Deutsche Bibelgesellschaft

6. Tag: Markus 4,1-25

In 30 Tagen durch das Markusevangelium

Bibeltext(e)

Markus 4

Gleichnisse

Kapitel 4,1-34

1Und er fing abermals an, am Meer zu lehren. Und es versammelte sich eine so große Menge bei ihm, dass er in ein Boot stieg, das im Wasser lag, und er setzte sich; und alles Volk stand auf dem Lande am Meer. 2Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen; und in seiner Predigt sprach er zu ihnen:

Das Gleichnis vom Sämann

3Hört zu! Siehe, es ging ein Sämann aus zu säen. 4Und es begab sich, indem er säte, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen’s auf. 5Anderes fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte. 6Da nun die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7Und anderes fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen empor und erstickten’s, und es brachte keine Frucht. 8Und all das Übrige fiel auf das gute Land, ging auf und wuchs und brachte Frucht, und einiges trug dreißigfach und einiges sechzigfach und einiges hundertfach. 9Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Vom Sinn der Gleichnisse

10Und als er allein war, fragten ihn, die um ihn waren, samt den Zwölfen nach den Gleichnissen. 11Und er sprach zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes gegeben; denen draußen aber widerfährt es alles in Gleichnissen, 12auf dass sie mit sehenden Augen sehen und doch nicht erkennen und mit hörenden Ohren hören und doch nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde.

Die Deutung des Gleichnisses

13Und er sprach zu ihnen: Versteht ihr dies Gleichnis nicht, wie wollt ihr dann die andern alle verstehen? 14Der Sämann sät das Wort. 15Diese aber sind es, die an dem Wege sind: Wo das Wort gesät wird und sie es gehört haben, kommt alsbald der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät war. 16Und diese sind es, die auf felsigen Boden gesät sind: Wenn sie das Wort gehört haben, nehmen sie es sogleich mit Freuden auf, 17aber sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung um des Wortes willen erhebt, so kommen sie alsbald zu Fall. 18Und andere sind es, die unter die Dornen gesät sind: Die haben das Wort gehört, 19und die Sorgen der Welt und der trügerische Reichtum und die Begierden nach allem andern dringen ein und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht. 20Und jene sind es, die auf das gute Land gesät sind: Die hören das Wort und nehmen’s an und bringen Frucht, einige dreißigfach und einige sechzigfach und einige hundertfach.

Vom Licht und vom rechten Maß

21Und er sprach zu ihnen: Zündet man denn ein Licht an, um es unter den Scheffel oder unter die Bank zu setzen? Und nicht, um es auf den Leuchter zu setzen? 22Denn es ist nichts verborgen, das nicht offenbar werden soll, und ist nichts geheim, das nicht an den Tag kommen soll. 23Wer Ohren hat zu hören, der höre!

24Und er sprach zu ihnen: Seht zu, was ihr hört! Mit welchem Maß ihr messt, wird man euch zumessen, und man wird euch noch dazugeben. 25Denn wer da hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, dem wird man auch das nehmen, was er hat.

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Basic Christsein – Frucht bringen
In der Bibel ist von zwei scheinbar widersprüchlichen Dingen die Rede. Da heißt es, dass wir allein aufgrund unseres Glaubens gerechtfertigt sind. Wir müssen dafür nicht erst was leisten, wir brauchen nicht versuchen, zu beweisen, dass wir es verdient haben. Auf der anderen Seite wird deutlich, dass wir aufgefordert sind, gute Werke zu tun. Was ist nun richtig? In den Evangelien wird hier das Bild vom Wachsen und Gedeihen einer Pflanze zur Veranschaulichung benutzt. Gott gibt ohne unser Zutun die gute Saat und sorgt dafür, dass die Pflanze wachsen kann. Unser Glaube ist allerdings kein reiner Kopfglaube im Sinne eines Für-wahr-Haltens. Wer glaubt, wagt Vertrauensschritte und Gott beginnt in ihm zu wirken. Im Bild gesprochen: Es entstehen Früchte an der aus Gnade eingesetzten Pflanze.

Zum Text
Auch wenn es manchmal vielleicht anders klingt: Jesus will, dass seine Botschaft verstanden wird! Darum benutzt er Bilder aus dem Alltag seiner Zuhörer und deutet sie auf geistliche Dinge um. Wenn es mit dem Übertragen nicht so recht klappen wollte, hat Jesus auch mal eine Erklärung nachgeschoben (Verse 14-20). Jesus wollte ihnen was sagen – nicht nur eine sachliche Info, sondern auch was zur persönlichen Reflexion. Das Prinzip der verschiedenen Böden gilt noch heute. Worin erkennst du dich wieder? Wichtig: Alles, was du verstanden hast, gilt es umzusetzen – auch wenn es anfangs vielleicht noch wenig sein mag.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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