Jakob – bibeldidaktisch I (Primarstufe)
(erstellt: Februar 2017)
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Digital Object Identifier: https://doi.org/10.23768/wirelex.Jakob_bibeldidaktisch_I_Primarstufe.100264
In den Episoden „Zwei unterschiedliche Zwillinge“ (Gen 25,24-28
1. Elementare Erfahrungen und Zugänge
„Ich habe mir diese Jakob-Geschichte noch mal angeschaut; sympathisch ist der ja nicht“ – so ein Ehrenamtlicher in der Vorbereitung einer Reihe von Kindergottesdiensten zum Thema Jakob (Gedächtnisprotokoll MS). Ähnlich reagieren Kinder; sie wissen, dass man nicht lügen, betrügen, dem Bruder das Seine wegnehmen darf – und schon gar nicht damit davonkommen (Fricke, 2005, 475-479)! Wiederum entsprechend ist der Zugang in Unterrichtshilfen, Schulbüchern und -bibeln: „Von den krummen Touren Jakobs …– Was für eine zwiespältige Gestalt!“ (Katholisches Bibelwerk/Wellmann, 2009, 5). Oder sie legen eine theologische Lösung nahe: „Gott macht krumme Wege gerade“ (Landgraf, 2011, 18). Die realistisch-nüchterne Präsentation ihrer Hauptakteure (Fricke, 2004, 85) verbindet die Jakoberzählung mit anderen biblischen Geschichten, etwa von Abraham, Josef, Mose, David, Petrus oder Paulus. Das kann davor bewahren, in biblischen Gestalten moralische Vorbilder zu suchen und „vermitteln“ zu wollen. Das kann auch davor bewahren, Urteile kurzschlüssig an die Erzählung heranzutragen, und dazu anleiten, widerständige Motive aufzuspüren und im eigenen Erfahrungshorizont mit Bezug auf das eigene Leben neu zu verhandeln (siehen unten 3.2). Der Fokus dessen, was hier zu lernen ist, liegt, jenseits des moralischen Urteils, einerseits auf dem immer auch schuldhaften Verwickeltsein menschlicher Existenz, andererseits auf der schöpferischen Energie Gottes, der an und mit gerade diesen gebrochenen Existenzen seinen Heilsplan verfolgt und gestaltet. Prominente Motive laden dazu ein, lebensweltliche und biblische Erfahrungen miteinander ins Gespräch zu bringen. Innerweltlich: „Differenz und Beziehung“ (1.1), „Grenzen der Freiheit“ (1.2), „Tat und Folge“ (1.3), „Reue und Versöhnung“ (1.4), religiös-transzendent: „Planung und Fügung“ (1.5), „Segen“ (1.6), „Verantwortung und Gnade“ (1.7).
1.1. Differenz und Beziehung
In der Familie wie in der Schule stellen Kinder fest: Ich bin anders als andere, anders als die Geschwister, anders als Gleichaltrige. Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen sind unterschiedlich verteilt. Ebenso auf der anderen Seite: Bezugspersonen reagieren unterschiedlich auf mich und auf andere. Leicht entsteht der Eindruck: Der oder die andere wird vorgezogen. Eingefordert wird Gerechtigkeit. Versucht wird sie – bei allem, was messbar ist: Noten in der Schule, Verteilung von Gütern in der Familie. Ersehnt wird jedoch etwas anderes: Anerkennung des Individuums, ungeteilte Zuneigung für mich, „so wie ich nun einmal bin“.
1.2. Grenzen der Freiheit
Es gibt nur den einen Verkündigungsengel im Krippenspiel. Vor Jahren wurde festgelegt: Wenn mehrere Kinder diese Rolle haben wollen, soll das älteste Kind Vorrang haben. Die jüngeren Mitbewerber empfinden die Ungerechtigkeit. Ich kann „Vom Himmel hoch“ aber viel besser. Regel stößt auf Spezialfall. Wenn doch irgendein Trick zur Hand wäre, die Regel zu umgehen! (vgl. das Alterungsmittel, mit dem die Weasley-Zwillinge die Altersgrenze um den Feuerkelch zu überlisten suchen!, J.K. Rowling, Harry Potter, Bd. 4).
1.3. Tat und Folge
„Unrecht Gut gedeihet nicht“. Vielleicht haben heutige Kinder keine Großmutter mehr, die solche Lebensweisheiten austeilt. Zu den Grunderfahrungen des Alltags gehört das trotzdem: Ich habe gemogelt, mir unrechtmäßig etwas angeeignet, ein Verfehlen verschwiegen – und Freude über den ungerechten Vorteil will sich nicht einstellen. Man spricht vom „schlechten Gewissen“ oder, abergläubisch, vom „Fluch der bösen Tat“.
1.4 Reue und Versöhnung
Kinder kennen auch das: Drei Tage lang geht man der Freundin, die man im Konflikt mit anderen im Stich gelassen hat, lieber aus dem Weg. Dann wächst die Sehnsucht – wenn es doch nur wieder gut wäre! Aber was, wenn sie mein Friedensangebot gar nicht will? Es ist eine unangenehme Erfahrung, das Wiedergutmachen gar nicht selbst in der Hand zu haben, sondern darauf angewiesen zu sein, dass der Andere, der Geschädigte, es auch will. Und es ist eine beglückende Erfahrung, in dieser Lage Versöhnung geschenkt zu bekommen.
1.5 Planung und Fügung
„Der Mensch denkt – Gott lenkt“. Der beleidigte Freund, der es in der Hand hat, zu vergeben oder nicht, ist nur eine von vielen Erfahrungen, die auch Kinder mit dem machen, was theologisch „Unverfügbarkeit“ heißt. Weitere solche Erfahrungen: „Aus heiterem Himmel hatte ich einen Einfall./Ausgerechnet am Tag meiner Geburtstagsparty bekomme ich dieses Fieber!/Mein Hamster ist tot!“ Es hängt ab vom Kontext, in dem Kinder aufwachsen, welche Deutungsangebote ihnen in solchen Lagen zur Verfügung stehen. Gibt es einen geheimen „Strippenzieher“? Mit Namen Gott? Oder ein namenloses Schicksal? Glück und Unglück? Kinder entwickeln eigene Konzepte: Wenn ich es schaffe, diesen Plattenweg zu gehen, OHNE auf die Ritzen zu treten …
1.6 Segen
„Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen; Gesundheit und Wohlstand/Frohsinn sei auch mit dabei“. Alles Gute für das Geburtstagskind. Auch das gehört in den Kontext „unverfügbar“: Es sind Wünsche. Ausgang offen. Das Gewünschte ist etwas zwischen „ideell“ und handfest „materiell“. Glück und Segen, das heißt: alles, was das Leben erfreulich und erfolgreich macht. Von „Geldsegen“ hören Kinder die Großen vielleicht sprechen, aber auch davon, dass der hilfsbereite Nachbar ein „Segen“ sei für die hilfsbedürftige Großmutter.
1.7 Verantwortung und Gnade
Im Bilderbuch „Zeraldas Riese“ von Tomi Ungerer (2005) befreundet sich ein Kind mit einem Riesen, der zuvor massenhaft andere Kinder verspeist hat. Die Freude über diese Freundschaft löscht alles aus, was vorher war. Erwachsenen kommt das eher unwahrscheinlich vor; für Kinder aber funktioniert das Buch. Vergeben und Vergessen – unreflektiert; auf der anderen Seite ist Grundschulkindern eine strikte „do, ut des-Gerechtigkeit“ wichtig (Oser/Gmünder). Irgendwo dazwischen ahnen und lernen sie (u.a. im Religionsunterricht), dass es eine andere Gerechtigkeit gibt, die mit Beziehungen zu tun hat, mit Hoffnung und mit Barmherzigkeit.
2. Elementare Strukturen
Zu Quellenlage, Form- und Redaktionskritik sowie zur Hermeneutik des Zugriffs auf die Jakoberzählungen gilt das in → Abraham und Sara, bibeldidaktisch, Grundschule
Anders als die Urgeschichten, die von typisierten Menschen und Orten und einer mythischen Anfangszeit erzählen, sind Abraham und seine Familie individuell charakterisierte Persönlichkeiten mit je eigenen Lebensläufen. Sowohl räumlich als auch chronologisch sind sie bestimmbar verortet (im Nahen Osten, im zweiten Jahrtausend vor Christus), auch wenn die archäologischen Befunde keine konkreten Hinweise liefern. Angesichts der Tatsache, dass die Geschichten um Abraham, Isaak und Jakob erst viele Jahrhunderte später aufgeschrieben wurden, ist mit Sagenbildung zu rechnen: Bis dahin mündlich tradierte „Stammes- und Lokalsagen über Führergestalten unter den Wanderhirten sowie Legenden über die Entstehung von Heiligtümern“ wurden gesammelt und in eine Generationenfolge geordnet (Krauss/Küchler, 2004, 9). Für das Verständnis der Geschichten und die Frage der Kinder – „Ist das wirklich passiert?“ – bedeutet das: Ja, es hat Nomaden gegeben, die sich nach und nach in Kanaan ansiedelten. Ja, es hat Anführer wie Abraham und Jakob gegeben und ja, sie haben so gelebt wie Abraham und seine Familie. Von ihnen hat man sich an den Lagerfeuern erzählt, immer und immer wieder: von den Frauen und den Kindern, von Wegen und Zielen, von der Suche nach Weiden und Wasser und davon, dass man schließlich bleiben durfte. Und ja: Man hat sich von Gott erzählt, von Gott, der gesagt hat: „Ich will ein großes Volk aus euch machen. Ich will euch segnen und für euch da sein. Ich verbünde mich mit euch, ich biete euch einen festen Bund an.“
Folglich sind die Erzählungen nicht auf der Sachebene zu befragen: „Warum ist dies oder das geschehen?“ bzw. „Warum hat Gott so oder so gehandelt?“, sondern auf der literarischen: „Warum wird das so erzählt?“ bzw. „Warum wird so und nicht anders von Gott erzählt?“ Die Erfahrungen der Kinder, die durch die prominenten Motive der Jakob-Erzählungen aufgerufen werden können (siehen oben 1.), treffen auf Erfahrungen des biblischen Erzählers, die teils komplementär, teils herausfordernd anders sind. Im Folgenden werden die eingeführten Motive erneut betrachtet, jetzt in der innerbiblischen Erfahrungswelt und Systematik.
2.1. Differenz und Beziehung
Erzählt wird: Jakob ist häuslich, Esau unstet; Jakob ist Mutters Liebling, Esau Vaters (Gen 25,27
In dieser Redeweise verdichtet sich die Lebenserfahrung, dass Zuneigung unverfügbar ist, unhinterfragbar und unverhandelbar. Die Erfahrung, dass dem einen mehr Ansehen und Glück zuteilwird als dem anderen, wird nicht geleugnet oder rational begründet. Nüchtern wird festgestellt: So ist das; und da es aber nun einmal so ist, hängt es von den Betroffenen ab, was sie daraus machen: ob sie sich in blindem Schmerz und Zorn versündigen oder einen produktiven Weg zum Umgang finden (vgl. Gen 4,6
2.2. Grenzen der Freiheit
Erzählt wird: Von Geburt an hat Jakob den Drang, seinen Bruder Esau zu „überholen“; das macht sich fest im einseitigen Ringen um das Recht und den Segen des Erstgeborenen – ein, wie der Begriff schon zeigt, eigentlich unsinniges Unternehmen. Die Reihenfolge der Geburt ist Fakt. Alles, was Jakob im Folgenden unternimmt, um daran zu rütteln, kann nur ins Leere gehen.
Biblische Erzähler zeigen, wie Menschen an der vorgegebenen Ordnung rütteln: Sara, Rebekka, Rahel, Hanna an ihrer offensichtlichen Unfruchtbarkeit; Abraham und Isaak am (vorübergehenden) Flüchtlingsstatus, der ihnen u.a. das Recht auf ihre Frauen nimmt (Gen 12
Erzählerisch wird die Erfahrung bearbeitet, dass Menschen sich im Handeln, insbesondere in der Auflehnung gegen scheinbar unverrückbare Vorgaben, notwendig schuldig machen – dass aber Hinnehmen und Nicht-Handeln keine Alternative ist für die Gestaltung von Zukunft. Leben in der Welt, wie sie ist, heißt Leben mit Schuld: Beziehungsarbeit und Arbeit an der eigenen Identität.
2.3. Tat und Folge
Erzählt wird: Jakob muss vor dem Bruder, den er hintergangen hat, fliehen. Rebekka muss sich von dem Sohn, den sie begünstigt hat, trennen, um ihn zu retten. Die Folgen der gemeinsam begangenen Täuschung fallen auf beide zurück. Später erlebt Jakob am eigenen Leib, wie sich Betrogen-Werden anfühlt: Sein Onkel gibt ihm die ungeliebte statt der geliebten Tochter zu Frau, die Ältere statt der Jüngeren. Die sich daraus ergebende Dreiecksbeziehung wird weiteren Unfrieden säen: Jakob zieht Rahels Sohn Josef vor und löst so den nächsten Geschwisterkonflikt aus. Im Alter, halb blind, segnet Jakob Josefs zweiten Sohn vor dem ersten (Gen 48,14-20
2.4. Reue und Versöhnung
Es wird erzählt, und zwar dramatisch: Jakob fürchtet bei seiner Rückkehr aus Haran das Treffen mit dem Bruder. Nach Jahrzehnten stehen sich die beiden gegenüber, am Grenzfluss. Beide stehen gut da. Aber Esau ist wehrhafter. Und Jakob hat ein schlechtes Gewissen. Jakob unterwirft sich (Geschenke, sieben tiefe Verneigungen, Gen 33,3
2.5. Planung und Fügung
Erzählt wird: Zu Gottes Plan gehört, dass nach Abraham und Isaak Jakob der dritte Stammvater des Volkes Israel sein soll (Gen 24,23
2.6. Segen
Es wird erzählt: Gottes Segen gilt der ganzen Schöpfung (Gen 1,28
2.7. Verantwortung und Gnade
Es wird erzählt: Jakob hat sich den Empfang durch Esau anders vorgestellt. Er hat gedacht, dass er sich freikaufen, verteidigen, vielleicht auch kämpfen muss. Esaus Entgegenkommen überrascht ihn so sehr, dass er das Angesicht Gottes im Gesicht des Bruders entdeckt. Gen 33,10b
3. Elementare Wege
Erzähl- und Unterrichtsvorschläge für die Jakobserzählung setzen auf die innere und äußere Spannung der Handlung; auf die zwischenmenschlichen Verwerfungen, die große Nähe zu eigenen Erfahrungen haben, sowie auf die innere Reifung des Protagonisten Jakob. Eine gute Erzählversion, unterbrochen von Nach- und Weitererzählung, Rollenangeboten für die Kinder und kontroversen Bewertungsversuchen, dient dem Miterleben und damit der Verankerung der Geschichte im Bibelwissen. Ein solches unterrichtliches Setting setzt den Auftrag der Erzählgemeinschaft um: Erzählen, was erzählt ist, von Generation zu Generation, Arbeiten gegen den Traditionsabbruch.
In diesem Ansinnen ähneln sich die Lernorte Schule und Gemeinde. Ein explizites Angebot religiöser Bildung im Kontext Schule geht jedoch einen entscheidenden Schritt weiter: von Bibelwissen zum Bibelkönnen (Bosold, 2013, 629-632). Im Zuge der Kompetenzorientierung ist es nicht nur nötig, dazu anzuleiten, Fragestellungen des Textes mit eigenen Erfahrungen zu konfrontieren und insbesondere die Frage nach Gott probehalber in den Alltag, die aktuelle Lebenswelt zu übertragen (3.1), sondern auch von der immanenten Dynamik des Textes zurückzutreten, um sich ihm von außen zu nähern mit Fragestellungen aus der Erfahrungswelt der Kinder (3.2). Das verändert Zugänge und Fragestellungen. Die Erzählepisoden werden didaktisch fokussiert angeboten (Steinkühler, 2013, 9); die Rezeption des überlieferten Textes wird eingebettet in eine gemeinsam erarbeitete Forscherhaltung (Anforderungssituation).
3.1. Zeichen innerhalb der Erzählung deuten
Das Kapitel „Gott segnet Jakob“ im Schulbuch „Kinder fragen nach dem Leben“ (3/4; Drews, 2007) verwendet das biblische Motiv des Segens, um die Stationen der Erzählung zu strukturieren und eine spezifische Lernchance zu konturieren: das Bild des mitgehenden Gottes. Dafür werden Nacherzählungen eingesetzt, eher deskriptiv als narrativ. Die Schülerinnen und Schüler haben kaum eine Chance, etwas anderes herauszufinden, als das, was die Bearbeiterinnen und Bearbeiter hineingelegt haben.
Um einem literarisch geformten Text sein Recht zu lassen, bedarf es neben der didaktischen Fokussierung großer Behutsamkeit gegenüber seinem Eigensinn. Angesichts der Tatsache, dass die Jakobserzählung Leerstellen lässt und sich insbesondere über Motive und Emotionen der Protagonisten ausschweigt, fallen die Stellen, an denen emotionale Bewegung spürbar wird, besonders ins Gewicht. „Hast du denn nur einen Segen?“ (Gen 27,38
Eine weitere Möglichkeit, die Fülle aus dem Text heraus zu konzentrieren, ist die Orientierung an Leitmotiven. So verbindet Isaak und Esau ihr Appetit (Linsen, Wildbret); Rebekka und Jakob wissen das zu nutzen. Im Hintergrund steht die Frage, wie weit ich meinen „Begierden“ erlaube, mein Leben und meine Beziehungen zu bestimmen, und ob der Mensch nicht von mehr lebt als „vom Brot allein“ (5 Mose 8,3
3.2. Eigene Fragen an die Erzählung herantragen
Das Kapitel „Jakob und Esau“ im Schulbuch „Spurenlesen 3/4" (Freudenberger-Lötz, 2011, 28-34) stellt die allgemein menschliche Erfahrung von Schuld und Vergebung als Anforderungssituation vor die Erzählung. Im Verlauf dienen die Episoden als Gesprächsanlässe. Die Schülerinnen und Schüler sind aufgefordert, eigene Wertmaßstäbe unmittelbar in die Erzählungen einzutragen. Dabei geraten sie in die Rolle externer Gutachter, während der Text von vornherein im Verdacht steht, „falsch“ zu sein. Bei einer solch mitlaufenden Kommentierung besteht die Gefahr, dass die Erzählung ihre immanente Logik verliert und damit auch ihre heilsame Fremdheit.
„Den Übergang bewältigen mit der Geschichte von Jakob“, steht über der kompetenzorientierten Unterrichtseinheit, die Anne Klaaßen für die Klasse 4 konzipiert hat (Klaaßen, 2014, 93). Ausgehend von dem Bedürfnis der Kinder, ihre Vorfreude und ihre Sorgen angesichts des bevorstehenden Schulwechsels zu reflektieren, leitet Klaaßen zu einer „Ganzschriftlektüre“ (Klaaßen, 2014, 95) der Jakoberzählung an: Als Ausgangssituation kommt die Suche in den Blick nach dem, was Halt und Mut gibt in Übergangssituationen. Unter dieser „Forschungsfrage“ wird die Erzählung als Narration wahrgenommen (Büttner/Dieterich/Roose, 2015, 106-117), gedeutet und gestaltet. Die Einheit endet mit gegenseitigen Segenswünschen der Schülerinnen und Schüler, die durch die Begegnung mit Jakob mit (geliehener) Erfahrung, mit Erinnerung und Sinn aufgeladen sind.
Literaturverzeichnis
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