Interreligiöses Lernen, Förderschule
Andere Schreibweise: Interreligiöses Lernen Sonderschule
(erstellt: Februar 2016)
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Digital Object Identifier: https://doi.org/10.23768/wirelex.Interreligises_Lernen_Frderschule.100180
1. Zur Situation des Religionsunterrichts an Förderschulen
Lehr- und Lernprozesse im Religionsunterricht der verschiedenen Formen der Sonderschulen bzw. Förderschulen haben in besonderer Weise →
Heterogenität
Die Förderschulen erleben bundesweit in den letzten Jahren einen großen Wandel, der nicht zuletzt mit den Bemühungen um inklusiven Unterricht einhergeht. Es soll im Folgenden allerdings nicht der Diskurs um →
Inklusion
In vielen Bundesländern erfolgt der Religionsunterricht an Förderschulen, vergleichbar demjenigen an berufsbildenden Schulen (→ Interreligiöses Lernen, Berufsbildende Schule
2. Interreligiöses Lernen an Förderschulen
Um den Lebensweltbezug (→
Lebenswelt
2.1. Interreligiöses und interkulturelles Lernen im Religionsunterricht
Die Wahrnehmung von Religion in der Alltagskultur eröffnet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich der unsere Gesellschaft prägenden kulturellen wie religiösen Vielfalt bewusst zu werden. Ausgehend von den konkreten Bedingungen der Lerngruppe kann
exemplarisch interkulturell und interreligiös gearbeitet werden. Eine solche Verknüpfung ist nicht zuletzt für die Entwicklung von Identität allgemein (Jeltsch-Schudel, 2007, 7-16) und → religiöser Identität
2.2. Interreligiöse und interkulturelle Gestaltung der Schulgemeinschaft
Gerade an Förderschulen, die im Vergleich zu vielen weiterführenden Schulen oft eine überschaubare Größe haben, kann → interreligiöses Lernen
Ein Differenz wahrnehmendes und achtendes Lernen, das Anerkennung gerade auch bei bewusstem Wahrnehmen der Differenzen anstrebt, muss immer auch eine „Teilhabe an Schulkultur“ (Kammeyer, 2012, 172) insgesamt ermöglichen. Hier ist die konkrete Schule vor Ort gefragt, die je eigene → Schulkultur
3. Religionsdidaktische Konsequenzen
Unterschiedliche Formen ästhetischen Lernens (→ Bildung, ästhetische
Um ästhetische Zugänge zum Lerngegenstand mit reflektierenden Phasen sinnvoll zu verknüpfen, hat sich eine Differenzierung nach vier Zugangs- und Aneignungsformen als hilfreich herausgestellt: ein basal-perzeptives, ein konkret-handelndes, ein anschaulich-modellhaftes sowie ein abstrakt-begriffliches Vorgehen (Schweiker, 2012, 200-202).
Gleichsam das tägliche Brot der Lehrenden an Förderschulen ist innere Differenzierung. Auch im Religionsunterricht sind daher offene Lernformen und Freiarbeit gleichermaßen notwendig wie sinnvoll. Damit diese gelingen können, sind lebensweltliche und lebensgeschichtliche Alltagserfahrungen der Lernenden bei der Planung des Unterrichts sowie während der Prozesse interreligiöser und interkultureller Begegnung zu berücksichtigen (Müller-Friese/Leimgruber, 2002, 368).
Für die Förderschwerpunkte Lernen sowie geistige Entwicklung sind Texte auf ihre Anschlussfähigkeit an die Verstehensvoraussetzungen der Lernenden zu überprüfen. Diese grundsätzliche Herausforderung für die Arbeit von Sonderpädagogen spitzt sich bei Prozessen interreligiösen und interkulturellen Lernens insofern noch einmal zu, als Texte von den Lehrenden erst dann in leichte Sprache transformiert werden können, wenn der Sachverhalt durchdrungen ist. Erst dann kann die Komplexität interreligiöser Zusammenhänge sprachlich so dargestellt werden, dass sie für die Schülerinnen und Schüler verständlich werden und ein Mitdenken angeregt werden kann. (Für Lehrende, die keine sonderpädagogische Ausbildung haben, sei hier auf den die Aufgabe leichter Sprache reflektierenden Text von Agnes Wuckelt verwiesen, den sie im Sinne der Übereinstimmung von Form und Gehalt in leichter Sprache verfasst hat: Wuckelt, 2013).
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