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25. Tag: Lukas 13,22-35

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Die enge Pforte und die verschlossene Tür

22Und er ging durch Städte und Dörfer und lehrte und nahm seinen Weg nach Jerusalem. 23Es sprach aber einer zu ihm: Herr, meinst du, dass nur wenige selig werden? Er aber sprach zu ihnen: 24Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, dass sie hineinkommen, und werden’s nicht können.

25Sobald der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf!, dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich weiß nicht, wo ihr her seid. 26Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Straßen hast du gelehrt. 27Und er wird zu euch sagen: Ich weiß nicht, wo ihr her seid. Weicht alle von mir, ihr Übeltäter!

28Da wird sein Heulen und Zähneklappern, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen. 29Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. 30Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein.

Die Feindschaft des Herodes Antipas

31Zu dieser Stunde kamen einige Pharisäer und sprachen zu ihm: Mach dich auf und geh weg von hier; denn Herodes will dich töten. 32Und er sprach zu ihnen: Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus und mache gesund heute und morgen, und am dritten Tage werde ich vollendet. 33Doch muss ich heute und morgen und am Tag danach wandern, denn es geht nicht an, dass ein Prophet umkomme außerhalb von Jerusalem.

Klage über Jerusalem

34Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! 35Seht, euer Haus wird euch allein überlassen. Ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, da ihr sagen werdet: Gelobt ist, der da kommt im Namen des Herrn!

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Zum Text
Nicht alle dieser Art waren gegen Jesus, sie warnen ihn sogar (Vers 31)! Denn dieser Herrscher über Galiläa hatte Johannes töten lassen (Lukas 9,9). »Wozu brauche ich denn Herodes, um zu sterben?«, so Jesu Entgegnung, »Jerusalem reicht dazu völlig aus – ist es doch Meister darin, Gottes Agenten um die Ecke zu bringen!« (Verse 33) Eine krasse Konfrontation. Jesus geht das aber sehr nahe; er bezieht das im Alten Testament für Gott gebrauchte Bild (Vers 34; 2Mose 19,4; Psalm 91,4) auf sich selbst. Jedenfalls freut er sich auf die Zeit, in der er in Jerusalem anders empfangen werden wird (Vers 35).

Basic Jesus: Jesus und die verkehrte Welt
Die Juden glaubten, dass Gott seine sichtbare Weltherrschaft am Ende der Zeit selbstverständlich mit ihnen aufrichten würde. Wie schockierend, was Jesus hier sagt: Wenn sie nicht umdenken, wird das alles ohne sie stattfinden; stattdessen werden die verhassten Ungläubigen ihre Stelle einnehmen (Verse 29-30). Sie hielten sich für die Ersten und wurden zu Letzten degradiert, weil sie nicht lebten, wie Gott es will (Vers 27). Doch nicht nur hier stellt Jesus die Dinge auf den Kopf. Wer bei ihm groß sein will, soll allen dienen; er selbst wäscht seinen Jüngern sogar die Füße (Johannes 13,5-16)! Wer befördert werden will, tut gut daran, sich selbst nicht zu sehr aufzuplustern (Lukas 14,10-11). Und gerade die Kleinen sind bei ihm groß (Lukas 9,46-48). Ist deine Welt ebenso »verkehrt«?

die-Bibel.dev.4.21.9
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