Deutsche Bibelgesellschaft

21. November

Die Jahresbibel

Bibeltext(e)

Psalm 79

9Hilf du uns, Gott, unser Helfer,

um deines Namens Ehre willen!

Errette uns und vergib uns unsre Sünden

um deines Namens willen!

10Warum lässt du die Heiden sagen:

»Wo ist nun ihr Gott?«

Lass unter den Heiden vor unsern Augen kundwerden

die Vergeltung für das Blut deiner Knechte, das vergossen ist.

11Lass vor dich kommen das Seufzen der Gefangenen;

durch deinen starken Arm erhalte die Kinder des Todes

12und vergilt unsern Nachbarn siebenfach ihr Schmähen,

mit dem sie dich, Herr, geschmäht haben.

13Wir aber, dein Volk, die Schafe deiner Weide,

danken dir ewiglich und verkünden deinen Ruhm für und für.

Psalm 79:9-13LU17Bibelstelle anzeigen

Hiob 31

Hiobs Reinigungseid und Appell an Gott

1Ich hatte einen Bund gemacht mit meinen Augen, dass ich nicht lüstern blickte auf eine Jungfrau. 2Was gäbe sonst mir Gott als Teil von oben und was für ein Erbe der Allmächtige aus der Höhe? 3Wäre es nicht Verderben für den Ungerechten und Unglück für den Übeltäter? 4Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte? 5Bin ich gewandelt in Falschheit, oder ist mein Fuß geeilt zum Betrug? 6Gott möge mich wiegen auf rechter Waage, so wird er erkennen meine Unschuld!

7Ist mein Gang gewichen vom Wege und mein Herz meinen Augen nachgefolgt und blieb etwas hängen an meinen Händen, 8so will ich säen, aber ein anderer soll es essen, und meine Nachkommen sollen entwurzelt werden.

9Hat sich mein Herz betören lassen um einer Frau willen und hab ich an meines Nächsten Tür gelauert, 10so soll meine Frau einem andern mahlen, und andere sollen bei ihr liegen. 11Denn das ist eine Schandtat und eine Schuld, die vor die Richter gehört. 12Ja, das ist ein Feuer, das bis in den Abgrund frisst und all meine Habe bis auf die Wurzel vernichtet.

13Hab ich missachtet das Recht meines Knechts oder meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten, 14was wollte ich tun, wenn Gott sich erhebt, und was würde ich antworten, wenn er heimsucht? 15Hat nicht auch ihn erschaffen, der mich im Mutterleibe schuf, hat nicht der Eine uns im Mutterschoß bereitet?

16Hab ich den Bedürftigen ihr Begehren versagt und die Augen der Witwe verschmachten lassen? 17Hab ich meinen Bissen allein gegessen, und hat nicht die Waise auch davon gegessen? 18Nein, ich habe sie von Jugend auf gehalten wie ein Vater, und ich habe sie von Mutterleib an geleitet. 19Hab ich zugesehen, wie jemand ohne Kleid verkommen ist, und den Armen ohne Decke gehen lassen? 20Hat er mich nicht gesegnet, wenn er von der Wolle meiner Lämmer erwärmt wurde? 21Hab ich meine Hand gegen eine Waise erhoben, weil ich sah, dass ich im Tor Helfer hatte? 22Dann falle meine Schulter vom Nacken und mein Arm breche aus dem Gelenk! 23Denn der Schrecken Gottes käme über mich und ich könnte seine Hoheit nicht ertragen.

24Hab ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zum Feingold gesagt: »Mein Trost«? 25Hab ich mich gefreut, dass ich großes Gut besaß und meine Hand so viel erworben hatte? 26Hab ich das Licht angesehen, wenn es hell leuchtete, und den Mond, wenn er herrlich dahinzog, 27dass sich mein Herz heimlich betören ließ, ihnen Küsse zuzuwerfen mit meiner Hand? 28Das wäre auch eine Missetat, die vor die Richter gehört; denn damit hätte ich verleugnet Gott in der Höhe.

29Hab ich mich gefreut, wenn’s meinem Feinde übel ging, und mich erhoben, weil ihn Unglück getroffen hatte? 30Nein, ich ließ meinen Mund nicht sündigen, dass ich verwünschte mit einem Fluch seine Seele. 31Haben nicht die Männer in meinem Zelt sagen müssen: »Wo ist einer, der nicht satt geworden wäre von seinem Fleisch?« 32Kein Fremder durfte draußen zur Nacht bleiben, sondern meine Tür tat ich dem Wanderer auf.

33Hab ich meine Übertretungen, wie Menschen tun, zugedeckt, um heimlich meine Schuld zu verbergen, 34weil ich mir grauen ließ vor der großen Menge und die Verachtung der Sippen mich abgeschreckt hat, sodass ich still blieb und nicht zur Tür hinausging?

38Hat mein Acker wider mich geschrien und haben miteinander seine Furchen geweint, 39hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen und seine Besitzer seufzen lassen?

35O hätte ich einen, der mich anhört – hier meine Unterschrift! Der Allmächtige antworte mir! –, oder die Schrift, die mein Verkläger geschrieben! 36Wahrlich, dann wollte ich sie auf meine Schulter nehmen und wie eine Krone tragen. 37Ich wollte alle meine Schritte ihm ansagen und wie ein Fürst ihm nahen.

Hiob 31:1-40bLU17Bibelstelle anzeigen

Matthäus 21

Die Frage nach Jesu Vollmacht

23Und als er in den Tempel kam und lehrte, traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und sprachen: Aus welcher Vollmacht tust du das, und wer hat dir diese Macht gegeben? 24Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch eine Sache fragen; wenn ihr mir die sagt, will ich euch auch sagen, aus welcher Vollmacht ich das tue. 25Woher war die Taufe des Johannes? War sie vom Himmel oder von den Menschen?

Da bedachten sie’s bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, sie war vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? 26Sagen wir aber, sie war von Menschen, so müssen wir uns vor dem Volk fürchten, denn sie halten alle Johannes für einen Propheten. 27Und sie antworteten Jesus und sprachen: Wir wissen’s nicht. Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue.

Von den ungleichen Söhnen

28Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. 29Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin. 30Und der Vater ging zum andern Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!, und ging nicht hin. 31Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan?

Sie sprachen: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr. 32Denn Johannes kam zu euch und wies euch den Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und obwohl ihr’s saht, reute es euch nicht, sodass ihr ihm danach geglaubt hättet.

Von den bösen Weingärtnern

33Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes. 34Als nun die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, damit sie seine Früchte empfingen. 35Da nahmen die Weingärtner seine Knechte: Den einen schlugen sie, den zweiten töteten sie, den dritten steinigten sie. 36Abermals sandte er andere Knechte, mehr als die ersten; und sie taten mit ihnen dasselbe. 37Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. 38Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe an uns bringen! 39Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.

40Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er mit diesen Weingärtnern tun? 41Sie sprachen zu ihm: Er wird den Bösen ein böses Ende bereiten und seinen Weinberg andern Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben.

42Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift Ps 118,22-23: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und er ist ein Wunder vor unsern Augen«? 43Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt. 44Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen.

45Und als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, dass er von ihnen redete. 46Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten.

Matthäus 21:23-46LU17Bibelstelle anzeigen
Deutsche Bibelgesellschaftv.4.25.2
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