Nerva
(erstellt: März 2013)
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1. Werdegang
Marcus Cocceius Nerva wurde im Jahr 30 n. Chr. geboren. Er machte gleichermaßen unter → Nero
2. Nervas Erhebung zum Kaiser und seine Regentschaft
Nachdem Domitian im September 96 ermordet worden war, erhob der Senat Nerva zum Kaiser. Nerva nannte sich nun „Imperator Nerva Caesar Augustus.“ Er ächtete die Erinnerung an Domitian (damnatio memoriae), verhinderte jedoch als Profiteur des alten Regimes die Verfolgung von dessen Anhängern.
Nerva begann einige innenpolitische Reformen, musste sich jedoch bald um die Regelung seiner Nachfolge kümmern, da der fast Siebzigjährige keine Söhne hatte und dies, wie schon die Nachfolgebemühungen des Augustus und die Ereignisse um → Galba
3. Bedeutung
Mit Nerva lässt man traditioneller Weise die Zeit der sogenannten Adoptivkaiser (96-180 / 192) beginnen, da von nun an nicht mehr familiäre Herkunft, sondern der Akt der Adoption über die Nachfolge entschied. Bereits Galba hatte in Ermangelung eines leiblichen männlichen Erben diesen Weg beschritten, war jedoch gescheitert. Mit Nerva wird die Adoption eines Nachfolgers aus dem Kreis der Senatoren zum Herrschaft stabilisierenden Nachfolgeprinzip. In der ideologischen Konzeption senatorischer Geschichtsschreibung waren die Herrschaft der Julisch-Claudischen Familie (30 v. Chr. – 68 n. Chr.) und der Falvier (69-96) von einem zunehmenden Verfall der Herrschertugenden und einer Tendenz zur Tyrannei gekennzeichnet. Künftig sollte daher der jeweils beste nach Status, Ansehen und Fähigkeiten als Kaiser herrschen (Idee eines „optimus princeps“, eines „besten Kaisers“). Theoretisch wurde mit der Adoptionsnachfolge der Kreis möglicher Nachfolger auf die Gesamtheit des senatorischen Adels erweitert, was der Kaiserherrschaft zusätzliche Stabilität verlieh und die Akzeptanz von Usurpationen erschwerte.
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Eck, W., 2000, Art. Nerva (2), DNP 8, 856-858
2. Weitere Literatur
- Christ, K., 2005, Geschichte der Römischen Kaiserzeit. Von Augustus zu Konstantin, 5. Auflage, München
- Hurter, S. M., 2003, Kaiser Roms im Münzporträt. 55 Aurei der Sammlung Götz Grabert, Stuttgart
- Huttner, U., 2008, Die Römische Antike, Tübingen
- Schipp, O., 2011, Die Adoptivkaiser. Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius, Marc Aurel, Lucius Verus und Commodus, Darmstadt
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