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Kein Klassiker: 03/52

Drachen sind furchteinflößende Wesen, mit mehreren Köpfen, scharfen Zähnen und Klauen. Sie zerstören, töten und bringen Unheil über die Menschen, die ihnen in Sagen, Märchen und anderen Geschichten begegnen. Der Kampf gegen sie ist immer ein fesselnder und erbitterter um Leben und Tod. Nicht so in der Geschichte vom Drachen zu Babel. Hier wird der Drache als Gottheit von den Babyloniern angebetet. Nur Daniel erkennt die Falschheit, denn kein Götze und erst recht kein Drache soll an die Stelle treten, die Gott bestimmt ist. Vom babylonischen König selbst bekommt er die Erlaubnis, den Drachen töten zu dürfen. Was folgt, ist aber kein dramatischer Kampf: Daniel kocht einen Sud aus Pech, Fett und Haaren und gibt es dem Drachen zu fressen, woran dieser stirbt. Doch er erntet keinen Dank für seine Tat. Die Babylonier lassen Daniel in eine Löwengrube werfen, weil er ihnen ihre Gottheit genommen hat. Schließlich wird Daniel von Gott gerettet. Es wird sichtbar: Gott allein ist der lebendige Gott.

Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare und kochte es zusammen, machte Fladen daraus und warf sie dem Drachen ins Maul; und der Drache fraß und wurde davon zerrissen. Und Daniel sagte: Seht, das sind eure Götter, die ihr verehrt habt! (Stücke zu Daniel 2,27, Lutherbibel 2017)

Bibeltext(e)

Vom Drachen zu Babel

23Es gab da auch einen großen Drachen, den die Babylonier anbeteten. 24Und der König sprach zu Daniel: Von dem kannst du nicht behaupten, dass er kein lebendiger Gott ist. Darum bete ihn an! 25Aber Daniel antwortete: Ich will den Herrn, meinen Gott, anbeten; denn er ist der lebendige Gott. 26Du aber, mein König, gib mir Vollmacht, so will ich diesen Drachen umbringen ohne Schwert und Spieß. Und der König sprach: Sie sei dir gegeben. 27Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare und kochte es zusammen, machte Fladen daraus und warf sie dem Drachen ins Maul; und der Drache fraß und wurde davon zerrissen. Und Daniel sagte: Seht, das sind eure Götter, die ihr verehrt habt!

28Als nun die Babylonier das hörten, wurden sie sehr zornig, und sie machten einen Aufruhr gegen den König und sagten: Unser König ist ein Jude geworden; denn er hat den Bel zerstört und den Drachen getötet und die Priester umgebracht. 29Und sie traten vor den König und sprachen: Gib uns Daniel heraus; sonst werden wir dich und dein ganzes Haus umbringen!

30Als nun der König sah, dass sie mit Gewalt auf ihn eindrangen, musste er ihnen Daniel herausgeben. 31Und sie warfen ihn in die Löwengrube; darin lag er sechs Tage lang. 32Und es waren sieben Löwen in der Grube; denen gab man täglich zwei Menschen und zwei Schafe. Nun aber gab man ihnen nichts, damit sie Daniel fressen sollten.

33Es war aber ein Prophet, Habakuk, in Judäa; der hatte einen Brei gekocht und Brot eingebrockt in eine tiefe Schüssel und ging damit aufs Feld, um es den Schnittern zu bringen. 34Und der Engel des Herrn sprach zu Habakuk: Bring das Essen, das du trägst, zu Daniel nach Babylon in die Löwengrube. 35Und Habakuk antwortete: Herr, ich habe Babylon nie gesehen und weiß nicht, wo die Grube ist.

36Da fasste ihn der Engel des Herrn beim Schopf und trug ihn in Windeseile an den Haaren nach Babylon, oben an die Grube. 37Und Habakuk rief: Daniel, Daniel, nimm das Essen, das dir Gott gesandt hat! 38Und Daniel sprach: Gott, du hast ja meiner gedacht; du lässt die nicht im Stich, die dich lieben! 39Da stand Daniel auf und aß. Und der Engel Gottes versetzte Habakuk sogleich wieder an seinen Ort.

40Der König aber kam am siebenten Tage, um Daniel zu beklagen. Und er kam zur Grube und schaute hinein, und siehe, Daniel saß noch da. 41Da rief er laut: Groß bist du, Herr, du Gott Daniels. Es gibt keinen andern außer dir! 42Und er zog ihn hinauf; aber die andern, die seinen Tod gewollt hatten, warf er in die Grube; und sie wurden sofort vor seinen Augen aufgefressen.

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Text im Bild: Der Drache zu Babel

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