Liturgie / Liturgische Texte im NT
(erstellt: Oktober 2013; letzte Änderung: Dezember 2015)
Permanenter Link zum Artikel: https://bibelwissenschaft.de/stichwort/51965/
1. Problematik
Die Anfänge des christlichen Gottesdienstes liegen weitgehend im Dunkel der Geschichte. Für die erste, formative Phase fehlt es schlicht an verwertbaren Quellen. Verstreute Hinweise finden sich bei einigen Vätern der Frühzeit (Fendt, 17-58). Doch zusammenhängende liturgische Formulare tauchen erst ab der Mitte des 4. Jhs. auf. Umso intensiver hat sich die liturgiegeschichtliche Forschung deshalb dem Neuen Testament zugewandt - in der Erwartung, hier den Ausgangspunkt aller gottesdienstlichen Entwicklungen sowie einen Grundbestand liturgischer Formeln und Texte zu finden.
Es ist das große Verdienst der älteren Formgeschichte, mit der Wahrnehmung “kleiner Einheiten” und ihrer soziokulturellen Verankerung auch den Blick für liturgische Texte bzw. Textbausteine geschärft zu haben. Namentlich Martin Dibelius machte dabei den Gottesdienst als den maßgeblichen “Sitz im Leben” für eine ganze Reihe von Textsorten aus. Zudem beflügelte die Suche nach liturgiegeschichtlich verwertbarem Material die Hypothesenfreudigkeit bei der Analyse der relevanten Texte. Entsprechend umfangreich und weitreichend stellten sich dann auch die Ergebnisse dar: Liturgisches Material ermittelte man in den hymnischen Texten der Briefliteratur oder der lkn. Geburtsgeschichten, im himmlischen Gottesdienst der →
Offenbarung des Johannes
Methodisch war dafür vor allem die Annahme leitend, dass in den Schriften des Neuen Testaments zahlreiche Versatzstücke des frühchristlichen Gottesdienstes gleichsam zitatweise aufbewahrt worden seien. Hymnische Texte verstand man als Relikte einer liturgischen Tradition, geringfügig angepasst und einem neuen literarischen Kontext dienstbar gemacht. Die Autoren hätten demnach, beeinflusst durch ihre gottesdienstliche Erfahrung, immer wieder auf geprägtes, ihren Adressaten nicht weniger bekanntes liturgisches Gut zurückgegriffen. Somit ließe sich am Ende eine Art Bausatz frühchristlicher liturgischer Stücke und Formen rekonstruieren.
Diesem formgeschichtlichen Optimismus begegnet die jüngere Diskussion mit berechtigter Skepsis. Gegenüber einer Isolierung einzelner Textabschnitte und ihrer hypothetischen Zuordnung zu vorausliegenden Verwendungssituationen tritt heute sehr viel stärker die Bindung solcher Stücke an den jeweiligen literarischen Kontext in den Blick. Der “Hymnus” in
Phil 2,6-11
2. Gottesdienst im Neuen Testament
Die frühe Christenheit hat von Anfang an ein eigenständiges gottesdienstliches Leben entwickelt, das am ersten Tag der Woche (
1Kor 16,2
Deutlich erkennbar steht der Synagogengottesdienst an der Wiege der christlichen gottesdienstlichen Versammlung. Von ihm übernimmt sie vor allem die Infrastruktur: Der Gottesdienst ist in privaten Räumen in einer Sphäre der Profanität beheimatet; seine Durchführung liegt in der Verantwortung ehrenamtlicher Funktionsträger; sehr wahrscheinlich findet er im wöchentlichen Rhythmus statt (allein
Apg 2,46
Dennoch gibt es verschiedene Hinweise, die den christlichen Gottesdienst der Anfangszeit zumindest in Umrissen erkennen lassen (Wick). Wie schon in der Synagoge trägt der Versammlungscharakter den Ton (
1Kor 11,17.18.20.33.34
3. Texte mit liturgischer Qualität
In den Schriften des Neuen Testaments finden sich zahlreiche Passagen wie Gebete, Hymnen, Doxologien oder Formeln, wie sie auch aus späteren liturgischen Formularen seit dem 4. Jh. bekannt sind. Ob man jedoch diesen Passagen schon eine liturgische Vorgeschichte zuschreiben kann, bleibt in jedem einzelnen Fall zu prüfen. Mit Sicherheit wird man lediglich sagen können, dass es sich dabei um Texte mit “liturgischer Qualität” handelt, die auch über ihren literarischen Kontext hinaus in anderen Zusammenhängen wirksam zu werden vermögen. Namentlich für die sogenannten “Hymnen” verlagert sich deshalb die Frage nach liturgischen Vorformen hin zu der Frage nach ihrer Rezeption in der christlichen Hymnodik.
3.1. Gebete
Die frühe Christenheit erbt von der jüdischen Glaubenspraxis eine reiche Gebetstradition. In der Tempelliturgie (
Jes 56,7
Lukas und Matthäus gestalten die Vorlage der →
Logienquelle
Die wenigen Wortlaute von Gebeten, die darüber hinaus überliefert sind (z.B.
Apg 1,24-25
Unter den →
Psalmen
Im Neuen Testament lässt sich lediglich ein starker Impuls für das gottesdienstliche Beten erkennen. Seine Ausgestaltung bleibt der späteren liturgischen Entwicklung vorbehalten.
3.2. Texte hymnischen Charakters
Zu den stilistischen Mitteln, deren sich die Autoren des Neuen Testaments bedienen, gehört auch die Form “hymnischer Sprache”. Mit dieser Bezeichnung ist jedoch zugleich ein Definitionsproblem gegeben: Seit langem schon wird die Textsorte des “Hymnus” sowohl hinsichtlich des atl. Psalters als auch hinsichtlich der Fülle griechisch-hellenistischer Kulttexte diskutiert und dabei kontrovers bestimmt (Vollenweider). Unbestritten bleibt, dass “hymnische Texte” durch ein bestimmtes Arsenal sprachlicher Elemente grundsätzlich von Prosatexten unterschieden werden können. Dazu zählen vor allem: metrische Struktur, strophische Gliederung, Partizipialstil oder formalhafte Wendungen in den Rahmenteilen. Inhaltlich können als konstitutiv gelten: die Anrede der zu rühmenden Gottheit, die (Selbst-) Aufforderung zum Gotteslob, die Beschreibung der göttlichen Taten sowie Übergänge zu verschiedenen Formen des Gebetes.
Ob der Begriff des “Hymnus” hier tatsächlich als Sammelbegriff taugt oder nicht besser von Fall zu Fall durch spezifischere Termini wie Enkomion, Psalm, Wegelied, Schöpfungsmittler-Inthronisationslied u.ä. ersetzt werden sollte, bleibt fraglich. Wichtig ist, dass “hymnische Passagen” bereits durch ihre Stilform eine besondere Bedeutung anzeigen. Unabhängig davon, ob sie von Haus aus für eine kultisch-liturgische Verwendung verfasst worden sind, eignen sie sich aufgrund ihrer Form in besonderer Weise für eine liturgische Rezeption.
3.2.1. Hymnische Passagen in der Briefliteratur
In der paulinischen Tradition finden sich einige markante Textabschnitte, die trotz enger sachlicher Bezüge nach Form und Inhalt deutlich von ihrem Kontext unterschieden sind. Der Stilwechsel hin zu hymnischen Sprachformen markiert dabei eine neue Ebene theologischer Reflexion, die auf Verallgemeinerung und Konsensfähigkeit hin angelegt ist. Die bedeutendsten Texte sind die folgenden:
-
Phil 2,6-11
: Selbstentäußerung und Auszeichnung Jesu Christi mit dem Kyrios-Namen - Präexistenzvorstellung - Schema von Erniedrigung und Erhöhung -
Kol 1,15-20
: Gottes Sohn als Erstgeborener vor der Schöpfung und als Erstgeborener aus den Toten - Präexistenzvorstellung - Schema von Schöpfung und Erlösung -
1Tim 3,16
: Jesus Christus in dieser Welt und in Gottes Welt - Niedrigkeit und Hoheit als Geheimnis der Frömmigkeit
Alle drei Texte entfalten Christologie, wobei die strophische Gliederung ein hohes Maß an dichterischer Gestaltungskraft verrät. In ihrem jeweiligen Kontext erfüllen sie eine klare Funktion:
Phil 2,6-11
Das Johannesevangelium setzt mit einem Prolog ein, der in hymnischer Sprache die geschichtliche und vorgeschichtliche Verankerung der Geschichte Jesu Christi einfängt:
-
Joh 1,1-18
: der Logos Gottes wird Fleisch / Mensch - Johannes zeugt von ihm - Schema von Abstieg und Aufstieg, Menschwerdung und Verherrlichung
Trotz seiner formalen Eigenständigkeit bleibt dieser hymnische Prolog besonders eng mit dem Text des gesamten Evangeliums verquickt. Die gehobene Sprache ist weniger Ausdruck liturgischer Affinitäten als Kennzeichen christologischer Akzentsetzung.
Im Blick auf die Adresse hymnischer Passagen unterscheidet man in der formgeschichtlichen Diskussion die beiden Bereiche von “Gotteshymnen” und “Christushymnen” (Deichgräber), denen sich etwa die folgenden Texte zuordnen lassen:
- Gotteshymnen: 2Kor 1,3-4
; Röm 11,33-36 ; Kol 1,12-14 ; Eph 1,3-14 ; 1Petr 1,3-5 ; 1Petr 2,9-10 ; Apk 4,11 ; 1Klem 59,2-3; 2Klem 1,4-8 - Christushymnen: Phil 2,6-11
; Kol 1,15-20 ; Eph 2,14-18 ; 1Tim 3,16 ; Hebr 1,3 ; 1Petr 2,22-24 ; 1Petr 3,18-22 ; Hebr 1,3-4 ; Apk 5,9-10 .12 ; IgnEph 7,2; IgnEph 19
Die Vielfalt der formalen Merkmale, die sich dabei beobachten lässt, rät zur Vorsicht gegenüber präziseren Bestimmungen.
3.2.2. Lukas und die „Cantica"
Der Evangelist Lukas hat in seine Geburtsgeschichten (
Lk 1-2
-
Lk 1,46-55
: Magnifikat - Lobgesang der Maria -
Lk 1,68-79
: Benediktus - Lobgesang des Zacharias -
Lk 2,14
: Gloria - Lobgesang der Engel auf den Hirtenfeldern -
Lk 2,29-32
: Nunc dimittis - Lobgesang des Simeon im Tempel
In diesen hymnischen Passagen reflektiert der Evangelist die Christologie seiner Erzählung noch einmal auf einer anderen Ebene (Mittmann-Richert), so wie das Matthäus an entsprechender Stelle mit seinen “Erfüllungszitaten” tut. Im vorliegenden Kontext handelt es sich damit um sehr bewusst konzipierte christologische Texte. Ob sie bereits eine liturgische Vorgeschichte hatten (was vor allem für Magnifikat und Benediktus immer wieder diskutiert worden ist), bleibt fraglich. Klar erkennbar ist indessen ihre liturgische Nachgeschichte, die schon früh beginnt und bis heute in die Tagzeitengebete verschiedener Konfessionen führt.
Am Beginn jener bemerkenswerten Rezeptionsgeschichte der lkn. Cantica steht auch die als “Buch der Oden” bekannte Sammlung biblischer “Hymnen” aus AT und NT, wie sie vom 5. Jh. an in zahlreichen griech. Handschriften dem biblischen Psalter hinzugefügt wird. Unter den “Oden” sind die lkn. Cantica als einzige ntl. Texte zwischen weiteren atl. und apokryphen Gebetstexten enthalten. Die modernen LXX-Editionen haben die “Oden” in ihren Bestand aufgenommen; dementsprechend finden sie sich auch leicht zugänglich in der Septuaginta Deutsch (2009). Zu den “Oden” zählt man die folgenden Stücke:
1. Lied nach der Rettung am Schilfmeer (
Ex 15,1-19
2. Moselied (
Dtn 32,1-43
3. Lobgesang der Hannah (
1Kön 2,1-10
4. Gebet des Habakuk (
Hab 3,2-19
5. Gebet des Jesaja (
Jes 26,9-20
6. Gebet des Jona (
Jona 2,3-10
7. Gebet des Azarja (AddDan 3,26-45)
8. Gebet der drei Jünglinge im Feuerofen (AddDan 3,52-88)
9. Magnifikat / Loblied der Maria und Benediktus / Loblied des Zacharis (
Lk 1,46-55.68-79
10. Weinbergslied (
Jes 5,1-9
11. Gebet des Hiskia (
Jes 38,10-20
12. Gebet des Manasse (apokrypher Gebetstext)
13. Nunc Dimittis / Gebet des Simeon (
Lk 2,29-32
14. Gloria in Excelsis Deo (
Lk 2,14
3.2.3. Hymnische Passagen in der Offenbarung
Die Offenbarung des Johannes entwirft in den Visionen des Sehers das Bild eines vielgestaltigen liturgischen Dienstes vor dem Thron Gottes. Damit steht sie in der Tradition atl. Texte wie
Jes 6
-
Apk 4,8
: Sanctus - “Heilig, heilig, heilig ist der Herr …” -
Apk 4,11
: Gotteshymnus - “Würdig bist du, Herr unser Gott, zu nehmen …” -
Apk 5,9-10
: Christushymnus - “Würdig bist du, das Buch zu empfangen …” -
Apk 5,12
: Christushymnus - “Würdig ist das geschlachtete Lamm …” -
Apk 5,13
: Doxologie - “Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm Lob und Ehre …” -
Apk 11,17-18
: Dankgebet der 24 Ältesten -
Apk 15,3-4
: Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes -
Apk 19,1-8
: Hymnisches Finale / himmlisches Halleluja in fünf Abschnitten: 1. Hymnus der Vollendeten (1-2), 2. Bestätigung durch die Vollendeten (3), 3. Bekräftigung durch die 24 Ältesten und die vier Wesen (4), 4. Aufforderung zum Lobpreis vom Thron her (5), 5. Hymnus der irdischen Heilsgemeinde (7-8). - Diese Passagen stehen auch untereinander in einem engen textlichen Zusammenhang. Eine in sich geschlossene Konzeption präsentiert die Thronsaalvision in Apk 4-5 (die sich an Jes 6 orientiert); zu dem Dankgebet der 24 Ältesten in Apk 11 treten in Apk 15 die Überwinder hinzu; in Apk 19 schließlich stimmen alle Beteiligten in einen Lobpreis ein, der den Sieg über die gegengöttlichen Mächte feiert und in kumulativer, überbordender Weise die Herrschaft Gottes thematisiert.
3.3. Doxologien
Doxologien sind stereotyp formulierte Sätze, die der Gottheit die ihr gebührende Würde attestieren. Formal sind sie mit anderen Heilszuschreibungen wie etwa dem Friedensgruß oder dem Chariswunsch verwandt (Berger, Formgeschichte). Ihr Name leitet sich ab von der “Herrlichkeit bzw. Ehre (δὀξα / Doxa)” als einer der herausragenden Würdebezeichnungen Gottes. Im liturgischen Kontext folgen Doxologien einem festen Schema, das freilich in allen seinen einzelnen Bestandteilen variieren kann:
- Nomen (Doxa) + Adressat im Dativ + Ewigkeitsformel + Amen
- Beispiel Röm 11,36
: “Ihm (Gott) sei Ehre in Ewigkeit! Amen!”
Das Amen hatte ursprünglich responsorische Funktion (so z.B. noch in
Apk 5,13-14
In aller Regel wird Gott als Adressat genannt. Seine “Ehre / Doxa / Kabod” ist bereits in atl.-jüd. Tradition ein etablierter Topos. Gelegentlich werden damit aber auch Christus oder wie in der Offenbarung des Johannes Gott und das Lamm adressiert.
- Gott: Mt 6,13
(vl); Gal 1,5 ; Phil 4,20 ; Röm 1,25 ; Röm 9,5 (?); Röm 11,36 ; Eph 3,20-21 ; 1Tim 1,17 ; 2Tim 4,18 ; 1Petr 5,10-11 ; Apk 7,12 - Christus: Röm 9,5
(?); (Hebr 13,8 ); Apk 1,5-6 - Gott durch Christus: Röm 16,25-27
; Jud 24-25 ; 1Petr 4,11 ; Hebr 13,20-21 - Gott und Christus: Apk 5,13-14
; Apk 7,10
In dieser wechselnden Zuschreibung deutet sich bereits das Problem der Gebetsadresse an (Lohfink), das zu einem der Impulsgeber für die im 2./3. Jh. einsetzende Diskussion um das christologische Dogma wird.
3.4. Liturgische Formeln
Eingebettet in Textzusammenhänge ganz unterschiedlicher Art finden sich immer wieder kurze Elemente der Gebetssprache, die als geläufige liturgische Formeln zu identifizieren sind. Auch wenn sie in ihren jeweiligen Kontexten literarische Funktionen erfüllen, assoziieren sie ganz bewusst das gottesdienstliche Geschehen. Das liegt schon allein deshalb nahe, weil hier hebr. bzw. aram. Worte in griech. Transkription erscheinen. Vermutlich haben diese Formeln ihren angestammten Ort noch in der Gebetssprache der hebräischsprachigen Gemeinde der ersten Generation in Jerusalem und Judäa.
3.4.1. Amen
Das griech. “ἀμήν” transkribiert das hebr. “אמן / Amen”. Dabei handelt es sich im Sinne von “אמן / fest, zuverlässig” um einen formelhaften Ausdruck der Bekräftigung oder Bestätigung. In AT und frühem Judentum ist das responsorische “Amen” liturgisch bereits fest verankert und wird von der frühen Christenheit in dieser Funktion übernommen.
Unter den ntl. Texten lassen vor allem die Briefe und die Offenbarung verschiedene liturgische Verwendungsweisen des responsorischen Amen erkennen:
In zwei Textzusammenhängen gewinnt die “Amen-Formel” christologische Qualität, wofür ihr grundlegend responsorischer Charakter den entscheidenden Haftpunkt darstellt:
-
2Kor 1,20
: “Denn wie viele Verheißungen Gottes es auch gibt - in ihm (Christus) ist das Ja. Deshalb sprechen wir auch durch ihn das Amen, zur Verherrlichung Gottes durch uns.” -
Apk 3,14
(Sendschreiben nach Laodizäa): “Das sagt, der das ‘Amen’ heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes (also: Christus).”
Von dieser responsorischen Form unterscheidet sich das vorangestellte “Amen”, mit dem bei den →
Synoptikern
3.4.2. Abba / Vater
Das griech. “αββα / abba” transkripiert das aram. “אבא / abba”. Um diesen Vokativ der Gebetsanrede hat es eine lange Diskussion gegeben (Jeremias; Schelbert). Weil darin der vertrauliche Ton familiärer Beziehung anklingt, kommt der Vokativ “Abba” in aram. Gebeten auch nur äußerst selten vor. Hier zeigt sich gerade das Besondere dieser von Jesus im “Vater unser” favorisierten und daran anschließend popularisierten Gebetsanrede. Dennoch sollte das Verständnis von “Abba” nicht zu “Pappi” oder “daddy” banalisiert werden. Der Ton liegt darauf, Gott als den gütigen und liebevollen Vater vertrauensvoll anzurufen.
Auch im Hintergrund der Anrede im Vaterunser steht ohne Frage das aram. “Abba”. Aufgrund der zentralen Bedeutung, die das “Gebet des Herrn” in der frühen Christenheit gewinnt, wird “Vater” deshalb relativ schnell zu der dominierenden Gottesprädikation (Zimmermann). Vor diesem Hintergrund bleibt auch das aram. “Abba” noch für einige Zeit in Gebrauch, bevor es allmählich wieder aus der Liturgiesprache verschwindet.
3.4.3. Maranatha
Das griech. “μαραναθα /
maranatha” transkripiert das aram. “מרנאתא / maranatha” und bedeutet, je nach Worttrennung (griech.) oder Vokalisierung (hebr.), 1. “Unser Herr, komm!” oder 2. “Unser Herr ist gekommen!” Der Ruf in Apk 22,20
- 1Kor 16,22
(Briefschluss): “Maranatha!” - Did 10,6 (Abendmahl): “Maran atha (μαρὰν ἀθά). Amen.”
-
Apk 22,20
(Buchschluss): “Amen ja, komm Herr Jesus!”
In diesem Gebetsruf kommt die gespannte →
Parusienaherwartung
3.4.4. Halleluja
Das griech. “ ἁλληλουϊά /
hallēluia” transkripiert das hebr. “הללו־יה”. Dieser Aufruf “Lobt JHWH!” ist in der Gebetssprache des Psalters längst zu einer festen Formel erstarrt, mit der vorzugsweise hymnische Texte abgeschlossen werden. Für die christliche Liturgiesprache ist das Halleluja in Apk 19
Immer wieder hat man gefragt, ob dieses Halleluja dem Autor von seiner gottesdienstlichen Erfahrung her in die Feder geflossen sein könnte. Einen Beleg gibt es für diese Vermutung nicht. Wenig später ist das Halleluja dann jedoch in der christlichen Liturgiesprache nahezu allgegenwärtig und avanciert zu einer der verbreitesten Formeln.
3.4.5. Hosianna
Das griech. “ὡσαννά /
Osanna” transkripiert die hebr. Bitte “ הוֹשִיעָה נָא / hoschia na” aus Ps 118,25
-
Mk 11,9-10
/ Mt 21,9 / Joh 12,13 (Akklamation beim Einzug Jesu in Jerusalem): “Hosianna dem Sohn Davids, gepriesen sei, der kommt im Namen des Herrn, Hosianna in den Höhen!” (Mt 21,9 ) -
Mt 21,15
(Geschrei der Kinder im Tempel): “Hosianna dem Sohn Davids!” - Did 10,6 (im Kontext der Abendmahlsfeier): “Hosianna dem Sohn Davids!”
In der biblischen Überlieferung bleibt dieser Ruf marginal; seine Karriere beginnt erst in der frühchristlichen Liturgie. Ob sich ein solcher liturgischer Gebrauch (wie in Did 10,6) auch schon in der Erzählung vom Einzug Jesu in Jerusalem spiegelt, bleibt fraglich.
3.4.6. Weckruf
Der kurze, imperativische Dreizeiler im Epheserbrief wird durch eine Zitateinleitung (“Deshalb heißt es: …”) ausdrücklich als bekannt vorausgesetzt und gekennzeichnet.
- Eph 5,14
: “Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, so wird Christus dir aufleuchten!”
Zu dieser Form des Weckrufs gibt es zahlreiche Analogien aus →
Qumran
3.5. Liturgische Gesten
Sparsam, an einigen Stellen jedoch auch mit erheblichem theologischen Gewicht versehen, lassen sich einige Gesten erkennen, in denen sich liturgische Vollzüge widerspiegeln. Sie beziehen sich vor allem auf die Feier des Abendmahls, die Gebetspraxis oder alle mit einer Handauflegung verbundenen Rituale (wie Segnungen im Kontext von Taufe und Ordination).
3.5.1. Heiliger Kuss
Auffällig ist die stereotype Aufforderung, einander mit dem “heiligen Kuss” bez. dem “Kuss der Liebe / Agape” zu grüßen. Sie findet sich vorzugsweise gegen Ende einiger Paulus-Briefe. Könnte es sein, dass damit der Übergang von der gottesdienstlichen Verlesung des Apostelbriefes zur gemeindlichen Abendmahlsfeier signalisiert werden soll? Immerhin hat es einige Wahrscheinlichkeit für sich, in diesem Kuss den Ursprung jenes in späterer Zeit fest etablierten “Friedenszeichens” der Abendmahlsliturgie zu sehen.
-
1Thess 5,26
: “Grüßt alle Brüder mit dem heiligen Kuss!” -
1Kor 16,20
/ 2Kor 13,12 / Röm 16,16 : “Grüßt einander mit dem heiligen Kuss!” -
1Petr 5,14
: “Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe (ἀγάπε / agape)!”
Eindeutig wird hier die soziale Dimension des Kusses betont, der als “Gruß” die positive Zuwendung, Wertschätzung sowie eine geklärte Beziehung zum Ausdruck bringt. In dieser Bedeutung hat der Kuss bereits eine lange Tradition aufzuweisen (Thraede). Im Kontext der Gemeindeversammlung scheint er dabei noch einmal eine neue, eben liturgische Funktion zu gewinnen. “Heilig” wird er deshalb genannt, weil ihn die “Heiligen” (
1Kor 1,2
3.5.2. Proskynese
Die Proskynese als Form kniefälliger Verehrung eines sozial Höherstehenden, die im orientalischen Hofzeremoniell zugleich einen fließenden Übergang zur Anbetung des göttlich verehrten Herrschers aufweist, ist auch in vielen kultischen Vollzügen beheimatet. Der Mensch wirft sich im Gestus der Anbetung vor der Gottheit in den Staub und bringt dadurch seine Selbstdemütigung oder Unterwerfung zum Ausdruck. Die Formen können von der Neigung des Kopfes über den Kniefall bis hin zur Berührung des Bodens mit der Stirn reichen. In kultischen Zusammenhängen wird der Begriff synonym zu “Anbetung” verwendet.
Inwiefern sich die frühe Christenheit in ihrer Gebetspraxis auch der Proskynese bedient hat, bleibt unklar. Für die Tempelliturgie wird das ausdrücklich bestätigt (leitmotivisch in
Joh 4
Nach
1Kor 14,25
3.5.3. Handerhebung
Das Gebet mit erhobenen Händen ist ein in atl.-jüd. Tradition (z.B.
Ex 9,29
-
1Tim 2,8
: Die Männer sollen beim Gebet “heilige Hände ohne Zorn und Zweifel” aufheben.
Diese Anweisung zielt in ihrem Kontext weniger auf einen bestimmten, verbindlichen Gestus als primär auf die innere Haltung der Betenden.
Auch als Segensgestus sind die erhobenen Hände längst eingeführt. Sie haben ihren wichtigsten Haftpunkt im priesterlichen Segen (
Lev 9,22
- Lk 24,50
: “Er (der Auferstandene) führte sie aber hinaus bis nach Bethanien. Und indem er die Hände aufhob (ἐπάρας τὰς χεῖρας; eparas tas cheiras), segnete er sie.”
Von beiden Gesten zu unterscheiden ist der eher offensiv erscheinende Rednergestus in
Apg 26,1
3.5.4. Handauflegung
Das Auflegen der Hände hat im atl.-jüd. Kult als Gestus der Kraftübertragung eine lange Vorgeschichte. Zwei Bereiche sind von besonderer Bedeutung: das Ritual des großen Versöhnungstages und die Rituale von Segnung und Amtseinsetzung.
Im NT sind die Handauflegungen, die im Zusammenhang von Heilungswundern die göttliche Kraft durch den Wundertäter übermitteln (z.B.
Mk 1,41
Segensgestus
Geistmitteilung bei der Übertragung einer Aufgabe
Geistmitteilung bei der Ordination
Geistmitteilung bei der Taufe
Missbrauchsversuch
-
Apg 8,18-24
: Simon, der Magier, will die Fähigkeit zur Geistverleihung durch Handauflegung käuflich erwerben (- daher stammt der Begriff “Simonie”).
3.6. Abendmahlsworte
Die Feier des Abendmahls stellt einen wichtigen Bestandteil des frühchristlichen Gottesdienstes dar. Dafür werden verschiedene Begriffe wie “Gemeinschaft des Blutes (bzw. Leibes) des Herrn” (
1Kor 10,15-16
Mit den sogenannten “Einsetzungsworten” (
Mk 14,22-24
Mk 14,22-24
Lk 22,19-20
Alle Versuche, daraus so etwas wie den O-Ton Jesu rekonstruieren zu wollen, sind zum Scheitern verurteilt. Beide Fassungen repräsentieren in ihrem jeweiligen Bemühen um formale Parallelität zwei eigenständige Überlieferungsstränge der frühchristlichen Abendmahlsparadosis.
3.7. Bekenntnisformeln
Die ältere Formgeschichte hat in den Bekenntnisformeln der ntl. Briefliteratur die Keimzelle frühchristlicher Theologie überhaupt gesehen. Zugleich war sie mit großem Optimismus bereit, hier nahezu alles auf die Situation der Taufe zu beziehen. Die Palette an Bekenntnissituationen ist jedoch schon im NT sehr viel breiter und lässt sich nicht auf die Taufe reduzieren.
Die formgeschichtliche Klassifikation von Bekenntnisformeln hat sich lange Zeit an der Vorgabe von
Röm 10,9-10
- Röm 10,9-10
: “Denn wenn du bekennst mit deinem Mund: ‘Kyrios ist Jesus!’ und wenn du glaubst in deinem Herzen: ‘Gott hat ihn auferweckt von den Toten!’ dann wirst du gerettet werden.”
Dementsprechend teilte man das Material ein in die beiden Grundformen der “Pistisformel” und der “Homologie”, denen sich dann weitere Untergliederungen zuordnen lassen (Vielhauer):
1. Pistisformel (=> mit dem Herzen => glauben): eingeleitet mit “ich glaube, dass …”
2. Homologie (=> mit dem Mund => anrufen): eingeleitet mit “ich bekenne, dass …”
- Akklamationsformel: “Kyrios ist Jesus (Christus).” z.B. Röm 10,9
; 1Kor 12,3 ; Phil 2,11 - vgl. auch die Bezeichnung “diejenigen, die den Namen des Kyrios anrufen” (nach Joel 3,5) in 1Kor 1,2 ; 2Tim 2,22 ; Apg 9,14 .21 ; Apg 22,16 -
Identifikationsformel: “Jesus ist der Christus bzw. Messias.”, oder “Jesus ist der Sohn Gottes.” Christus / Messias: z.B. Hebr 5,1
; Mk 8,27-30 parr; Apg 9,22 ; Apg 18,5 ; Apg 18,28 - Sohn Gottes: z.B. Hebr 4,15 ; 5,5; (Röm 1,3-4 ); Mt 14,33 ; Mt 16,16
Ob sich das Material tatsächlich so lupenrein klassifizieren lässt, bleibt weiterhin Gegenstand der Diskussion. Unübersehbar gibt es Übergänge zu anderen Textsorten: hymnische Passagen etwa, die christologische Kernaussagen enthalten, können leicht als Bekenntnistexte fungieren; die theologische Reflexion wiederum kann zu ihrer Selbstvergewisserung bekenntnishafter Formulierungen gar nicht entbehren. Liturgische Bekenntnissituationen sind da zu vermuten, wo der Auferstandene und Erhöhte im Gottesdienst gepriesen und angebetet wird. Dazu bedarf es eines Namens; jeder Name aber impliziert zwangsläufig auch ein christologisches Konzept. Insofern sind vor allem Akklamations- und Identifikationsformeln als Teil der gottesdienstlichen Gebetspraxis zu vermuten. Naheliegend ist auch, dass eine kombinierte Formel wie
1Kor 15,3b-5
3.8. Segen
Segensformeln, verbunden mit Segensgesten (vgl. 3.5.3. und 3.5.4.), haben seit jeher ihren Ort in kultischen und liturgischen Vollzügen (siehe auch: →
Segen
- Segenszusage / Aufforderung zum Segnen: Lk 6,28
; Gal 3,9 ; 1Kor 4,12 ; 1Kor 10,16 ; Röm 12,14 ; Röm 15,29 ; Eph 1,3 ; Eph 4,29 ; 1Petr 3,9 - Charisformel: 1Kor 1,3
; 2Kor 1,2 ; 2Kor 13,13 ; Gal 1,3 ; Phil 1,2 ; Phlm 3 ; Röm 1,7 ; Eph 1,2 ; 2Thess 1,2 ; (2Petr 1,2 ); 2Joh 1,3 ; Apk 1,4 - Friedensgruß: Lk 10,5
; Lk 24,36 ; Röm 15,13 ; Joh 20,19 .21 .26 ; 1Petr 5,14 ; 3Joh 15 - Entlassungswort: Mk 5,34
/ Lk 8,48 ; Mk 7,29 ; Lk 7,50 ; Lk 17,19 ; Apg 15,33 ; Apg 16,36 ; 1Kor 16,11 ; Jak 2,16 - Beistandszusage: Mt 28,20
; Joh 14,16
Solche Segensworte haben ihren Ort vor allem im Alltag und sind deshalb auch häufig Gegenstand der Paränese. Ihre liturgische Beheimatung ist dort zu erwarten, wo Funktionsträger mit Lehr- und Leitungsverantwortung der Gemeinde gegenübertreten. Gruß- und Entlassungsworte dürften sich dann an dem Vorbild des Alltagssprachgebrauchs orientiert haben.
4. Musik und Gesang?
Das Evangelische Gesangbuch beginnt seine ‘Liedgeschichte im Überblick’ (EG 956) mit den Worten: “Die christliche Kirche war von Anfang an eine singende Kirche …”. Das ist im vorliegenden Kontext falsch oder zumindest missverständlich. Einen Gesang im Sinne melodieförmiger “Lieder” hat es weder im frühen Judentum noch im frühen Christentum gegeben. Hymnische Texte wurden im gehobenen Sprechton rezitiert. Diese Form des Vortrages unterscheidet sich grundlegend von dem, was man heute unter Musik oder Gesang versteht.
Die meist sehr unreflektiert geführte Diskussion um den Gemeindegesang der frühen Christenheit kreist vor allem um die Begriffe “Psalm / ψαλμός / psalmós”, “Hymnus / ὕμνος / hymnos” und “(geistliche) Ode / ᾠδή odē (πνευματική / pneumatikē)”. Alle drei Termini bezeichnen indessen Formen der Dichtung und beziehen sich ausschließlich auf Texte, ohne dabei irgendeine Art “Vertonung” zu implizieren. Dieser Sachverhalt wird durch den jeweiligen Kontext auch ausreichend klar beschrieben:
- Kol 3,16
: “In aller Weisheit lehrt und ermahnt einander, mit Psalmen und Hymnen und geistlichen Oden, indem ihr singt (ᾄδοντες; adontes) durch die Gnade Gott in euren Herzen.” -
Eph 5,19
: “Redet (λαλοῦντες; laluntes) untereinander mit Psalmen und Hymnen und geistlichen Oden, indem ihr singt (ᾄδοντες; adontes) und psalmodiert (ψάλλοντες; psallontes) dem Herrn in euren Herzen.”
Psalmen, Hymnen und geistliche Oden sind demnach Ausdruck von Lehre oder Ermahnung, in der man untereinander “redet”. Was dann im Herzen geschieht (“singen und psalmodieren”), erfolgt ohnehin tonlos und lässt sich nur als eine Art innerer Rezitation verstehen. Entscheidend ist der Unterschied zum freien, charismatischen Gotteslob: Anders als die unverständliche Glossolalie folgen Psalmen, Hymnen und geistliche Oden einem fixierten Wortlaut. In genau diesem Sinne unterscheidet bereits Paulus in
1Kor 14,15
Über die “Aufführungspraxis” von Texten in gebundener Sprache lässt sich heute nichts Sicheres mehr in Erfahrung bringen - weder mit Blick auf die Psalmen im Kontext der Jerusalemer Tempelliturgie (Seidel) noch mit Blick auf die Kulthymnen an den paganen Heiligtümern der hellenistisch-römischen Welt (Furley / Bremer). Auf jeden Fall aber liegt sie auf einer anderen Ebene als die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes in späterer Zeit (Ferguson). Bereits die Rede von einem “Sprechgesang” dürfte hier falsche Assoziationen wecken.
Eine andere Frage betrifft die Verwendung von Instrumenten. Im Jerusalemer Tempelkult fanden vor allem Blasinstrumente Verwendung, um durch festgelegte Signaltöne den liturgischen Ablauf zu strukturieren. Für den christlichen Gottesdienst, der im profanen Kontext von Privathäusern stattfand, sind solche Instrumente auszuschließen. Hier war es jedoch gerade bei Gastmählern üblich, musikalische Unterhaltung aufzubieten. Paulus spielt in
1Kor 14,7
Literaturverzeichnis
- Ådna, Jostein: Der Psalter als Gebetbuch Jesu nach der Darstellung des Markus- und des Matthäusevangeliums. Aspekte biblischer Theologie, ThBeitr 41/6, 2010, 384-400.
- Avemarie, Friedrich: Die Tauferzählungen der Apostelgeschichte. Theologie und Geschichte, WUNT 139, Tübingen 2002
- Balode, Dace: Gottesdienst in Korinth, HThF 21, Frankfurt u. a. 2011
- Berger, Klaus: Die Amen-Worte Jesu. Eine Untersuchung zum Problem der Legitimation in apokalyptischer Rede, BZNW 39, Berlin 1970
- Berger, Klaus: Formgeschichte des Neuen Testaments, Heidelberg 1984
- Bradshaw, Paul: Der jüdische Einfluss auf die frühe christliche Liturgie. Eine Neubewertung, Dialog 72, 2008, 14-31
- Brightman, Frank Edward: Liturgies eastern and western, 2Bde., Oxford 1896, 21906, Nachdr. 2006
- Brucker, Ralph: ‘Christushymnen’ oder ‘epideiktische Passagen’? Studien zum Stilwechsel im Neuen Testament und seiner Umwelt, FRLANT 176, Göttingen 1997
- Buchinger, Harald: Neues Testament und Liturgie, ALW 47/2, 2005, 288-306
- Bultmann, Rudolf: Bekenntnis- und Liedfragmente im ersten Petrusbrief, in: ders., Exegetica, Tübingen 1967, 285-297
- Burger, Christoph: Schöpfung und Erlösung. Studien zum liturgischen Gut im Kol und Eph, WMANT 46, Neukirchen 1975
- Claußen, Carsten: Versammlung, Gemeinde, Synagoge. Das hellenistisch-jüdische Umfeld der frühchristlichen Gemeinden, StUNT 27, Göttingen 2002
- Deichgräber, Reinhard: Gotteshymnus und Christushymnus in der frühen Christenheit. Untersuchungen zu Form, Sprache und Stil der frühchristlichen Hymnen, StUNT 5, Göttingen 1967
- Delling, Gerhard: Zum gottesdienstlichen Stil der Johannesapokalypse, NT 3, 1959, 107-137
- Dibelius, Martin: Die Formgeschichte des Evangeliums, Tübingen 1919, 61971
- Fendt, Leonhard: Einführung in die Liturgiewissenschaft, Berlin 1958
- Ferguson, Everett: Congregational Singing in the Early Church, ActaPatByz 15, 2004, 144-159
- Gordley, Matthew E.: The Colossian Hymn in Context. An Exegesis in Light of Jewish and Greco-Roman Hymnic an Epistolary Convention, WUNT 2/ 228, Tübingen 2007
- Güting, Eberhard: Amen, Eulogie, Doxologie. Eine textkritische Untersuchung, in: Begegnungen zwischen Christentum und Judentum in Antike und Mittelalter. FS Heinz Schreckenberg, 1993, 133-162
- Heckel, Ulrich: Der Segen im Neuen Testament. Begriff, Formeln, Gesten, WUNT 150, Tübingen 2002
- Hengel, Martin: Abba, Maranatha, Hosanna und die Anfänge der Christologie, in: Denkwürdiges Geheimnis. FS E. Jüngel, hg. von I. U. Dalferth, Tübingen 2004, 145-183; Nachdr. in: ders., Studien zur Christologie. Kleine Schriften IV, hg. von C.-J. Thornton, Tübingen 2006, 496-534
- Hengel, Martin: Das Christuslied im frühesten Gottesdienst, in: Weisheit Gottes - Weisheit der Welt. FS J. Ratzinger 1, St. Ottilien 1987, 357-404; Nachdr. in: ders., Studien zur Christologie. Kleine Schriften IV, hg. von C.-J. Thornton, Tübingen 2006, 205-258
- Jörns, Klaus-Peter: Das hymnische Evangelium. Untersuchungen zu Aufbau, Funktion und Herkunft der hymnischen Stücke in der Johannesoffenbarung, StNT 5, Gütersloh 1971
- Kennel, Gunter: Frühchristliche Hymnen? Gattungskritische Studien zur Frage nach den Liedern der frühen Christenheit, WMANT 71, Neukirchen-Vluyn 1995
- Knoch, Otto: Die Funktion der Handauflegung im Neuen Testament, LJ 33, 1983, 222-235
- Kroll, Josef: Die christliche Hymnodik bis Klemens von Alexandreia, Braunsberg 1921/22, Darmstadt 21968
- Lattke, Michael: Hymnus. Materialien zu einer Geschichte der antiken Hymnologie, NTOA 19, Fribourg / Göttingen 1991
- Lohfink, Gerhard: Gab es im Gottesdienst der neutestamentlichen Gemeinden eine Anbetung Christi?, in: ders., Studien zum Neuen Testament, Stuttgart 1989, 245-265
- Lohmeyer, Ernst: Kyrios Jesus. Eine Untersuchung zu Phil 2,5-11, Heidelberg 1928, 21961
- Mittmann-Richert, Ulrike: Magnifikat und Benedictus. Die ältesten Zeugnisse der judenchristlichen Tradition von der Geburt des Messias, WUNT 2/90, Tübingen 1996
- Moyise, Steve / Menken, Maarten J. J. (Hg.): The Psalms in the New Testament. The New Testament and the Scriptures of Israel, London / New York 2004
- Osten-Sacken, Peter von der: Katechismus und Siddur. Aufbrüche mit Martin Luther und den Lehrern Israels, VIKJ 15, Berlin / München 1984
- Peppard, Michael: ‘Poetry’, ‘Hymnus’ and ‘Traditional Material’ in New Testament Epistles or How to Do Things with Indentations, JournStudNT 30/3, 2008, 319-342
- Perdelwitz, Richard: Die Mysterienreligion und das Problem des 1. Petrusbriefes. Ein literarischer und religionsgeschichtlicher Versuch, RGVV 11/3, Gießen 1911
- Rese, Martin: Formeln und Lieder im Neuen Testament. Einige notwendige Anmerkungen, VF 1970, 75-95
- Schille, Gottfried: Frühchristliche Hymnen, Berlin 1965
- Schille, Gottfried: Hosanna und Kyrie - ein Sprachgrenzen überschreitender Zusammenhang?, ThV 14, 1984, 149-152
- Schimanowski, Gottfried: Die himmlische Liturgie in der Apokalypse des Johannes. Die frühjüdischen Traditionen in Offenbarung 4-5 unter Einschluß der Hekhalotliteratur, WUNT 2/154, Tübingen 2002
- Schnackenburg, Rudolf: Der Brief an die Epheser, EKK X, Neukirchen-Vluyn / Zürich 1982
- Seidel, Hans: Musik in Altisrael. Untersuchungen zur Musikgeschichte und Musikpraxis Altisraels anhand biblischer und außerbiblischer Texte, Frankfurt 1989
- Stenger, Werner: Der Christushymnus 1 Tim 3,16. Eine strukturanalytische Untersuchung, Frankfurt 1977
- Stettler, Christian: Der Kolosserhymnus. Untersuchungen zu Form, traditionsgeschichtlichem Hintergrund und Aussage von Kol 1,15-20, WUNT 2/131, Tübingen 2000
- Stuiber, Alfred: Art. Doxologie, RAC 4, 1959, 210-226
- Thraede, Klaus: Ursprünge und Formen des “Heiligen Kusses” im frühen Christentum, JAC 11/12, 1968/69, 124-180
- Vollenweider, Samuel: Hymnus, Enkomion oder Psalm? Schattengefechte in der neutestamentlichen Wissenschaft, NTS 56, 2010, 208-231
- Wengst, Klaus: Christologische Formeln und Lieder des Urchristentums, StNT 7, Gütersloh 1972
- Wick, Peter: Die urchristlichen Gottesdienste. Entstehung und Entwicklung im Rahmen der frühjüdischen Tempel-, Synagogen- und Hausfrömmigkeit, BWANT 150, Stuttgart 2002
PDF-Archiv
Alle Fassungen dieses Artikels ab Oktober 2017 als PDF-Archiv zum Download:
Abbildungen
Unser besonderer Dank gilt allen Personen und Institutionen, die für WiBiLex Abbildungen zur Verfügung gestellt bzw. deren Verwendung in WiBiLex gestattet haben, insbesondere der Stiftung BIBEL+ORIENT (Freiburg/Schweiz)