Baschan
Andere Schreibweise: Basan; Bashan (engl.)
(erstellt: Mai 2013)
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→ Kanaan
Baschan bezeichnet die ostjordanische Basaltlandschaft der Hauranebene, die heute mit dem Namen en-Nuqra Teil der syrischen Provinz Dara’a ist.
1. Name, Etymologie
Die Herkunft und Bedeutung des Namens Baschan (hebräisch הַבָּשָׁן habbāšān; 49-mal mit, nur 11-mal ohne Artikel) sind unklar. Außerhalb der Bibel ist Baschan in Keilschrift und Hieroglyphen belegt (zi-ri-ba-ša-ni EA 201,4 [El Amarna, → Amarnabriefe
2. Lage und Identifizierung
2.1. Geographie
Baschan im engeren Sinne ist eine 500-600 m hoch gelegene Ebene in Norden des transjordanischen Berglandes, die sich vom Ǧōlān im Westen bis zum Haurangebirge (Ǧebel ed-Drūz) im Osten, vom Hermon im Norden bis zum mittleren (wādi el-meddān) und oberen Jarmuk (wādi ez-zēdi) im Süden (entsprechend etwa Palestine-Grid W-O: 230-280; S-N: 200-260) erstreckt. In weiteren Sinne umfasst der Name nicht nur die Ebene, sondern auch die angrenzenden Gebirge Golan und Hauran. Die Südgrenze bildet das Gebirge → Gilead
Die Königsstraße durchquert den Baschan von Nord nach Süd, nördlich von Aschtarot zweigt die Via Maris nach Westen Richtung Mittelmeer ab.
2.2. Geologie, Klima
Die Baschan-Ebene ist Teil eines zusammenhängenden Lavaflusses aus dem Pleistozän, der von Saudi-Arabien über Jordanien fast bis nach Damaskus reicht und dessen Oberfläche aus Basalt und Tuff besteht. Der Basalt ist so typisch, dass bis zur Renaissance alle Basaltgesteine als Basanite bezeichnet wurden. Durch Erosion des vulkanischen Gesteins entstand fruchtbarer Boden, der wegen der ausreichenden Niederschläge (300-400 mm) landwirtschaftlich genutzt werden konnte. Der Baschan, insbesondere der Golan, war teilweise bewaldet (Heyneck 187-190); die Ebene galt als Kornkammer des antiken Syrien und wichtiges Weinbaugebiet.
3. Geschichte
Bereits in der Bronzezeit war der Baschan besiedelt. Tell ‘Aštara (Koordinaten: 2455.2460; N 32° 48' 18'', E 36° 00' 57''
Durch Königsstraße und Via Maris (Num 20,17
Die Zahl der archäologischen Befunde der frühen Eisenzeit ist noch sehr spärlich (Kamlah 123f). Da es keine Hinweise auf Zerstörungen gibt, kann der Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit als kontinuierliche Entwicklung verstanden werden. Entgegen den biblischen Berichten (vgl. 4.) gehörte der Baschan in politischer Hinsicht nie zu Israel (Heyneck, 348). Die Nennung unter den salomonischen Provinzen (1Kön 4,13
Bis zum 8. Jh. wurde der Baschan von den Aramäern beherrscht (vgl. 2Kön 8,28
In ptolemäischer Zeit wurde der Baschan in die Provinzen Gaulanitis, Batanäa und Trachonitis unterteilt, die jedoch von den Seleukiden im 2. Jh. wieder zu einer einzigen Provinz (Gaulanitis) verbunden wurden. Mit Alexander Jannäus gewann 85 ein Hasmonäer die Kontrolle über den westlichen Teil des Baschan (Josephus, Antiquitates XIII, 254f; Text gr. und lat. Autoren
Ab 106 n. Chr. gehörte der Baschan zur römischen Provinz Arabia Peträa mit Hauptstadt Bosra / Bostra. Die meisten Siedlungsbefunde stammen erst aus römischer Zeit (vgl. Kamlah).
4. Alttestamentliche Überlieferung
4.1. Übersicht der Belege
Baschan kommt 60-mal im Alten Testament vor, die meisten Stellen stehen im Zusammenhang mit den Erzählungen über die Eroberung und Besiedlung der ostjordanischen Gebiete (v.a. Num 21
Baschan wird vor allem als Siedlungsgebiet des halben Stammes Manasse (Dtn 4,43
Die Texte gehen von einer dichten Besiedlung aus: Dtn 3,4
Die → Fruchtbarkeit
Dtn 33,22
4.2. Siedlungsgeographie
Die völlig unklare Gebietsabgrenzung des Stammes Manasse zeigt, dass die Verfasser der Texte zwar eine grobe Vorstellung von den realen Siedlungsräumen der einzelnen Stämme hatten, diese aber in den Dienst einer idealen Siedlungsgeographie stellten (Kamlah 121), der es nicht um eine historische Rekonstruktion, sondern um Gegenwartsbewältigung geht.
Manasse hat dabei die besondere Situation des geteilten Territoriums. Nach Jos 21,6
Literarhistorisch ist Dtn 3,1-8
4.3. Mythische Landschaft
Die Fiktionalität des Og wird durch die Bezeichnung der Bewohner des Baschan als Rafaiter (Heiler) / Refaim (Dtn 3,11
Dass der Baschan als Wohnort der Rafaiter eine mythische Landschaft ist, deutet sich auch in Ps 68
Literaturverzeichnis
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Abbildungsverzeichnis
- Karte zur Lage des Baschan. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
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