27. Tag: Johannes 14,1-31
In 35 Tagen durch das Johannesevangelium
Bibeltext(e)
Johannes 14
Jesus, der Weg zum Vater
Die Verheißung des Heiligen Geistes
Der Friede Christi
Basic Christsein – Der Heilige Geist
Sich Jesus vorstellen? – Einfach. Gott als Vater? – Klappt auch noch einigermaßen (siehe 10. Tag). Aber ein Geist? Und dann auch noch heilig? Schon im Schöpfungsbericht ist von ihm die Rede. Später dann redet er zu einigen auserwählten Personen wie beispielsweise den Propheten. Die meisten Bibelleser nehmen ihn aber erst so richtig wahr, als Jesus anfängt, von ihm als demjenigen zu reden, der uns zur Seite stehen wird, wenn er selbst nach seinem Tod und seiner Auferstehung beim Vater im Himmel ist (Verse 16+17). Die Spezialgebiete des Heiligen Geistes (Auswahl!) sind: Trost spenden, ermutigen, korrigieren, Durchblick schenken und an wichtige Dinge des Glaubens erinnern.
Zum Text
Hätte Jesus gesagt, dass wir noch große Dinge tun werden, würden wir uns freuen. Hat er aber nicht. Stattdessen redet er von etwas, das sicher nicht nur die Vorstellungskraft seiner Jünger übersteigt (Vers 12). So verrückt es sich anhört – Jesus weiß, wovon er redet. Wichtig: Bei Vers 13 handelt es sich um keinen Automatismus, so nach dem Motto »Bitte ordnungsgemäß abschicken und wenige Sekunden später die Erfüllung in Händen halten«. Das Ganze hat ein Ziel (Vers 13; 15,7+8) und dementsprechend gibt es auch Einschränkungen. Welche fallen dir ein? Wer Vers 15 umsetzt und diesen Helfer zur Seite hat (Verse 16+17), dem gelingt es immer besser, die richtigen Dinge zu erbitten – und sie auch zu bekommen.
Ich selbst bin der Weg. Genauso bin ich die Wahrheit und das Leben.
Johannes 14,6 (Kontext: 13,31-14,14)
Jesus ist unterwegs – unterwegs in die Gemeinschaft mit Gott, seinem Vater, aus der er kommt. Er geht den Weg, den kein Mensch vor ihm beschreiten konnte. Denn obwohl Gott die Menschen erschaffen und für sie ein sehr gutes Leben in Freundschaft mit ihm vorgesehen hatte, wiesen sie ihm die kalte Schulter und machten ihr eigenes Ding. Sie schnitten sich selbst vom wahren Leben ab und luden sehr große Schuld auf sich, die fortan zwischen ihnen und Gott stand und die Gemeinschaft mit ihm unmöglich machte. Jesus lässt sich für die gesamte Schuld der Menschheit stellvertretend bestrafen (Jesaja 53,5+6). Er bezahlt dafür mit seinem Leben. So schafft er einen neuen Weg in Gottes Gegenwart (Hebräer 10,19+20): Er selbst ist dieser Weg. Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, ist nun über ihn wieder möglich, jedoch auch ausschließlich über ihn (Apostelgeschichte 4,12). Er ist der einzige Vermittler zwischen Gott und den Menschen (1Timotheus 2,5+6). Jesus ist auch die Wahrheit: In seiner Person, seinem Reden und Handeln bringt er die Wahrheit über Gott ans Licht, denn wer ihn sieht, der sieht auch den Vater (8,40; 14,9; 18,37). Jesus ist außerdem das Leben: Wer sich völlig auf ihn einlässt und ihm vertraut, in dem lässt er sich selbst nieder (14,17+23) und schenkt ihm sprudelndes Leben (7,38+39). Und das ist erst der Anfang der Gemeinschaft mit Gott, die Jesus ermöglicht hat.
Fazit: Jesus ist nicht +ein+ Weg, sondern +der+ Weg. Jedoch +der+ Weg, der +allen+ offensteht.