Deutsche Bibelgesellschaft

21. Tag: Matthäus 15,1-28

In 40 Tagen durch das Matthäusevangelium

Bibeltext(e)

Matthäus 15

Von unreinen Händen und Herzen

1Da kamen zu Jesus Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem und sprachen: 2Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.

3Er antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet denn ihr Gottes Gebot um eurer Überlieferung willen? 4Denn Gott hat gesagt 2. Mose 20,12: »Du sollst Vater und Mutter ehren«, und: »Wer Vater oder Mutter schmäht, der soll des Todes sterben.« 5Ihr aber lehrt: Wer zu Vater oder Mutter sagt: Eine Opfergabe soll sein, was dir von mir zusteht, 6der braucht seinen Vater nicht zu ehren. Damit habt ihr Gottes Wort aufgehoben um eurer Überlieferung willen. 7Ihr Heuchler, richtig hat Jesaja von euch geweissagt und gesprochen Jes 29,13: 8»Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir; 9vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind.«

10Und er rief das Volk zu sich und sprach zu ihnen: Hört zu und begreift: 11Nicht was zum Mund hineingeht, macht den Menschen unrein; sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein. 12Da traten die Jünger hinzu und sprachen zu ihm: Weißt du auch, dass die Pharisäer an dem Wort Anstoß nahmen, als sie es hörten? 13Aber er antwortete und sprach: Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, die werden ausgerissen. 14Lasst sie, sie sind blinde Blindenführer! Wenn aber ein Blinder den andern führt, so fallen sie beide in die Grube.

15Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Deute uns dies Gleichnis! 16Er sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr noch immer unverständig? 17Versteht ihr nicht, dass alles, was zum Mund hineingeht, das geht in den Bauch und wird danach in die Grube ausgeleert? 18Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein. 19Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. 20Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen. Aber mit ungewaschenen Händen essen macht den Menschen nicht unrein.

Die kanaanäische Frau

21Und Jesus ging weg von dort und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon. 22Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie: Ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist übel geplagt. 23Er aber antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger zu ihm, baten ihn und sprachen: Lass sie doch gehen, denn sie schreit uns nach. 24Er antwortete aber und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

25Sie aber kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! 26Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. 27Sie sprach: Ja, Herr; aber doch essen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. 28Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter wurde gesund zu derselben Stunde.

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Zum Text
Es gab nur schwarz oder weiß, gut oder böse – mit den Worten der Pharisäer: rein oder unrein. Manche Menschen waren von Geburt an unrein, wie die kanaanitische Frau (Vers 22). Nur Juden konnten durch ein entsprechendes Verhalten rein werden. Nicht-Juden hatten da keine Chance. Grundsätzlich hat Jesus die besondere Geschichte der Juden mit Gott respektiert (Vers 24). Den Irrtum der frommen Juden akzeptierte er nicht. Sie fragten: Welches Verhalten macht tatsächlich rein und welches unrein? Ihre Antworten findest du in Vers 2 und 8. Jesus hat dagegen ganz andere Maßstäbe (Vers 18-20). Echte Saubermänner und Sauberfrauen sehen auch heute noch anders aus, als viele denken.

Basic Jesus – Jesus und Ausländer
Jesus war Jude. Und in erster Linie war er auch für die Juden da. Sie wollte er zu Gott führen. Aber nicht nur sie. Und das ist das Erstaunliche an Jesus. Er bekommt es Jesus immer mal wieder mit Ausländern zu tun: Schon in Jesu Stammbaum taucht die Ausländerin Rut auf (1,5). An die Geschichte mit den Sterndeutern aus dem Osten und die Flucht ins Ausland (Kapitel 2) erinnerst du dich noch? Auch der Hauptmann von Kafarnaum und die zwei besessenen Männer (Kapitel 8) waren keine Juden. In 21,53-22,4 deutet Jesus in zwei Gleichnissen sogar an, dass die Juden ihr besonderes Vorrecht verspielt haben. Den Knüller findest du ganz am Ende des Matthäus-Evangeliums (28,18-20): gute Aussichten für In- und Ausländer!

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.25.2
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