Heidenchristen
(erstellt: März 2011)
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1. Jesus und die Heiden
Die synoptischen Evangelien berichten, dass Jesus sich zwar zu „den verlorenen Schafen des Hauses Israel“ gesandt wusste (Mt 15,24
2. Die Mission der hellenistischen Judenchristen
Die Christen, die die Trennwand zwischen Juden und Heiden überwunden haben, waren nach dem Zeugnis der Apostelgeschichte Hellenisten, d.h. hellenistisch geprägte Judenchristen (Apg 11,20f
2.1. Die Samaritanermission
Von Philippus wird in Apg 8,4-13
2.2. Die Hinwendung zu den Arabern
Paulus weiß sich durch seine Berufung zur „Mission an den Völkern“ gewiesen (Gal 1,16
2.3. Der Weg zu den Heiden
Erst danach erfolgt der entscheidende Schritt zu den Heiden. Vermutlich hat dabei die Aussage von Gen 12,3
2.4. Die Anerkennung der Heidenmission
Das so genannte → „Apostelkonzil
2.5. Das Zusammenleben von Juden und Heiden
Erst relativ spät hat man Möglichkeiten gesucht und gefunden, die Dinge so weit zu regeln, dass ein gemeinsames Mahl von Christen aus Juden und Heiden möglich wurde. Das Problem ist in Apg 10,10-16
3. Die Theologie für Christen aus den Heiden
Theologisch bedeutsam ist die wohl in Antiochia geprägte Formulierung: „Hier ist weder Jude, noch Grieche, weder Knecht, noch Freier, weder Mann noch Frau. Wir sind alle einer in Christus“ (Gal 3,28
Die ersten christlichen Gemeinden, auch jene in Antiochia, waren jüdisch geprägt, die Heidenchristen kamen aus der Reihe der Sympathisanten des Judentums. In Apg 13,16-41
3.1. Grundzüge einer neuen Theologie
Die spezifische Botschaft an die Heiden enthielt die Forderung nach Verehrung des einen Gottes (1Thess 1,9
3.2. Die neu entfaltete Christologie
Die Aussagen über Jesus wurden für die Heidenchristen neu ausgelegt:
3.2.1. Der Gottessohn
Jesus als Gottessohn bedeutet zunächst, dass er der „König Israels“ ist (vgl. Joh 1,49
3.2.2. Der Menschensohn
Der Titel → „Menschensohn“
3.2.3. Der Herr
Dafür wird Jesus als „Herr“, im aramäisch sprechenden Christentum in der Erwartung mit Maranatha („Komm, Herr“) angerufen (1Kor 16,22
3.2.4. Der Retter
War in den Geburtsgeschichten des Matthäus (Mt 1,21
3.3. Der Heilige Geist
Die Gabe des Geistes bei der → Taufe
3.4. Die Sakramente
Die Heidenchristen mussten die Taufe zumindest zunächst mit ihrer Vorstellung von Initiationsriten beim Beitritt zu einer der Mysterienreligion verbinden. Dem kommt Paulus mit seiner Rede vom „Begraben-Werden“ mit Christus und vom „Eingepflanzt-Sein“ in seinen Tod (Röm 6,4-5
3.5. Eine neue Lebensgestaltung
In Fragen der Lebensgestaltung gilt zunächst die in Christus geschenkte Freiheit, woraus sich ergibt, dass die Christen ihre Leiber Gott als Opfer hingeben und „sich wandeln lassen, zu erkennen, was Gottes Wille ist“ (Röm 12,1-3
Neue Fragen kamen hinzu: in Thessalonich war man sich hinsichtlich der den Griechen unbekannten → Eschatologie
4. Die Loslösung der Christen vom Judentum
Erstmalig werden in 1Kor 10,32
Literaturverzeichnis
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- Zeller, D., 1993, Christus unter den Göttern. Zum antiken Umfeld des Christusglaubens, Stuttgart
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