Verherrlichung (AT)
(erstellt: März 2017)
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Verherrlichung Gottes bedeutet, Gott Ehre zu erweisen. Von der Selbstverherrlichung Gottes kann die Rede sein, wenn Gott seine Stärke in der Geschichte erweist. → Ehre / Herrlichkeit
1. Wortbedeutung und Äquivalente
1.1. Hebräische Bibel
Der Begriff „Verherrlichung“ bezieht sich auf den Ausdruck „Gott Ehre und Macht geben“ (z.B. Ps 29,1
Neben die so ausgedrückte Anerkennung Gottes durch die Kultgemeinde wird Verherrlichung auch als Machterweis Gottes in geschichtlichen Situationen verstanden (Selbstverherrlichung, ausgedrückt durch כבד kbd Nif. „sich verherrlichen / seine Herrlichkeit erweisen“). Diese zeigt sich als Konkretisierung seiner Herrlichkeit (כָּבוֹד kāvôd) im Geschichtsverlauf. Dieses Verherrlichungs-Konzept wird in priesterlichen Texten (→ Priesterschrift
1.2. Septuaginta
Der Begriff עֹז ‘oz („Macht“) wird in der → Septuaginta
In Ps 28,1
Anders verhält es sich beim Begriff כָּבוֹד kāvôd („Ehre“). Dieser wird in der LXX regelmäßig mit dem Begriff δόξα doxa, die Verbformen mit δοξάζω doxazō übersetzt (→ Ehre / Herrlichkeit
2. Verherrlichung durch die Kultgemeinde
2.1. Altorientalische Hintergründe
Eine der im Alten Testament überlieferten Verherrlichung Gottes durch das An- und Zuerkennen von „Ehre und Macht“ vergleichbare Form findet sich auch in ugaritischen Texten (→ Ugarit
Die Verehrung Baals erfolgt durch den Bau eines Heiligtums, zu dem zu seiner Ehre Kostbarkeiten gebracht werden, damit dieses aus Edelmetallen und → Edelsteinen
Die Herrschaft Baals wird mit seinen Wesenszügen begründet, die er vor seinem Gang in die Unterwelt an seinen Sohn weitergeben soll, wie KTU 1.5 V:1-6 zeigen:
1[…] der allmächtige 2[Baal]. [Du wirst ihn bekleiden mit dem] Gewand deiner Fürstlichkeit, 3[mit deiner Kraft, dem Geschenk] deiner Rechten, mit den Ketten 4[an] deiner [Brust]. Den Lebensgeist eines Stierkalbes 5[wird] dein So[hn haben], ihn will ich legen in die Grube 6der Götter der Unterwelt.
Fürstlichkeit und Kraft als aus einem konstellativen Personenbegriff stammende Wesensmerkmale Baals gehen auf seinen Sohn über, während sein Sohn den Lebensgeist eines Stierkalbes erhalten wird, da sein Vater seinen Lebensgeist bei seinem Gang in die Unterwelt verliert.
Im Mythos werden die Wesenszüge und Fähigkeiten einer Gottheit in den geschilderten Ereignissen konkretisiert, die zum Grund ihrer Verehrung durch andere Gottheiten werden.
2.2. Verherrlichung JHWHs im Tempelkult
2.2.1. Gott Macht und Ehre erweisen
Die Verherrlichung JHWHs ist ihrem Wesen nach ein kultischer Akt (vgl. 2Chr 30,21
kāvôd
‘oz
Anders konnotiert tritt die Kombination עֹז ‘oz „Macht“ und כָּבוֹד kāvôd „Ehre“ in Ps 96,7
2.2.2. Macht und Ehre als Wesensmerkmale Gottes
An Ps 96 wird deutlich, dass sich in Gottes Taten sein Wesen konkretisiert. עֹז ‘oz „Macht“ bildet innerhalb des Psalms beide Aspekte ab. In Ps 96,6
Ps 63 überträgt Vorstellung, dass עֹז ‘oz „Macht“ und כָּבוֹד kāvôd „Ehre“ Wesenszüge Gottes darstellen, auf sein Handeln, das als Konkretisierung seines Wesens zu verstehen ist. עֹז ‘oz ist dabei ein Ausdruck erfahrener physischer Stärke (vgl. Ps 21,14
3. Gottes Selbstverherrlichung
Die der Verherrlichung Gottes zugrundeliegende geschichtliche Erfahrung als Beschreibung des Wesens Gottes und damit als Grund für die Verherrlichung bildet innerhalb des → Pentateuch
Innerhalb der priesterlichen Exoduserzählung (→ Exodustradition
Literaturverzeichnis
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