Redewendungen der Lutherbibel: 32/52
Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. (Matthäus 26,41, Lutherbibel 2017)
Wer kennt das nicht von sich und seinen Mitmenschen: Man sieht ein, dass etwas getan werden muss, und auch am guten Willen fehlt es nicht. Aber man hat einfach nicht die Kraft. Darum seufzt ein Beobachter voller Mitleid „Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach!“ - ganz wie Jesus selbst es sprach im Garten Gethsemane zu seinen eingeschlafenen Jüngern.
Das griechische Wort Fleisch meint hier unsere natürliche menschliche Trägheit. Sie sorgt immer wieder dafür, dass wir uns falsch verhalten. So könnte man auch sagen: Der Geist ist schwach, weil das Fleisch zu stark ist. Doch es gibt Hoffnung. Zu Pfingsten kommt ein ganz neuer, kraftvoller Geist auf die in Jerusalem versammelten Jesus-Jünger und macht sie zu Taten fähig, von denen sie vorher nicht zu träumen gewagt hätten.
Ruprecht Veigel