Deutsche Bibelgesellschaft

Kein Klassiker: 04/52

Das Leben Moses hält eine Vielzahl bekannter Motive bereit: das Schilf-Körbchen im Nil, die Steintafeln, der brennende Dornenbusch. Der ausgebrannte Mose, gehört eher nicht dazu. Die Geschichte zeigt uns den Anführer der Israeliten auf der Höhe seiner Macht. Unterwegs in der Wüste und durch zahlreiche Wunder gerettet, genießt er eine fast uneingeschränkte Autorität. Es ist aber auch eine Verantwortung, die ihm zusehends über den Kopf wächst. Obwohl weniger bekannt, scheint die Geschichte erstaunlich gut in unsere Zeit zu passen: Da stehen die Unzufriedenheit mit der eigenen Arbeitseffizienz und ein drohendes Burnout auf der einen und ein passendes Mentoring-Angebot auf der anderen Seite. Ausgerechnet der Schwiegervater wird zum Supervisor des großen Anführers, der es doch sonst gewohnt ist, seine Anweisungen direkt von Gott zu erhalten! Am Ende steht eine Erkenntnis, die uns auch heute Mut macht: Auch durch den Rat einer vertrauten Person, kann Gott selbst zu uns sprechen.

Sein Schwiegervater sprach zu ihm: Es ist nicht gut, wie du das tust. Du machst dich zu müde, dazu auch das Volk, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu schwer; du kannst es allein nicht ausrichten. (2. Mose 18,17-18, Lutherbibel 2017)

Bibeltext(e)

2. Mose 18

Einsetzung von Richtern

13Am andern Morgen setzte sich Mose, um dem Volk Recht zu sprechen. Und das Volk stand um Mose her vom Morgen bis zum Abend. 14Als aber sein Schwiegervater alles sah, was er mit dem Volk tat, sprach er: Was tust du denn mit dem Volk? Warum musst du ganz allein dasitzen, und alles Volk steht um dich her vom Morgen bis zum Abend? 15Mose antwortete seinem Schwiegervater: Das Volk kommt zu mir, um Gott zu befragen. 16Denn wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir, damit ich richte zwischen dem einen und dem andern und tue ihnen kund die Satzungen Gottes und seine Weisungen.

17Sein Schwiegervater sprach zu ihm: Es ist nicht gut, wie du das tust. 18Du machst dich zu müde, dazu auch das Volk, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu schwer; du kannst es allein nicht ausrichten. 19Aber gehorche meiner Stimme; ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein. Vertritt du das Volk vor Gott und bringe ihre Anliegen vor Gott 20und schärfe ihnen die Satzungen und Weisungen ein, dass du sie lehrst den Weg, auf dem sie wandeln, und die Werke, die sie tun sollen. 21Sieh dich aber unter dem ganzen Volk um nach redlichen Leuten, die Gott fürchten, wahrhaftig sind und dem ungerechten Gewinn feind. Die setze über sie als Oberste über Tausend, über Hundert, über Fünfzig und über Zehn, 22dass sie das Volk allezeit richten. Nur wenn es eine größere Sache ist, sollen sie diese vor dich bringen, alle geringeren Sachen aber sollen sie selber richten. So mach dir’s leichter und lass sie mit dir tragen. 23Wirst du dies tun und wird Gott es dir gebieten, so kannst du bestehen, und auch dies ganze Volk kann in Frieden heimkehren.

24Mose gehorchte dem Wort seines Schwiegervaters und tat alles, was er sagte, 25und erwählte redliche Leute aus ganz Israel und machte sie zu Häuptern über das Volk, zu Obersten über Tausend, über Hundert, über Fünfzig und über Zehn, 26dass sie das Volk allezeit richteten, die schwereren Sachen vor Mose brächten und die kleineren Sachen selber richteten. 27Und Mose ließ seinen Schwiegervater ziehen, und der ging zurück in sein Land.

2. Mose 18:13-27LU17Bibelstelle anzeigen

Text im Bild: Burnout

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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