Redewendungen der Lutherbibel: 52/52
Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken. (Psalm 73,19, Lutherbibel 2017)
Augenzwinkernd verabschieden wir uns von Ihnen mit der zweiundfünfzigsten und letzten Redensart aus der Lutherbibel: Haben Sie etwa schon mit diesem Stoßseufzer das Ende der Aktion herbeigesehnt? Geprägt hat den populären Spruch wohl der preußische Husar Ferdinand von Schill, als er sich 1809 in aussichtslose Kämpfe mit den Besatzungstruppen Napoleons verwickelt hatte.
In Psalm 73 sind es nach dem Wortlaut der Lutherbibel die Frevler, die „ein Ende mit Schrecken“ nehmen. Obwohl diese Zeitgenossen sich nicht um Gottes Gebote scheren, leben sie allem Anschein nach reich, wohlgenährt und sorglos dahin. Den gottesfürchtigen Psalmbeter dagegen drücken täglich nur Mühsal und Plage. Das lässt ihn arg an Gottes Gerechtigkeit zweifeln. Zuletzt aber wird ihm erneut gewiss: Gott wird diesen Frevlern eben doch ein gerechtes Ende mit Schrecken bereiten, und alles renkt sich wieder ein.
Ruprecht Veigel