Zizit
(erstellt: Februar 2006)
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Zizit (Plural Zizijot, auch Quasten oder Schaufäden genannt) bezeichnet einen Faden, der eine Quaste oder Franse bildet und an jeder der vier Ecken des äußersten Kleidungsstückes angebracht werden soll. Er erinnert an die Verpflichtung, Gottes Gebote zu beachten.
1. Biblische Grundlage und Bedeutung
In der Bibel wird das Gebot, Zizit zu tragen, in der Tora in Num 15,38f
2. Die Form der Zizijot
Der Talmud enthält ausführliche Anweisungen darüber, wie die Zizijot geformt werden müssen. Jede Zizit wurde aus vier weißen Fäden gemacht, einer davon länger als die anderen. Die Fäden wurden gefaltet, gewunden und mit Doppelknoten verbunden. Der numerische Wert der Buchstaben des hebräischen Wortes Zizit (ציצית) ist 600, wenn man 5 addiert (die Anzahl der Doppelknoten) und 8 (die Zahl der Faden-Enden), ergibt sich die Summe von 613, der Anzahl der Gebote in der Tora nach der traditionellen Zählung (248 Gebote und 365 Verbote).
3. Die Zizijot am Gebetsschal
Obwohl die Zizijot ursprünglich für das äußere Kleidungsstück bestimmt waren, wurden sie später an den Ecken eines Tallit (Gebetsschals) angebracht, der von erwachsenen Männern während des Morgengebets getragen wird. Außerdem befinden sie sich an dem Tallit qatan, einem kleinen viereckigen Tuch mit einem Loch für den Kopf, das unter der Kleidung auf Brust und Rücken liegt. Es wird von Männern und Jungen während des ganzen Tages getragen, um sie immer an Gottes Gebote zu erinnern.
Nach der traditionellen Halacha (jüdisches Religionsgesetz) sind Frauen von allen Vorschriften befreit, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgeführt werden müssen. Daher tragen orthodoxe Frauen keine Zizit. In modernen nicht-orthodoxen Strömungen des Judentums wird der Tallit und werden mit ihm die Zizit auch von Frauen getragen.
Abbildungsverzeichnis
- Zizit nach der rabbinischen Vorschrift. © Annette Böckler
- Traditioneller aschkenasischer Tallit. © Annette Böckler
- Moderner amerikanischer Tallit für Frauen. © Annette Böckler
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