Fisch
(erstellt: Juli 2010)
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1. Bezeichnung und Wertung
2. Vorkommen
An der Mittelmeerküste zwischen → Gaza
3. Methoden des Fischfangs
Gefischt wurde vom Land und vom Boot aus. Dabei kamen verschiedene → Netze
4. Handel und Verwendung von Fischen
Fischopfer sind vor allem in Mesopotamien sehr verbreitet gewesen. In Ägypten scheinen sie nach Ausweis der Quellen seltener gewesen zu sein. Bestimmte Fische galten jedoch in manchen Gegenden Ägyptens als heilig und durften nicht gegessen werden, so z.B. in Oxyrhynchos, der Hauptstadt des 19. oberägyptischen Gaus, die Fischart, die der Stadt ihren Namen gab (Oxyrhynchon Polis „Stadt des Scharfnasen-Fischs / Nilhechts“). In der Spätzeit wurden Fische – wie auch andere Tiere – vielfach mumifiziert (→ Mumifizierung
5. Fische als Teil der Schöpfung und Zeichen des Heils
In der Wüste sehnt sich Israel nach den fischreichen Gegenden Ägyptens zurück, wo umsonst gefischt werden konnte (Num 11,5
6. Metaphorik
Die Bildsprache nimmt unter verschiedenen Gesichtspunkten auf Fische Bezug: Das im Bild einer großen Dürre gezeichnete Gericht Gottes rafft nach Hos 4,3
7. Neues Testament
Die Häufigkeit der Erwähnung von Fischen im Neuen Testament (und hier fast ausschließlich in den Evangelien) ist auffällig. Hierin spiegelt sich Lokalkolorit, da Jesus sich häufig am See Genezareth aufhielt und die ersten Jünger von Beruf Fischer waren (Lk 5,2ff
Die Güte Gottes gegenüber den bittenden Geschöpfen unterstreicht Mt 7,10
8. Frühchristliche Symbolik
Der Fisch ist eines der frühesten Symbole christlicher Kunst. Die Buchstaben des griechisch ἰχθύς ichthys dienten als Abkürzung für Jesus, Christus, Gottes Sohn, Retter (griechisch Iēsous Christos Theou Hyios Sotēr).
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Paulys Real-Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft, Stuttgart 1894-1972
- Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Berlin 1928ff
- Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Stuttgart 1933-1979
- Reallexikon für Antike und Christentum, Stuttgart 1950ff.
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Der Kleine Pauly, Stuttgart 1964-1975 (Taschenbuchausgabe, München 1979)
- Lexikon der christlichen Ikonographie, Freiburg i.Br. 1968-1976 (Taschenbuchausgabe, Rom u.a. 1994)
- Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973ff
- Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
- Biblisches Reallexikon, 2. Aufl., Tübingen 1977
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament, 2. Aufl., Stuttgart u.a. 1992
- Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003
2. Weitere Literatur
- Bodenheimer, F., Animal and Man in Bible Lands, Leiden 1960, 68-72
- Bodenheimer, F., Animal Life in Palestine, Jerusalem 1935, 422-433
- Boessneck, J., Die Tierwelt des Alten Ägypten anhand kulturgeschichtlicher und zoologischer Quellen, München 1988, 118-133
- Briend, J. / Quesnel, M., Seehandel und Fischfang, WUB 20 (2001), 74f
- Buren, E.D. van, Fish-offerings in Ancient Mesopotamia, Iraq 10/2 (1948), 101ff
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- Keel, O. / Küchler, M. / Uehlinger, Chr., Orte und Landschaften der Bibel 1, Zürich 1984, 169-171
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Abbildungsverzeichnis
- Fische im See Genezareth: 1) Oben: Der Petrusfisch (tilapia galilaea Artedi) mit seiner markanten Rückenflosse wird bis zu 40 cm lang und 1,5 kg schwer. 2) Unten links: Der Kischri (barbus canis), ein Karpfenfisch, wird ca. 50 cm lang und 3-4 kg schwer. 3) Unten rechts: Die Langköpfige Barbe (barbus longiceps), ebenfalls ein Karpfenfisch, wird bis zu 80 cm lang und 6-7 kg schwer. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Fische im See Genezareth: 1) Oben: Der Wels (clarias lazera), der größte Fisch in Palästina, wird bis zu 1,25 m lang und 10 kg schwer. 2) Unten links: Der Hafafi (varicorhinus damascinus), ein Barbenfischen, stammt aus dem Gebiet der Jordanquellen. 3) Unten rechts: Langköpfige Barbe (s. Abb. 1). © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Methoden des Fischfangs: Von drei Papyrusschiffen aus kommt links eine Angelschnur mit mehreren Angelhaken, in der Mitte zwei Reusen, rechts Netze zum Einsatz. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Fische wurden filetiert sowie gesalzen und getrocknet, um sie haltbar zu machen. Größere Fische wurden mit Tragstangen transportiert (ägyptische Grabmalerei). Aus: J.G. Wilkinson, A Popular Account of the Ancient Egyptians, Bd. 2, London 1854, 190 Abb. 428
- Ägyptische Fischmumie. © public domain (Foto: Klaus Koenen, 2010)
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