Deutsche Bibelgesellschaft

9. Tag: Markus 5,21-43

In 30 Tagen durch das Markusevangelium

Bibeltext(e)

Markus 5

Die Heilung einer blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jaïrus

21Und als Jesus im Boot wieder ans andre Ufer gefahren war, versammelte sich eine große Menge bei ihm, und er war am Meer. 22Da kam einer von den Vorstehern der Synagoge, mit Namen Jaïrus. Und als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen 23und bat ihn sehr und sprach: Meine Tochter liegt in den letzten Zügen; komm und lege ihr die Hände auf, dass sie gesund werde und lebe. 24Und er ging hin mit ihm.

Und es folgte ihm eine große Menge, und sie umdrängten ihn. 25Und da war eine Frau, die hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren 26und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt; und es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war nur schlimmer geworden. 27Da sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand. 28Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühre, so werde ich gesund. 29Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war. 30Und Jesus spürte sogleich an sich selbst, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Menge und sprach: Wer hat meine Kleider berührt? 31Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, dass dich die Menge umdrängt, und sprichst: Wer hat mich berührt? 32Und er sah sich um nach der, die das getan hatte. 33Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was an ihr geschehen war; sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. 34Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!

35Als er noch redete, kamen Leute vom Vorsteher der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du weiter den Meister? 36Jesus aber hörte nicht auf das, was da gesagt wurde, und sprach zu dem Vorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur! 37Und er ließ niemanden mit sich gehen als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.

38Und sie kamen in das Haus des Vorstehers, und er sah das Getümmel und wie sehr sie weinten und heulten. 39Und er ging hinein und sprach zu ihnen: Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. 40Und sie verlachten ihn. Er aber trieb sie alle hinaus und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren, und ging hinein, wo das Kind lag, 41und ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: Talita kum! – das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! 42Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war aber zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich sogleich über die Maßen. 43Und er gebot ihnen streng, dass es niemand wissen sollte, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben.

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Basic Christsein – Glaube, der heilt?
In der Geschichte von der Frau mit den Blutungen heißt es, dass ihr Glaube sie geheilt hat (Vers 34). Was aber, wenn jemand nicht geheilt wird? Hat dann einfach der Glaube gefehlt? Grundsätzlich gilt in der Bibel, dass »glauben« mit »vertrauen« übersetzt werden kann. Gott »zu glauben« bedeutet damit, »sich ihm anzuvertrauen«. Glaube ist keine Gedankenübung, sondern ein Beziehungsbegriff. Ebenfalls interessant: Nur in einem Drittel der Heilungsgeschichten geht es tatsächlich um den Glauben der kranken Person. Zwei Drittel dieser Wunder geschehen durch den Glauben eines anderen: durch Freunde (2,3), den Vater (9,23-24), in vielen Fällen durch Jesus selbst (z. B. Joh 11) oder auch durch die Ältesten einer Gemeinde (Jak 5,14-15). Gott sucht unser Vertrauen. Da das Vertrauen eines Kranken aber oft auf dem Prüfstand steht, können und sollen auch andere ihn im Gebet begleiten. Die Entscheidung, wie Gott handeln wird, bleibt aber ihm überlassen.

Zum Text
Eine Frau und ein kleines Mädchen, die beide eins gemeinsam haben: Sie sind »austherapiert«, sprich: Es besteht keine Aussicht auf Gesundung. Eine ist ja sogar schon tot! Wirklich? Jesus beweist hier das Gegenteil, denn ⋯ (Lk 1,37)! Menschen damals wie heute haben diese Erfahrung gemacht. Nicht jeder wird geheilt – warum nicht, das weiß Gott allein. Trotzdem dürfen und sollen wir zu Jesus kommen und ihm vertrauen, sowohl was Heilung für uns als auch für andere betrifft.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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