Vegetarismus
(erstellt: Dezember 2007)
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Unter Vegetarismus versteht man den bewussten Verzicht auf den Verzehr von Tieren, also von Fleisch und Fisch.
1. Allgemeiner Befund
Einen breiten Strom des Vegetarismus kennt das Alte Testament nicht. Vielmehr gehen sowohl die legislativen als auch die narrativen und poetischen Texte in ihrer Gesamtheit davon aus, dass Menschen Tiere töten und Fleisch essen. So berichten die Erzählungen aus der Wüstenzeit ganz selbstverständlich vom Verlangen des Volkes nach Fleisch (Ex 16,3
Lediglich der Verzehr von bestimmten Tierarten, die als unrein gelten, wird von den Reinheitsgesetzen (Lev 11,1ff
2. Urzeitlicher Vegetarismus?
Nach Gen 1,29-30
Gen 1,29-30
Daran, dass die Konzession von Fleischnahrung, also die Aufhebung des paradiesischen Zustands, erst nach der Sintflut, also zu Zeiten der gestörten Schöpfung, erfolgt, kann man entnehmen, dass der Verfasser der Priesterschrift sie als Zeichen der gestörten Schöpfung begreift. Man wird hierbei außerdem bedenken müssen, dass Tiertötung und Tiernahrung häufig im Zusammenhang von Opfern vorkamen, die im Paradies, zu Zeiten der intakten Beziehung von Gott und Mensch, noch nicht nötig waren, in einer sündigen Welt jedoch schon.
Literaturverzeichnis
- Eberhart, C., 2002, Studien zur Bedeutung der Opfer im Alten Testament. Die Signifikanz von Blut- und Verbrennungsriten im kultischen Rahmen (WMANT 94), Neukirchen-Vluyn, 203-211
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- Grünwaldt, K., 1989, Wozu wir essen, BN 49, 25-38
- Janowski, B. / Neumann-Gorsolke, U. / Gleßmer, U. (Hgg.), 1993, Gefährten und Feinde des Menschen. Das Tier in der Lebenswelt des alten Israel, Neukirchen-Vluyn
- Janowski, B., 1999, Die rettende Gerechtigkeit, in: ders., Beiträge zur Theologie des Alten Testaments 2, Neukirchen-Vluyn, 1-77
- Linnemann, M / Schorcht, C. (Hgg.), 2001, Vegetarismus. Zur Geschichte und Zukunft einer Lebensweise, Erlangen
- Nihan, C., 2007, From Priestly Torah to Pentateuch (FAT 2/25), Tübingen, 234-237
- Seebass, H., 1996, Genesis I. Urgeschichte, Neukirchen-Vluyn
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