Deutsche Bibelgesellschaft

26. Tag: Lukas 14,1-24

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 14

Die Heilung eines Wassersüchtigen am Sabbat

1Und es begab sich, dass er an einem Sabbat in das Haus eines Oberen der Pharisäer kam, das Brot zu essen, und sie gaben acht auf ihn. 2Und siehe, da war ein Mensch vor ihm, der war wassersüchtig. 3Und Jesus antwortete und sagte zu den Lehrern des Gesetzes und Pharisäern: Ist’s erlaubt, am Sabbat zu heilen oder nicht? 4Sie aber schwiegen still. Und er fasste ihn an und heilte ihn und ließ ihn gehen. 5Und er sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, dem sein Sohn oder sein Ochse in den Brunnen fällt und der ihn nicht alsbald herauszieht, auch am Sabbat? 6Und sie konnten darauf keine Antwort geben.

Von Rangordnung und Auswahl der Gäste

7Er sagte aber ein Gleichnis zu den Gästen, als er merkte, wie sie sich aussuchten, obenan zu sitzen, und sprach zu ihnen: 8Wenn du von jemandem zur Hochzeit geladen bist, so setze dich nicht obenan; denn es könnte einer eingeladen sein, der angesehener ist als du, 9und dann kommt der, der dich und ihn eingeladen hat, und sagt zu dir: Weiche diesem!, und du müsstest dann beschämt untenan sitzen. 10Sondern wenn du eingeladen bist, so geh hin und setz dich untenan, damit, wenn der kommt, der dich eingeladen hat, er zu dir sagt: Freund, rücke hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tisch sitzen. 11Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden.

12Er sprach aber auch zu dem, der ihn eingeladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade weder deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn ein, damit sie dich nicht etwa wieder einladen und dir vergolten wird. 13Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, 14dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.

Das große Abendmahl

15Da aber einer das hörte, der mit zu Tisch saß, sprach er zu Jesus: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes! 16Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. 17Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit! 18Da fingen sie alle an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 19Und ein andrer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 20Wieder ein andrer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet; darum kann ich nicht kommen.

21Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. 22Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. 23Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. 24Denn ich sage euch: Keiner der Männer, die eingeladen waren, wird mein Abendmahl schmecken.

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Basic Christsein: Selbstlos Dienen
»Eine Hand wäscht die andere« und »Vitamin B« – wer wollte darauf schon verzichten?! – Jesus lässt das alles links liegen. Wie der Gastgeber (Vers 12) sollen auch wir uns in Menschen investieren und ihnen dienen, ganz egal, ob von ihnen irgendwann einmal etwas zurückkommt oder nicht. Gott selbst wird uns am Ende gerecht belohnen (Vers 14; Sprüche 19,17). Jesus lebte ständig so. Zum Beispiel kam von 10 geheilten Männern nur einer zu Jesus zurück (Lukas 17,11-19); und das Volk, dem er so selbstlos gedient hatte, brachte ihn ans Kreuz. Sicher können wir nur so leben, wenn wir in unserem tiefsten Innern von der Liebe unseres himmlischen Papas gesättigt sind und deshalb uns selbst und anderen nichts beweisen müssen. Beweist du noch oder investierst du schon?

Zum Text
Jesus liebt die Gemeinschaft beim Essen (siehe 34. Tag). Wer hat ihn diesmal eingeladen und zu welchem Anlass (Vers 1)? Wie schon in Lukas 13,12 lässt er sich nicht durch seine Gegner daran hindern, einem Menschen Gutes zu tun. Kind und Rind (Vers 5) machen sie sprachlos (Vers 6). Nur noch sehr vorsichtig macht ein Gast eine Bemerkung, denn das gemeinsame Essen ist schließlich auch ein Bild für die ewige Gemeinschaft mit Gott in seinem Reich (Jesaja 25,6-9). Und sehr deutlich weist Jesus darauf hin, dass bei diesem Mahl ganz andere Gäste anwesend sein werden, als alle denken: die, die ganz unten stehen (siehe 25. Tag)!

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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