9. Tag: Markus 5,21-43
In 30 Tagen durch das Markusevangelium
Bibeltext(e)
Markus 5
Die Heilung einer blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jaïrus
Basic Christsein – Glaube, der heilt?
In der Geschichte von der Frau mit den Blutungen heißt es, dass ihr Glaube sie geheilt hat (Vers 34). Was aber, wenn jemand nicht geheilt wird? Hat dann einfach der Glaube gefehlt? Grundsätzlich gilt in der Bibel, dass »glauben« mit »vertrauen« übersetzt werden kann. Gott »zu glauben« bedeutet damit, »sich ihm anzuvertrauen«. Glaube ist keine Gedankenübung, sondern ein Beziehungsbegriff. Ebenfalls interessant: Nur in einem Drittel der Heilungsgeschichten geht es tatsächlich um den Glauben der kranken Person. Zwei Drittel dieser Wunder geschehen durch den Glauben eines anderen: durch Freunde (2,3), den Vater (9,23-24), in vielen Fällen durch Jesus selbst (z. B. Joh 11) oder auch durch die Ältesten einer Gemeinde (Jak 5,14-15). Gott sucht unser Vertrauen. Da das Vertrauen eines Kranken aber oft auf dem Prüfstand steht, können und sollen auch andere ihn im Gebet begleiten. Die Entscheidung, wie Gott handeln wird, bleibt aber ihm überlassen.
Zum Text
Eine Frau und ein kleines Mädchen, die beide eins gemeinsam haben: Sie sind »austherapiert«, sprich: Es besteht keine Aussicht auf Gesundung. Eine ist ja sogar schon tot! Wirklich? Jesus beweist hier das Gegenteil, denn ⋯ (Lk 1,37)! Menschen damals wie heute haben diese Erfahrung gemacht. Nicht jeder wird geheilt – warum nicht, das weiß Gott allein. Trotzdem dürfen und sollen wir zu Jesus kommen und ihm vertrauen, sowohl was Heilung für uns als auch für andere betrifft.