Andere nicht verurteilen
1»Ihr sollt andere nicht verurteilen,
damit Gott euch nicht verurteilt.
2Denn das Urteil, das ihr fällt, wird euch treffen.
Und der Maßstab, den ihr an andere anlegt,
wird auch für euch gelten.
3Du siehst den Splitter im Auge deines Gegenübers.
Bemerkst du nicht den Balken in deinem eigenen Auge?
4Wie kannst du zu deinem Gegenüber sagen:
›Komm her! Ich zieh dir den Splitter aus deinem Auge.‹
Dabei steckt doch in deinem eigenen Auge ein Balken!
5Du Scheinheiliger!
Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge.
Dann hast du den Blick frei,
um den Splitter aus dem Auge
deines Gegenübers zu ziehen.«
Wertvolle Perlen
6»Gebt das, was heilig ist, nicht den Hunden!
Werft eure Perlen nicht vor die Schweine!
Sonst zertreten sie die Perlen
und reißen euch in Stücke.«
Gott voll Vertrauen um etwas bitten
7»Bittet und es wird euch gegeben!
Sucht und ihr werdet finden!
Klopft an und es wird euch aufgemacht!
8Denn wer bittet, der bekommt.
Und wer sucht, der findet.
Und wer anklopft, dem wird aufgemacht.
9Wer von euch gibt seinem Kind einen Stein,
wenn es um Brot bittet?
10Oder eine Schlange,
wenn es um einen Fisch bittet?
11Ihr Menschen seid böse.
Trotzdem wisst ihr, was euren Kindern guttut,
und gebt es ihnen.
Wie viel mehr Gutes wird euer Vater im Himmel
denen geben, die ihn darum bitten.«
Eine einfache Grundregel
12»Behandelt andere Menschen genau so,
wie ihr selbst behandelt werden wollt.
Denn so steht es im Gesetz und bei den Propheten.«
Das weite und das enge Tor
13»Geht durch das enge Tor!
Denn das Tor zum Verderben ist weit,
und der Weg dorthin ist breit.
Diesen Weg wählen viele Menschen.
14Aber wie eng ist das Tor zum Leben,
und wie schmal ist der Weg dorthin!
Diesen Weg finden nur wenige Menschen.«
Warnung vor falschen Propheten
15»Nehmt euch in Acht vor den falschen Propheten!
Sie kommen zu euch und verhalten sich wie Schafe.
Aber im Innern sind sie Wölfe,
die auf Raub aus sind.
16An ihren Früchten könnt ihr sie erkennen:
Oder erntet man Trauben von einem Dornbusch
und Feigen von einer Distel?
17Ein guter Baum bringt gute Früchte hervor.
Aber ein schlechter Baum
bringt schlechte Früchte hervor.
18Ein guter Baum kann
keine schlechten Früchte hervorbringen
und ein schlechter Baum keine guten Früchte.
19Ein Baum, der keine guten Früchte bringt,
wird umgehauen und ins Feuer geworfen.
20Also gilt: An ihren Früchten
werdet ihr die falschen Propheten erkennen.«
Den Willen Gottes tun
21»Nicht jeder, der zu mir sagt: ›Herr, Herr!‹,
wird in das Himmelreich kommen.
Sondern das gilt für diejenigen,
die den Willen meines Vaters im Himmel tun.
22Am Tag des Gerichts werden viele zu mir sagen:
›Herr, Herr! Haben wir nicht in deinem Namen
als Propheten geredet?
Und haben wir nicht in deinem Namen
Dämonen ausgetrieben?
Und haben wir nicht in deinem Namen
viele Wunder getan?‹
23Dann werde ich ihnen frei heraus sagen:
›Ich kenne euch überhaupt nicht!
Macht, dass ihr fortkommt,
ihr mit eurem gesetzlosen Treiben!‹«
Das Gleichnis vom Hausbau
24»Wer diese Worte von mir hört und sie befolgt,
ist wie ein kluger Mann:
Er baute sein Haus auf felsigem Boden.
25Dann kam ein Wolkenbruch.
Die Flüsse traten über die Ufer,
die Stürme tobten und rüttelten an dem Haus.
Doch es stürzte nicht ein,
denn es war auf felsigem Untergrund gebaut.
26Wer diese Worte von mir hört und sie nicht befolgt,
ist wie ein dummer Mann:
Er baute sein Haus auf sandigem Boden.
27Dann kam ein Wolkenbruch.
Die Flüsse traten über die Ufer,
die Stürme tobten und prallten gegen das Haus.
Da stürzte es ein und fiel völlig in sich zusammen.«
Die Menschen erkennen die Vollmacht von Jesus
28So beendete Jesus seine Verkündigung.
Die Volksmenge war von seiner Lehre tief beeindruckt.
29Denn an seiner Lehre erkannten sie,
dass Gott ihm die Vollmacht dazu gegeben hatte –
ganz anders als bei den Schriftgelehrten.