Erlebnispädagogik und religiöse Bildung
(erstellt: Februar 2018)
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Digital Object Identifier: https://doi.org/10.23768/wirelex.Erlebnispdagogik_und_religise_Bildung.200346
1. „Moderne“ Erlebnispädagogik
Die verstärkte Institutionalisierung der Erlebnispädagogik in den 1970ern/80ern (Fischer/Ziegenspeck, 2008, 268-296) und eine kontinuierliche Entwicklung des erlebnispädagogischen Diskurses, der sich zunächst vor allem in Verweis auf reformpädagogische Referenzkontexte innoviert (Fischer/Lehmann, 2009, 10-23), stellen markante Zusammenhänge dar, in denen sich entfaltet, was als Erlebnispädagogik verstanden werden kann.
So wird in den 1970er-Jahren Erlebnispädagogik meist in einem geisteswissenschaftlichen Zuschnitt nach Wilhelm Dilthey rezipiert, im Horizont der Arbeitsschulbewegung konzeptioniert und als wechselseitiger Zusammenhang von Erlebnis, Ausdruck und Verstehen gedacht (Kopp, 1970, 55). Dabei – so eine grundlegende Idee – habe sich ein bildungsrelevantes (→ Bildung
Im modernen erlebnispädagogischen Diskurszusammenhang wiederum wird Erlebnispädagogik zunächst auf einer phänomenologischen Ebene in Bezug auf die Praxis definiert: Letztere solle unter anderem Erlebnis und Erfahrung der Natur, Mitverantwortung jedes jugendlichen Teilnehmers, ein kontrollierbares Risiko sowie eine erzieherische Intention beinhalten. Weitere Definitionen charakterisieren Erlebnispädagogik beispielsweise als handlungsorientierte Methode, wobei „die Elemente Natur, Erlebnis und Gemeinschaft pädagogisch zielgerichtet miteinander verbunden werden“ (Heckmair/Michl, 2012, 115) sollen. Engere Konzeptionen dagegen rücken Gemeinschaft und Erlebnis als Lernmedien bzw. -katalysatoren (→ Medien
1.1. Dialektisches Theorie-Praxis-Verhältnis
Zwischen den Polen erlebnispädagogischer Theoriebildung und Praxis tut sich ein vielgestaltiges Spannungsgefüge auf.
So sind es meist sozialpädagogisch-therapeutische Praxiskontexte (Heckmair/Michl, 2012, 54f.), die bis heute das erlebnispädagogische Feld schwerpunktmäßig konstituieren. In theoriebildendem Interesse werden natursportliche Angebote einer institutionellen Bildungsarbeit häufig in einem ideengeschichtlichen Horizont verortet, um diese somit als sinnfähig zu plausibilisieren (Brenner, 1993, 433).
Erziehungswissenschaftliche Fundierung
Vor allem lässt sich die Auslegung des Werks von Kurt Hahn (Hahn, 1958) als primäre Bezugsgröße erlebnispädagogischer Theoriebildung ausmachen. Dabei sind insbesondere die Rezeption von Entwicklungs- und Innovationslinien einer Erlebnistherapie und deren Institutionalisierung im Kontext der Internate Salem und Gordonstoun, der United World Colleges und der sogenannten Outward-Bound Kurzschulen von Bedeutung. Diese vorhandenen Bildungskonzeptionen und normierenden Prinzipien stellen für die Implementierung der Erlebnispädagogik oftmals wichtige Ankerpunkte dar (Fischer/Ziegenspeck, 2008, 221-242). In meist pragmatisch-praktischen Zuschnitten werden an erster Stelle die vier folgenden, von Kurt Hahn attestierten, Verfallserscheinungen und seine diesen entgegengestellten vier Methoden der Erlebnistherapie rezipiert: 1. Der „Verfall der körperlichen Tauglichkeit“ erfordert „körperliches Training“. 2. Die „Expedition“ kompensiert den „Mangel an Initiative und Spontaneität“. 3. Dem „Mangel an Sorgsamkeit“ wird „das Projekt“ entgegengestellt. 4. Der „Rettungsdienst“ behebt den „Mangel an menschlicher Anteilnahme“ (Michl, 2015, 25-29; Raithel/Dollinger/Hörmann, 2009, 212).
Alternativ dazu wird der kulturkritische Ansatz des 19. Jahrhunderts als erkenntnistheoretische Wurzel der Erlebnispädagogik gedeutet und in einer weiteren ideengeschichtlichen Rekonstruktion werden Grundmomente Jean-Jacques Rousseaus, Johann Heinrich Pestalozzis und Henry David Thoreaus u.a. als wegbereitendes Wurzelwerk eines erfahrungsbasierten Erziehungsgeschehens (→ Erziehung
Sozialwissenschaftliche Fundierung
Auch auf Basis sozialwissenschaftlicher Theorien wird der Gehalt erlebnispädagogischer Grundgedanken interpretiert und argumentativ zu unterlegen versucht (Fatke, 1997, 38-43). Eine zentrale Rolle nimmt hier das Konzept des Handelns ein, „also die aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt zum Zwecke der Problemlösung bzw. Bewältigung von Umweltanforderungen, die den Lern- und Entwicklungsprozess vorantreibt“ (Sommerfeld, 2005, 397). Dabei werden insbesondere die Grundmarken des Erlebens, des Erlebnisses und der → Erfahrung
Kultur- und gesellschaftskritische Argumentationsmuster
Um sich zeitgemäß innovieren zu können, definierte die Erlebnispädagogik zu Beginn der 1980er-Jahre ihre Berührungspunkte mit Zielen und Inhalten der Friedens- und Umwelterziehung (Fischer/Lehmann, 2009, 11; Michl, 1992). In Verschränkung mit einem sozialpädagogischen Bildungskontext sind bis in die Gegenwart mitschwingende kultur- und gesellschaftskritische Argumentationsmuster ideengenerierend. Insbesondere sind sie zu finden als retrospektive Skizzierung eines Entstehungskontextes bzw. -notwendigkeit der modernen Erlebnispädagogik (Brenner, 1993, 429f.), die auf Defizite und „Krankheitssymptome“ reagiere, z.B. auf: Perspektivlosigkeit und Zukunftsangst, Reizüberflutung, Passivität, Mangel an abenteuerlichen Tätigkeiten und Spielen (→ Spielen, Spiel
1.2. Begrifflich-konzeptuelle Klärungen
Insbesondere das erlebnispädagogische Selbstverständnis als kompensatorische Alternative zu traditionellen pädagogischen Strukturen (Heckmair/Michl, 2012, 54f.) und als bereichernde Erweiterung vorhandener Bildungskonzeptionen prägt die Setzungen von Zielen und anderen Eckmarken des erlebnispädagogischen Praxis- und Forschungsfeldes (Fischer/Lehmann, 2009, 10-15). In je eigenen Konstellationen und Wertungen spielen vor allem folgende Aspekte eine zentrale Rolle (Galuske, 2011, 244f.): Als prioritärer und sinnbildender Strukturzusammenhang ist der Erlebnischarakter elementar: Der Erlebnispädagogik geht es „nicht um das Erlebnis an sich“ (Heckmair/Michl, 2012, 318), sondern sie begreift dieses als Inhalt, nicht als Ziel, bei gleichzeitig stetem Bewusstsein für die beschränkte Machbarkeit des individuellen Erlebnisses (Oelkers, 1992). Im Spiegel reformpädagogischer Ideenrezeptionen (Raithel/Dollinger/Hörmann, 2009, 210f.; Schott, 2009, 65-110) werden dem Erlebnis Charakterzüge des Ungewohnten, der emotionalen, mentalen Unmittelbarkeit und der individuellen Grenzerfahrung zugeschrieben (Michl, 2015, 37-43; Schott, 2009, 150-170).
Erlebnispädagogik zeichnet sich weiter durch Erfahrungsräume mit Ernstcharakter aus, der sich darin manifestiert, dass Aufgaben und Anforderungsstrukturen aus einer Situation oder Sache abzuleiten sind, die mit bestimmten „Handlungszwängen“ versehen sind. Besonders die Befriedigung elementarer Lebensbedürfnisse, wie Essen, Schlaf oder soziales Miteinander, wird dabei als ein erzieherischer Sanktionsmechanismus wahrgenommen (Reiners, 1995, 56).
Auch der Gruppe als Lerngemeinschaft kommt eine wichtige erlebnispädagogische Funktion zu: Als inhärente Lernzieldimensionen sind hier die Förderung sozialer Kompetenzen und Kooperationsfähigkeiten sowie ein nachhaltiges und verbessertes Verständnis im Umgang mit Gruppenkonflikten zu nennen (Galuske, 2011, 245).
In erlebnispädagogischen Settings sollen unmittelbar authentische Erfahrungen durch eine individuelle Körperlichkeit zum Thema und somit letztlich ein Alltagsbezug hergestellt werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Transfer: „Metaphorisches Lernen“ zielt darauf ab, Lernsituationen, unter Zuhilfenahme von Bildworten, Gleichnissen und Geschichten, isomorph zur Lebensrealität auszugestalten; Konzepte wie The-Mountains-Speak-for-themselves oder das Outward-Bound-Plus-Modell betonen dagegen einerseits die im Setting selbst begründete erzieherische Wirkmächtigkeit, andererseits versuchen sie, durch eine retrospektive Reflexion vorab festgelegte Lernziele einzuholen (Michl, 2015, 65-71; Raithel/Dollinger/Hörmann, 2009, 218f.).
Insbesondere der Terminus Ganzheitlichkeit wird situativ in vielen erlebnispädagogischen Lernsettings zu präzisieren versucht: Diese sollen dem lernenden → Subjekt
1.3. Praktische und disziplinäre Entgrenzungen
Die erlebnispädagogischen Praxiskontexte haben sich gegenwärtig vervielfältigt. Z. B. werden Aktivitäten wie Bergsteigen, Kajakfahren, Klettern, Wandern, Segeln, Höhlenbegehungen u. a. im Kontext ihrer spezifischen Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten, Leitungsanforderungen, ihrer ökologischen Verträglichkeit etc. diskutiert (Heckmair/Michl, 2012, 191-241, insbesondere 236-241). Auch die Vielfalt der Lernorte bzw. -räume ist heute kaum mehr zu überblicken und von einem ursprünglichen Primat der (unberührten) Natur als Lernsetting kann nicht mehr gesprochen werden. So finden sich Konzeptionierungen in der Stadt unter der Bezeichnung City-Bound, und gestalterisch-künstlerische, musische sowie sozial-kognitive Problemlöseaufgaben mit Spielcharakter gehören zum erlebnispädagogischen Repertoire, das sich auch indoor verwirklichen lässt. Überdies werden Perspektiven einer zukunftsorientierten, erlebnispädagogischenSchulentwicklung diskutiert (Fischer, 2017).
Darüber hinaus finden sich nicht immer trennscharfe Abgrenzungen zu weiteren „Spezialpädagogiken“ (Raithel/Dollinger/Hörmann, 2009, 209): So werden die Planbarkeit einer Abenteuerpädagogik diskutiert (Michl, 2015, 12-14), eine ideengeschichtliche Nähe zur Erfahrungspädagogik diagnostiziert (Fischer/Lehmann, 2009, 37;113-116), methodisch-didaktische Anleihen an der Outdoor-Pädagogik, Wanderpädagogik oder Outward-Bound-Pädagogik genommen (Fischer/Lehmann, 2009, 220-230) sowie Experimental Learning/Education als angloamerikanische Traditionslinie der Erlebnispädagogik (Wilderness Experience, Outdoor Development, Challenge Programmes, Adventure Programmierung und vieles mehr) rezipiert (Heckmair/Michl, 2012, 94f.; Fischer/Ziegenspeck, 2008, 289f.).
2. Erlebnispädagogik und religiöse Bildung
2.1. Verortung und Problemlage
Die moderne Erlebnispädagogik nimmt zunehmend → Rituale
2.2. Theologische Referenzkontexte
Verschiedene religionspädagogische Konturierungen (→ Religionspädagogik
Daneben werden in religiös-erlebnispädagogischen Konzepten anthropologische Verortungen insbesondere hinsichtlich einer spirituellen Dimensionierung entfaltet: So wird z.B. in Anlehnung an Viktor Frankl das Geist-Sein des Menschen bzw. eine „Höhenpsychologie“ betont und durch eine erlebnispädagogische Nutzbarmachung der Eigentümlichkeit des Geistes im Kontext einer Natur-Mensch-Relationierung pädagogisch fruchtbar gemacht: Theologisch wird somit einerseits auf die Transzendenzfähigkeit (→ Transzendenz [und Immanenz]
Des Weiteren werden im Kontext der jugendpastoralen Herausforderung, die christliche Botschaft von der befreienden Liebe Gottes als konkretes Heilshandeln erfahrbar werden zu lassen, erlebnispädagogische Konzeptionierungen theologisch reflektiert. Dabei wird die Zielperspektive der Persönlichkeitsentwicklung im Sinne einer Subjektkonstitution (→ Subjekt
Im Verständnis einer göttlichen Selbstoffenbarung realisiert sich → Glaube
Eine andere Konzeption religiöser Erlebnispädagogik wiederum setzt bei diakonischer Spiritualität (→ Caritas – Diakonie
2.3. Handlungsorte und Lernwege
Erlebnispädagogik in religiösen Bildungskontexten findet ihre Handlungsorte meist in außerschulischen Lernorten (→ Lernorte religiöser Bildung
2.4. Methodisch-didaktische und pädagogische Verortungen
Grundlegend sind religionspädagogisch (→ Religionspädagogik
Eine Differenzierung nach Erfahrungsdimensionen, die eine monodirektionalePersönlichkeitsentwicklung impliziert, geht im Kern davon aus, dass menschliche und zwischenmenschliche Erfahrungen die erste Stufe für einen dreistufigen Prozess markieren (Zimmermann, 2017, 126f.; Roth, 2005, 36): Auf dieser individuellen Basis fußt die zweite Stufe der spirituellen Erfahrung, auf der in Auseinandersetzung mit existenziellen, unbedingt angehenden Fragen menschlichen Seins versucht wird, den Teilnehmenden eine Antwortfindung auf echte Betroffenheit zu ermöglichen. Diese Zwischenstufe ist notwendig, um auf der dritten „aus einer christlichen Perspektive Antworten auf […] Sinn- und Glaubensfragen“ (Zimmermann, 2017, 127) anbieten bzw. geben zu können.
Im Rückbezug auf einen katechetischen Dreischritt (→ Katechese/Katechetik
Den Erweis eines Mehrwertes christlich orientierter Erlebnisbildung wird in Bezugnahme auf zwei Mensch-Natur-Relationierungen geführt: im Verständnis des Menschen einerseits als Teil der Natur und andererseits als deren Bewahrer und Verwalter, wobei die Auflösung des Spannungsgefüges über die Motivik eines vertrauensvollen, erfahrbaren Lebens in Beziehung ermöglicht werden soll (Schellhammer, 2014). So wird im Kontext eines spezifischen christlichen Schöpfungsglaubens Erlebnispädagogik als Möglichkeit entfaltet, um beispielsweise das Vertrauen als Grundlage einer Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf erfahrbar und reflektierbar werden zu lassen.
Versuche, die angeführten Aspekte erlebnispädagogischer Methodologie in religiöse Bildungspraxis authentisch zu übersetzen, haben meist eine Schlagseite implizit-intentionaler Vermittlungsmethodik. Dabei wird versucht, fokussierte Inhalte bzw. ihre antizipierten Wahrheiten in scheinbar gesicherter Motivik und Typologie durch handlungsorientierte Erfahrungswege zu erschließen. So werden Vertrauensübungen zu Erfahrungsräumen biblischer Bildmetaphorik (Lohrer, 2011, 171-173), und Wüsten sowie Steppen zu adäquaten Erlebnisräumen für eine pädagogische Aufbereitung alttestamentlicher Gotteserfahrungen (Muff/Engelhardt, 2007, 111-129).
Doch finden sich auch Ansätze, die versuchen, menschliches Erleben in seiner Individualität ernst zu nehmen, die Deutungshoheit beim Individuum zu belassen und eine Wahrheits- bzw. Wirklichkeitskonstruktion in Sozialität als ein Grundmoment → religiöser Bildung
2.5. Akteure (Lernende-Lehrende)
Die unterschiedlichen, erlebnispädagogischen Verständnisse der Lehrenden werden schon anhand ihrer Benennung deutlich: So sind es meist als (An-)Leitende (Muff/Engelhardt, 2007, 16-21), ermöglichende Pädagogen (Royer, 2003, 94-99) etc. bezeichnete Personen, die einen Lern- bzw. Bildungsprozess begleiten, eröffnen oder ermöglichen sollen (Schindler, 2000). An diese Personen werden unterschiedlichen Anforderungen formuliert. Dabei werden adressatenorientierte-diagnostische Kompetenzen, motivationale Kompetenzen in Bezug auf Lernmotivation und Lernweg, Kompetenzen zum reflexiven Lerntransfer sowie eine flexible didaktische Methodenkompetenz subsumiert (→ Kompetenzen, religionspädagogische
Auch ein theologischer Erwartungshorizont wird an erlebnispädagogisch Konzeptionierende und in der Praxis tätige Akteure herangetragen: So werden eine individuelle, authentische Verortung im christlichen Glauben, ein diakonisches Professionsverständnis, eine religiös-reflektierte Deutungskompetenz sowie pastoral-seelsorgerische Fertigkeiten als notwendig erachtet (Muff/Engelhardt, 2011, 43-45; Arbeitskreis Erlebnispädagogik, 2005, 45f.). Daneben werden aufgrund des meist natursportlichen Charakters sowie der pädagogisch-didaktischen Intention menschlicher (Grenz-)Erlebnisse das Wissen sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten um fachliche Sicherheitsstandards und -techniken als obligatorisch gesetzt (Jäger, 2001, 10).
Die Teilnehmenden sollten im erlebnispädagogischen Selbstverständnis „so viel wie möglich selbst tun“ (Muff/Engelhardt, 2007, 20) und aus einer Gemeinschaft heraus andere an den eigenen Erlebnissen teilhaben lassen (Schindler, 2000, 200). Mittels dieser Erlebnisse, einer Größe, die einer nicht verfügbaren Mitwirkung des Betreffenden bedarf, sollen die Teilnehmenden lernen, erzogen, gebildet werden (Schott, 2009, 263). Dabei wird ihnen die Fähigkeit und Autorität zugesprochen, aus Erlebnissen vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte → Erfahrungen
2.6. Inhaltsbereiche
In religiösen Bildungszusammenhängen konturierte inhaltliche Komplexe nehmen in erlebnispädagogischer Hinsicht häufig Bezug auf die Persönlichkeitserziehung und interpretieren bzw. transferieren erlebnispädagogische Inhaltsbereiche in pädagogisch-theologische Zielformulierungen. Darüber hinaus sind die inhaltlichen Fokussierungen von ihrer institutionellen Einbettung in kirchlicher Jugendarbeit (→ Jugendarbeit, evangelisch
Aber auch eine duale Kombinatorik erlebnispädagogischer Angebote und sakraler Räume (→ Pädagogik des Kirchenraums/heiliger Räume
Als größter inhaltlicher Komplex sind letztlich erlebnis- bzw. erfahrungsorientierte Zugänge zu biblischen Texten (→ Bibeldidaktik, Grundfragen
3. Desiderate
Ein strukturgebendes erlebnispädagogisches Theoriegebäude, das als Evaluativ bzw. Korrektiv fungieren könnte und kausale Zusammenhänge, Wertimplikationen und Handlungsmöglichkeiten explizit machen könnte, fehlt. Auch eine systematische, theoriebasierte Erschließung dieses religionspädagogischen Feldes stellt aufgrund seiner Disparatheit ein Forschungsdesiderat dar. Eine Möglichkeit, diesem Desiderat beizukommen, bieten diskursanalytische Zugänge und Verfahren, die eine inhaltliche Kartographie, Genese und Zirkulation von Sinnzusammenhängen als auch Wertsetzungen erlebnispädagogischer, religiöser Bildungskonzeptionen in den Blick nehmen und somit zu einer wissenschaftlichen, religionspädagogischen Profilierung beitragen können (Brustkern, 2017). Darüber hinaus existieren bis dato kaum empirische Studien (→ Empirie
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