Sykomore
(erstellt: März 2015)
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1. Botanisch
Die Sykomore (hebräisch שִׁקְמָה šiqmāh; griechisch συκάμινον sykaminon bzw. συκομορέα sykomoréa; Ficus sycomorus L.), die auch unter dem Namen Maulbeerfeigenbaum (nicht zu verwechseln mit dem → Maulbeerbaum
Wenn die Frucht vor der Reife geritzt wurde, konnte sie heranreifen, ohne Gallen auszubilden (Plinius, Naturalis historia XIII, 14), die sie ungenießbar machen. Möglicherweise hat das Ritzen der Feigen noch eine weitere Funktion: Dadurch kann Äthylengas freigesetzt werden, das den Reifungs- und Wachstumsprozess der Früchte fördert (vgl. dazu Galil 1968; Hepper 1992, 113).
2. Biblisch
In biblischer Zeit war die Sykomore in Palästina vor allem in der Jordansenke und der Schefela verbreitet (vgl. 1Kön 10,27
Als Schattenspender wurde die Sykomore häufig an Straßen gepflanzt. Das ist auch in Lk 19,4
Das Holz der Sykomore fand als Bauholz Verwendung (Jes 9,9
Die große Bedeutung der Sykomore in Ägypten zeigen auch religiöse Vorstellungen. In Gräbern finden sich vielfach Darstellungen von Sykomorengöttinnen, die für den Verstorbenen Wasser und Nahrung bereithalten (vgl. dazu Keel 1992).
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Stuttgart 1933-1979
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973ff
- Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
- Biblisches Reallexikon, 2. Aufl., Tübingen 1977
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament, 2. Aufl., Stuttgart u.a. 1992
- Calwer Bibellexikon, 2. Aufl., Stuttgart 2006
2. Weitere Literatur
- Dalman, G., Arbeit und Sitte in Palästina, Bd. I, Gütersloh 1928, 61-63; Bd. VII, Gütersloh 1942, 34
- Galil, J., An ancient Technique for Ripening Sycomore Fruit in East-Mediterranean Countries, Economic Botany 22 (1968), 178-190, bes. 188f
- Germer, R., Die Heilpflanzen der Ägypter, Düsseldorf 2002, 86-91
- Hepper, F.N., Pflanzenwelt der Bibel. Eine illustrierte Enzyklopädie, Stuttgart 1992, 112-114
- Keel, O. / Küchler, M. / Uehlinger, Chr., Orte und Landschaften der Bibel. Ein Handbuch und Studienreiseführer zum Heiligen Land, Bd. 1, Zürich u.a. 1984, 82f
- Keel, O., Ägyptische Baumgöttinnen der 18.-21. Dynastie – Bild und Wort, Wort und Bild, in: ders., Das Recht der Bilder gesehen zu werden. Drei Fallstudien zur Methode der Interpretation altorientalischer Bilder (OBO 122), Freiburg (Schweiz) / Göttingen 1992, 61-138
- Neumann-Gorsolke, U. / Riede, P. (Hg.), Das Kleid der Erde. Pflanzen in der Lebenswelt des alten Israel, Stuttgart 2002
- Neumann-Gorsolke, U. / Riede, P., Der Baum als Symbol von Macht und Leben, in: dies. (Hgg.), Das Kleid der Erde, Neukirchen-Vluyn 2002, 244-249
- Zohary, M., Pflanzen der Bibel. Vollständiges Handbuch, Stuttgart 2. Aufl 1984, 68f
Abbildungsverzeichnis
- Maulbeerfeigenbaum. Aus: Wikimedia Commons; © אבישי טייכר, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz cc-by 2.5, US-amerikanisch; Zugriff 7.4.2015.
- Maulbeerfeigen am Baum. Aus: Wikimedia Commons; © אבישי טייכר, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz cc-by 2.5, US-amerikanisch; Zugriff 7.4.2015.
- Ägyptische Baumgöttin, hier gleichgesetzt mit der Göttin Nut (Darstellung aus dem Grab des Amenemwia, 13. Jh. v. Chr.). Aus: O. Keel, Ägyptische Baumgöttinnen der 18.-21. Dynastie – Bild und Wort, Wort und Bild, in: ders., Das Recht der Bilder gesehen zu werden. Drei Fallstudien zur Methode der Interpretation altorientalischer Bilder (OBO 122), Freiburg (Schweiz) / Göttingen 1992, 61-138, Abb. 79; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
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