Sterblichkeit / Vergänglichkeit
(erstellt: Februar 2015)
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→ Grab
1. Weisheitliche Annäherung
„Die Lebenden wissen, dass sie sterben müssen, aber die Toten wissen gar nichts mehr“, so formuliert → Kohelet / Prediger Salomo
2. Gilgamesch auf der Suche nach ewigem Leben
Die Sterblichkeit des Menschen ist eines der großen Themen, das auch im → Gilgamesch-Epos
3. Der Lebensbaum in der Paradieserzählung
Der Lebensbaum, dessen Früchte unsterbliches Leben verheißen (Gen 3,22
4. Die Staubnatur des Menschen
Im Alten Testament gilt der Mensch als ein Geschöpf, das aus Staub besteht und im Tod wieder zu Staub zerfällt. Der Staub kennzeichnet den Menschen als ein vergängliches und flüchtiges Wesen (Ps 103,15
5. Bilder der Vergänglichkeit
Neben dem Staub als Inbegriff der Vergänglichkeit finden sich im Alten Testament weitere Bilder, die denselben Gedanken zum Ausdruck bringen. So werden die Menschen mit einer → Blume
6. Die Vergänglichkeitsklagen
In der Zwiesprache mit Gott beklagt der Mensch mitunter die Kürze seiner Lebenszeit (Ps 39,6
7. Die Annahme der Sterblichkeit
Bei allem Aufbegehren, besonders gegen den vorzeitigen Tod, bezeugt das Alte Testament aber auch eine gelassene Haltung gegenüber dem bevorstehenden Lebensende. Das selbstverständliche Hinnehmen des Todes hat vor allem damit zu tun, dass der Tod im Alter als eine Erfüllung der von Gott geschenkten Lebenszeit angesehen wurde. Wenn deshalb über einen Menschen gesagt wird, dass er alt und lebenssatt stirbt, bedeutet das gerade nicht, dass er seines langen Lebens überdrüssig geworden sei. Vielmehr wird damit eine nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Ausschöpfung seiner Lebenszeit ausgesagt (Fischer 2014, 161). Die Annahme der Sterblichkeit kann überhaupt ganz schlicht zum Ausdruck gebracht werden. So reden etwa → Josua
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Biblisch-Historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979.
- Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973ff.
- Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003.
2. Weitere Literatur
- Assmann, J., 2003, Tod und Jenseits im alten Ägypten, München (Sonderausgabe).
- Fischer, A.A., 2014, Tod und Jenseits im Alten Orient und im Alten Testament (SKI.NF 7), Leipzig.
- Gese, H., 1984, Der bewachte Lebensbaum und die Heroen: Zwei mythologische Ergänzungen zur Urgeschichte der Quelle J (1973), in: ders., Vom Sinai zum Zion. Alttestamentliche Beiträge zur biblischen Theologie, 2. Aufl. München, 99-112.
- Levin, Ch., 1993, Der Jahwist (FRLANT 157), Göttingen.
- Maul, S., 2005, Das Gilgamesch-Epos. Neu übersetzt und kommentiert, München.
- Spieckermann, H., 2000, Ambivalenzen. Ermöglichte und verwirklichte Schöpfung in Genesis 2f, in: A. Graupner / H. Delkurt / A.B. Ernst (Hgg.), Verbindungslinien (FS W.H. Schmidt), Neukirchen-Vluyn, 363-376.
- Wächter, L., 1967, Der Tod im Alten Testament (AzTh II/8), Berlin / Stuttgart.
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