Deutsche Bibelgesellschaft

8. Tag: Markus 5,1-20

In 30 Tagen durch das Markusevangelium

Bibeltext(e)

Markus 5

Der besessene Gerasener

1Und sie kamen ans andre Ufer des Meeres in die Gegend der Gerasener. 2Und als er aus dem Boot stieg, lief ihm alsbald von den Gräbern her ein Mensch entgegen mit einem unreinen Geist. 3Der hatte seine Wohnung in den Grabhöhlen. Und niemand konnte ihn mehr binden, auch nicht mit einer Kette; 4denn er war oft mit Fesseln an den Füßen und mit Ketten gebunden gewesen und hatte die Ketten zerrissen und die Fesseln zerrieben; und niemand konnte ihn bändigen. 5Und er war allezeit, Tag und Nacht, in den Grabhöhlen und auf den Bergen, schrie und schlug sich mit Steinen. 6Da er aber Jesus sah von ferne, lief er hinzu und fiel vor ihm nieder, 7schrie laut und sprach: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott: Quäle mich nicht! 8Denn er hatte zu ihm gesagt: Fahre aus, du unreiner Geist, von dem Menschen! 9Und er fragte ihn: Wie heißt du? Und er sprach zu ihm: Legion heiße ich; denn wir sind viele. 10Und er bat Jesus sehr, dass er sie nicht aus der Gegend vertreibe.

11Es war aber dort am Berg eine große Herde Säue auf der Weide. 12Und die unreinen Geister baten ihn und sprachen: Lass uns in die Säue fahren! 13Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren sie aus und fuhren in die Säue, und die Herde stürmte den Abhang hinunter ins Meer, etwa zweitausend, und sie ersoffen im Meer.

14Und die Sauhirten flohen und verkündeten das in der Stadt und auf dem Lande. Und die Leute gingen, um zu sehen, was da geschehen war, 15und kamen zu Jesus und sahen den Besessenen, der den Geist »Legion« gehabt hatte, wie er dasaß, bekleidet und vernünftig, und sie fürchteten sich. 16Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, was dem Besessenen widerfahren war und das von den Säuen. 17Und sie fingen an und baten Jesus, aus ihrem Gebiet fortzugehen.

18Und als er in das Boot stieg, bat ihn, der zuvor besessen war, dass er bei ihm bleiben dürfe. 19Aber er ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh hin in dein Haus zu den Deinen und verkünde ihnen, welch große Dinge der Herr an dir getan und wie er sich deiner erbarmt hat. 20Und er ging hin und fing an, in den Zehn Städten auszurufen, wie viel Jesus an ihm getan hatte; und jedermann verwunderte sich.

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Basic Christsein – Dämonen
Einer spätjüdischen Ansicht zufolge lehnte sich Satan, der »Engel des Lichts« (2 Kor 11,14), vor Erschaffung der Welt gegen Gott auf. Gemeinsam mit einigen anderen Engeln, die sich ihm anschlossen, wurde er aus dem Himmel verbannt (vgl. 2 Petr 2,4; Jud 6). Diese Dämonen dienen dem Teufel, dessen Anliegen es ist, die Menschen zu knechten und zu zerstören (1 Petr 5,8-9). Er will die Ungläubigen von Gott fernhalten (2 Kor 4,3) und die Gläubigen vor Gott verklagen (Offb 22,10). Gott hat aber denjenigen, die an Jesus glauben, Macht über die bösen Geister gegeben (z. B. 16,17). Wer dem Teufel widersteht, vor dem flüchtet er (Jak 4,7). Gott selbst hält seine schützende Hand über seine Kinder.

Zum Text
Warum sind sie nicht total aus dem Häuschen, schließlich ist gerade ein Wunder geschehen und sie sind Zeuge (Verse 14-15)? Warum nur? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? War ihnen ein dämonisierter, vor Kraft strotzender Kerl lieber als einer, der bei klarem Verstand ist, zahm wie ein Lamm und somit resozialisiert (Verse 2-5+15)? Intuitiv möchte man den Kopf schütteln, aber versetz dich mal in ihre Lage. Da waren viele Fragen: Vielleicht war der Mann verzaubert worden? Hält der Zustand wirklich an? Was ist das für ein mächtiger Magier (Jesus), der das vollbracht hat? Wer ersetzt uns die Schweine, die unser ganzer Besitz waren? – Fragen zu stellen, ist gut. Aber man darf dabei nicht stehen bleiben.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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