Eiche
(erstellt: März 2018)
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1. Botanisch
In Palästina sind vor allem drei Eichenarten belegt: Die Tabor-Eiche (Quercus ithaburensis), die das Laub im Winter abwirft, die immergrüne Gemeine Eiche (Quercus calliprinos Webb) und die ebenfalls immergrüne Kermes-Eiche (Quercus coccifera). Letztere spielt in biblischen Texten keine Rolle. Die Kermes-Eiche ist das Habitat der Kermesschildlaus (→ Laus
Die Tabor-Eiche fällt durch ihren hohen Wuchs und ihre mächtige Gestalt auf. Sie kann eine Höhe von bis zu 25 m erreichen und ihre Krone einen Umfang von 20 m. Sie ist anspruchslos, was die Böden anbelangt, aber empfindlich bei winterlicher Kälte. Daher kommt sie eher in tieferen Lagen (unter 500 m Höhe) vor. Die Blätter der Tabor-Eiche sind länglich oder eiförmig, mit dichter Behaarung. Ihre Zähne laufen in einer kurzen Spitze aus. Charakteristisch sind die gelbgrünen Blütenkätzchen.
Die Gemeine Eiche hat einen strauchartigen Wuchs, sie kann aber auch einen starken Stamm von 1-3 m Umfang ausbilden. Sie hat ovale bis längliche, ledrige, unbehaarte Blätter und fällt im April durch Hunderte von Blütenkätzchen auf.
Beide Arten sind fest und tief im Boden verwurzelt und verfügen daher über große Standfestigkeit. Aufgrund der tiefen Wurzeln können sie auch längere Dürrezeiten überstehen und so auch sehr alt werden (bis zu 300-500 Jahre).
Die Kermes-Eiche bildet immergrüne, lederartige, stachelige Blättchen, die bis zu 5 cm lang werden können. Die Eicheln dieser Eichenart werden bis 27 mm lang.
Eichenwälder waren im Altertum verbreitet. Heute deuten darauf nur noch einzelne Bäume oder kleine Haine hin, wie sie in der gesamten Küstenebene, im unteren Galiläa, in der Hule-Ebene und auf den Golanhöhen zu finden sind.
2. Altes Testament
2.1. Bezeichnung
Die hebräische Bezeichnung für die Eiche ist אַּלּוֺן ʼallôn, ein Wort, das mit der hebräischen Wurzel אול ʼwl „stark sein“ zusammenhängt. Diese Bezeichnung findet sich zum Teil auch in Ortsnamen, wie z.B. אַלּוֹן בָּכוּת ʼallon bākhût „Klageeiche“ (Gen 35,8
2.2. Bedeutung
Mit Eichen waren laut der alttestamentlichen Überlieferung kultische Stätten verbunden, die in der prophetischen Überlieferung wegen ihrer Verknüpfung mit Fruchtbarkeitskulten verurteilt wurden (Hos 4,13
2.3. Verwendung
Das Holz von Eichen wurde beim Bau von Häusern, für verschiedene Geräte und für Schiffsruder (Ez 27,6
2.4. Metaphorik
Eichen stehen für Kraft, Langlebigkeit und Stolz. Sie werden häufig zusammen mit anderen hohen Bäumen, vor allem → Zedern
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Paulys Real-Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft, Stuttgart 1894-1972
- Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Berlin 1928ff
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Der Kleine Pauly, Stuttgart 1964-1975 (Taschenbuchausgabe, München 1979)
- Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
- Biblisches Reallexikon, 2. Aufl., Tübingen 1977
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- Calwer Bibellexikon, 2. Aufl., Stuttgart 2006
2. Weitere Literatur
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- Dalman, G., Arbeit und Sitte in Palästina, Bd. I, Gütersloh 1928, 74ff.257ff.
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- Hepper, F.N., Pflanzenwelt der Bibel. Eine illustrierte Enzyklopädie, Stuttgart 1992, 34
- Löw, I., Die Flora der Juden, Bd. II, Nachdruck Hildesheim 1967, 621-634
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- Moldenke, H.N. und A.L., Plants of the Bible, New York 1952
- Reventlow, H. Graf, Die Propheten Haggai, Sacharja und Maleachi (ATD 25/2), Göttingen 1993
- Walker, W., All the Plants of the Bible, London 1958
- Zohary, M., Pflanzen der Bibel. Vollständiges Handbuch, Stuttgart 2. Aufl, 1986, 108f
Abbildungsverzeichnis
- Tabor-Eiche (Quercus ithaburensis) in Galiläa. Aus: Wikimedia Commons; © ד"ר אבישי טייכר, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz cc-by-sa 2.5 generisch; Zugriff 30.3.2018
- Gemeine Eiche (Quercus calliprinos) auf dem Karmel. Aus: Wikimedia Commons; © Gideon Pisanty, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz cc-by-sa 3.0 nicht portiert; Zugriff 30.3.2018
- Kermes-Eiche (Quercus coccifera). Aus: Wikimedia Commons; © Sabine Beckmann, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz cc-by-sa 4.0 international; Zugriff 30.3.2018
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