Nipkow, Karl Ernst (1928-2014)
(erstellt: Februar 2022)
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Nipkow wurde häufig als „Nestor der Religionspädagogik“ bezeichnet. Darin kommt die im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts weitverbreitete Hochachtung vor seiner religionspädagogisch-wissenschaftlichen Lebensleistung sowie seiner hervorgehobenen Stellung in der → Religionspädagogik
1. Biografie
Nipkow wurde 1928 in Bielefeld geboren, wo er auch seine Kindheit und Schulzeit verbrachte. Dass er 1944/45 noch als Luftwaffenhelfer herangezogen wurde, hat er sein Leben lang nie vergessen. Bis zuletzt lag ihm die Friedenserziehung besonders am Herzen. Auf das Lehramtsstudium in den Fächern Germanistik, Anglistik, Theologie und Pädagogik folgten sieben Jahre als Gymnasiallehrer, ehe er zunächst Lehrbeauftragter für Gymnasialpädagogik an der Universität Marburg und 1965 Professor für Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Hannover wurde. 1968 führte ihn sein Weg an die Evangelisch-theologische Fakultät der Universität Tübingen, wo er zugleich als kooptiertes Mitglied der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften mehrere Jahre lang den Arbeitsbereich Schulpädagogik leitete. Im Jahre 1990 verlieh die theologische Fakultät der Universität Helsinki Nipkow die Ehrendoktorwürde. Auf sein bereits erwähntes kirchliches und bildungspolitisches Engagement wird unten genauer eingegangen.
1994 wurde er emeritiert, vertrat seinen Lehrstuhl aber noch für ein weiteres Jahr. Bis 2009 blieb er in Tübingen wohnhaft. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Marburg in der Nähe seiner Kinder und Enkelkinder.
Zu seiner Biografie liegen eine von ihm selbst erstellte Kurzdarstellung (Nipkow, 1989) sowie ein auf biografiebezogenen Gesprächen beruhender Band (Boschki/Schlenker, 2001) vor.
2. Werk
Wie bei allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zählen zum Werk in diesem Sinne vor allem die Veröffentlichungen, aber Nipkows Wirksamkeit bestand auch in einer mehr als 30-jährigen Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten (zu seiner Lehre an der Universität Tübingen siehe Simojoki/Schweitzer/Henningsen/Mautz, 2021, 44–50) sowie einer breiten nationalen und internationalen Vortragstätigkeit, die zu seiner Lebenszeit wohl als zumindest in der Religionspädagogik einzigartig bezeichnet werden kann. Dies hat sich nicht zuletzt in einem enormen und verästelten Aufsatzwerk niedergeschlagen (zur Bibliografie siehe unten) – hier wird auch sichtbar, dass seine Texte und Bücher in diverse Fremdsprachen übersetzt wurden oder überhaupt in einer anderen Sprache erschienen: vor allem Englisch, Koreanisch, Russisch und Spanisch sowie in skandinavischen Sprachen. Die Darstellung im Folgenden orientiert sich jedoch primär an den selbstständigen Veröffentlichungen, die bei Nipkow in den meisten Fällen systematische und weiterreichende Darstellungen zu den zuvor in Vorträgen und Aufsätzen behandelten Themen sind. Im Zentrum stehen dabei die deutschsprachigen Veröffentlichungen – auf weitere Veröffentlichungen wird unten verwiesen.
Promoviert hat Nipkow in Marburg bei Elisabeth Blochmann im Fach Pädagogik mit einer Untersuchung zu Individualität bei Pestalozzi, Humboldt und Schleiermacher (→ Friedrich Schleiermacher
Eine neue Stufe nicht nur in Nipkows Werk, sondern auch in der Entwicklung der Religionspädagogik insgesamt markiert das dreibändige Werk „Grundfragen der Religionspädagogik“ (1975a; 1975b; 1982). Diese Darstellung bietet eine umfassende gesellschaftstheoretisch-sozialwissenschaftliche sowie theologische Grundlegung, eine ebenfalls umfassende Theorie kirchlicher Bildungsaufgaben, wissenschaftstheoretische Bestimmungen zur Religionspädagogik mit der für diesen Autor bezeichnenden Intention, Erziehungswissenschaft und Theologie „konvergenztheoretisch“ miteinander zu verbinden (freilich auch unter Beachtung von Divergenzen, was später vielfach übergangen wurde), sowie (in Band 3) eine Theorie religiöser Bildung im Lebenslauf. Dazu gehört dann auch die von Nipkow seit den späten 1970er Jahren vertretene Auffassung von Elementarisierung (→ Elementarisierung
Mit der von Nipkow vertretenen Auffassung von Religionspädagogik verbanden sich eigene Forschungsaufgaben, für ihn selbst ebenso wie für die Regionspädagogik als wissenschaftliche Disziplin. Vor allem soll die Religionspädagogik selbst zu einer forschenden Disziplin werden und nicht mehr nur zuständig für den Transport theologischer Inhalte in den Unterricht sein („von der Exegese zur Katechese“ wurde das in den 1960er Jahren noch genannt – demgegenüber sprach Nipkow in damals ganz neuer Weise von „religionspädagogischer Forschung“, die sich nicht zuletzt an die Erziehungswissenschaft anschließen sollte, Nipkow, 1971c, 127-160). Eingelöst hat Nipkow selbst diese Forderung im Blick auf empirische Forschung am deutlichsten mit einer biografietheoretisch ausgerichteten Studie „Erwachsenwerden ohne Gott?“ (Nipkow, 1987), die auf seiner Auswertung von Schülertexten aufruhte. Obwohl Nipkow sich dabei wohl als einer der ersten in der Religionspädagogik der heute weitverbreiteten → Grounded Theory
Einen weiteren Meilenstein in der Theorieentwicklung und Theoriegeschichte der Religionspädagogik stellt dann der Band „Bildung als Lebensbegleitung und Erneuerung. Kirchliche Bildungsverantwortung in Gemeinde, Schule und Gesellschaft“ (Nipkow, 1990) dar. Das gilt zum einen für das hier entwickelte, auf den gesamten menschlichen Lebenslauf bezogene Bildungsverständnis, das nun auf religionspädagogische und praktisch-theologische Arbeitsfelder sowie verschiedene Bildungsinstitutionen bezogen wird, zum anderen für den im Untertitel verwendeten Begriff der „kirchlichen Bildungsverantwortung“. Mit diesem grundlagentheoretisch verstandenen Begriff verbindet sich das Anliegen, religionsbezogene sowie von Religion ausgehende Bildungsaufgaben auch jenseits des Religionsunterrichts in den Blick zu nehmen, in Schule und Gemeinde ebenso wie in der Gesellschaft. Vor allem die Schulen in evangelischer Trägerschaft, die seit den 1980er Jahren deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen hatten, aber auch die evangelische Erwachsenenbildung führten Nipkow vor Augen, dass der Begriff der Religionspädagogik zu eng ist, um das entsprechende Aufgabenspektrum zu fassen. Werkgeschichtlich führt dieser Ansatz einer über die Religionspädagogik hinausweisenden kirchlichen oder evangelischen Bildungsverantwortung den schon im zweiten Band der „Grundfragen der Religionspädagogik“ (Nipkow, 1975b) unternommenen Versuch weiter, den Zusammenhang zwischen Kirche und Bildung systematisch zu durchdringen. Stellte damals noch der Begriff Religionspädagogik die theoretische Klammer dar, so rückt die Religionspädagogik nunmehr selbst in den Horizont der evangelischen Bildungsverantwortung, der sich damit als der weitergefasste, auch die Religionspädagogik einschließende und begründende Horizont erweist. Dies verbindet Nipkow nicht nur mit den Ansätzen einer Evangelischen Pädagogik der 1920er und 1930er Jahre, von denen er sich allerdings tendenziell abgrenzt, weil sie ihm weltanschaulich verengt und pädagogisch unzureichend erschienen, sowie vor allem Oskar Hammelsbeck, der mit seinen grundlegenden Darstellungen zum evangelischen Erziehungsdenken für Nipkow ein wichtiger Gesprächspartner war, sondern weitergehend mit Luther und Schleiermacher. Deren unterschiedlich akzentuierte, aber in beiden Fällen vom christlichen Glauben ausgehende Darstellungen von Erziehungs- und Bildungsfragen werden bei Nipkow unter den Vorzeichen der damals neu bewusst gewordenen „Postmoderne“ fortgeschrieben.
Theoriegeschichtlich-religionspädagogisch nicht weniger gewichtig ist das zweibändige Werk „Bildung in einer pluralen Welt“ (Nipkow, 1998a; 1998b), in dem die Pluralitätsthematik (→ Pluralisierung
Als letzte Monographien im engeren Sinne zu nennen sind zwei Bände Nipkows zur Friedensthematik. Der nur in englischer Sprache erschienene Band „God, human nature, and education for peace: New approaches to moral and religious maturity“ (Nipkow, 2003) bezieht sich auf Grundfragen einer Friedensethik und -pädagogik, die auch anthropologisch und evolutionstheoretisch reflektiert sein müsse. In diesem Band wird damit ein wichtiger Aspekt von Nipkows Auseinandersetzung mit evolutionstheoretischen Deutungen von Pädagogik und Ethik sichtbar, die sich in anderer Weise auch auf religionsdidaktische Fragen beim Thema → Schöpfung
Ein eindrückliches Aufsatzwerk stellen schließlich die drei umfangreichen Bände zur „Pädagogik und Religionspädagogik zum neuen Jahrhundert“ dar (Nipkow 2005a; 2005b; 2010). Sie sind thematisch gegliedert und vertiefen zahlreiche Aspekte aus den bereits beschriebenen Veröffentlichungen. Mitunter greift Nipkow dabei auf frühere Veröffentlichungen zurück, aber in der Regel handelt es sich um Studien, die nach dem Jahr 2000 entstanden sind. Vor allem der dritte Band (Nipkow, 2010) belegt die Sorge um die „Zukunftsfähigkeit von Religionsunterricht, Schule und Kirche“ (so der Untertitel), und der Buchtitel selbst „Gott in Bedrängnis?“ zeigt an, dass die kritische Infragestellung des christlichen Glaubens für Nipkow noch einmal deutlich an Gewicht und Schärfe gewonnen hat.
3. Weitere Wirksamkeit
Kennzeichnend für Nipkow war sein jahrzehntelanges Engagement in kirchlich-bildungspolitischen Gremien, von den 1960er bis in die 1990er Jahre. Dazu gehört die Mitarbeit in der Bildungskammer der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) (langjähriger Vorsitz: 1992-2003) und verwandten Ausschüssen, in der Synode der EKD sowie im Vorstand des Comenius-Instituts auch als langjähriger Vorstandsvorsitzender. Auf landeskirchlicher Ebene ist darüber hinaus das Kuratorium des Pädagogisch-Theologischen Zentrums (ptz) in Stuttgart-Birkach zu nennen, dem Nipkow ebenfalls jahrzehntelang angehörte. Der Einfluss, der mit diesen Tätigkeiten verbunden war, ließe sich im Einzelnen nur den entsprechenden Akten und Protokollen entnehmen. Beispielhaft genannt sei ein großes Gutachten zur Leistungsbewertung im Religionsunterricht (Nipkow, 1979). Ob es im Religionsunterricht Noten geben solle, war damals grundsätzlich umstritten, und Nipkows differenziertes Gutachten ebnete mit dem kritisch-konstruktiv gemeinten Plädoyer für eine Notengebung den Weg für die Stellung des Religionsunterrichts als gleichberechtigtes Fach in der Schule – nicht zuletzt auch im Abitur, was ohne Leistungsbewertung und Noten nicht denkbar gewesen wäre.
Unter Nipkows Federführung entstanden auch zwei bildungsbezogene Denkschriften der EKD. Vor allem die 1994 veröffentlichte Stellungnahme „Identität und Verständigung: Standort und Perspektiven des Religionsunterrichts in der Pluralität“, die das erste EKD-weite kirchenamtliche Startsignal für den konfessionell-kooperativen Religionsunterricht gab, hat eine bis heute anhaltende Wirkungsgeschichte entfaltet, bis hinein in den Alltag von Schule. Von grundlegender Bedeutung ist aber auch die stärker bildungstheoretisch ausgerichtete Stellungnahme „Maße des Menschlichen. Evangelische Perspektiven zur Bildung in der Wissens- und Lerngesellschaft“ von 2003. Dass solche Stellungnahmen zu Menschenbild und Bildungsverständnis in der zeitgenössischen Erziehungswissenschaft nur wenig Resonanz erhielten, gehörte zu den Enttäuschungen dieses Autors, der hier immer wieder Brücken nach beiden Seiten hin zu bauen versucht hat.
Eng miteinander verbunden waren bei Nipkow die ökumenischen Erfahrungen und Perspektiven mit seiner ausgeprägten internationalen wissenschaftlichen Tätigkeit und Ausstrahlung. Durch den Ökumenischen Rat der Kirchen wurde er 1971 nach Lima, 1975 nach Nairobi und 1983 nach Vancouver eingeladen, verbunden jeweils mit für ihn dauerhaft bleibenden Eindrücken und Erfahrungen, die auch in seinem wissenschaftlichen Werk immer wieder aufscheinen. Einladungen in verschiedene, vor allem nordeuropäische Länder sowie nach Korea und nach Russland sowie in die Vereinigten Staaten von Amerika ergaben sich zum Teil aus den ökumenischen Kontakten und führten diese in wissenschaftlicher Hinsicht weiter. In diesen Zusammenhang gehören auch die jeweils aus Gastvorlesungen und Vorlesungsreihen entstandenen Monographien in koreanischer und russischer Sprache sowie diverse Aufsätze. Eine besondere Beziehung verband ihn vor allem mit dem amerikanischen Religionspsychologen und -pädagogen James W. Fowler, dessen Theorie der Glaubensentwicklung Nipkow seit Anfang der 1980er Jahren stark rezipierte.
Schon früh beteiligte sich Nipkow am ISREV (International Seminar on Religious Education and Values), das Ende der 1970er Jahre in England gegründet wurde. Unmittelbar beteiligt war er an der Gründung von IAPT (International Academy of Practical Theology) im Jahre 1991, wobei sein Engagement in diesem Bereich auch für sein ebenfalls über die Religionspädagogik hinausreichendes Interesse an der Praktischen Theologie insgesamt stehen kann.
Die doppelte Verankerung in Theologie und Erziehungswissenschaft war ihm immer wichtig. Er dürfte zu den sehr wenigen religionspädagogischen Fachvertretenden gehören, deren Schülerinnen und Schüler nicht nur in der Religionspädagogik, sondern auch in der Erziehungswissenschaft Professuren übernehmen konnten (zu nennen sind Heinrich Dauber, Gabriele Faust-Siehl und Alfred K. Treml) oder im kirchlichen Bereich die Erziehungswissenschaft vertraten (Christoph T. Scheilke als Direktor des Comenius-Instituts).
4. Rezeption, Festschriften und Bibliografie
Nach heutigen wissenschaftlichen Standards müssen Rezeptionsverhältnisse präzise nachgewiesen werden, etwa durch entsprechende Zitationen. Solche Untersuchungen sind für Nipkow – wie auch sonst in der Religionspädagogik – (noch) nicht verfügbar. Ein Hinweis auf seine Wirksamkeit kann aber ein Stück weit darin gesehen werden, dass ihm drei Festschriften gewidmet wurden, die den Präferenzen dieses Autors folgend allerdings nicht seine Person feiern, sondern zentrale Themen erschließen und die wissenschaftliche Arbeit vorantreiben sollten. Die Titelformulierungen verraten etwas darüber, wie die jeweiligen Herausgeber die aktuelle Situation bezogen auf Nipkow wahrnahmen. Zum 60. Geburtstag wurde ihm von R. Preul, C. T. Scheilke, F. Schweitzer und A. K. Treml der Band „Bildung – Glaube – Aufklärung. Zur Wiedergewinnung des Bildungsbegriffs in Pädagogik und Theologie“ (Preul u.a., 1989) überreicht, zehn Jahre später dann „Religion, Ethik, Schule. Bildungspolitische Perspektiven in der pluralen Gesellschaft“ (Scheilke/Schweitzer, 1999). Zum 80. Geburtstag ging es dann um „Religionspädagogik und Zeitgeschichte im Spiegel der Rezeption von Karl Ernst Nipkow“ (Schweitzer/Elsenbast/Scheilke, 2008). Zu Nipkows Bildungsverständnis liegt eine Dissertation vor (Stößinger, 2013). Zwei Jahre nach seinem Tod erschien ein Sammelband, mit würdigenden, aber wiederum auch auf Zukunftsaufgaben ausgerichteten Beiträgen – mit dem Untertitel „Mit Karl Ernst Nipkow weiterdenken“ (Schweitzer/Elsenbast/Schreiner, 2016). In diesen Bänden wird auch nach der Rezeption von Nipkows Werk gefragt, mitunter eher persönlich und aus der Erinnerung, zum Teil aber auch gestützt auf Archivarbeit und Analysen.
Ein weiterer Hinweis auf die Rezeption von Nipkows Werk ergibt sich aus der Bibliografie. Eindrücklich ist hier nicht nur die enorme Anzahl der Veröffentlichungen, sondern auch die breite disziplinäre sowie nationale und internationale Streuung der Publikationsorte (Schweitzer/Elsenbast/Scheilke, 2008, 335-381; Ergänzung mit letzten Veröffentlichungen: Schweitzer Elsenbast, Volker/Schreiner, 2016, 237-241). Im Falle der Monographien ist darüber hinaus auch auf die Auflagenzahl zu verweisen, etwa im Falle der „Grundfragen der Religionspädagogik“ (drei bzw. vier Auflagen), was namentlich für die Religionspädagogik ungewöhnlich ist.
5. Zum Schluß
Nipkows Werk und Wirksamkeit lassen neben seiner Bereitschaft, sich immer wieder neu durch aktuelle Entwicklungen herausfordern zu lassen, auch einige Konstanten erkennen. Dazu gehört übergreifend seine doppelte Verankerung in Theologie und Erziehungswissenschaft mit dem Versuch, diese beiden Disziplinen aufeinander zu beziehen. Dafür bot ihm die lutherische (Rechtfertigungs-)Theologie mit ihrer Offenheit für die weltliche Vernunft und für pädagogische Fragen gleichbleibend auch ihm persönlich wichtige Anstöße. An vielen Stellen ist es die Frage nach Gott, die Nipkow entschieden auch ins Zentrum des Religionsunterrichts rücken wollte. Darüber hinaus war sein religionspädagogisches Denken durchweg von der Überzeugung geprägt, dass Theologie und Religionspädagogik abseits der Herausforderungen durch die Gegenwart (→ Säkularisierung
Eine Geschichte der Religionspädagogik im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wird sich ohne ein eigenes Kapitel zu Karl Ernst Nipkow kaum schreiben lassen. Seine Einflüsse sind auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts vielfach noch immer spürbar, auch wenn sie nicht (mehr) immer explizit mit seinem Namen verbunden werden. Eine genauere Untersuchung der damit angesprochenen wissenschafts- und disziplingeschichtlichen Zusammenhänge wäre ein für das Selbstverständnis der Religionspädagogik der Gegenwart sinnvolles Unterfangen.
Literaturverzeichnis
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- Stößinger, Edwin, Der Bildungsbegriff von Karl Ernst Nipkow unter besonderer Berücksichtigung religiöser Bildung, Bonn 2013.
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