gottheiten beteiligt sind, wird in erster Linie dem Gott Enlil das Herbeiführen der Flut zugeschrieben. (2) Davon setzt sich der Gott Enki / Ea ab, der aus der Gruppe, die die Flut beschlossen hat, ausbricht und die Rettung Einzelner einleitet und ermöglicht. (3) Inmitten der Flut zeigt sich die → Muttergottheit
Einerseits klingt diese Trias in der biblischen Darstellung Gottes nach, insbesondere in der Nicht-Priesterschrift. Neben JHWHs Beschluss zur Vernichtung (1) taucht unvermittelt und zunächst unbegründet seine Zuwendung zum Einzelnen auf (Gen 6,8
6. Historisches Ereignis oder literarisches Motiv
Ein historisches Interesse wollte die große Flut in den Epen und in der Genesis auf ein Überschwemmungsereignis zurückführen. Die Theorien in der Forschung variieren: Man dachte an archäologisch nachgewiesene Überflutungen in und um Ur (4. Jahrtausend v. Chr.), Schuruppak (ca. 2800 v. Chr.) oder Kisch (ca. 2600 v. Chr.). Gegenwärtig wird breit die sog. Schwarzmeerflutung diskutiert (ca. 5600 v. Chr. oder früher). Doch keine Theorie hat Verbindungslinien zur Überlieferung des Sintflutstoffes, geschweige denn zu den erhaltenen Texten nachweisen können. Selbst die zurückhaltende Annahme, dass irgendeine lokale Flut das andauernde Erzählen über eine Flut initiiert hat und dabei zu einem globalen Ereignis hochstilisiert wurde, bleibt im Bereich der Spekulationen. Man kann gegenwärtig nur soviel annehmen, dass Erfahrungen mit Überflutungen nichts anderes als ein Anschauungsmaterial lieferten, das in das mythische und schöpfungstheologische Erzählen einfloss.
Zudem ist der Sintflutstoff nicht nur im Alten Orient und in der griechisch-römischen Antike zu Hause. Verwandte oder ähnliche Traditionen finden sich in vielen Kulturen und zu unterschiedlichen Zeiten: Beispielsweise bei den Kelten (u.a. Erzählungen um Dwyfan und Dwyfach) und den Germanen (u.a. in der Völospá), in Indien (u.a. Erzählungen um Manu) und China (u.a. Erzählung um Gun und Yu) sowie bei den Indianerkulturen Nordamerikas (u.a. im Popol Vuh). Eventuell gründen der Sintflutstoff und seine Variationen in grundlegenden Strukturen menschlicher Daseinsbewältigung.
Unterschiedliche Wissenschaftszweige bringen derzeit die Sintflut bzw. ihre Folgen mit der Entstehung von Kultur und Zivilisation in Verbindung. Wie angedeutet, gelingt der historische Nachweis hierzu zwar nicht, aber es entsteht ein konzeptionell interessanter, neuer Fragehorizont. Mit ihm werden Theologie und Religionswissenschaften wahrscheinlich zukünftig konfrontiert sein. Zudem ist die Sintflut als eine Art „Urthema“ derzeit in Literatur, Medien, Internet usw. allgegenwärtig (Baumgart / Ringshausen, 2005).
Literaturverzeichnis
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Abbildungsverzeichnis
- Die Arche Noah (Miniatur der Wiener Weltchronik-Handschrift; um 1470).
- Der Bau der Arche (Raffael; 16. Jh.).
- Die Flut (Hans Baldung; 1516).
- Noah schickt die Taube aus (Wenzelsbibel; 14. Jh.).
- Verlassen der Arche (deutsche Handschrift; 14. Jh.).
- Der Noah-Bund (Wiener Genesishandschrift; 6. Jh.).
- Noah und seine Frau in der Arche und beim Gebet nach der Flut (antike Münze aus Apamea). Aus: A. Jeremias, Das Alte Testament im Lichte des Alten Orients, Leipzig, 1930, 146
- Stufenturm (Zikkurat) von Babylon. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
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