Gott, wie lange willst du noch zornig sein?
1Ein Psalm Asafs.
Gott, fremde Völker sind in deinen Besitz eingedrungen,
deinen heiligen Tempel haben sie entweiht
und Jerusalem zu einem Trümmerhaufen gemacht.
2Sie haben deine Diener getötet
und deren Leichen den Vögeln zum Fraß überlassen.
Menschen, die dir zu Lebzeiten treu ergeben waren,
haben sie den wilden Tieren vorgeworfen.
3Ihr Blut haben sie rings um Jerusalem vergossen,
als wäre es Wasser,
und niemand ist da, der die Toten begräbt.
4Wir wurden zum Gespött unserer Nachbarvölker,
wir ernten nur Hohn und Schmach von allen ringsum.
5Wie lange noch bekommen wir deinen Unwillen zu spüren, Herr?
Doch nicht für immer?
Wie lange soll dein Zorn wüten wie ein verzehrendes Feuer?
6Lass ihn an den anderen Völkern aus,
die nichts von dir wissen wollen,
an den Königreichen,
in denen man deinen Namen nicht anruft!
7Denn ganz Israel haben sie sich einverleibt
und sein gesamtes Wohngebiet verwüstet.
8Rechne uns doch die Schuld unserer Vorfahren nicht an!
Komm uns rasch mit deinem reichen Erbarmen entgegen!
Denn wir sind sehr schwach geworden.
9Hilf uns, du Gott, der uns Rettung schenkt,
damit dein Name überall geehrt wird!
Befreie uns, vergib uns unsere Sünden –
es geht doch um das Ansehen deines Namens!
10Warum sollen die anderen Völker sagen:
»Wo ist er denn nun, der Gott Israels?«?
Zeig ihnen vor unseren Augen,
dass du das ⸂achtlos⸃ vergossene Blut deiner Diener rächst.
11Lass das Stöhnen der Gefangenen zu dir dringen,
zeig, wie weit dein mächtiger Arm reicht,
und erhalte die Todgeweihten am Leben!
12Lass den Hohn unserer Nachbarvölker
siebenfach auf sie selbst zurückfallen –
letztlich haben sie doch dich, Herr, damit verspottet!
13Wir aber sind dein Volk, die Schafe auf deiner Weide;
wir wollen dir für immer und ewig danken,
deinen Ruhm weitertragen von Generation zu Generation.