Dienen / Diener (NT)
(erstellt: Dezember 2008)
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1. Zum Begriff
1.1. Das Wortfeld „Dienst / Dienen" in der deutschen Sprache
Mit dem deutschen Wortfeld „Dienst / Dienen“ werden Tätigkeiten bezeichnet, die in der Regel mit einem – freiwilligen oder unfreiwilligen – Unterordnungsverhältnis verbunden sind und deren Ertrag einer anderen Person bzw. einem Personenkreis oder auch einer Sache zugute kommt. Die Art der Tätigkeit sowie der gesellschaftlich-kulturelle Kontext sind maßgeblich dafür, ob ein Dienst mit Ehre verbunden ist oder als niedrig bzw. erniedrigend angesehen wird. Ein Dienst kann gegen Lohn verrichtet werden oder unentgeltlich, kann freiwillig oder erzwungen sein. Je nachdem, in welchem Dienstverhältnis jemand steht, schließen sich Dienst und Autorität nicht unbedingt aus. So ist ein Minister von seiner Amtsbezeichnung und Verpflichtung her zwar der „Diener“ seines Volkes, steht dabei allerdings durchaus in einem mit Ehre, Entscheidungsbefugnis und Einfluss verbundenen Amt, während ein Wehrpflichtiger ebenfalls dem Wohl des Staates dienen soll, dabei seine persönliche Freiheit jedoch weitestgehend zugunsten der Pflichterfüllung und des Gehorsams gegenüber den Befehlsgebern aufgegeben hat. Als weitere Beispiele für moderne Dienstverhältnisse seien noch wissenschaftliche Assistentinnen bzw. Assistenten und Haushaltshilfen genannt, auf deren – unterschiedliche – Dienstleistungen zum Beispiel eine Professorin zurückgreifen kann, ohne dass man sie jedoch in gleicher oder auch nur vergleichbarer Weise als deren „Diener“ und „Dienerinnen“ bezeichnen würde. Die Begriffe Dienen, Dienste und Dienstleistungen umschreiben also ein weites Spektrum an Tätigkeiten, das in einem Text durch die jeweils beschriebene Situation sowie durch in der Regel verschiedene Begriffe differenziert dargestellt wird.
1.2. Der Sprachgebrauch zur Zeit des Neuen Testaments
Auch zur Zeit der Entstehung des Neuen Testaments gibt es sehr unterschiedliche Dienstverhältnisse, die ihren sprachlichen Ausdruck in mehreren griechischen Begriffen finden, welche jeweils einen eigenen Klang und ihr eigenes Bedeutungsspektrum haben.
Einer der zentralen griechischen Dienstbegriffe ist das Verb δουλεύω und seine Ableitungen, die das Dienen eines Sklaven bzw. einer Sklavin umschreiben und somit den Hauptakzent auf das abhängige, unfreie Dienen legen und in der Regel einen eher abschätzig-entwürdigenden Klang haben. Im zeremoniell-höfischen Sprachgebrauch des Vorderen Orients konnten jedoch auch hohe Beamte als „Sklaven des Königs“ bezeichnet werden, was in diesem Fall einem Ehrentitel gleichkam. Entsprechend können in der jüdischen Tradition Gläubige als „Sklaven Gottes“ oder „Knechte Gottes“ betitelt werden (→ Knechtschaft
Demgegenüber bezeichnen λειτουργέω und seine Ableitungen in erster Linie unentgeltlich verrichtete öffentliche Dienste zugunsten des Gemeinwesens. Im jüdisch-hellenistischen und neutestamentlichen Sprachgebrauch werden sie insbesondere für kultisch-sakrale, priesterliche Dienste verwendet.
Das Verbum λατρεύω und seine Ableitungen bezeichnen ursprünglich Frondienste und das Dienen um Lohn. Sie finden des Weiteren auch Verwendung im kultischen Sinn, wobei sie die Abhängigkeit von einem Gott, die Gottesverehrung oder auch die Frömmigkeit ausdrücken.
Die Wortgruppe um das Verbum ὑπηρετέω steht zunächst für den gehorsamen Dienst eines Ruderknechts, bezeichnet aber auch Handlanger- und Hilfsdienste unterschiedlichster Art.
Für viele neutestamentliche Texte wichtig und wirkungsgeschichtlich besonders einflussreich sind schließlich das Verbum διακονέω und seine Ableitungen. Wie neuere Untersuchungen zur Wortverwendung aufzeigten, ist weder der Tischdienst als deren Grundbedeutung anzusehen, noch bezeichnen sie niedrige Frauen- und Sklavendienste. Auch gehören sie nicht zur Alltagssprache, sondern sind eher in einer gehobenen Sprache zu verorten. Mit διακονέω und seinen Ableitungen werden unterschiedlichste Tätigkeiten bezeichnet, die auf eine konkrete Beauftragung zurückgehen und entsprechend die Ausführung eines Auftrags, oft die Überbringung von Sachen oder Botschaften, im Namen eines anderen zum Ausdruck bringen. Wenn zum Beispiel der Tischdienst nicht – wie üblich – von Sklavinnen oder Sklaven, Mägden oder Knechten (griechisch v.a. δοῦλος doulos, ὑπηρέτης hupēretēs, παῖς pais, οἰκέτης oiketēs) verrichtet wird, sondern spezielle „Beauftragte“ diesen ausüben, finden διακονέω und seine Ableitungen Verwendung. Dies zeigt sprachlich meist zugleich an, dass ein besonderer Anlass für diese Form der Aufwartung vorliegt z.B. der Besuch eines Ehrengastes. In einer Familie kann einem Gast z.B. dadurch eine besondere Ehre erwiesen werden, dass nicht Dienerinnen oder Diener, sondern die Söhne oder Töchter die Mahlzeit servieren.
Die Verwendung des deutschen Lehnwortes ‚Diakonie’ im Sinne einer christlich motivierten Form der Nächstenliebe, des karitativen Dienstes am Nächsten, beruht auf einem Wortverständnis der griechischen Wortgruppe, das lange Zeit als Forschungskonsens galt. Es findet sich zum Beispiel in dem entsprechenden Lexikonartikel des Theologischen Wörterbuchs zum Neuen Testament. Ausgehend von der angenommenen Grundbedeutung „bei Tisch dienen“ für διακονέω diakoneō und seine Ableitungen wurden als weitere Bedeutungen der griechischen Wortgruppe „die Sorge für den Lebensunterhalt“ und schließlich allgemein „Dienste für andere“ erschlossen. Während in der griechisch-hellenistischen Welt diese niedrigen Dienste verachtet seien, käme es im Neuen Testament zu einer Aufwertung des Dienens und der griechische Begriff werde im christlichen Sprachgebrauch schließlich zur Bezeichnung des – nächstenliebenden, ganz für das Wohl des anderen sorgenden – Dienstes nach dem Vorbild Jesu, der seinerseits als „Diener“ sein Leben für die Erlösung der Menschen gegeben habe (so die Interpretation von Mk 10,45
Neuere Forschungen (Collins 1990; Hentschel 2007) zeigen jedoch, dass die griechische Wortgruppe mit dem deutschen Begriff „dienen“ in der Regel nicht adäquat wiedergegeben ist. Vielmehr geht es um Beauftragungen, wobei der oder die Beauftragte (diakonos) im Namen des Auftraggebers agiert und dabei, je nach Art der Beauftragung, durchaus mit Autorität den Menschen gegenübertreten kann, zu denen sie oder er gesandt ist. Eine oder ein diakonos „dient“ also nicht in erster Linie den Adressaten, sondern führt den Auftrag eines oder einer anderen aus. Mit diakonia kann im Griechischen ein weites Spektrum von Tätigkeiten bezeichnet werden, von eher einfachen Aufgaben im Haushalt, u.a. den Tischdienst, über Botengänge aller Art, z.B. zur Überbringung von Sachen oder Botschaften, bis hin zur Ausführung weiterer Aufträge im Namen einer Gemeinschaft, des Staates oder der Gottheiten. Von einer bzw. einem guten diakonos erwartet man Pflichtbewusstsein, Zuverlässigkeit und auch Schnelligkeit, nicht jedoch Demut oder Nächstenliebe, es sei denn, es handelt sich speziell um eine Beauftragung im karitativen Bereich. Im griechischen Sprachgebrauch werden in der Regel zeitlich befristete Beauftragungen mit der Wortgruppe bezeichnet. Ist die diakonia ausgeführt, erlischt für den Betroffenen auch seine Funktion als diakonos im Namen des Auftraggebers. Subjekte solcher Beauftragungen können Männer und Frauen sein, durchaus auch mit einem hohen Status, denn je nach Art der Tätigkeit muss sich diese nicht statusmindernd auswirken. Das griechische Substantiv diakonos wird sowohl für weibliche als auch für männliche Subjekte verwendet. Die weibliche Form διάκονισσα diakonissa ist eine christliche Wortneubildung und zum ersten Mal im 4. Jh. n.Chr. belegt, gehört also ursprünglich nicht zu der Wortgruppe.
2. Dienste im Neuen Testament
Im Neuen Testament findet sich ein weites Spektrum von Dienstverhältnissen, welche von Sklaven und Hausangestellten bis hin zu hohen Beamten (z.B. Mt 8,8-9
2.1. Auftrag, Dienst, Amt (διακονέω und seine Ableitungen)
Διακονέω Diakoneō und seine Ableitungen kommen im Neuen Testament etwa 100-mal vor, wobei der Schwerpunkt der Wortverwendung in den Paulusbriefen und den von Paulus geprägten deuteropaulinischen Briefen liegt. Während das Verbum überwiegend in den Evangelien Verwendung findet, kommen die Substantive insbesondere in der paulinischen und deuteropaulinischen Briefliteratur sowie der → Apostelgeschichte
Der griechische Begriff diakonia beschreibt eine Tätigkeit, die in der Regel auf eine konkrete Beauftragung zurückgeht, oft eine Boten- oder Vermittlungstätigkeit umfasst und pflichtgemäß auszuführen ist. Eine Unterordnung besteht nur gegenüber dem Auftraggeber bzw. der Auftraggeberin, gegenüber den Adressaten kann eine oder ein diakonos durchaus eine Autoritätsposition innehaben. Der Inhalt der Beauftragung und auch die damit evtl. verbundene Ehre oder Autorität lassen sich erst aufgrund der konkreten (in einem Text erkennbaren) Situation bestimmen. In Übereinstimmung mit der griechischen Wortverwendung werden im Neuen Testament unterschiedliche Tätigkeiten als diakonia bezeichnet. Aufgrund seines Bedeutungsspektrums bietet sich die Wortgruppe an, um auch Funktionsträgerinnen und Funktionsträger in den Gemeinden als offizielle Beauftragte zu charakterisieren, die als solche nicht autonom, sondern etwa im Namen Gottes oder Christi oder im Auftrag der Gemeinde wirken. Die grammatisch männliche Bezeichnung diakonos wird für Männer und Frauen in gleicher Weise verwendet, da es sprachlich keine weibliche Form gibt.
In den Evangelien findet sich die Wortgruppe zur Bezeichnung der Aufwartung bei Tisch (z.B. Mk 1,31
Im Rahmen einer engagierten Nachfolge Jesu führen die Jüngerinnen und Jünger unterschiedliche Aufträge im Namen Jesu aus, die nach der Darstellung der Evangelien Botengänge, Verkündigungstätigkeiten und auch praktische oder organisatorisch-finanzielle Unterstützung umfassen (vgl. Mk 15,41
Gemäß Mk 10,45
Auch Paulus kann mit Hilfe des Begriffs diakonos eine Sendungsvorstellung in Bezug auf Christus ausdrücken. Christus wurde von Gott zu Israel gesandt, um die Verheißungen an sein Volk zu erfüllen (Röm 15,8
In den neutestamentlichen Briefen und in der Apostelgeschichte wird mit der Wortgruppe v.a. die gemeindegründende bzw. -leitende → Missions-
Im Zusammenhang der Kollekte für die Jerusalemer Gemeinde bezeichnet die Wortgruppe diakonia die Beauftragung mit der Botentätigkeit zur Überbringung der Spendengelder (2Kor 8,4
In 1Kor 12,5
Die Belege in den neutestamentlichen Texten legen nahe, dass die Wortgruppe in den frühchristlichen Gemeinden nicht nur für konkrete, zeitlich befristete Aufträge verwendet wurde, sondern sich bald auch eine Verwendung für dauerhafte Funktionen durchgesetzt hat und Mitarbeitende entsprechend als diakonoi bezeichnet wurden (vgl. v.a. Röm 16,1
Bemerkenswert ist, dass die Wortgruppe in den neutestamentlichen Briefen nicht im Zusammenhang von Mahlzeiten oder → Abendmahl
Auch die Wortverwendung in Apg 6,1-6
2.2. Sklavendienst, Abhängigkeit, Unterordnung (δουλεύω und seine Ableitungen)
Δουλεύω Douleuō und seine Ableitungen kommen im Neuen Testament ca. 180-mal vor, wobei der Schwerpunkt der Wortverwendung in den synoptischen Evangelien und im Corpus Paulinum zu verzeichnen ist.
Die Wortgruppe hat im Griechischen angesichts des Strebens nach Freiheit und Autonomie einen überwiegend negativen Klang, drückt sie doch Dienstbarkeit und völlige persönliche Abhängigkeit aus (→ Sklave
Im Neuen Testament findet sich zunächst die konkrete soziale Verwendung der Wortgruppe, insbesondere für Haussklaven (z.B. Phlm 16
In zahlreichen Gleichnissen wird die antike Welt mit der Sklaverei zum Bild für das nahe gekommene Reich Gottes und für die Erwartungen an ein dem christlichen Glauben gemäßes Verhalten im Angesicht der Erwartung der baldigen Wiederkunft des Herrn Jesus Christus (vgl. z.B. Mk 13,33-37
Das Verhältnis der Gläubigen zu Gott oder Christus wird im Neuen Testament– im Anschluss an die alttestamentliche Knechtschaftsbegrifflichkeit – häufig mit Hilfe der Sklaventerminologie bezeichnet. Das Gegenbild zu dieser Gottesbeziehung ist die Versklavung unter die Sünde (z.B. Joh 8,34
2.3. Öffentliche Dienstleistung, kultisch-priesterlicher Dienst (λειτουργέω und seine Ableitungen)
Λειτουργέω Leitourgeō und seine Ableitungen begegnen im Neuen Testament nur 15-mal.
Die Wortgruppe bezeichnet in der Antike zunächst – freiwillige oder auch verpflichtende – öffentliche Dienste für eine Gemeinschaft, die in der Regel auf eigene Kosten durchzuführen waren. Neben diesem Gebrauch für öffentliche Dienstleistungen entwickelt sich auch eine Verwendung im kultisch-religiösen Sinn.
Im Judentum fällt das häufige Vorkommen in der Septuaginta mit ca. 140 Belegen auf. Die Begriffe können geradezu als Terminus technicus für den Priesterdienst am → Tempel
Auch im Neuen Testament ist die Verwendung für den Priesterdienst am Tempel (Lk 1,23
Paulus verwendet die Wortgruppe ebenfalls vereinzelt im kultischen Sinn. In Röm 15,16
Im Hebräerbrief wird die Wortgruppe auffallend oft benutzt, sowohl bezogen auf priesterliche Kultgeräte und Dienste im Tempel (Hebr 9,21
Doch auch der eher öffentlich-rechtliche Gebrauch der Wortgruppe lässt sich im Neuen Testament finden. Im Kontext der Kollekte der paulinischen Gemeinden wird das Lexem verwendet, um dieses Werk als eine öffentliche Dienstleistung im Sinne einer Spende zu charakterisieren (Röm 15,27
Dies entspricht hier dem ebenfalls organisatorisch-rechtlichen Gebrauch von diakonia zur Bezeichnung der Überbringung der Gelder (2Kor 8,4
Primär nichtkultischer Gebrauch liegt möglicherweise auch in Bezug auf die Spende der Gemeinde in Philippi und den von ihr zu Paulus gesandten Mitarbeiter Epaphroditus vor (Phil 2,25
Eindeutig um öffentliche Verrichtungen geht es bei der Bezeichnung des Staates als leitourgos in Röm 13,6
2.4. Arbeit, Dienst, Gottesdienst (λατρεύω und seine Ableitungen)
Λατρεύω Latreuō und seine Ableitungen begegnen im → Neuen Testament
Die Wortgruppe bezeichnet ursprünglich den Dienst um → Lohn
Ganz in der alttestamentlichen Tradition, in der das Verhältnis des Menschen zu Gott als Dienst aufgefasst wird, findet sich das Wort im Neuen Testament für die Gottesbeziehung (vgl. z.B. Mt 4,10
Paulus spricht vom Gottesdienst im Alltag (Röm 12,1
3. Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es in der griechischen Sprache verschiedene Begriffe gibt, die unterschiedliche Arten von Diensten bezeichnen bzw. einzelne Aspekte von Dienstleistungen besonders betonen. Zu nennen sind v.a. δουλεύω douleuō (Sklave sein, als Sklave dienen), ὑπηρετέω hypēreteō (Hilfsdienste / Handlangerdienste ausführen, dienen), λατρεύω latreuō (für Lohn arbeiten, kultische Pflichten ausüben, Gott dienen), θεραπεύω therapeuō (dienen, heilen; oft auch im religiösen Kontext), λειτουργέω leitourgeō (eine öffentliche Pflicht erfüllen, ein (Ehren-)Amt ausüben, auch für priesterlich-sakrale Dienste) und διακονέω diakoneō (Aufträge ausführen, etwas überbringen, eine Nachricht übermitteln). Diese werden im Neuen Testament in unterschiedlicher Häufigkeit und in der Bandbreite ihrer Bedeutungsaspekte verwendet. Eine deutsche Übersetzung mit Dienst / dienen genügt oft nicht, um die entsprechenden Bedeutungsnuancen der griechischen Begriffe ins Deutsche zu übertragen.
In der alttestamentlichen Tradition stehend wird im Neuen Testament mit Dienstbegriffen, insbesondere der Sklaventerminologie, zunächst einmal die Hingabe und Abhängigkeit des Menschen von Gott beschrieben und absolute Loyalität gefordert (z.B. Mt 6,24
In der Sendung Jesu in die Welt, die seinen Tod am Kreuz aus Liebe für die Menschen einschließt, offenbart sich in aller Tiefe die Liebe Gottes. Gemäß Mk 10,45
Die Verwendung von διακονέω diakoneō und seinen Ableitungen für unterschiedliche Aufgaben in der christlichen Gemeinschaft, auch für Mission, Leitungsfunktionen und sich entwickelnde Ämter, hat sich nahegelegt, da mit diesem Begriff sowohl die verantwortliche Tätigkeit in der Gemeinde als auch der Verpflichtungscharakter und die Unterordnung unter den Auftraggeber – häufig Gott, zum Teil auch die Gemeinde(n) – in besonderer Weise sprachlich deutlich wird. Allerdings ist eine Verwendung für karitativ ausgerichtete Aufgaben in der Gemeinde im Neuen Testament die Ausnahme (vgl. Apg 6,1-6
Gemäß Paulus können alle Charismen in der Gemeinde als verpflichtende, gleichwertige Beauftragungen (diakoniai) durch Christus, den Herrn verstanden werden (1Kor 12,5
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Balz, H., Art. λατρεύω, λατρεύα, EWNT II, 848–852
- Balz, H., Art. λειτουργέω κτλ, EWNT II, 858–861
- Beyer, H.-W., Art. διακονέω κτλ, ThWNT II, 81–93
- Heß, K. / Coenen, L., Dienen, ThBNT I, 185–194
- Osiek, C., Art. Diakon / Diakonisse / Diakonat 1. Neues Testament, RGG4 2, 783–784
- Rengstorf, K.-H., Art. ὑπηρέτης κτλ, ThWNT VIII, 530–544
- Schneider, G., Art. ὑπηρέτης, EWNT III, 956–958
- Strathmann, H. / Meyer, R., Art. λειτουργέω κτλ, ThWNT IV, 221–238
- Weiser, A., Art. δουλεύω κτλ, EWNT I, 844–852
- Weiser, A., Art. διακονέω, EWNT I, 726–732.
2. Weitere Literatur
- Collins, J.N., 1990, Diakonia. Re-interpreting the ancient sources, New York / Oxford
- Danker, F.W., 1982, Benefactor. Epigraphic Study of a Greco-Roman and New Testament Semantic Field, St Louis
- Eisen, U.E., 1996, Amtsträgerinnen im frühen Christentum. Epigraphische und literarische Studien (FKD 61), Göttingen
- Hentschel, A., 2007, Diakonia im Neuen Testament. Studien zur Semantik unter besonderer Berücksichtigung der Rolle von Frauen (WUNT II 226), Tübingen
- Hentschel, A., 2008, Gibt es einen sozial-karitativ ausgerichteten Diakonat in den frühchristlichen Gemeinden? (PTh 97), 290-306
- Schmeller, T., 1995, Hierarchie und Egalität. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung paulinischer Gemeinden und griechisch-römischer Vereine (SBS 162), Stuttgart
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