Sünde / Sünder (AT)
(erstellt: August 2017)
Permanenter Link zum Artikel: https://bibelwissenschaft.de/stichwort/31970/
→ Ethik
1. Die Begriffe im Deutschen
1.1. Sünde
Das deutsche Wort Sünde bezeichnet im allgemeinsten Sinne eine Verfehlung gegen eine anerkannte Verhaltensnorm. Im Kern ist der Begriff aber religiös geprägt: Es geht um einen Verstoß gegen göttliche Normen oder Absichten. Auch die umgangssprachliche Rede von Verkehrs-, Umwelt- oder Diätsünden bleibt in ihrer Dramatisierung oder Ironisierung darauf zurückbezogen. Das christlich-theologische Sündenverständnis als Quelle des neuzeitlichen Sündenbegriffs knüpft an das Alte, aber mehr noch an das Neue Testament an (vgl. Bieberstein / Bormann, 570).
1.2. Schuld
Für den Begriff Schuld spielt demgegenüber der Gottesbezug keine konstitutive Rolle. Schuld setzt neben den zwei Parteien eines Konfliktfalls (Schuldige und Geschädigte) eine Instanz voraus, die eine Tat als Fehlverhalten qualifiziert und anhand einer Norm die Schuld bemisst (vgl. Hock, 1870). Diese Norm kann theologisch, ethisch oder juristisch definiert sein.
Der Begriff ist im Deutschen mehrdeutig: Wer von „Schuld“ spricht, meint entweder das Geschuldete (obligatio / debitum), also eine rechtliche oder ethische Verpflichtung (in finanzieller Hinsicht differenzieren wir, s.u.) oder die Verschuldung (culpa), also die juristisch, aber auch völkerrechtlich oder theologisch zurechenbare Verursachung eines Schadens (vgl. Fischer, 43; Honecker, 218; Niemann, 105).
Zu beachten ist die semantische und auch begriffliche Nähe zum finanztechnischen Terminus „Schulden“. Zwar unterscheidet das Deutsche zwischen den Nomina „Schuld“ (moralisch, juristisch) und „Schulden“ (finanziell). Beim Verb „schulden“ gibt es jedoch Überschneidungen: Man kann jemandem nicht nur Geld, sondern auch Respekt, Dank, eine Erklärung oder auch sein Leben schulden.
Schuld ist in allen ihren Spielarten die Haftung für einen nicht erfüllten berechtigten Anspruch. Während die Bezeichnung „Sünde“ eine Tat bewertet, geht es bei „Schuld“ um die Handlungsfolgen und das Zuschreiben von Verantwortlichkeit. Sünde ist im theologischen Sinne Schuld, insofern sie von Gott als Schuld zugerechnet wird und er sie einfordert (vgl. Krötke, 1868; Metzner, 1879).
1.3. Böses
Ohne zwingenden theologischen Bezug kommt auch die Beurteilung als „böse“ aus. Sie ist in der Gegenwartssprache die wohl radikalste Disqualifizierung, zugleich die am wenigsten greifbare, weil „gut“ und „böse“ immer subjektiv bestimmt werden. Die einzige allgemeingültige Definition, die dem Gesamtphänomen des Bösen – als malum physicum und malum morale – gerecht wird, ist sein „Kontrastbezug“ (Dalferth, 236) zum Guten: Böse ist das, was das Gute schädigt, behindert, stört und zerstört.
2. Der Sprachgebrauch der Hebräischen Bibel
2.1. Wortfeld und Konzept „Sünde“
Der theologische Begriff „Sünde“ ist zwar durch biblische Ideen maßgeblich geprägt, steht aber nicht für eine konkrete Vokabel des Urtextes, sondern für ein Konzept. Dieses Konzept spiegelt sich in verschiedensten alt- und neutestamentlichen Ausdrücken, die ein menschliches Tun oder Verhalten als Widerspruch gegen Gottes Willen qualifizieren bzw. disqualifizieren. Das hermeneutische Problem besteht darin, dass einzelne griechische und hebräische Vokabeln aus dem Wortfeld des Konzepts „Sünde“ traditionell mit dem Wort „Sünde“ übersetzt werden, in einem Zirkelschluss also mit einem Wort, das aus einem biblischen Konzept abgeleitet ist, genau dieses Konzept beschrieben wird. Das mag für das Neue Testament noch angehen: Der bei weitem häufigste Sündenbegriff, ἁμαρτία hamartía (s.u. 2.6.), kommt unserem theologischen Sündenbegriff sehr nahe. Anders im Alten Testament: die verschiedenen hebräischen Lexeme im Wortfeld „Sünde“ stehen durchaus ebenbürtig nebeneinander. Keins von ihnen ist ausschließlich theologisch definiert. Und sie unterscheiden sich wesentlich von unserem moralischen, auf den Täter fokussierten Sündenbegriff.
In der Hebräischen Bibel finden sich mehr als 50 Wörter, die ein menschliches Verhalten negativ qualifizieren und damit im weitesten Sinne als Sündenvokabeln gelten können (vgl. Cover, 31; Boda 2009, 6; zum Wortfeld: Quell, 268f; Knierim 1997, 79-82; Knierim 2001, 365-368). Das Wortfeld lässt sich jedoch weiter eingrenzen, wenn man nur diejenigen Lexeme in den Blick nimmt, die keinen konkreten Tatbestand wie „morden“, „Gewalt ausüben“, „ehebrechen“ etc. beschreiben, sondern als formale Oberbegriffe dienen für Verhaltensweisen, die Gottes Willen widersprechen.
Die häufigsten und wichtigsten „Qualifikationsbegriffe“ (von Soosten, 102) dieser Art sind die Ableitungen der Wurzeln חטא ḥṭʼ, רשׁע rš‘, עוה ‘wh und פשׁע pš‘. Diese Hauptbegriffe, deren Semantik sich vielfach überschneidet, erscheinen an verschiedenen Stellen summarisch nebeneinander und umschreiben dann die Gesamtheit denkbarer Sünden (z.B. Ex 34,7
In ähnlicher Funktion wie die Hauptbegriffe und zum Teil synonym verwendet werden weitere Vokabeln, die ein Verhalten als verfehlt klassifizieren (s.u. 2.2.5.).
Daneben tritt die Beurteilung als „schlecht“ oder „böse“ (Wurzel רעע r‘‘): Dort, wo Gott ein Tun als „böse“ oder „schlecht“ im Sinne von „schädigend“ beurteilt, ist der Tatbestand von „Sünde“ erfüllt (s.u. 2.4.).
Eng mit dem Konzept „Sünde“ verbunden, aber in der Hebräischen Bibel doch in spezifischer Weise von ihr unterschieden, ist die Rede von „Schuld“ (s.u. 2.3.).
Außerdem hat das priesterliche Kultsystem eigene Begriffe für ein ordnungswidriges Tun und Lassen entwickelt. Die priesterlichen Kategorien „Unreinheit“ und „Abscheulichkeit“ bilden aussagekräftige Schnittmengen mit dem Konzept „Sünde“ (s.u. 2.5.).
2.2. Begriffe für Sünde
2.2.1. חטא ḥṭʼ „fehlgehen / sich verfehlen“
Verb. Eine Verbform ist 237-mal belegt: 181-mal im Qal („ein Ziel verfehlen / sich verfehlen / sündigen“); 15-mal im Pi. (in Gen 31,39
Nomen. Als Nomen belegt sind 33-mal חֵטְא ḥeṭʼ für den Tatbestand „Verfehlung / Sünde“, 293-mal חַטָּאת ḥaṭṭāʼt für den Zustand, der durch die Verfehlung hervorgerufen wurde: „Verfehlung / Sünde / Schuld“, und gleichzeitig für seine Behebung: 111-mal (inklusive Mi 6,7
2.2.1.2. Grundbedeutung: Trotz ihres meist religiösen Gebrauchs lässt sich hinter der Wurzel חטא ḥṭʼ noch die profane Grundbedeutung „ein Ziel verfehlen“ erkennen (Ri 20,16
Koch 1977, 859f, erwägt, ob umgekehrt im seltenen profanen Sprachgebrauch der übertragene Sinn zu erkennen sei wie etwa beim deutschen „Verkehrssünder“. Aber semitische Parallelen mit ähnlicher Grundbedeutung (vgl. Knierim 1971a, 541; Koch 1977, 858f) sprechen dagegen (vgl. Cover, 32).
2.2.1.3. חטא ḥṭʼ als Sündenbegriff: Im weit überwiegenden übertragenen Sinn meint חטא ḥṭʼ im Qal dann eine Verfehlung an Menschen oder an Gott.
חטא ḥṭʼ Qal + לְ lə bedeutet „sich verfehlen gegen jemanden“ oder „sich vergehen an jemandem“; so in Bezug auf zwischenmenschliche Konfrontation in Gen 20,9
Auch in religiösem Kontext ist das Verb oft mit indirektem Objekt konstruiert: „sich an (לְ lə) Gott verfehlen / versündigen“ (z.B. Gen 13,13
חטא ḥṭʼ steht also für die Verfehlung eines Gemeinschaftsverhältnisses, sei es zu anderen Menschen oder zu JHWH. Kriterium für die Beurteilung als חטא ḥṭʼ ist demnach nicht in erster Linie, ob bestimmte Gebote eingehalten oder übertreten werden, sondern ob Gemeinschaft bewahrt oder gestört wird. Eine solche Störung kann natürlich auch durch die Verletzung gemeinschaftlicher Normen eintreten (vgl. Knierim 1971a, 545; Koch 1977, 860).
Wie unser Wort „Sünde“ ist חטא ḥṭʼ ein Formalbegriff, der inhaltlich ganz verschieden gefüllt wird. Er „nennt nicht die böse Tat, sondern qualifiziert sie“ (Knierim 1965, 59). Anders als „Sünde“ im Deutschen meint חטא ḥṭʼ aber nicht nur die willentliche, ethisch verwerfliche Tat, sondern „alles, was (in irgendeiner Weise und aus irgendeinem Grund) von Gott trennt“ (Hieke, 89). Die Qualifizierung bzw. Disqualifizierung als חטא ḥṭʼ „umgreift unterschiedslos sowohl rechtliche als auch ethisch-soziale und kultische Verfehlungen“ (Knierim 1965, 61). Auch unabsichtliche oder zunächst unbewusste Vergehen gelten als חטא ḥṭʼ (Lev 4f). Natürliche Gegebenheiten wie die Geburt eines Kindes (Lev 12,6.8
Wichtig für das Verständnis von חטא ḥṭʼ ist seine Rolle im → Tun-Ergehen-Zusammenhang
In diesem Zusammenhang ist eine Differenzierung der Substantive zu beobachten: חֲטָאָה ḥǎṭāʼāh meint die einzelne sündige Tat, חַטָּאת ḥaṭṭāʼt die Tatsphäre, den „bei Gott vorhandenen Schuldtatbestand“ (Koch 1977, 861; vgl. Ex 32,30-32
חטא ḥṭʼ hat zudem kollektive Auswirkungen: Die Schuld der Verfehlung ist, so die altorientalische Vorstellung, vom Täter und seinem Umkreis zu tragen (1Kön 13,34
Umso dringender wird die Frage, ob dieser verhängnisvolle Zusammenhang unterbrochen werden kann. Die Antwort findet Israel im Opferkult (→ Opfer
2.2.1.4. Der ḥaṭṭāʼt-Ritus trägt seinen Anlass im Namen: Der Opferritus behandelt „Verfehlungen“ (חטא ḥṭʼ) und die Störungen, die aus ihnen resultieren. Ziel ist das Unwirksam-Machen der Folgen von Verfehlungen – und zwar auch unabsichtlicher und nicht moralischer (vgl. Nolland).
Verbal wird der Vorgang mit חטא ḥṭʼ Pi. beschrieben. Es ist entweder als privatives Piel, von חֵטְא ḥeṭʼ denominiert, im Sinne von „entsündigen“ (z.B. Ps 51,9
Die traditionelle Bezeichnung lautet Sündopfer. Hieke (88 u.ö.) schlägt „Entsündigungsopfer“ vor. In Anlehnung an Milgroms Deutung des Rituals (vgl. Milgrom 1991, 253-292) hat sich die Bezeichnung „Reinigungsopfer“ verbreitet (z.B. Staubli, 63). Aber der Ritus gilt beidem: der Beseitigung von Unreinheit und der Aufarbeitung von Sünde. „Verfehlung behandelnder Ritus“ oder „Fehlerbereinigungs-Ritus“ wäre deshalb eine zutreffende Bezeichnung (vgl. Nolland, 615: „defect-addressing-offering“).
Der alltägliche ḥaṭṭāʼt-Ritus (Lev 4,1-5,13
2.2.2. רשׁע rš‘ „freveln“
2.2.2.1. Derivate der Wurzel: Von der Wurzel רשׁע rš‘ gibt es folgende Belege:
Das Verb erscheint im Qal (ohne Ez 5,6
2.2.2.2. Grundbedeutung: רשׁע rš‘ trägt juridischen Charakter: es lässt sich an einer objektiven Rechtsnorm messen. So bedeutet das Verb im Grundstamm „schuldig / falsch gegenüber der Rechtsnorm sein“ und der רָשָׁע rāšā‘ ist ein „Frevler“, weil er gegen eine Norm verstößt (vgl. Gesenius, 18. Aufl., 1271; van Leeuwen, 813-818; Ringgren 1993).
2.2.2.3. רשׁע rš‘ als Sündenbegriff: Oft steht רשׁע rš‘ für moralisch abstoßende Untaten im sozialen Bereich, die dann aber auch Auswirkungen auf das Gottesverhältnis haben: Die רְשָׁעִים rəšā‘îm sind als Gegner der Frommen (z.B. Jes 48,22
Als „wichtigstes Oppositum“ zu צדק ṣdq ist רשׁע rš‘ „Ausdruck für das negative Verhalten, für üble Gedanken, Worte und Werke, ein gemeinschaftswidriges Benehmen“ (van Leeuwen, 814; zum Gegensatz צדק ṣdq – רשׁע rš‘ vgl. Gen 18,23.25
Auch das mit רשׁע rš‘ bezeichnete Schuldigwerden an Rechtsnormen ist als schicksalwirkende Tatsphäre vorgestellt (van Leeuwen, 814). Nicht nur Blutschuld wird eingefordert (Num 35,31
Auch in Bezug auf רשׁע rš‘ kennt die Hebräische Bibel eine Kollektiv- (Gen 18,23-25
2.2.3. עָוֹן ‘āwon „Sündenschuld“
2.2.3.1. Die Wurzel עוה ‘wh: Von der Wurzel עוה ‘wh ist vor allem das 231-mal nur 2-mal im Qal, 4-mal im Nif., 2-mal im Pi. und 9-mal im Hif. vor.
2.2.3.2. Grundbedeutung: Die Etymologie der Wurzel liegt im Dunkel, da auch semitische Parallelen rar sind. Als ursprüngliche Grundbedeutung wird oft „verdrehen / beugen / krümmen“ angenommen (vgl. Knierim 1965, 237-239; Knierim 1976, 244f). Die Semantik „krümmen“ ist aber nur Ps 38,7
Selbst wenn man an einem etymologischen Kern „Beugung“ beim Verb festhalten möchte, spielt dieser keine Rolle mehr für den Gebrauch des Nomens (vgl. von Rad, 276, und Koch 1986, 1161, der sogar einen denominierten Grundstamm annimmt). עָוֹן ‘āwon bezeichnet ein sündiges Tun und seine Folgen.
2.2.3.3. עָוֹן ‘āwon als Sündenbegriff: Wie חטא ḥṭʼ und פשׁע pš‘ ist auch עָוֹן ‘āwon ein Formalbegriff, der als solcher über verschiedene Tatbestände ausgesagt werden kann (vgl. Knierim 1976, 247).
Obwohl עָוֹן ‘āwon in kultischen Formeln, z.B. im Schuldbekenntnis, eine wichtige Bedeutung bekommen hat, stammt der Begriff ursprünglich nicht aus dem Kultus. Er bringt vielmehr eine für den altorientalischen Menschen alltägliche Lebensauffassung zum Ausdruck: den Zusammenhang von Tat und Tatfolge (vgl. Knierim 1965, 185-237; Knierim 1976, 246f). Dieser → Tun-Ergehen-Zusammenhang
Das eigene Schuldbewusstsein ist – entgegen früherer Annahmen – kein wesentliches Unterscheidungsmerkmal von den anderen Sündenvokabeln: Gen 15,16
Damit ergibt sich ein Übersetzungsproblem: עָוֹן ‘āwon ist weder mit „Strafe“ noch mit „Schuld“ hinreichend wiederzugeben. Vergehen, Schuld und Strafe sind im Begriff als Einheit zusammengedacht. Im Grunde beschreibt עָוֹן ‘āwon nicht entweder das eine oder das andere, sondern die Tatsphäre insgesamt: „die unheilschwangere Tat, die verhängnisvolle Folgen auslösen und den Täter bei seiner Verantwortung behaften wird“ (Schenker 2001, 733).
Der עָוֹן ‘āwon wird dabei als „dingähnliche Substanz“ (Koch 1986, 1164) vorgestellt, zuweilen auch als „eine eigenwirksame, zurückschlagende Macht“ (ebd.): Sie findet (מצא mṣʼ) ihren Urheber (2Kön 7,9
Wie schon im Blick auf חטא ḥṭʼ und רשׁע rš‘ beobachtet, übt die Schuld-Strafe-Sphäre ihre Macht nicht nur auf den Täter aus, sondern wirkt auch auf die Gemeinschaft (Lev 22,16
Eine Abwendung des Schuldverhängnisses vom Täter ist von JHWHs Willen abhängig und nur ihm allein möglich (vgl. 2Sam 24,10
Besonders im Ritus des → Versöhnungstags
2.2.4. פשׁע pš‘ „brechen mit; Delikt / Verbrechen begehen“
2.2.4.1. Derivate der Wurzel פשׁע pš‘: Die Wurzel פשׁע pš‘ ist 41-mal als Verb (1-mal Nif., sonst Qal) und 93-mal als Nomen פֶּשַׁע pæša‘ belegt.
2.2.4.2. Grundbedeutung: Neben dem unspezifischen Gebrauch „sündigen / sich an jemandem vergehen“ hat das Verb פשׁע pš‘ an markanten Stellen die Bedeutung „abtrünnig sein“. Im Blick ist dabei eine Loslösung von Gott, von Menschen oder auch von verbündeten Völkern. Das Nomen פֶּשַׁע pæša‘ steht für Eigentumsdelikte, Sittenverstöße oder religiöse Vergehen. Das semantische Feld kann unter den Stichworten „brechen mit“, „Rechtsbruch“, „Verbrechen“ zusammengefasst werden (vgl. Knierim 1965, 178-180; Knierim 1976a, 490f; Seebass 1989). Die früher postulierte Grundbedeutung „Bestreitung / Rebellion“ (vgl. von Rad, 276) hält einer Überprüfung nicht stand.
2.2.4.3. פשׁע pš‘ als Sündenbegriff: פשׁע pš‘ hat rechtlichen Charakter und wird deshalb in besonderer Weise an seiner Auswirkung auf die Gemeinschaft und an ihren Normen gemessen. Wie bei den anderen Sündenbegriffen ist der → Zusammenhang von Tat und Folge
Dabei ist פשׁע pš‘ „ein außerordentlich starker Begriff“ (Knierim 1965, 180): „Wer pæša‘ begeht, rebelliert nicht einfach gegen Jahwe oder bäumt sich gegen ihn auf, sondern er bricht mit ihm, nimmt ihm das Seine weg, raubt, unterschlägt es, vergreift sich daran“ (Knierim 1976a, 493).
Diese Bedeutungsschwere der Vokabel schlägt sich besonders in der prophetischen Verkündigung nieder: פשׁע pš‘ wird zum Zentralbegriff ihrer Kult- und Sozialkritik (Jes 1,2
Bei einem „Verbrechen“ oder „Treubruch“ ist natürlich ein willentliches und bewusstes Verhalten vorausgesetzt, das hebt פֶּשַׁע pæša‘ von חַטָּאת ḥaṭṭāʼt oder עָוֹן ‘āwon ab (vgl. Cover, 32). Dennoch „bezeichnet der Begriff als solcher nicht die Gesinnung, sondern das Verbrecherische einer Tat, das im Wegbrechen von Eigentum oder im Bruch einer Gemeinschaft besteht“ (Knierim 1976a, 493). Die häufige Wendung פשׁע pš‘ + בְּ bə „brechen mit“ und damit „sündigen an“ (1Kön 8,50
2.2.5. Weitere Vokabeln
Neben den vier Hauptbegriffen gibt es weitere Vokabeln, die ein Verhalten als verfehlt klassifizieren, sei es ethisches Fehlverhalten (etwa בְּלִיַּעַל bəlijja‘al „Niederträchtigkeit“, z.B. Ri 19,22
Weil sie der göttlichen Weisheit entgegensteht, kann auch „Torheit“ als Sünde gelten (Schenker 2001, 731f.734, Boda 2009, 11.359-376). So wird die Wurzel נבל nbl I in der Bedeutung „töricht / gottlos“ zum formalen Sünden-Lexem (als Adjektiv z.B. in Dtn 32,21
2.3. Begriffe für Schuld
Das biblische Hebräisch kennt neben עָוֹן ‘āwon (s.o. 2.2.3.) zwei allgemeine Begriffe für Verpflichtung, die aus Schuld erwächst. Separat dazu hat sich eine spezielle Terminologie für ökonomische Verschuldung entwickelt, deren Wortfeld sich aber selten mit den Sündenbegriffen überschneidet (s.u. 3.8.).
2.3.1. אשׁם ʼšm „haftpflichtig sein / werden“
Die Wurzel אשׁם ʼšm ist im biblischen Hebräisch 35-mal belegt, davon 33-mal im Qal, je einmal im Nif. und Hif., sowie als Nomina 46-mal אָשָׁם ʼāšām, 19-mal אַשְׁמָה ʼašmāh und dreimal das Verbaladjektiv אָשֵׁם ʼāšem.
Das Nomen אָשָׁם ʼāšām ist mit „Schuld“ nur unzureichend wiedergegeben. Es bezeichnet nie das Vergehen, sondern immer nur seine Folge (vgl. Knierim 1971, 253; Janowski, 256). Darin steht der Begriff עָוֹן ‘āwon nahe, hat aber einen anderen Schwerpunkt: „‘āwōn spricht das Moment der Schwere, der Belastung, der Last (der Schuld) an, ’āšām dagegen das Moment des Verpflichtet-Seins (zur Schuldableistung)“ (Knierim 1971, 254).
Die Ableitungen der Wurzel אשׁם ʼšm lassen sich also mit dem Kunstwort „Schuldpflicht“ oder mit dem in der Alltagssprache gebräuchlichen „Haftpflicht“ bzw. „haftpflichtig sein / werden“ wiedergeben. Zu beachten ist jedoch, dass in den Aspekt der Verpflichtung die Ableistung („Haftpflicht erstatten“) eingeschlossen sein kann und die Haftpflicht zuweilen auch als abstractum pro concreto die materielle Wiedergutmachung bezeichnet (vgl. Knierim 1971; Henning-Hess, 618-621).
Die Verpflichtung kann auf zwischenmenschlicher Schuld (Gen 26,10
Besonders der ʼāšām-Ritus, das „Entschuldigungsopfer“ (vgl. Hieke, 85-88) oder „Haftungsopfer“ (Schenker 2001, 732; traditionell: „Schuldopfer“), macht deutlich, dass es im Kontext von אשׁם ʼšm um die Wiederherstellung eines gestörten Lebenszusammenhanges durch Ausgleichsmaßnahmen geht (Lev 5,14-26
Die Opferdarbringung selbst ist nicht der Schadenersatz, sondern ein eigenständiger Beitrag zur Störungsbehebung: Im ʼāšām-Ritus wird das Bewusstwerden und Anerkennen von Schuld ausgedrückt (vgl. Henning-Hess, 621). Während die Kompensation und Erstattung des Schadens zivilrechtlich vollzogen wird, ist das kultrechtliche „Entschuldigungsopfer“ ein Angebot Gottes, das Vergebung und somit Versöhnung mit Gott ermöglicht (Hieke, 86f.286).
Das Bewusstwerden, also die subjektive Komponente, ist in den priesterlichen Texten das semantische Proprium von אשׁם ʼšm. Nach Milgrom (1976, 3-12) meint אשׁם ʼšm in Lev 4f nicht den „state of guilt“, sondern den daraus hervorgehenden psychologischen Effekt: „feel guilt“. Dies wird von Kiuchi (1987, 31-34) korrigiert in „realize guilt“; vgl. Rendtorff, 137-142.152f: wer „sich seiner Schuld bewusst wird“; so auch Hieke, 85-87.235.246f; Boda 2009, 62-64; anders Sklar 2005, 24-41: „to suffer guilt’s consequences“, was allerdings nur zum nichtpriesterlichen Sprachgebrauch, nicht aber in Lev 4f passt (vgl. Boda 2009, 63f).
2.3.2. חוב ḥwb „schuldig sein / werden“
Von der Wurzel חוב ḥwb, die später zu einer wichtigen Sündenvokabel wird (s.u. 3.8.), sind in der Hebräischen Bibel nur je einmal ein Verb und ein Nomen belegt. חוב ḥwb Pi. in Dan 1,10
2.4. Das Böse: die Wurzel רעע r‘‘ „böse / schlecht sein“
Das Gegensatzpaar „gut“ und „böse“ bestimmt in den meisten Sprachen das moralische Koordinatensystem. Das ist auch im biblischen Hebräisch so (allerdings mit zwei wesentlichen Besonderheiten: s.u. 2.4.1. und 2.4.2.). Das hebräische Pendant zu „böse“ und Antonym zu טוֹב ṭôv „gut“ ist das Adjektiv רַע ra‘, das oft substantiviert verwendet wird. Aus seiner Wurzel רעע r‘‘ sind außerdem das Verb im Qal, Nif. und Hif. sowie die Substantive רָעָה rā‘āh, רֹעַ ro‘a und מֵרַע mera‘ abgeleitet. Insgesamt gibt es 780 Belege im Alten Testament. Davon zu unterscheiden ist רעע r‘‘ II, eine Nebenform des west- und südsemitischen rṣṣ „zerbrechen“.
Im Folgenden sind die semantischen Besonderheiten der Wurzel und die Schnittmenge mit dem Konzept „Sünde“ darzulegen:
2.4.1. רעע r‘‘ wird funktional bestimmt: Während in europäischen Gegenwartssprachen beim Gegenteil von „gut“ in einen moralischen (böse, evil, mal) und einen funktionalen (schlecht, bad, mauvais) Begriff unterschieden wird, umfasst die hebräische Wurzel רעע r‘‘ I beides.
Das Adjektiv רַע ra‘ kann mit „schlecht“ oder „böse“ bzw. substantiviert „das Schlechte“ oder „das Böse“ übersetzt werden, das Verb mit „schlecht oder böse sein“ (Qal), „schlecht oder böse ergehen bzw. behandelt werden“ (Nif.) und „Schlechtes oder Böses verursachen“ (Hif.). Das Substantiv רֹעַ kann nicht nur „Boshaftigkeit“, sondern auch „Schlechtigkeit“ im Sinne von Unbrauchbarkeit (Jer 24,2f.8
Das semantische Feld der Wurzel רעע r‘‘ umfasst dementsprechend neben willentlicher moralischer Bosheit (s.u. 2.4.5.) auch materiellen (z.B. Gen 41,19f
2.4.2. רעע r‘‘ bezeichnet sowohl moralisch Böses als auch physisches Übel: Aus dem funktionalen Charakter von רעע r‘‘ ergibt sich die zweite Abweichung vom Konzept des „Bösen“ im europäischen Sprachraum. Während wir in der Regel intuitiv zwischen dem moralischen Bösen, das einer tut, und dem physischen Übel, das einer erleidet, unterscheiden und die abendländische Philosophie dementsprechend malum physicum und malum morale auseinander hält, steht die hebräische Wurzel רעע r‘‘ gleichermaßen für böses Wollen und Tun wie für übles Ergehen. Auch wenn es legitim (und manchmal notwendig) ist, in der Übersetzung zwischen aktiv verübtem und passiv erlittenem רָעָה rā‘āh, also zwischen „Bösem“ und „Unheil“, zu differenzieren – letztlich liegt die Eigenart der hebräischen Auffassung gerade darin, beides zusammenzudenken.
Der semantische Schlüssel dafür ist die Opferperspektive, aus der רעע r‘‘ immer gedacht ist: Was mit רעע r‘‘ qualifiziert wird, muss nicht unbedingt moralisch böse sein (Täterperspektive), aber es ist – oder scheint – immer schädlich oder lebensabträglich für jemanden oder etwas (Opferperspektive).
So bedeutet der Kausativstamm (רעע r‘‘ Hif.) zunächst einfach „schlecht handeln, jemandem Schwierigkeiten machen, Schaden zufügen“ (Stoebe, 801). Der Schwerpunkt der Aussage liegt auf der Wirkung, nicht auf der moralischen Absicht, die dahinter steht. Auch unbeabsichtigtes (Gen 43,6
Das „Böse“ wird in der Hebräischen Bibel also nicht von seiner Absicht, sondern von seiner Wirkung her als solches beurteilt (vgl. Brandenburger, 29). An diesem Punkt berührt es sich eng mit dem hebräischen Sündenkonzept. „Böses“, das Menschen verüben, wird dann auch oft parallel mit den gängigen Sündenvokabeln beschrieben. Das „Böse in JHWHs Augen“, d.h. in seinem Urteil, ist die prägnanteste Definition von Sünde schlechthin (s.u. 2.4.5.). Wo allerdings Gott „Böses / Unheil“ (רעע r‘‘) verursacht, wird das nie mit den Sündenlexemen bezeichnet (vgl. Schenker 2001, 728).
2.4.3. רעע r‘‘ ist relational und subjektiv: Hinter dem hebräischen רעע r‘‘ steht genau wie hinter unserem „böse“ keine objektiv messbare Tatsache, sondern immer ein Urteil, das je konkret für jemanden und nur in bestimmter Hinsicht gilt. Das Böse ist relational und subjektiv. Wie subjektiv die Einschätzung als רעע r‘‘ sein kann, illustriert etwa Jon 4,1.6
2.4.4. Der Kontrastbezug von טוֹב ṭôv „gut“ und רַע ra‘ „böse“: Gut und Böse sind in der Hebräischen Bibel klare Gegensätze wie Licht und Finsternis – sowohl im Tun (Jes 5,20
Oft werden טוֹב ṭôv und רַע ra‘ auch pointiert als die Alternativen einer Entscheidung genannt. Den Unterschied zwischen Gut und Böse kennen ist ein Zeichen der kognitiven und moralischen Reife (Dtn 1,39
Vor diesem Hintergrund muss die viel diskutierte Wendung „Gut und Böse“ in der Bezeichnung des → Paradiesbaumes
2.4.5. Das „Böse“ als Sündenbegriff. Das Konzept „Sünde“ als ein von Gott als falsch beurteiltes Verhalten findet in der stereotypen Wendung, ein Tun oder Verhalten sei „böse in JHWHs Augen“ (רַע בְּעֵינֵי יְהוָה ra‘ bə‘ênê jhwh), seinen knappsten und präzisesten Ausdruck in der Hebräischen Bibel. Manchmal geht es dabei um ein spezielles Verhalten oder Vorhaben (Gen 38,10
Das deuteronomistische Sprachmuster (→ Deuteronomismus
Die stereotype Wiederholung der immer gleichen Verweigerungshaltung, die im Kontext der biblischen Geschichtsschreibung auch als Undankbarkeit gelten muss, machen für den Leser JHWHs Entrüstung und Enttäuschung über den Beziehungsabbruch verständlich. Zur Wiederholungstat vgl. auch Neh 9,5-31
In dieser theologischen Perspektive und in seinem Kontrast zum Guten ist רַע ra‘ oder רָעָה rā‘āh im weiteren Sinne alles, was der guten Bestimmung und Ordnung des Schöpfers widerspricht, zuwiderläuft, sie stört oder verletzt.
Wo רַע ra‘ oder רָעָה rā‘āh als Objekt zu Verben des Tuns (עשׂה ‘śh: z.B. Jes 56,2
Eindeutig als Sündenbegriff ist רעע r‘‘ auch dort qualifiziert, wo es parallel zu חטא ḥṭʼ (Num 22,34
Wie die gängigen Sündenvokabeln bezieht sich auch רעע r‘‘ gleichermaßen auf soziales und religiöses Fehlverhalten. Unrecht gegen andere Menschen ist genauso „böse“ (z.B. 2Sam 11,27
Versucht man eine Verhältnisbestimmung zwischen der Rede vom „Bösen“ und den Sündenvokabeln, so erscheint רעע r‘‘ als allgemeinste, aber zugleich radikalste Bewertung, mit der ein sündiges Tun oder Verhalten disqualifiziert wird.
2.4.6. רעע r‘‘ und der Tun-Ergehen-Zusammenhang: Wie die Sündenvokabeln spielt auch die Wurzel רעע r‘‘ eine wichtige Rolle für die Formulierung eines → Tun-Ergehen-Zusammenhangs
2.5. Unreinheit
Die priesterliche Fachsprache hat für das kultisch-rituell richtige oder falsche Verhalten eine eigene Terminologie entwickelt: die Unterscheidung in „rein“ (טָהוֹר ṭāhôr) und „unrein“ (טָמֵא ṭāmeʼ) sowie „heilig“ (קָדוֹשׁ qādôš) und „profan“ (חֹל ḥol; vgl. z.B. Lev 10,10
Rituelle „Unreinheit“ ist also keine moralische Sünde, sondern im Allgemeinen natürlich und unvermeidbar, manchmal sogar geboten (Bestattung, Zeugung). Dennoch muss das Chaotische im Interesse einer funktionierenden Lebensordnung eingedämmt werden. Dazu dienen Reinheitsvorschriften. Sie repräsentieren gute Ordnung und geben ihr ein stabilisierendes Gerüst. Wird gegen diese Vorschriften verstoßen, zerbricht die Ordnung. Dann werden „sühnende“, also Störungen wiedergutmachende Reinigungsriten notwendig. Indem der Tempelkult die vollkommene Gottesordnung nicht nur symbolisiert, sondern wirkmächtig in der Welt darstellt (vgl. Willi-Plein, 42f), bannt er das Chaotische und setzt das zusammengebrochene System wieder in Kraft. Wird aber das chaotische Element nicht ordnungsgemäß behandelt und eingedämmt, beeinträchtigt es die Gemeinschaft und verhindert Gottes gnädige Gegenwart im Kult. Deshalb bilden unrechtmäßige Profanierung und unbehandelte „Unreinheit“ Schnittmengen zum Konzept der Sünde.
Zur prinzipiellen Unterscheidung von physischer Unreinheit und Sünde vgl. Milgrom 1991, 857; Gane, 289f. Umstritten ist die Zusammenstellung in Lev 16,16.21
Grundsätzlich davon zu unterscheiden sind Texte, die in einem übertragenen, moralischen Sinn von „Unreinheit“ sprechen (vgl. Klawans 2000, 21-46; Klawans 2006, 53-56; Hieke, 119-129). Hier geht es eindeutig um ein Gott widersprechendes Verhalten.
In diesen Zusammenhang gehören die stärkeren Ausdrücke חנף ḥnp „entweiht / gottlos / unrein sein“ und תוֹעֵבָה tô‘evāh „Abscheu Erweckendes / Gräuel“. Sie stehen ausschließlich für moralische „Unreinheit“ (vgl. Klawans 2000, 26; Hieke, 126-129). Moralische „Unreinheit“ ist „böse“ und „Sünde“.
Vgl. dazu die Zusammenstellung von תּוֹעֵבָה tô‘evāh „Gräuel“ und חטא ḥṭʼ in Dtn 20,18
Moralische Unreinheit haftet Täter und Land an (Dtn 21,23
Daneben können auch in priesterlichen Texten moralische und rituelle Verfehlungen gleichermaßen mit den gängigen Vokabeln als „Sünde“ bezeichnet werden, z.B. als חטא ḥṭʼ „sich verfehlen / sündigen“ in Lev 5,1-6
Das priesterliche Konzept von „Reinheit“ und → „Heiligkeit
2.6. Sündenbegriffe in hellenistisch-römischer Zeit
In der → Septuaginta
Ableitungen von חטא ḥṭʼ werden in der Regel mit ἁμαρτία hamartía / ἁμαρτάνειν hamartánein übersetzt, daneben mit ἀδικεῖν adikein / ἀδικία adikía, עָוֹן ‘āwon hauptsächlich mit ἁμαρτία hamartía, ἀνομία anomía und ἀδικία adikía, פשׁע pš‘ mit ἀσέβεια asébeia, ἀνομία anomía und ἁμαρτία hamartía und dessen Ableitungen, die Wurzel רשׁע rš‘ vor allem mit ἀσέβεια asébeia und stammverwandten Vokabeln, dann ἁμαρτωλός hamartōlós und ἄνομος ánomos, Ableitungen von רעע r‘‘ meistens mit κακός kakós und πονηρός ponērós und ihren Derivaten (vgl. Quell, 268f). Daneben ist παράπτωμα paráptōma / παραπίπτειν parapíptein als Sündenvokabel zu nennen.
ἁμαρτία hamartía / ἁμαρτάνειν hamartánein als Hauptbegriff, daneben ἀδικία adikía, ἀσέβεια asébeia, ἀνομία anomía, παράπτωμα paraptōma sowie πονηρός ponērós und ὀφειλέτης opheilétēs (dazu s.u. 3.8.) samt ihren Derivaten sind auch im Neuen Testament die entscheidenden Lexeme im Wortfeld Sünde.
In → Qumran
3. Charakteristika von Sünde in der Hebräischen Bibel
Die Rede von „Sünde“ in ihren verschiedenen Spielarten und mit den vielfältigen Begriffen durchzieht die Hebräische Bibel wie ein roter Faden (vgl. Cover, 31; Krašovec; Boda 2009; Sklar 2016, 3f). Versucht man den Befund zu systematisieren, ergeben sich folgende Charakteristika der alttestamentlichen Auffassung von „Sünde“:
3.1. Sünde ist Beziehungsabbruch
Die vier Hauptbegriffe beziehen sich in ihren Wertungen alle auf das Zusammenleben in einer Gemeinschaft: חטא ḥṭʼ spricht von der Verfehlung eines Gemeinschaftsverhältnisses. עָוֹן ‘āwon hat besonders den Schaden im Blick, den Sünde auch an der Gemeinschaft anrichtet. רשׁע rš‘ ist ein Vergehen an den Normen einer Gemeinschaft. Und פשׁע pš‘ bedeutet den Bruch eines Gemeinschaftsverhältnisses.
Demnach ist Sünde im Sinne der Hebräische Bibel Störung, Gefährdung oder Bruch einer Beziehung: Störung des sozialen Gleichgewichtes (vgl. von Soosten), Zerbruch menschlicher Gemeinschaft (s.o. v.a. zu פשׁע pš‘) oder der Beziehung zu Gott (vgl. Hos 2,4-22
3.2. Jede Sünde betrifft das Gottesverhältnis
Im Kontext der wichtigsten Sündenvokabeln wie auch der Wurzel רעע r‘‘ ist die enge Verknüpfung zwischen sozialem und religiösem Fehlverhalten zu beobachten: „Jedes im Alten Testament erwähnte Vergehen wird als Vergehen gegen Gott verstanden“ (Knierim 1997, 104). Nicht nur religiöse Gleichgültigkeit, Misstrauen oder Ungehorsam gelten als Affront gegen Gott, sondern auch Sünden gegen Mitmenschen treffen immer auch den Schöpfer (Gen 20,6
Zugespitzt wird diese Auffassung in Ps 51,6
An diesem Punkt stehen die Sünden-Lexeme der theologisch näher bestimmten Rede von רעע r‘‘ nahe: Sie sprechen von einer Störung der guten Lebensordnung Gottes: Was bei חטא ḥṭʼ und פשׁע pš‘ zum etymologischen Kern gehört, lässt sich durchaus auch im semantischen Feld der anderen Vokabeln ausmachen: Sünde ist Verfehlung der geschöpflichen Bestimmung und als Bruch der Schöpfungsordnung auch ein Bruch mit dem Schöpfer.
3.3. Sünde ist konkrete Tatsünde
Sünde meint in der Hebräischen Bibel keine übergreifende metaphysische Größe, also nicht „die Sünde“ im Singular (wie etwa ἁμαρτία hamartía in Joh 8,34
3.4. Sünde ist die objektiv schädigende Tat
3.4.1. Das objektive Verschuldungsprinzip
Von den wichtigsten Ausdrücken für Sünde setzt nur פשׁע pš‘ Absicht und bösen Wille fraglos voraus, aber selbst hier steht die verbrecherische Wirkung im Vordergrund. Die Einschätzung als Sünde ist in der Hebräischen Bibel zunächst und vor allem an den objektiven Auswirkungen einer Tat, nicht an der subjektiven Intention des Täters orientiert (vgl. von Rad, 280f; Seebass 2003, 146; Knierim 1976b, 870-872; Schenker 2001, 732; Kiuchi 1987, 25-31; Kiuchi 2003, 5-15; Burnside, 161-166; Kaiser, 354-356; Bieberstein / Bormann, 571; Grund, 1874). Auch unabsichtliche Vergehen gelten als Sünde, weil sie Schaden anrichten (vgl. etwa Num 22,34
3.4.2. Subjektive Kriterien: die Rolle der Intention
Dennoch wird das objektive Verschuldungsprinzip auch in der Hebräischen Bibel nicht strikt gehandhabt. Schon in alten Rechtstexten ist erkennbar, dass subjektive Tatbestände und Umstände einer Tat durchaus berücksichtigt werden und im Laufe der alttestamentlichen Literaturgeschichte an Bedeutung gewinnen (vgl. Koch 1977, 861; Knierim 1965, 67-73.239-251; Knierim 1976, 240-242.247; Knierim 1997, 86-89.108f; Kaiser, 352-362; Bieberstein / Bormann, 571). Sowohl im Straf- und Zivilrecht als auch im Kultrecht gibt es durchaus abgestufte Grade von Haftbarkeit (vgl. Schenker 2001, 732-734).
3.4.2.1. Bei Totschlag (Ex 21,12-14
3.4.2.2. Ähnliche Differenzierungen werden auch auf das theologische Sündenverständnis übertragen, wenn etwa von שְׁגִיאוֹת šəgîʼôt „Irrtümern“, נִסְתָּרוֹת nistārôt und עֲלֻמִים ‘ǎlumîm „verborgenen (Sünden)“ oder auf der anderen Seite vom זֵד zed „Frecher“, also dem mutwilligen Sünder, gesprochen wird (vgl. Ps 19,13f
3.4.2.3. Auch die Diskussion um Sühnemöglichkeiten (→ Sühne
Im Einzelnen bleibt jedoch fraglich, wo eine Tat zwischen „versehentlich“ (בִּשְׁגָגָה bišəgāgāh) und „demonstrativ“ (בְּיָד רָמָה bəjād rāmāh) konkret einzuordnen ist (vgl. zur Diskussion: Knierim 1976b, 870f; Crüsemann 1992, 364-374; Schenker 1997; Rendtorff, 149f.152f; Hieke, 234.243-245). Zwischen beidem „gibt es eine Lücke richterlichen Ermessens“ (Seebass 2003, 144). בְּיָד רָמָה bəjād rāmāh in Num 15,30
Der Grundsatz wird aber schon innerhalb des priesterlichen Systems durch Vorschriften für absichtliche Sünden in Lev 5,1
Nach einer These von Milgrom (1976, 108f.118f; 1991, 301) wird durch Bekenntnis und Buße der Status der Tat verändert: Das → Sündenbekenntnis
Der doppelte Sühneritus des → Versöhnungstages
Die tastenden Versuche der priesterlichen Kulttheologie, die Sühnemöglichkeiten zu systematisieren, laufen gewissermaßen folgerichtig auf die spätere rabbinische Halacha zu, die zunehmend differenziert und für schwere und wissentliche Sünden weitere Sühnemöglichkeiten einräumt, die teilweise aber auch den Tod des Sünders einschließen (vgl. Crüsemann 1992, 370-374; Neusner, 210-220; Börner-Klein, 1896; Botica, 319-442; Stökl Ben Ezra, 46-50). In der rabbinischen Klassifizierung kommen als wichtige Kriterien זדון zādôn „Arroganz“, כוונה kǎwwānāh „Absicht“ und זימה zîmāh „Planung“ hinzu (vgl. Botica, 320-333). Wie auch schon in Qumran wird der Geltungsbereich von Sünden „mit erhobener Hand“ eingeschränkt (Anderson 1995; Strawn 2015, 444), außerdem die kāret-Strafe, die für absichtliche Sünden gilt, als Strafe „durch die Hand des Himmels“, d.h. als vorzeitiger Tod, uminterpretiert (vgl. Neusner, 221-225; Ta-Shma).
Fasst man den Befund zusammen, so zeigt sich im Sündenkonzept der Hebräischen Bibel „eine subjektive und objektive Dimension zugleich, die einander nicht beeinflussen. Subjektive Unschuld hebt objektiven Schaden nicht auf, und objektiver Schaden entsteht unter Umständen bei subjektiver Unschuld“ (Schenker 2001, 732).
3.5. Sünde und ihre Folgen bilden eine Einheit
Der innere Zusammenhang einer Tat und ihrer Folge wurde im alten Israel als ein der Welt innewohnendes Prinzip verstanden. Das Gute zahlt sich aus, Böses zeitigt schlimme Folgen. Dieser → Tun-Ergehen-Zusammenhang
JHWH spielt dabei, je nach Schwerpunktsetzung, eine aktivierende, überwachende oder exekutive Rolle. Er kontrolliert, ob Tun und Ergehen übereinstimmen (vgl. פקד pqd „prüfend nachsehen“ in Ex 20,6
Allerdings hat JHWH die Macht, den Tat-Folge-Konnex in souveräner Entscheidung zu unterbrechen (Ex 20,5f
3.6. Der materielle Charakter von Sünde: Sünde als Last und Befleckung
Im Rahmen des Tun-Ergehen-Zusammenhangs entwickelt jede begangene Sünde eine verhängnisvolle Eigendynamik. Das Weiterwirken der Sünde kann dabei metaphorisch als Last oder Krankheit vorgestellt werden. Sünde bekommt in diesen Bildern einen quasi materiellen Charakter.
Sie sammelt sich an und ist auffindbar: Sünde wirkt noch Generationen weiter (vgl. Ex 20,5
Sünde hat ein Gewicht: Verfehlung (חַטָּאת ḥaṭṭāʼt: Gen 18,20
Sünde wächst an: Sündenschuld (עָוֹן ‘āwon, אַשְׁמָה ʼašmāh) kann einem über den Kopf wachsen (Ps 38,5
Auch im priesterlichen Kultkonzept, wonach Sünde Gottes gnädige Gegenwart verhindert, spielt die materielle Dimension sowohl von Unreinheit als auch von Sünde eine wichtige Rolle (vgl. Schellenberg 2014). Nach priesterlicher Theologie verunreinigt menschliches Fehlverhalten – sei es (Lev 16,16
Hier liegt der Grund, warum die Tora mit solcher Vehemenz gebietet, das Böse aus Israels Mitte zu entfernen. Etwa in der sakralrechtlich angedrohten Todessanktion mit der kāret-Formel, die – im Nif., also im passivum divinum – die Ausrottung (כרת krt) des Schuldigen anordnet (Gen 17,14
Die physische Vorstellung von Sünde als Last (laut Anderson 2009, 16, „by far the most productive one in the Hebrew Bible“) wird auch in Jes 5,18
נשׂא עָוֹן nśʼ ‘āwon bedeutet das Tragen der Sündenschuld auf den eigenen Schultern (z.B. Ex 28,43
Wo Sünde als dingliches Objekt mit Masse und Gewicht vorgestellt wird (zur Metapher vgl. Röhser 1987, 29-39), kann sie auch nicht einfach subjektiv in einem rein geistigen Akt „vergeben“, sondern muss objektiv „entfernt“ (Mi 7,19
Wo Sünde Krankheitscharakter hat (zur Metapher vgl. Röhser 1987, 73-89), bedarf sie der Therapie (Ps 51,3f.9.12.14
3.7. Der dynamische Charakter von Sünde: Sünde als beherrschende und ansteckende Macht
Obwohl die Hebräische Bibel in der Regel von Tatsünden („Sünden“ im Plural) handelt und anders als im Neuen Testament keine theologische Reflektion über „die Sünde an sich“ stattfindet, kann dennoch metaphorisch von Sünde als einer eigenmächtigen Größe gesprochen werden.
Im Rahmen des Tun-Ergehen-Zusammenhangs entfaltet sie ihre unheimliche Wirkung. Zuweilen ist sie sogar als personifizierte Macht vorgestellt, die man nicht einfach abschüttelt: Sie findet ihre Verursacher (Num 32,23
In Ps 36,2
Immer wieder wird vor Ignoranz der Sünde gegenüber gewarnt. Ob fremde Völker (Ex 23,33
Eine so verstandene Sünde bedarf nicht nur eines geistigen Aktes der „Vergebung“, sondern JHWH muss die Versklavten „befreien“ und „loskaufen“ (פדה pdh: Ps 130,8
Zum tendenziell zunehmenden Machtcharakter der Sünde in der apokalyptischen zwischentestamentlichen Literatur vgl. Sacchi; Brand; zu der gleichen Tendenz im Neuen Testament vgl. Wolter 2005, 127-130; 2008, 33-41; speziell zur „Abstraktpersonifikation“ der Sünde bei Paulus vgl. Röhser 1987, 103-181; 2012.
3.7.1. Sündhaftigkeit und ethische Handlungsfähigkeit
Nach der im Alten Orient vorherrschenden Auffassung ist der Mensch von Natur aus ein Mangelwesen und deshalb auch anfällig für Sünde (vgl. Cover, 32-34; Kaiser, 361-370). Spuren dieses Denkens lassen sich auch in der Hebräischen Bibel nachweisen.
Auch außerhalb der biblischen Urgeschichte (Gen 2,7
Hier kommt die alttestamentliche Sündenvorstellung dem dogmatischen Konzept von Personsünde, die im Unterschied zu Tatsünden, den ganzen Menschen prägt (vgl. Krötke, 1868) und als Grundsituation des Menschseins gilt (vgl. a.a.O., 1873), zumindest nahe. Im Lichte dieser pessimistischen Einschätzung des Menschen sind Sünden nicht zufällige Einzelakte, sondern „Manifestationen einer menschlichen Beschaffenheit“ (Knierim 1997, 85).
Dennoch wird nirgendwo der Schöpfer für die menschliche Fehlbarkeit verantwortlich gemacht. Die kritische Auseinandersetzung mit der schwächlichen und störanfälligen Konstitution des Menschen geht über eine allgemeine Vergänglichkeitsklage, das Einklagen von Nachsicht (Hi 6,10
Trotz der defizitären Verfassung des Menschen machen die biblischen Autoren an seiner moralischen Verantwortlichkeit keinerlei Abstriche (vgl. Cover, 34). Die Hebräische Bibel geht überall – letztlich auch bei → Hiob
3.7.2. „Sündenfall“ und „Ursünde“
Die christliche Dogmatik hat versucht, das Phänomen der allgemeinen Sündhaftigkeit als Folge der Verfehlung des ersten Menschenpaares im Garten Eden zu erklären (Gen 3; → Paradieserzählung
Ps 51,7
Ob Gen 3 von einem „Sündenfall“ redet, ist umstritten. Sündenvokabeln tauchen in der biblischen Urgeschichte erst in Gen 4,1-16
3.8. Ökonomisierung des Sündenkonzepts: Sünde als ausstehende Schulden
Ökonomische → Verschuldung
Die Wandlung in der Sündenmetaphorik wird auch ersichtlich, wo Gerechtigkeit (צדק ṣdq), der klassische Gegenbegriff zu Sünde (s.o. 3.1.), als anrechenbarer Verdienst vorgestellt wird (Dan 4,24
In nachalttestamentlicher Zeit werden Schuld und Schulden dann sprachlich und konzeptionell umfassend miteinander verbunden. Auf dem Umweg über das Aramäische, wo חובא ḥôvāʼ zum Fachterminus für rechtliche und finanzielle Verpflichtungen aufsteigt, wird die Wurzel חוב ḥwb in nachalttestamentlicher Zeit zu einer wichtigen Sündenvokabel. Bei den Rabbinen bedeutet חוב ḥwb / חיב ḥjb „schuldig sein“, nicht nur im ökonomischen und juristischen Sinn, sondern auch vor Gott, חַיָּב ḥajjāv dementsprechend „Schuldner / schuldig“, חוֹב ḥôv und חוֹבָה ḥôvāh „Schuld“; der Gegensatz ist זכה zkh „schuldlos / frei sein“, זַכָּי zakkāj „schuldlos / frei“ (vgl. Hauck, 561; Crüsemann 1992, 92f).
Die ökonomische Metapher prägt das Konzept „Sünde“ im Frühjudentum und im Neuen Testament: In Qumran, anderen frühjüdischen und rabbinischen Quellen sind Sünde und Schuld in finanztechnischen Kategorien vorgestellt (vgl. Leutsch, 126-131; Anderson 2009, 95-107). Die Metapher von Schulden, die den Schuldner belasten und nach Rückzahlung verlangen, und vom Loskauf aus Schuldsklaverei verdrängt die alttestamentliche Vorstellung von Sünde als materieller Last oder krankheitsähnlicher Befleckung (vgl. Anderson 2009).
Damit wird der Zusammenhang von theologischer und sozialer Sünde betont: Sündenvergebung und soziale Gerechtigkeit, die im Schuldenerlass ihren Ausdruck findet, werden zusammengehalten (vgl. Schäfer-Lichtenberger, 514; Crüsemann 1992; → Verschuldung
Bei den Rabbinen (aber vgl. schon Spr 10,2
3.9. Gegenmittel zur Behandlung von Sünde in der Hebräischen Bibel
Die Hebräische Bibel kennt ein großes Spektrum an Gegenmitteln gegen Sünde (vgl. Boda 2009): präventive wie Belehrung, auch unter Androhung von Sanktionen, und retrospektive, wiedergutmachende, sei es durch Opfer, durch Ausgleich mit dem Geschädigten, Bestrafung des Täters oder einfach durch → Gnade
3.9.1. Sühne
Im dynamistischen Wirklichkeitsverständnis der Hebräischen Bibel hinterlässt jede Sünde eine Belastung des Täters und Schäden im Gemeinschaftsgefüge, die beseitigt werden müssen. Sündenschuld muss kultisch entfernt oder materiell beglichen werden. Die Beziehungsstörung muss durch Ausgleichsleistungen, die der Befriedigung des Geschädigten dienen, behoben werden. Die Beziehung zu Gott wird wiederhergestellt durch → Sühne
Rituell vollzogene – und damit in altorientalischer Sicht wirkkräftig dargestellte – Sühne betrifft nur das Gottesverhältnis: dem Sünder wird sein verwirktes Leben geschenkt. Zwischenmenschliche Versöhnung macht sie nicht unnötig, juristische Strafe und auch andere Konsequenzen der Tat hebt sie nicht auf (s.u. 3.9.2.) .
3.9.2. Vergebung
Daneben berichtet das Alte Testament aber auch immer wieder über JHWHs unverdiente und überraschende Vergebung. Sein einseitiger Bund und unkonditionierte Gnade kommen an zentralen Stellen im → Pentateuch
Die Spitzenaussage von der → Reue Gottes
JHWHs Vergebung (סלח slḥ) ermöglicht einen Neuanfang nach der Katastrophe des Exils (Jer 31,34
Allerdings heißt Vergebung durch Gott nicht unbedingt Straffreiheit (Ex 32,30-35
Ob Vergebung gewährt wird, ist die souveräne Entscheidung Gottes (vgl. die negativen Bescheide in Dtn 29,19
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Stuttgart 1933-1979
- Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973-2015
- Theologische Realenzyklopädie, Berlin / New York 1977-2004
- Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Stuttgart 1988-2001
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament, 2. Aufl., Stuttgart u.a. 1992
- The Anchor Bible Dictionary, New York 1992
- Theologisches Handwörterbuch zum Alten Testament, 5. Aufl., München / Zürich 1994-1995
- New International Dictionary of Old Testament Theology and Exegesis, Grand Rapids 1997
- Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Aufl., Tübingen 1998-2007
- Handbuch theologischer Grundbegriffe zum Alten und Neuen Testament, Darmstadt 2006
- Encyclopaedia Judaica, 2. Aufl., Detroit u.a. 2007
- Sozialgeschichtliches Wörterbuch zur Bibel, Gütersloh 2009
2. Weitere Literatur
- Albertz, R., 1993, „Ihr werdet sein wie Gott“. Gen 3,1-7 auf dem Hintergrund des alttestamentlichen und des sumerisch-babylonischen Menschenbildes, WdO 24, 89-111
- Anderson, G.A., 1995, Intentional and Unintentional Sin in the Dead Sea Scrolls, in: D.P. Wright / D.N. Freedman / A. Hurvitz (Hgg.), Pomegranates and Golden Bells. Studies in Biblical, Jewish, and Near Eastern Ritual, Law, and Literature (FS Jacob Milgrom), Winona Lake, 49-64
- Anderson, G.A., 2009, Sin: A History, New Haven / London
- Ansberry, C.B., 2016, Writings, in: K.L. Johnson / D. Lauber (Hgg.), T&T Clark Companion to the Doctrine of Sin, London u.a., 45-60
- Avery-Peck, A.J., 2005, Sin in Judaism, in: J. Neusner u.a. (Hgg.), The Encyclopaedia of Judaism, 2. Aufl., Leiden / Boston, Bd. 4, 2473-2485
- Bender, C., 2007, „Darstellung von Sünde“ oder „Entsündigung“? Überlegungen zum sog. privativen Pi‘el, in: F. Hartenstein / M. Pietsch (Hgg.), Sieben Augen auf einem Stein (Sach 3,9). Studien zur Literatur des Zweiten Tempels (FS Ina Willi-Plein), Göttingen, 43-55
- Berkenkopf, C., 2013, Sünde als ethisches Dispositiv. Über die biblische Grundlegung des Sündenbegriffs, Paderborn
- Beuttler, U., 2001, Gestörte Gemeinschaft – Das biblische Verständnis von Sünde, Glaube und Denken (Jahrbuch der Karl-Heim-Gesellschaft 14), Frankfurt a.M., 43-54
- Bieberstein, K. / Bormann, L., 2009, Art. Sünde, in: Sozialgeschichtliches Wörterbuch zur Bibel, Gütersloh, 570-573
- Boda, M.J., 2009, A Severe Mercy: Sin and Its Remedy in the Old Testament (Siphrut: Literature and Theology of the Hebrew Scriptures 1), Winona Lakes
- Boda, M.J., 2016, Prophets, in: K.L. Johnson / D. Lauber (Hgg.), T&T Clark Companion to the Doctrine of Sin, London u.a., 27-43
- Böhler, D., 2014, Mose und das Vaterunser. Die Bitte um Schuldenerlass in der Tora, BZ 58, 71-75
- Börner-Klein, D., 2004, Art. Sünde / Schuld und Vergebung X: Judentum, in: RGG, 4. Aufl., Bd. 7, Tübingen, 1895-1898
- Botica, A., 2011, The Concept of Intention in the Old Testament, Philo of Alexandria and the Early Rabbinic Literature: A Study in Human Intentionality in the Area of Criminal, Cultic and Religious and Ethical Law (Perspectives on Hebrew Scriptures and its Context 9), Piscataway, NJ
- Brand, M.T., 2013, Evil Within and Without: The Source of Sin and Its Nature as Portrayed in Second Temple Literature (JAJ.S 9), Göttingen
- Brandenburger, E., 1986, Das Böse. Eine biblisch-theologische Studie (Theologische Studien 132), Zürich
- Buber, M., 1962, Bilder von Gut und Böse, in: ders., Werke. 1. Bd.: Schiften zur Philosophie, München / Heidelberg, 605-650
- Burnside, J.P., 2003, The Signs of Sin: Seriousness of Offence in Biblical Law (JSOT.S 364), Sheffield
- Butting, K., 2007, Schuld und Sündenvergebung. Überlegungen zu 2. Samuel 12,1-15, in: dies., Der das Licht und die Finsternis schuf. Glauben heute – biblisch – politisch – spirituell (Erev-Rav-Hefte 9), Wittingen, 106-119
- Clark, W.M., 1969, A Legal Background to the Yahwist’s Use of Good and Evil in Gen 2-3, JBL 88, 266-278
- Cover, R.C., 1992, Art. Sin, Sinner: Old Testament, in: ABD 6, New York, 31-40
- Crüsemann, F., 1992, „... wie wir vergeben unseren Schuldigern“. Schulden und Schuld in der biblischen Tradition, in: M. Crüsemann / W. Schottroff (Hgg.), Schuld und Schulden. Biblische Traditionen in gegenwärtigen Konflikten, München, 90-103
- Crüsemann, F., 2003, „Gegen dich allein habe ich gesündigt“?! Sozialgeschichtliche Auslegung von Psalm 51, in: ders., Kanon und Sozialgeschichte, Gütersloh, 182-189
- Dalferth, I.U., 2008, Malum. Theologische Hermeneutik des Bösen, Tübingen
- Dietrich, J., 2010, Kollektive Schuld und Haftung: Religions- und rechtsgeschichtliche Studien zum Sühnekuhritus im Deuteronomium und zu verwandten Texten (ORA 4), Tübingen
- Döhling, J.-D., 2009, Der bewegliche Gott. Eine Untersuchung des Motivs der Reue Gottes in der Hebräischen Bibel (HBS 61), Freiburg u.a.
- Dohmen, C., 1993, Art. רעע r‘‘, in: ThWAT, Bd. VII, Stuttgart u.a., 582-611
- Fahlgren, K.H., 1972, Die Gegensätze von ṣedāqa im Alten Testament, in: K. Koch (Hg.), Um das Prinzip der Vergeltung in Religion und Recht des Alten Testaments (WdF 125), Darmstadt, 87-129
- Fischer, P., 2009, Die Schuld und ihre Ermittlung als Charakteristika einer Kultur, in: S. Beyerle / M. Roth / J. Schmidt (Hgg.), Schuld. Interdisziplinäre Versuche, ein Phänomen zu verstehen (Theologie – Kultur – Hermeneutik 11), Leipzig, 43-58
- Gane, R.E., 2005, Cult and Character: Purification Offerings, Day of Atonement, and Theodicy, Winona Lake
- Graves, M., 2016, Classic Rabbinic Perspectives, in: K.L. Johnson / D. Lauber (Hgg.), T&T Clark Companion to the Doctrine of Sin, London u.a., 129-147
- Grund, A. 2004: Art. Sünde / Schuld und Vergebung IV: Altes Testament, in: RGG, 4. Aufl., Bd. 7, Tübingen, 1874-1876
- Haag, H., 1975, „Gegen dich allein habe ich gesündigt“. Eine Exegese von von Psalm 51,6, ThQ 155, 49f
- Hauck, F., 1954, Art. ὀφείλω κτλ., in: ThWNT, Bd. V, Stuttgart, 559-565
- Henning-Hess, H., 1997, Bemerkungen zum ASCHAM-Begriff in Jes 53,10, ZAW 109, 618-626
- Hieke, T., 2014, Levitikus (HThKAT), 2 Teilbände, Freiburg i. B.
- Hock, K., 2004, Art. Sünde / Schuld und Vergebung II: Religionswissenschaftlich, in: RGG, 4. Aufl., Bd. 7, Tübingen, 1869-1871
- Honecker, M., 1993, Individuelle Schuld und kollektive Verantwortung: Können Kollektive sündigen?, ZThK 90, 213-230
- Jacobs, L., 2007, Art. Sin: Rabbinic View, in: Encyclopaedia Judaica, 2. Aufl., Bd. 18, Detroit u.a., 624-625
- Janowski, B., 2000, Sühne als Heilsgeschehen. Traditions- und religionsgeschichtliche Studien zur Sühnetheologie der Priesterschrift (WMANT 55), 2. Aufl., Neukirchen-Vluyn
- Jenni, E., 1968, Das hebräische Pi‘el. Syntaktisch-semasiologische Untersuchung einer Verbalform im Alten Testament, Zürich
- Jenni, E., 2000, Die hebräischen Präpositionen. Bd. 3: Die Präposition Lamed, Stuttgart
- Jenson, P., 1992, Graded Holiness: A Key to the Priestly Conception of the World (JSOT.S 106), Sheffield
- Kaiser, O., 2013, Der eine Gott Israels und die Mächte der Welt. Der Weg Gottes im Alten Testament vom Herrn seines Volkes zum Herrn der ganzen Welt (FRLANT 249), Göttingen
- Kegler, J., 1992, Das Zinsverbot in der hebräischen Bibel, in: M. Crüsemann / W. Schottroff (Hgg.), Schuld und Schulden. Biblische Traditionen in gegenwärtigen Konflikten, München, 17-39
- Kessler, R., 1989, Das hebräische Schuldenwesen. Terminologie und Metaphorik, WuD NF 20, 181-195
- Kittel, G., 2003, „Wenn du Sünden bewahrst, Herr, wer wird bestehen?“ (Ps 130,3). Die Realität der Sünde und die Frage der Erlösung im Alten Testament, in: W.H. Ritter (Hg.), Erlösung ohne Opfer? (BThS 22), Göttingen, 56-82
- Kiuchi, N., 1987, Purification Offering in the Priestly Literature: Its Meaning and Function (JSOT.S 56), Sheffield
- Kiuchi, N., 2003, A Study of Ḥāṭṭā’ and Ḥāṭṭā’t in Leviticus 4-5 (FAT II/2), Tübingen
- Klawans, J., 2000, Impurity and Sin in Ancient Judaism, Oxford u.a.
- Klawans, J., 2006, Purity, Sacrifice, and the Temple: Symbolism and Supersessionism in the Study of Ancient Judaism, Oxford u.a.
- Knierim, R., 1965, Die Hauptbegriffe für Sünde im Alten Testament, Gütersloh
- Knierim, R., 1971, Art. אָשָׁם ’āšām Schuldverpflichtung, in: THAT, Bd. I, München / Zürich, 251-257
- Knierim, R., 1971a, Art. חטא ḥṭ’ sich verfehlen, in: THAT, Bd. I, München / Zürich, 541-549
- Knierim, R., 1976, Art. עָוֹן ‘āwōn Verkehrtheit, in: THAT, Bd. II, München / Zürich, 243-249
- Knierim, R., 1976a, Art. פֶּשַׁע pæša‘ Verbrechen, in: THAT, Bd. II, München / Zürich, 488-495
- Knierim, R., 1976b, Art. שׁגג šgg sich versehen, in: THAT, Bd. II, München / Zürich, 869-872
- Knierim, R., 1997, Zur Gestalt der alttestamentlichen Hamartiologie, in: S. Brandt / M.H. Suchocki / M. Welker (Hgg.), Sünde. Ein unverständlich gewordenes Thema, Neukirchen-Vluyn 1997, 71-114
- Knierim, R., 2001, Art. Sünde II: Altes Testament, in: TRE, Bd. 32, Berlin / New York, 365-373
- Koch, K., 1977, Art. חָטָא ḥāṭṭā’, in: ThWAT, Bd. II, Stuttgart u.a., 857-870
- Koch, K., 1986, Art. עָוֹן ‘āwōn, in: ThWAT, Bd. V, Stuttgart u.a., 1160-1177
- Koch, R., 1992, Die Sünde im Alten Testament, Frankfurt a. M.
- Krašovec, J., 1999, Reward, Punishment and Forgiveness: The Thinking and Beliefs of Ancient Israel in the Light of Greek and Modern Views (SVT 78), Leiden / Boston / Köln
- Krötke, W., 2004, Art. Sünde / Schuld und Vergebung: I. Begrifflichkeit, III. Religionsphilosophisch, VII. Dogmatisch, VIII. Ethisch, in: RGG, 4. Aufl., Bd. 7, Tübingen, 1867-1868.1871-1873.1887-1893
- Leutzsch, M., 1992, Verschuldung und Überschuldung, Schuldenerlaß und Sündenvergebung. Zum Verständnis des Gleichnisses Mt 18,23-35, in: M. Crüsemann / W. Schottroff (Hgg.), Schuld und Schulden. Biblische Traditionen in gegenwärtigen Konflikten, München, 104-131
- Levin, C., 2001, Art. Sündenvergebung I: AT, in: NBL, Bd. III, Zürich u.a., 743-744
- Marshall, I.H., 2002, „Sins“ and „sin“, Bibliotheca Sacra 159, 3-20
- Metzner, R., 2004, Art. Sünde / Schuld und Vergebung V. Neues Testament, in: RGG, 4. Aufl., Bd. 7, Tübingen, 1876-1871
- Milgrom, J., 1976, Cult and Conscience. The Asham and the Priestly Doctrine of Repentance (SJLA 18), Leiden.
- Milgrom, J., 1991, Leviticus 1-16. New Translation with Introduction and Commentary (AncB 3), New York
- Neusner, J., 2001, The Social Teaching of Rabbinic Judaism, Part I: Corporate Israel and the Individual Israelite, Leiden / Boston / Köln
- Newsom, C.A., 2012, Models of the Moral Self: Hebrew Bible and Second Temple Judaism, JBL 131, 5-25
- Niemann, H.M., 2014, Zwischen Ökonomie und Theologie: Schuld und Schulden in der Sicht der Hebräischen Bibel, in: M. Heimbucher / A. Krabbe / M. Quilisch (Hgg.): Wie auch wir vergeben unseren Schuldnern… Geld – Glaube – Zukunft (Erkenntnis und Glaube 45), Leipzig, 105-123
- Nolland, J., 2015, Sin, Purity and the חטּאת Offering, VT 65, 606-620
- Oberforcher, R., 1981, Die Flutprologe als Kompositionsschlüssel der biblischen Urgeschichte. Ein Beitrag zur Redaktionskritik (IThS 6), Innsbruck / Wien / München
- Oeming, M., 1999, „Fürwahr, er trug unsere Schuld.“ Die Bedeutung der alttestamentlichen Vorstellungen über Sünde und Sündenvergebung für das Verständnis der neutestamentlichen Abendmahlstradition, in: A. Wagner (Hg.), Sühne – Opfer – Abendmahl. Vier Zugänge zum Verständnis des Abendmahls, Neukirchen-Vluyn, 1-36
- Oeming, M., 1999a, „Ich habe ein Lösegeld gefunden!“ (Hi 33,23), in: R. Bernhardt / U. Link-Wieczorek (Hgg.), Metapher und Wirklichkeit. Die Logik der Bildhaftigkeit im Reden von Gott, Mensch und Natur, Göttingen, 89-107
- Pfeiffer, H., 2005, „Ein reines Herz schaffe mir, Gott!“ Zum Verständnis des Menschen nach Ps 51, ZThK 102, 293-311
- Quell, G., 1933, Art. ἁμαρτάνω κτλ., in: ThWNT, Bd. I, Stuttgart, 267-288
- Rendtorff, R., 2004, Leviticus. 1. Teilband: Leviticus 1,1-10,20 (BKAT III/1), Neukirchen-Vluyn
- Ringgren, H., 1973, Art. בער, in: ThWAT, Bd. I, Stuttgart u.a., 727-731
- Ringgren, H., 1993, Art. רָשָׁע rāšā‘, in: ThWAT, Bd. VII, Stuttgart u.a., 675-684
- Röhser, G., 1987, Metaphorik und Personifikation der Sünde. Antike Sündenvorstellungen und paulinische Hamartia (WUNT II,25), Tübingen
- Röhser, G., 2012, Paulus und die Herrschaft der Sünde, ZNW 103, 84-110
- Rüterswörden, U., 1996, Das Böse in der deuteronomischen Schultheologie, in: T. Veijola (Hg.), Das Deuteronomium und seine Querbeziehungen (Schriften der Finnischen Exegetischen Gesellschaft 62), Helsinki / Göttingen, 223-241
- Sacchi, P., 1994, Die Macht der Sünde in der Apokalyptik, JBTh 9, 111-124
- Schäfer-Lichtenberger, C. / Schottroff, L., 2009: Art. Schulden, in: Sozialgeschichtliches Wörterbuch zur Bibel, Gütersloh, 509-515
- Schellenberg,
A., 2014, More than Spirit: On the Physical Dimension in the Priestly
Understanding of Holiness, ZAW 126, 163-179 - Schenker, A., 1997, Keine Versöhnung ohne Anerkennung der Haftung für verursachten Schaden. Die Rolle von Haftung und Intentionalität in den Opfern חטאת und אשׁם (Lev 4-5), ZAR 3, 164-173
- Schenker, A., 2001, Art. Sünde I: AT, in: NBL, Bd. III, Zürich u.a., 728-734
- Schwartz, B., 1995, The Bearing of Sin in the Priestly Literature, in: D.P. Wright u.a. (Hgg.), Pomegranates and Golden Bells: Studies in Biblical, Jewish, and Near Eastern Ritual, Law, and Literature (FS Jacob Milgrom), Winona Lake, 3-21
- Seebass, H., 1989, Art. פָּשַׁע pāšā‘, in: ThWAT, Bd. VI, Stuttgart u.a., 791-810
- Seebass, H., 2003, Numeri 10,11-22,1 (BKAT IV/2), Neukirchen-Vluyn
- Seebass, H., 2009, Schuldvorstellungen und Sanktion im Horizont alttestamentlicher Rechtsvorstellung, in: S. Beyerle / M. Roth / J. Schmidt (Hgg.), Schuld. Interdisziplinäre Versuche, ein Phänomen zu verstehen (Theologie – Kultur – Hermeneutik 11), Leipzig, 163-184
- Sklar, J., 2005, Sin, Impurity, Sacrifice, Atonement. The Priestly Conceptions (Hebrew Bible Monographs 2), Sheffield
- Sklar, J., 2016, Pentateuch, in: K.L. Johnson / D. Lauber (Hgg.), T&T Clark Companion to the Doctrine of Sin, London u.a., 3-25
- Staubli, T., 1996, Die Bücher Levitikus Numeri (NSK-AT 3), Stuttgart
- Stoebe, H.J., 1976, Art. רעע r‘‘ schlecht sein, in: THAT, Bd. II, München / Zürich, 794-803
- Stökl Ben Ezra, D., 2011, Art. Atonement III: Judaism A/B, in: EBR, Bd. 3, Berlin / New York / Boston, 43-50
- Strawn, B.A., 2015, Art. Intention, in: The Oxford Encyclopedia of the Bible and Law, Bd. I, Oxford / New York, 433-446
- Strawn, B.A., 2015a, What Is It Like to Be a Psalmist: Unintentional Sin and Moral Agency in the Psalter, JSOT 40, 61-78
- Suda, M.J., 1992, Psalm 51,7 als Belegstelle für Augustins Erbsündenlehre, in: S. Kreuzer / K. Lüthi (Hgg.), Zur Aktualität des Alten Testaments (FS Georg Sauer), Frankfurt a. M. u.a., 187-198
- Ta-Shma, I.M., 2007, Art. Karet, in: Encyclopaedia Judaica, 2. Aufl., Bd. 11, Detroit u.a., 806-807
- Thiel, W., 2004, Evil in the Book of Kings, in: H. Graf Reventlow / Y. Hoffman (Hgg.): The Problem of Evil and Its Symbols in Jewish and Christian Tradition (JSOT.S 366), London, 2-13
- van Leeuwen, C., 1976, Art. רשׁע rš‘ frevelhaft / schuldig sein, in: THAT, Bd. II, München / Zürich, 813-818
- von Rad, Gerhard, 1962, Theologie des Alten Testaments. Bd. 1: Die Theologie der geschichtlichen Überlieferungen Israels, München, 4. Aufl.
- von Soosten, J., 1994, Die „Erfindung“ der Sünde. Soziologische und semantische Aspekte zu der Rede von der Sünde im alttestamentlichen Sprachgebrauch, JBTh 9, 87-109
- Waschke, E.-J., 1990, Schuld und Schuldbewältigung nach dem prophetischen Zeugnis des Alten Testaments (FS Gerhard Wallis), ThLZ 115, 1-10
- Wehr, L., 2001, Art. Sünde II: NT, in: NBL, Bd. III, Zürich u.a., 734-741
- Willi-Plein, I., 1993, Opfer und Kult im alttestamentlichen Israel. Textbefragungen und Zwischenergebnisse (SBS 153), Stuttgart
- Wolter, M., 1982, Art. ὀφειλέτης κτλ., in: EWNT, Bd. 2, Stuttgart u.a., 1344-1350.
- Wolter, M., 2005, Sünde. Neutestamentliche Aspekte, Glaube und Lernen. Theologie interdisziplinär und praktisch 20, 119-130
- Wolter, M., 2008, Die Rede von der Sünde im Neuen Testament, in: W. Härle / R. Preul, Sünde (Marburger Jahrbuch Theologie 20), Leipzig 2008, 15-44
- Zenger, E., 2000, Psalm 51, in: F.-L. Hossfeld / ders., Psalmen 51-100 (HThKAT), Freiburg i. Br. / Basel / Wien, 38-59
Abbildungsverzeichnis
- Hebräische Sündenvokabeln. © Jörn Kiefer
PDF-Archiv
Alle Fassungen dieses Artikels ab Oktober 2017 als PDF-Archiv zum Download:
Abbildungen
Unser besonderer Dank gilt allen Personen und Institutionen, die für WiBiLex Abbildungen zur Verfügung gestellt bzw. deren Verwendung in WiBiLex gestattet haben, insbesondere der Stiftung BIBEL+ORIENT (Freiburg/Schweiz)