28. Tag: Markus 14,53-15,15
In 30 Tagen durch das Markusevangelium
Bibeltext(e)
Markus 14
Jesus vor dem Hohen Rat
Die Verleugnung des Petrus
Markus 15
Jesus vor Pilatus
Jesu Verurteilung und Verspottung
Zum Text
Was Jesus vorausgesagt hatte, ist wahr geworden (Verse 66-71). Was Petrus noch vor Kurzem für unmöglich gehalten hatte, ist nun geschehen. Das Aus für sein Leben als Nachfolger von Jesus? Einmal verleugnen, das wäre noch gegangen, aber wider besseres Wissen dies gleich dreimal hintereinander zu tun: unverzeihlich! Zumindest nach menschlicher Logik (16,15-18; Joh 21,15-19). Vergebung für einen, der einem in der schlimmsten Stunde des Lebens den Rücken zugekehrt hat ⋯ Aber darum geht es ja gerade: Vergebung von Sünde. Dass Sünde uns nicht mehr endgültig von Gott trennt, dafür lässt Jesus sich freiwillig erniedrigen (14,65) und schlussendlich sogar töten (15,37).
Basic Jesus – Menschensohn
Wenn Jesus von sich selbst spricht, dann bezeichnet er sich häufig als Menschensohn. Der Ursprung dieses Titels liegt in Daniel 7,13-14, wo der kommende Messias (siehe 1. Tag) mit diesen Worten bezeichnet wird. Wahrscheinlich hat Jesus diesen messianischen Titel für sich gewählt, weil er im Vergleich zu anderen Titeln mit weniger anderweitigen Erwartungen belastet war (siehe 19. Tag). Die Juden der damaligen Zeit verstanden sehr wohl, dass Jesus durch die Bezeichnung Menschensohn von sich als dem Messias sprach (Joh 12,34). Dies war für sie Gotteslästerung (Mk 14,62-64). Jesus zeigte den Menschen, dass er der Menschensohn ist (2,10), lehrte über sein bevorstehendes Leiden (8,31) und verkündete seine Wiederkunft (8,38).