Deutsche Bibelgesellschaft

24. Tag: Lukas 13,1-21

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 13

Der Untergang der Galiläer. Der Turm von Siloah

1Es waren aber zu der Zeit einige da, die berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. 2Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben? 3Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. 4Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm von Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen seien als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen? 5Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.

Das Gleichnis vom Feigenbaum

6Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberg, und er kam und suchte Frucht darauf und fand keine. 7Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine. So hau ihn ab! Was nimmt er dem Boden die Kraft? 8Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn herum grabe und ihn dünge; 9vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.

Die Heilung einer verkrümmten Frau am Sabbat

10Und er lehrte in einer Synagoge am Sabbat. 11Und siehe, eine Frau war da, die hatte seit achtzehn Jahren einen Geist, der sie krank machte; und sie war verkrümmt und konnte sich nicht mehr aufrichten. 12Als aber Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit! 13Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.

14Da antwortete der Vorsteher der Synagoge, denn er war unwillig, dass Jesus am Sabbat heilte, und sprach zu dem Volk: Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an denen kommt und lasst euch heilen, aber nicht am Sabbattag. 15Da antwortete ihm der Herr und sprach: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? 16Musste dann nicht diese, die doch eine Tochter Abrahams ist, die der Satan schon achtzehn Jahre gebunden hatte, am Sabbat von dieser Fessel gelöst werden? 17Und als er das sagte, schämten sich alle, die gegen ihn waren. Und alles Volk freute sich über alle herrlichen Taten, die durch ihn geschahen.

Vom Senfkorn und vom Sauerteig

18Da sprach er: Wem gleicht das Reich Gottes, und womit soll ich’s vergleichen? 19Es gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und warf’s in seinen Garten; und es wuchs und wurde ein Baum, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen.

20Und wiederum sprach er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? 21Es gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.

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Basic Christsein: Reich Gottes
Wenn Jesus vom »Reich Gottes« spricht, steht dahinter immer das Bild von einem König, der über seine Untertanen herrscht – allerdings noch ohne ein festes Territorium. Gottes Königsherrschaft auf dieser Erde begann – klein wie ein Senfkorn (Vers 19) – mit dem Kommen Jesu und breitet sich unaufhaltsam aus, indem Menschen zum Glauben an ihn kommen, was gleichbedeutend damit ist, Jesus zu lieben und ihn als höchste Autorität anzuerkennen. Heilungen und Totenauferweckungen sind machtvolle Zeichen seiner guten Herrschaft, die ansonsten für die Allgemeinheit unsichtbar bzw. nur im Glauben fassbar ist. Wenn Jesus auf die Erde zurückkommt (siehe 32. Tag), wird er für alle Menschen sichtbar als König über die ganze Erde herrschen.

Zum Text
»Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort!« Schon mal gehört? Unglück bedeutet bei Jesus aber nicht, dass Gott immer ganz gezielt die bösen Leute bestraft! Es kann und wird jeden treffen, der sein Leben nicht ändert (Verse 3+5; siehe 6. Tag). Dass Gott nicht schon längst Tabula rasa gemacht hat, zeigt nur seine Geduld (Verse 6-9). Die wird aber schon mal auf die Probe gestellt, wenn Menschen nicht nur anderen Menschen, sondern auch Jesus – und damit Gott selbst – verbieten, am Ruhetag zu heilen; da sollte es doch erlaubt sein, Gutes zu tun, oder (Lukas 6,9; Markus 2,27)? Jesu tierische Argumentation (Vers 15) ist sehr überzeugend und bleibt ohne Erwiderung.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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