Evangelium nach Johannes
Andere Schreibweise: Johannesevangelium; Gospel of John (engl.)
(erstellt: Mai 2017)
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1. Hinführung
Das Evangelium nach Johannes erzählt – wie auch die synoptischen Evangelien – die Geschichte Jesu, allerdings mit markanten Unterschieden. Während die → synoptischen Evangelien
Die Fragen nach der Verfasserschaft, aber auch nach den Adressatinnen und Adressaten sowie nach Zeit, Ort und Integrität des Evangeliums sind bis heute umstritten.
2. Verfasserschaft
Als Verfasser stellt das Johannesevangelium den Augenzeugen und „Jünger, den Jesus liebte“ vor. Damit liefert es als einziges der kanonischen Evangelien konkrete Angaben zum Autor. Dem Ende des Johannesevangeliums zufolge (Joh 21,24
Die traditionelle Sicht, dass eine einzelne Person das Johannesevangelium in Gänze geschrieben habe, wurde in der Forschung kritisiert und durch komplexere Theorien in Frage gestellt. Ihnen zufolge haben bei der Entstehung des Johannesevangeliums zusätzlich zum eigentlichen Autor auch ein Redaktor bzw. eine Gruppe von Redaktoren mitgewirkt. Hierfür spricht textimmanent insbesondere, dass neben dem geliebten Jünger auch ein „wir“ erwähnt ist. Dieses „wir“ sollte als echter Plural gelten und nicht als schriftstellerischer Plural (d.h. als Verwendung der 1. Pers. Pl. in singularischer Bedeutung) angesehen werden: „wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist“ (Joh 21,24
Der reale Autor der redaktionellen Endfassung des Johannesevangeliums war vermutlich Teil einer – konstruierten oder realen – Gruppe, die als „johanneische Gemeinde“ (Martyn, Brown 1979, „JohannineCommunity“), „johanneische Schule“ (Culpepper 1974, „Johannine School“) oder „johanneischer Kreis“ (Cullmann) bezeichnet wird.
3. Adressaten
Als primärer Kreis von Adressaten wird in der Forschung eine „johanneische Gemeinde“ oder „johanneische Schule“, bzw. ein „johanneischer Kreis“ angenommen, innerhalb dessen das → Evangelium
Erklärungen jüdischer Gebräuche und Begriffe lassen auf eine primär heidenchristliche Adressatenschaft (→ Heidenchristen
4. Zeit und Ort
Die Spannweite der Datierung des Johannesevangeliums reicht von extremen Frühdatierungen um 67-70 n. Chr. (z.B. Berger oder Goodenough) bis zu extremen Spätdatierungen um 170 n. Chr. (z.B. Hirsch oder Turmel). Als Argument für die Frühdatierung nennt Berger, dass die Zerstörung des → Tempels in Jerusalem
Befürworter von Frühdatierungen betonen die eigenständige Tradition und Entwicklung des Johannesevangeliums.
Für die Datierung ebenfalls relevant ist die Frage nach dem Verhältnis des Johannesevangeliums zum → Judentum
Für eine späte Datierung wird die hoch entwickelte Theologie des Johannesevangeliums in Anschlag gebracht.
Gegen eine extreme Spätdatierung spricht insbesondere die Tatsache, dass bereits in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts in Ägypten eine beachtliche Anzahl von Handschriften, die gemeinhin auf die Mitte jenes Jahrhunderts datiert werden, im Umlauf war. Das älteste überhaupt erhaltene Manuskript mit neutestamentlichem Text (Papyrus 52) enthält Joh 18,31-33
Während es in der Datierungsfrage keinen Konsens gibt, setzt doch eine Mehrheit der Forschenden die Redaktion des Johannesevangeliums im letzten Jahrzehnt des 1. Jahrhunderts n. Chr. an und erachtet 100-110 n. Chr. als späteste Abfassungszeit.
Ähnlich umstritten wie die Datierung ist auch die Lokalisierung. Irenäus von Lyon (Adversus Haereses, 3.1.1) folgend, etablierte sich die Tradition, dass das Johannesevangelium in Ephesus verfasst wurde: „Danach [sc. nach den drei anderen Evangelisten] gab Johannes, der Jünger des Herrn, der auch an seiner Brust lag [vgl. Joh 13,23
Diese Meinung wird bis heute weithin vertreten. Für Ephesus sprechen weiterhin die Nennung der Griechen in Joh 7,35
Als Alternativen zu Ephesus werden in der Forschung Alexandria (Brownlee, Frenschkowski), das nördliche Transjordanien (Cullmann, Reim, Wengst 1981), Syrien und insbesondere Antiochien (Burney) postuliert. Für Alexandria spricht die schiere Menge der in der Region gefundenen Manuskripte. Diese kann aber auch einfach durch die günstigen klimatischen Bedingungen erklärt werden, die dem Erhalt von Papyri förderlich waren. Für Transjordanien wird argumentiert, dass die Johanneische Gemeinde mehrheitlich aus Christusgläubigen jüdischen Ursprungs bestanden haben müsse und dass sie in einem ethnisch durchmischten Umfeld gelebt habe, in welchem Juden die politische Macht hatten, was in dieser Region alles gegeben sei. Als Hinweise für eine Entstehung in Syrien / Antiochien werden die Affinitäten des Johannesevangeliums zu mandäischen und gnostischen Ideenwelten, zu den Briefen von Ignatius von Antiochien und den Oden Salomos angeführt.
5. Textüberlieferung
Das älteste überhaupt überlieferte Fragment mit biblischem Text ist Papyrus 52, das die Verse Joh 18,31-33
Das Johannesevangelium findet sich in allen großen Majuskeln aus dem 4. / 5. Jahrhundert. Sie alle bieten das Johannesevangelium mit seinen 21 Kapiteln.
Gemeinhin als sekundär angesehen werden: Joh 7,53-8,11
6. Entstehung
Das Johannesevangelium zeichnet sich einerseits durch eine große theologische und sprachliche Geschlossenheit aus, andererseits trägt es deutliche Spuren eines längeren Entstehungsprozesses. Diese zahlreichen literarkritischen Probleme, so genannte „Aporien im vierten Evangelium“ umfassen beispielsweise:
Spannungen und Widersprüchlichkeiten haben in der Forschung zur Identifikation verschiedener Quellen und/oder Redaktionsstufen geführt (Bsp. Bultmann, Fortna). In jüngerer Zeit anerkennen viele Forschende die Schwierigkeit oder gar Unmöglichkeit einer Quellenscheidung auf Grund von sprachlichen Merkmalen. Entsprechend finden synchrone Herangehensweisen zunehmend Verbreitung. Prägend für diesen Ansatz waren im englischen Sprachraum insbesondere Alan Culpepper, einflussreich auch Adele Reinhartz, und im deutschen Hartwig Thyen. Synchrone Ansätze betrachten das Johannesevangelium als kohärenten und literarisch hoch differenzierten Text. Sie bestreiten nicht, dass es wahrscheinlich einen redaktionellen Entstehungsprozess gegeben hat, sehen aber eine rekonstruierte und damit in hohem Maße hypothetische Vor- und Nachgeschichte für den Sinn der johanneischen Texte nicht als relevant an. Deshalb nehmen sie das Evangelium in seiner vorliegenden Gestalt als Interpretationsgrundlage und suchen den Schlüssel zum Verständnis einzelner Texte in der intratextuellen Welt des Johannesevangeliums.
Nach wie vor umstritten ist auch bei synchronen Zugängen die „Echtheit“ des 21. Kapitels, das von einer Mehrheit der Forschenden als späterer Zusatz angesehen wird. Als Grund hierfür gilt nebst inhaltlichen Argumenten insbesondere der zweite Buchschluss in Joh 21,24.25
Umstritten ist auch der eucharistische Abschnitt Joh 6,51c-58
Das Johannesevangelium lässt einen sehr komplexen Traditionshintergrund erkennen. Zeugnis und Bestätigung für das Christusgeschehen zieht der Evangelist aus dem Alten Testament, das er mitunter auch durch den expliziten Hinweis „es steht geschrieben“ zitiert (z.B. Joh 2,17
7. Aufbau und Gliederung
Der Aufbau des Johannesevangeliums wird in der Forschung sehr unterschiedlich beurteilt. Personen- oder Themenwechsel und narrative Gliederungsmerkmale wie Orts- oder Zeitangaben – z.B. Hinweise auf jüdische Feste – haben häufig mehr eine theologische Funktion, indem sie einen Deutungshintergrund liefern, als dass sie ein festes Zeitgerüst bieten. Auffällig sind die zahlreichen Passionsverweise (Joh 1,29
Ähnlich wie die Zeitangaben haben auch Ortsangaben stärker eine symbolische als eine lokalisierende Funktion.
Das Johannesevangelium lässt sich in einen Prolog, zwei Hauptteile und einen Epilog gliedern:
Prolog (Joh 1,1-18): Wesen und Wirken des Logos.
1. Hauptteil (Joh 1,19-12,50): Öffentliches Wirken Jesu als Offenbarung vor der Welt. Nach dem ersten Zeichen in Kana und der Tempelreinigung in Jerusalem berichtet Joh 3-6
2. Hauptteil (Joh 13-20): Offenbarung Jesu vor den Seinen, Passion, Erhöhung und Erscheinung des Auferstandenen: Der zweite Hauptteil steht unter dem Thema der Rückkehr zum Vater. Der Abschied Jesu von den Jüngern lässt sich unterteilen in die Fußwaschung im Rahmen des letzten Mahls Jesu mit den Seinen (Joh 13
Epilog (Joh 21): Der Epilog handelt vom Wirken des Auferstandenen für die Seinen, das heißt: von der gegenwärtig bleibenden Bedeutung von Ostern.
Der „Prolog“ (Joh 1,1-18
Die zahlreichen Passionsverweise stellen ebenfalls ein durchgängiges Strukturelement des gesamten Evangeliums dar.
8. Johannes und die Synoptiker
Im Aufbau sowie in der Chronologie gibt es zwischen Johannes und den Synoptikern viele Unterschiede, im Erzählstoff und in der Wortüberlieferung aber auch zahlreiche Berührungen.
8.1. Unterschiede
Gleichnisse fehlen im Johannesevangelium – im Gegensatz zu den Synoptikern. Stattdessen stehen Bilder im Mittelpunkt der großen johanneischen Jesusreden, deren Thema jeweils Jesus selbst ist. Die Bildreden verhandeln immer wieder neu die Identität Jesu, die Bedeutung seines Kommens und sie betonen, wie wichtig es sei, zu ihm zu kommen. Während in der Verkündigung der Synoptiker das Reich Gottes (auch als „Gottesherrschaft“ bezeichnet) betont wird, steht im Johannesevangelium Jesus selbst im Zentrum.
Das Bild Johannes des Täufers in Joh 1,19-34
Das letzte gemeinsame Mahl Jesu mit den Seinen ist bei den Synoptikern als Passamahl dargestellt (Mk 14,12-14
Auffällig ist auch die johanneische Datierung des Todes Jesu: Den Synoptikern zufolge wird Jesus am 15. Nisan morgens um neun gekreuzigt, nachdem er am Vorabend mit den Seinen das Passalamm gegessen hat. Der johanneischen Darstellung zufolge wird Jesus bereits am 14. Nisan mittags um 12 von Pilatus zum Tode verurteilt. Dies bedeutet, dass Jesus als das wahre Passalamm stirbt, während im Tempel die Passalämmer geschlachtet werden (vgl. Joh 1,29.36
8.2. Gemeinsamkeiten
Insgesamt sind es nur sehr wenige Abschnitte, die man in beiden Textgruppen findet.
8.2.1. Berührungen im Erzählstoff
8.2.2. Berührungen in der Wortüberlieferung
Die Beziehung zu den synoptischen Evangelien ist nach wie vor umstritten. Lange Zeit galt das Johannesevangelium als weitgehend unabhängig (Bsp. Gardner-Smith). In jüngerer Zeit vertreten Forschende zunehmend eine Kenntnis (Bsp. Bergmeier, Dunderberg, Lang). Sie postulieren, dass die Redaktion des Johannesevangeliums die Synoptiker in ihrer Endfassung gekannt habe, bis hin zur These, dass solche Kenntnis auch bei den ursprünglichen Adressatinnen und Adressaten vorauszusetzen sei. Zwischenlösungen behaupten eine traditionsgeschichtliche Verbindung zwischen den synoptischen Überlieferungen und der vorredaktionellen johanneischen Tradition. In jedem Fall ging Johannes äusserst souverän mit dem ihm vorliegenden Material um.
9. Sprache und Stil
Ironie, Zweideutigkeit und Doppelbödigkeit prägen das Johannesevangelium (Culpepper 1996, Duke, O‘Day). In Joh 2,1-11
Johanneische Sprache funktioniert auf mehreren Ebenen gleichzeitig. Ist von irdischen Sachverhalten die Rede, sind nicht allein diese gemeint. Vielmehr weisen sie zugleich auf den himmlischen Bereich hin.
Besonders charakteristisch für Jesu Selbstoffenbarung und Heilsbedeutung sind die „Ich-bin-Worte“ Jesu: So beansprucht Jesus, „das Brot des Lebens“ (Joh 6,35
10. Religionsgeschichtliche Stellung
Die religionsgeschichtliche Erforschung des Johannesevangeliums richtete sich lange Zeit auf die Untersuchung der Beziehung zur Gnosis (z.B. Bergmeier, Bultmann). Sprach-, Sach- und Motivparallelen zwischen dem Johannesevangelium und gnostischen Schriften galten als Beweis für einen gnostischen Mythos im Hintergrund des 4. Evangeliums bzw. für eine gnostizierende Theologie. Bultmann vertrat die einflussreiche These, dem Johannesevangelium liege ein gnostischer Erlösermythos zugrunde. Dieser sei allerdings „entmythologisiert“ worden, wobei an die Stelle einer gnostischen Zweiteilung in eine göttliche und eine weltliche Sphäre ein ethischer Entscheidungsdualismus getreten sei.
Als Kontext für die Interpretation des Johannesevangeliums hat in der jüngeren Forschung das Judentums als Referenzrahmen an Bedeutung gewonnen (z.B. Keener, Wengst). Johannes schöpft insbesondere auch aus weisheitlichem Gedankengut (z.B. Scott). Deutliche Parallelen finden sich in Anlehnungen an die Personifikation der Weisheit und des schöpferischen Wortes Gottes. Überdies haben Forschende deutliche Anklänge des Johannesevangeliums an Mysterienkulte aufgezeigt, insbesondere an den Dionysoskult (z.B. Eisele, Kobel, Wick).
11. Theologische Schwerpunkte
11.1. Hohe Christologie und Präexistenz
Die zentrale Botschaft des Johannesevangeliums ist Jesus Christus. Mit den Ich-bin Worten (ἐγώ εἰμι, egō eimi) offenbart dieser sich selbst. Dies im Gegensatz zu den synoptischen Evangelien, die mit dem Gottesreich (βασιλεία τοῦ θεοῦ, basileia tou theou) die von Jesus angekündigte und vollmächtig vertretene endzeitliche Herrschaft Gottes in den Mittelpunkt stellen.
Schon in der Komposition des Evangeliums zeigt sich die johanneische Christologie nach dem dreiteiligen Schema Präexistenz – Erniedrigung – Erhöhung. Der Prolog in Form eines Christushymnus‘ deutet das Kommen Jesu Christi als Fleischwerdung des uranfänglichen Logos (Joh 1,14
Der zweite Hauptteil thematisiert die Erhöhung Jesu. Sie vollzieht sich am Kreuz und zeugt davon, dass Jesus zum Vater zurückkehrt. Jesu Tod die Vollendung der Inkarnation und zugleich der Beginn der Erhöhung und Verherrlichung (Joh 8,28
In den Abschiedsreden zu Beginn des zweiten Hauptteils verspricht Jesus den Seinen die Einheit mit Gott, vermittelt durch den sogenannten Parakleten, den Tröster. Zugleich verdeutlichen die Abschiedsreden, dass erst der Glaube an den Sohn das Eintreten in die Beziehung zwischen Sohn und Vater ermöglicht. Einzig die Liebe Gottes – verkörpert durch Jesus – vermag die Menschen zu retten. Dies bringt der johanneische Jesus auf den Punkt mit der Aussage: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch mich.“ (Joh 14,6
11.2. Zeichenhandlungen
Während im Johannesevangelium Gleichnisse gänzlich fehlen, nehmen Wundererzählungen einen hohen Stellenwert ein. Im Johannesevangelium gibt es sieben ausdrücklich als solche bezeichnete oder implizit verstandene Wundertaten oder „Zeichen“. Diese Zeichen sollen zur Erkenntnis der Identität Jesu beitragen:
- 1. Die Wandlung von Wasser zu Wein bei der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1-11
) - 2. Die Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten in Kapernaum (Joh 4,46-54
) - 3. Die Heilung eines Kranken am Teich Bethesda am Sabbat (Joh 5,1-16
) - 4. Die Speisung der Fünftausend am See von Tiberias (Joh 6,1-14
) - 5. Jesu Wandeln auf dem See (Joh 6,16-21
) - 6. Die Heilung eines Blindgeborenen am Sabbat (Joh 9,1-12
) - 7. Die Auferweckung des Lazarus (Joh 11,1-44
)
Der erste Schluss des Johannesevangeliums betont noch einmal die Bedeutung der Zeichen mit der Aussage, dass diese aufgeschrieben seien, „damit ihr glaubt, dass Jesus der Gesalbte ist, der Sohn Gottes und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.“ (Joh 20,31
11.3. Soteriologie und Eschatologie
Im bewussten Entscheid des Glaubens in der Gegenwart liegt das ewige Heil, das im Johannesevangelium als ewiges Leben bezeichnet wird. Dem Glaubenden ist ewiges Leben sicher, während der Ungläubige gerichtet ist (vgl. Joh 3,15-19.36
11.4. Dualistisches Weltbild
Das Johannesevangelium arbeitet stark mit polarisierenden Bildern: Fleisch – Geist; Glaube – Unglaube; Licht – Finsternis; Oben – Unten.
Bereits der Prolog hält fest, dass „die Welt“ Jesus nicht erkennt und nicht aufnimmt (Joh 1,10f
11.5. Konflikte mit „den Juden“
In Bezug auf die „Ioudaioi“ (Ιουδαῖοι) weist das Johannesevangelium keine einheitliche Haltung auf. Einerseits ist Jesus Jude (Joh 4,9
Verschiedene Faktoren trugen zu diesem überwiegend negativ geprägten Bild der Juden bei. Dazu dürften mitunter spätere kritische Erfahrungen johanneischer Christusgläubiger mit der Synagoge zählen (Martyn, Kysar, Reinhartz 2001). Im Evangelium werden solche Erfahrungen aus späterer Zeit so erzählt, als ob sie zurzeit Jesu gemacht worden wären (Joh 9,22
Literaturverzeichnis
1. Verwendete Literatur
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2. Literaturempfehlungen
- Brown, R.E., 1966-1970, The Gospel According to John (AncB), Garden City (Ein älterer Kommentar, der aber weiterhin grosse Beachtung verdient, weil er zu seiner Zeit die allermeisten Probleme des Johannesevangeliums bereits erkannt hat und eingehend diskutiert)
- Brown, R.E., 2003, An Introduction to the Gospel of John, ABRL, New York (Umfassende und zugleich gut verständlich Diskussion der Einleitungsfragen)
- Culpepper, R.A., 1983, Anatomy of the Fourth Gospel. A Study in Literary Design, Philadelphia (Ein Klassiker unter den synchronen Zugängen zum Johannesevangelium)
- Keener, C.S., 2003, The Gospel of John. A Commentary, Peabody (Der wohl umfassendste Kommentar aus jüngster Zeit. Keener liestJohannes auf dem Hintergrund des Judentums sowie paganer Quellen der hellenistisch-römischen Welt.)
- Petersen, S., 2009, Das andere Evangelium. Ein erster Wegweiser durch die Johannesforschung, ZNT 12, 2-11 (Kurzer Überblick über wesentliche Themen des Johannesevangeliums und der Johannesforschung)
- Reinhartz, A., 2005, Freundschaft mit dem Geliebten Jünger. Eine jüdische Lektüre des Johannesevangeliums, Zürich (Gelungener Versuch einer narrativen Analyse)
3. Weiterführende Literatur
3.1. Weitere wichtige Kommentare aus jüngerer Zeit
- Barclay, W., 1956, The Gospel of John (The Daily Study Bible), Edinburgh
- Barrett, C.K., 1955, The Gospel According to St. John. An Introduction with Commentary and Notes on the Greek Text, London
- Becker, J., 1991, Das Evangelium nach Johannes. Kapitel 1-10 (ÖTBK 4/1 & 4/2), Gütersloh
- Dietzfelbinger, C., 2001, Das Evangelium nach Johannes (ZBK.NT 4), Zürich
- Haenchen, E. / Busse, U., 1980, Das Johannesevangelium. Ein Kommentar, Tübingen
- Köstenberger, A.J., 2007, John (BECNT 4), Grand Rapids
- Malina, B.J. / Rohrbaugh, R.L., 1998, Social-Science Commentary on the Gospel of John, Minneapolis
- Moloney, F.J. / Harrington, D.J., 1998, The Gospel of John, Collegeville
- Neyrey, J.H., 2007, The Gospel of John (NCBiB), New York
- Schnackenburg, R., 1965-1984, Das Johannesevangelium, Freiburg i.Br. / Basel / Wien
- Schnelle, U., 2004, Das Evangelium nach Johannes (ThHK 4), Leipzig
- Wilckens, U., 2000, Das Evangelium nach Johannes (NTD Teilbd. 4, Ed. 18), Göttingen
3.2. Sonstige weiterführende Literatur
- Carter, W.C., 2008, John and Empire. Initial Explorations, New York
- Frey, J., 1997-2000, Die johanneische Eschatologie, Tübingen
- Hakola, R., 2007, The Johannine Community as Jewish Christians? Some Problems in Current Scholarly Consensus, in: M.A. Jackson-McCabe (Hg.), Jewish Christianity Reconsidered. Rethinking Ancient Groups and Texts, Philadelphia, 181-201
- Hengel, M. / Frey, J., 1993, Die johanneische Frage. Ein Lösungsversuch (WUNT 67), Tübingen
- Meeks, W.A., 1972, Man from Heaven in Johannine Sectarianism, JBL 91, 44-72
- Thomas, J.C., 1991, Footwashing in John 13 and the Johannine Community, Sheffield
- Söding, T., 2003, Johannesevangelium – Mitte oder Rand des Kanons? Neue Standortbestimmungen (QD 203), Freiburg i.Br.
- Thyen, H. (Hg.), 2007, Studien zum Corpus Iohanneum, Tübingen
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