Film, kirchengeschichtsdidaktisch
(erstellt: Januar 2015)
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Digital Object Identifier: https://doi.org/10.23768/wirelex.Film_kirchengeschichtsdidaktisch.100049
1. Problematisierungen
In verschiedenen Filmgenres haben Ereignisse der Kirchengeschichte (→ Kirchengeschichte
Die Auseinandersetzung mit kirchengeschichtlichen Filmen hat deshalb auch Aufnahme in die Unterrichtspraxis des Religionsunterrichtes (→ Religionsunterricht, evangelisch
2. Filme als Medium der Kirchengeschichtsdidaktik
Ein angemessener kirchengeschichtsdidaktischer Umgang mit Filmen beginnt dort, wo Filmmedien als Zeugnis einer Erinnerungskultur wahrgenommen werden. Filme als Denkmale christlicher Erinnerungskulturen (→ Erinnerung/Erinnerungslernen
Es ist deutlich, dass im Blick auf diese Zielsetzung die Darbietung eines vollständigen kirchengeschichtlichen Films, der ungekürzt oft mehrere Unterrichtseinheiten beansprucht, sich der Auswahl von repräsentativen Schlüsselszenen unterordnen sollte, welche die Motive der jeweiligen filmischen Narration veranschaulichen und an denen sich die Methoden der Dekonstruktion von Kirchengeschichtsfilmen einüben lassen.
3. Kirchengeschichtsdidaktische Umsetzungen
Für die Verwendung von Filmen mit dem Ziel, kirchenhistorische Bildungsprozesse zu initiieren, können folgende Impulse für die Praxis gegeben werden: In der Vorbereitungsphase ist es empfehlenswert, die Erfahrungen der Lernenden mit kirchenhistorischen Filmen zu thematisieren. So können bereits im Vorfeld Prägungen und verfestigte Geschichtsbilder zur Sprache kommen, die es in der Auseinandersetzung mit dem ausgewählten Medium zu überprüfen gilt. Ebenso sollten Erwartungen an das Filmmedium formuliert werden, um die Rolle des Publikums, auf dessen Akzeptanz die filmisch-kirchenhistorische Narration zielt, ins Bewusstsein zu rufen.
Weiterhin sollten Hintergrundinformationen über die Entstehung des Films bereitgestellt werden, um die Zeitgebundenheit der filmischen Erzählung über kirchliche Vergangenheit plausibel werden zu lassen. Auch ist eine gründliche kirchenhistorische Erarbeitung der relevanten Ereignisse und Zusammenhänge im Vorfeld der Filmpräsentation unerlässlich, um das Gezeigte einer historischen Plausibilitätsprüfung zu unterziehen und künstlerische Fiktion und filmische Gestaltungsmittel aufdecken zu können. Die Auswahlkriterien der Schlüsselsequenzen sind den Lernenden zu erläutern, damit deren Exemplarität nachvollzogen werden kann.
Für die Phase der Präsentation sollten Lernende durch gezielte Beobachtungsaufträge ihre Aufmerksamkeit darauf fokussieren, auf welche Weise kirchenhistorische Ereignisse dargestellt werden, um Wertungen und Interpretamente des Films zu erkennen.
Hilfreich ist es, nach der Präsentation auch nicht Gezeigtes zu thematisieren, um die im Film getroffene Auswahl nachvollziehen zu können.
Eine Unterrichtseinheit mit kirchenhistorischen Filmen kann zielführend abgeschlossen werden, wenn Lernende in die Lage versetzt werden, zu kirchenhistorischen Ereignissen oder zu Akteuren der Kirchengeschichte eigene Kurzfilme zu produzieren. So kann auf geeignete Weise das Problembewusstsein für den Umgang mit kirchenhistorischen Filmen gefestigt und die eigene kirchenhistorische narrative Kompetenz ausgebildet werden.
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