Deutsche Bibelgesellschaft

15. November

Die Jahresbibel

Bibeltext(e)

Psalm 78

32Bei dem allen sündigten sie noch mehr

und glaubten nicht an seine Wunder.

33Darum ließ er ihre Tage dahinschwinden ins Nichts

und ihre Jahre in Schrecken.

34Wenn er den Tod unter sie brachte, suchten sie ihn

und fragten wieder nach Gott

35und dachten daran, dass Gott ihr Hort ist

und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.

36Doch sie betrogen ihn mit ihrem Munde

und belogen ihn mit ihrer Zunge.

37Ihr Herz hing nicht fest an ihm,

und sie hielten nicht treu an seinem Bunde.

38Er aber war barmherzig und vergab die Schuld

und vertilgte sie nicht

und wandte oft seinen Zorn ab

und ließ nicht seinen ganzen Grimm an ihnen aus.

39Denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind,

ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkommt.

Psalm 78:32-39LU17Bibelstelle anzeigen

Hiob 20

Zofars zweite Rede

1Da antwortete Zofar von Naama und sprach:

2Darum muss ich antworten, und deswegen kann ich nicht schweigen; 3denn ich muss hören, wie man mich schmäht und tadelt, aber der Geist aus meiner Einsicht lehrt mich antworten. 4Weißt du nicht, dass es allezeit so gegangen ist, seitdem Menschen auf Erden gewesen sind, 5dass das Frohlocken der Gottlosen nicht lange währt und die Freude des Ruchlosen nur einen Augenblick? 6Wenn auch sein Hochmut in den Himmel reicht und sein Haupt an die Wolken rührt, 7so wird er doch für immer vergehen wie sein Kot, und die ihn gesehen haben, werden sagen: Wo ist er? 8Wie ein Traum wird er verfliegen und nicht mehr zu finden sein und wie ein Nachtgesicht verschwinden. 9Das Auge, das ihn gesehen hat, wird ihn nicht mehr sehen, und seine Stätte wird ihn nicht mehr schauen. 10Seine Söhne werden bei den Armen betteln gehen, und seine Hände müssen seine Habe wieder hergeben. 11Sind auch seine Gebeine voll Jugendkraft, so müssen sie sich doch mit ihm in den Staub legen.

12Wenn ihm auch das Böse in seinem Munde wohlschmeckt, dass er es birgt unter seiner Zunge, 13dass er es hegt und nicht loslässt und es zurückhält in seinem Gaumen, 14so wird sich doch seine Speise verwandeln in seinem Leibe und wird Otterngift in seinem Bauch. 15Die Güter, die er verschlungen hat, muss er wieder ausspeien, und Gott treibt sie aus seinem Bauch heraus. 16Er wird Otterngift saugen, und die Zunge der Schlange wird ihn töten. 17Er wird nicht sehen die Ströme noch die Bäche, die mit Honig und Milch fließen. 18Er wird erwerben und doch nichts davon genießen und über seine eingetauschten Güter nicht froh werden. 19Denn er hat unterdrückt und verlassen den Armen; er hat Häuser an sich gerissen, die er nicht erbaut hat. 20Denn sein Wanst konnte nicht voll genug werden; mit seinem köstlichen Gut wird er nicht entrinnen. 21Nichts entging seiner Fressgier; darum wird sein gutes Leben keinen Bestand haben. 22Wenn er auch die Fülle und genug hat, wird ihm doch angst werden; alle Gewalt der Mühsal wird über ihn kommen.

23Es soll geschehen: Damit er genug bekommt, wird Gott den Grimm seines Zorns über ihn senden und wird über ihn regnen lassen seine Schrecknisse. 24Flieht er vor dem eisernen Harnisch, so wird ihn der eherne Bogen durchbohren! 25Es dringt das Geschoss aus seinem Rücken, der Blitz des Pfeiles aus seiner Galle; Schrecken fahren über ihn hin. 26Alle Finsternis ist für ihn aufgespart. Es wird ihn ein Feuer verzehren, das keiner angezündet hat, und wer übrig geblieben ist in seiner Hütte, dem wird’s schlimm ergehen. 27Der Himmel wird seine Schuld enthüllen, und die Erde wird sich gegen ihn erheben. 28Die Flut wälzt sein Haus fort, Regengüsse am Tage seines Zorns.

29Das ist der Lohn eines gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe, das Gott ihm zugesprochen hat.

Hiob 21

Hiobs zweite Antwort an Zofar

1Hiob antwortete und sprach:

2Hört doch meiner Rede zu und lasst mir das eure Tröstung sein! 3Ertragt mich, dass ich rede, und danach spottet über mich! 4Geht denn gegen einen Menschen meine Klage, oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein? 5Kehrt euch her zu mir; ihr werdet erstarren und die Hand auf den Mund legen müssen. 6Wenn ich daran denke, so erschrecke ich, und Zittern ergreift meinen Leib.

7Warum bleiben die Frevler am Leben, werden alt und nehmen zu an Kraft? 8Ihr Geschlecht ist sicher um sie her, und ihre Nachkommen sind bei ihnen. 9Ihr Haus hat Frieden ohne Furcht, und Gottes Rute ist nicht über ihnen. 10Ihr Stier bespringt und es missrät nicht; ihre Kuh kalbt und wirft nicht fehl. 11Ihre Knaben lassen sie hinaus wie eine Herde, und ihre Kinder springen umher. 12Sie jauchzen mit Pauken und Harfen und sind fröhlich mit Flöten. 13Sie werden alt bei guten Tagen, und still ziehen sie in das Totenreich hinab, 14und doch sagen sie zu Gott: »Weiche von uns, wir wollen von deinen Wegen nichts wissen! 15Wer ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? Oder was nützt es uns, wenn wir ihn anrufen?« 16»Doch siehe, ihr Glück steht nicht in ihren Händen, und der Rat der Gottlosen ist ferne von mir.«

17Wie oft verlischt denn die Leuchte der Frevler und kommt ihr Unglück über sie? Teilt er Schmerzen zu in seinem Zorn, 18dass sie werden wie Stroh im Wind und wie Spreu, die der Sturmwind mit sich nimmt? 19Spart Gott sein Unheil auf für die Kinder des Frevlers? Er vergelte es ihm selbst, dass er’s einsehe! 20Mit eigenen Augen möge er sein Verderben sehen, und vom Grimm des Allmächtigen möge er trinken! 21Denn was liegt ihm an seinem Hause, wenn er dahin ist, wenn die Zahl seiner Monde zu Ende ist?

22Wer will Gott Weisheit lehren, der auch die Hohen richtet? 23Der eine stirbt frisch und gesund in allem Reichtum und voller Genüge, 24sein Melkfass ist voll Milch, und sein Gebein wird gemästet mit Mark; 25der andere aber stirbt mit verbitterter Seele und hat nie vom Glück gekostet, 26miteinander liegen sie im Staub, und Gewürm deckt sie zu.

27Siehe, ich kenne eure Gedanken und eure Ränke, mit denen ihr mir Unrecht antut. 28Denn ihr sprecht: »Wo ist das Haus des Fürsten, und wo ist die Hütte, in der die Frevler wohnten?« 29Habt ihr nicht befragt, die des Weges kommen, und nicht auf ihre Zeichen geachtet, 30dass der Böse erhalten wird am Tage des Verderbens und am Tage des Grimms bleibt? 31Wer sagt ihm ins Angesicht, was er verdient? Wer vergilt ihm, was er getan hat? 32Wird er doch zu Grabe geleitet, und man hält Wache über seinem Hügel! 33Süß sind ihm die Schollen des Grabes, und alle Menschen ziehen ihm nach, und die ihm vorangehen, sind nicht zu zählen.

34Wie tröstet ihr mich mit Nichtigkeiten, und von euren Antworten bleibt nichts als Trug!

Hiob 20:1-21:34LU17Bibelstelle anzeigen

Matthäus 17

Die zweite Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung

22Als sie in Galiläa zusammen waren, sprach Jesus zu ihnen: Der Menschensohn wird überantwortet werden in die Hände der Menschen 23und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferstehen. Und sie wurden sehr betrübt.

Von der Tempelsteuer

24Als sie nun nach Kapernaum kamen, traten zu Petrus, die den Tempelgroschen einnehmen, und sprachen: Zahlt euer Meister nicht den Tempelgroschen? 25Er sprach: Ja.

Und als er in das Haus kam, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? 26Da sprach zu ihm Petrus: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: So sind die Kinder frei. 27Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an das Meer und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufkommt, den nimm; und wenn du sein Maul aufmachst, wirst du ein Zweigroschenstück finden; das nimm und gib’s ihnen für mich und dich.

Matthäus 18

Der Rangstreit unter den Jüngern

1Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist nun der Größte im Himmelreich? 2Und er rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie 3und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. 4Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich. 5Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf.

Warnung vor Verführung

6Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist. 7Weh der Welt der Verführungen wegen! Es müssen ja Verführungen kommen; doch weh dem Menschen, der zum Bösen verführt!

8Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass du lahm oder verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füße hast und wirst in das ewige Feuer geworfen. 9Und wenn dich dein Auge verführt, reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass du einäugig zum Leben eingehst, als dass du zwei Augen hast und wirst in das höllische Feuer geworfen.

Vom verlorenen Schaf

10Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.

12Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und eins unter ihnen sich verirrte: lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte? 13Und wenn es geschieht, dass er’s findet, wahrlich, ich sage euch: Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. 14So ist’s auch nicht der Wille bei eurem Vater im Himmel, dass auch nur eines von diesen Kleinen verloren werde.

Matthäus 17:22-18:14LU17Bibelstelle anzeigen
Deutsche Bibelgesellschaftv.4.25.2
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