Heuschrecken
(erstellt: August 2009)
Permanenter Link zum Artikel: https://bibelwissenschaft.de/stichwort/21146/
1. Biologie und Terminologie
Das Hebräische kennt zehn verschiedene Bezeichnungen für die Heuschrecke bzw. für ähnlich schädliche Insekten. Der am häufigsten vorkommende Begriff ’arbæh meint die Wanderheuschrecke im ausgewachsenen, geflügelten Stadium. Sie wird bis zu 6 cm lang. Ein Schwarm (hebräisch gôv / govaj; pl. gevîm: Am 7,1-3
Wenn Schwärme von Wanderheuschrecken (Jes 33,4
Bis Heuschrecken flugfähig sind, machen sie mehrere Häutungen durch. Doch schon ihre Larven sind gefährlich. Denn die Ernährungsweise der Heuschrecken ist in allen ihren Entwicklungsstadien gleich: Schon die Larven fressen Gras, Saatgut und Baumfrüchte und schälen sogar Zweige ab. Besonders eindrucksvoll zeichnet Jo 1,4
2. Bildsprache
Aufgrund ihrer großen, unzählbaren Menge (Ps 105,34
Nur selten wird auf die Kleinheit und Bedrohtheit dieser Insekten verwiesen, die einzeln keine Gefahr bilden. So wird in Ps 109,23
Apk 9,3
3. Delikatesse
Heuschrecken sind die einzigen reinen und daher auch essbaren Insekten (Lev 11,21f
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Paulys Realencyclopädie, Stuttgart, 1893-1978
- Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Berlin 1928ff
- Reallexikon für Antike und Christentum, Stuttgart 1950ff
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Der Kleine Pauly, Stuttgart 1964-1975 (Taschenbuchausgabe, München 1979)
- Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003
2. Weitere Literatur
- Bauer, L., Die Heuschreckenplage in Palästina, ZDPV 49 (1926), 168-171
- Bodenheimer, F.S., Note on Invasions of Palestine by Rare Locusts, IEJ 1 (1950 / 1951), 146-148
- Boessneck, J., Die Tierwelt des Alten Ägypten, München 1988, 148f
- Brentjes, B., Die Haustierwerdung im Orient. Ein archäologischer Beitrag zur Zoologie, Wittenberg 1965, 107
- Cansdale, G., Animals in Bible Lands, Exeter 1970, 238-244
- Cancik-Kirschbaum, E. Chr., Die mittelassyrischen Briefe aus Tell Šeẖ Chamad (BATSH 4/1), Berlin 1996
- Daube, D., A quartet of besties in the book of Proverbs, JThS 36 (1985), 380-386
- Feliks, J. The Animal World of the Bible, Tel Aviv 1962, 115-119
- Ferguson, W.F., Living Animals in the Bible, New York 1972, 74f
- Keel, O. / Küchler, M. / Uehlinger, C., Orte und Landschaften der Bibel I, Göttingen 1984, 168f
- Kelhofer, J.A., The Diet of John the Baptist (WUNT 176), Tübingen 2005
- Köhler, L., Die Bezeichnungen der Heuschrecke im Alten Testament, ZDPV 49 (1926), 328-333
- Larner, B.D., Timid grasshoppers and fierce locusts. A ironic pair of biblical metaphors, VT 49 (1999), 545-548
- Møller-Christensen, V. / Jordt Jørgensen, K.E., Biblisches Tierlexikon (Bibel – Kirche – Gemeinde 4), Konstanz 1969, 156-162
- Pinney, R., The Animals in the Bible, Philadelphia / New York 1964, 190f.218-220
- Riede, P., Im Netz des Jägers. Studien zur Feindmetaphorik der Individualpsalmen (WMANT 85), Neukirchen-Vluyn 2000, 313ff
- Riede, P., Im Spiegel der Tiere. Studien zum Verhältnis von Mensch und Tier im alten Israel (OBO 187), Freiburg (Schweiz) / Göttingen 2002, Register s.v. Heuschrecke
- Riede, P., Vom Erbarmen zum Gericht. Die Visionen des Amosbuches und ihr literatur- und traditionsgeschichtlicher Zusammenhang (WMANT 120), Neukirchen-Vluyn 2008, 36ff
- Schouten van der Velden, A., Tierwelt der Bibel, Stuttgart 1992, 134f
- Seidl, Th., Heuschreckenschwarm und Prophetenintervention. Textkritische und syntaktische Erwägungen zu Am 7,2, BN 37 (1987), 129-138
- Thompson, J.A., Joel’s locusts in the light of Near Eastern Parallels, JNES 14 (1955), 52-55
Abbildungsverzeichnis
- Heuschrecken. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Siegel des „Asarjahu, (Sohn des) Gebah“; Gebah bedeutet „Heuschreckenschwarm“ und könnte die Darstellung einer Heuschrecke erklären (Juda; um 700 v. Chr.). Aus: O. Keel / M. Küchler / C. Uehlinger, Orte und Landschaften der Bibel. Ein Handbuch und Studienreiseführer zum Heiligen Land, Bd. 1, Zürich u.a. 1984, 169 Abb. 93; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
- Diener Sanheribs bringen gedörrte Heuschrecken und Granatäpfel (Relief aus dem Palast Sanheribs in Ninive, um 700 v. Chr.). Aus: A.H. Layard, Nineve und Babylon nebst Beschreibung seiner Reisen in Armenien, Kurdistan und der Wüste, Leipzig 1856, Taf XIV N
PDF-Archiv
Alle Fassungen dieses Artikels ab Oktober 2017 als PDF-Archiv zum Download:
Abbildungen
Unser besonderer Dank gilt allen Personen und Institutionen, die für WiBiLex Abbildungen zur Verfügung gestellt bzw. deren Verwendung in WiBiLex gestattet haben, insbesondere der Stiftung BIBEL+ORIENT (Freiburg/Schweiz)